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Schwarz-weiß und analog, Teil 299: Objektivtest rund um Lanzenbach

Foma 200 #11, September 2024
  • Mamiya DSX 1000B, Helios 44-2 2/58, Vivitar 75-210mm 1:3.8 Close Focusing Auto Zoom (beide von F)
  • Entwicklung: Adonal ca. 1+50 9:00 20°; Adofix 1+50 #16; Adoflo 1+200 1x
Nachdem ich beim letzten Mal diese Kombination aus Objektiven und Kamera im Kurpark und am Allner See getestet habe und ich einiges an Spaß damit hatte, habe ich sie mit auf meine üblichen Herbstspaziergänge genommen. Man muss sich ja bewegen. Die Kombination aus relativ lichtstarker Normalbrennweite und Tele-Zoom ist in der Tat recht praktisch und insbesondere das letztere hatte es mir angetan. Das heißt aber nicht, dass ich das Helios nur als Lückenfüller verwendet hätte.

So etwa hier bei den Blumen, die in der Sonne strahlten und die von einem wunderbaren Bokeh begleitet werden. (Helios, 1/250s, f/4.) Wie man sieht, wenn man das Helios ein bisschen abblendet, muss man nicht unbedingt den üblichen Swirl haben, auf den alle so scharf sind. Das funktioniert auch als ganz normales Objektiv. Und mal ehrlich, wer will auch ständig f/2 fotografieren? (Ja, OK, ich will schon, aber es macht manchmal halt auch einfach keinen Sinn.) Hübsches Blumenbild, jedenfalls. Nicht, dass ich nicht schon Millionen hätte. Aber in s/w macht sich sowas direkt immer ganz anders.

Um das Tele zu verwenden, habe ich mir dann ein paar Jungbullen gesucht. (Vivitar @ ~135mm, 1/500s, f/4.) Die standen da mit ihren Eltern herum und grasten friedlich. Kühe strahlen ja immer eine gewisse Gelassenheit aus. Und das Tele macht hier einen guten Eindruck, finde ich. Macht durchaus brauchbare Bilder. Mehr muss ich glaube ich gar nicht dazu sagen.


Es war Herbst, der Mais war reif, dahinter erhoben sich die Masten, da habe ich mir gedacht, ich mache mal ein Bild von aufstrebenden Dingen. (Helios, 1/1000s, f/4.) Hat nicht ganz so gut funktioniert, wie ich mir das erhofft hatte. Die Separation zwischen Vorder- und Hintergrund könnte besser sein. Und ein anderer Winkel vielleicht auch noch. Das üben wir noch mal. In bunt und auf Digital kommt das besser raus, was ich hier versucht habe. Naja, ist ja bald wieder Herbst! ;-)

Aber wenn man schon mal unter den Masten durch wandert, kann man auch mal den Blick nach oben wenden. (Helios, 1/1000s, f/5,6.) Bin erstaunt, dass der Foma 200 hier so gut wirkt, obwohl ich ihn nur im billigen Adonal entwickelt habe. Sollte ich mal wieder öfter machen. Habe in letzter Zeit immer so viele unterschiedliche Entwickler getestet, aber eigentlich ist die alte Stinkesuppe gar nicht so schlecht, wenn man mal eben schnell zwischendurch einen Film durchziehen will. Vor allem hat man dann keinen Ansatz, der langsam vor sich hin gammelt.


Dann zwei Mal Trecker. (Beide: Helios, 1/1000s, f/4.) Ja, es war Herbst und die haben ihr Korn rein geholt. Oder war es besagter Mais? Bei beiden stimmt die Belichtung nicht so ganz, aber das liegt auch daran, dass ich sie mehr oder weniger einfach geraten hatte. Beides sind Schnappschüsse und an der Mamiya ist ja noch immer das Batteriefach abgerostet. Ach Mensch, wenn ich doch nur mal endlich dazu käme, solche Dinge zu fixen! Man hat ja nie Zeit! Dummes Internet! ;-)

Auf das nächste Foto bin ich einigermaßen stolz, denn da habe ich die Pferde sehr schön eingefangen, finde ich doch mal. (Vivitar @ 205mm, 1/1000s, f/4.) Selbst, dass die Masten im Hintergrund mal wieder ein bisschen schief sind, stört mich nur minimal. Sehr stimmungsvoll. Und für diesen Film und meine Blindheit ist das Vivitar ausreichend scharf, auch (fast) weit offen.


Wer auch immer, den Handschuh da so neben das Verbotsschild gehängt hat: Ich bin ja direkt dabei, Verboten den Mittelfinger zu zeigen! (Helios, 1/500s, f/2,8.) (Ich gender, wann immer ich will! ;-)) Jedenfalls auch sein sehr gelungenes Bild, finde ich. Das Helios macht einen guten Eindruck nach der Reinigung.

Schmetterlinge sollte man ja eigentlich in bunt fotografieren, dann findet man sie auf den Brombeerblättern auch besser wieder. (Vivitar @ 205mm, 1/250s, f/5,6.) So konnte ich hier aber mal den auf dem Objektivtubus prominent beworbenen Makro-Modus testen. Gut, sie nennen es "close focus", aber wir wissen ja, was gemeint ist. Sieht gut aus: Die kleinen weißen Pünktchen an den Fühlern kommen richtig gut raus, ebenso die Adern auf den Blätter. Mehr Auflösung hat der Film halt nicht. Auf jeden Fall aber hübsch, so ein Schmetterling!

Da ich den Makro-Modus eh gerade an hatte, gleich nebenan mal die Blüten des bösartigen Springkrauts dokumentiert. (Vivitar @ 205mm, 1/250s, f/5,6.) Auch hier: Erschreckend gut! Die Stärken dieser Optik liegen offenbar im Nahbereich. Hübsch sind die Blüten ja, aber das Zeug verbreitet sich ja wie die Pest! Da können auch schöne Fotos nichts dran ändern!


Die Pferde sind leider unscharf. (Vivitar @ 205mm, 1/500s, f/5,6.) Scheinbar habe ich hier nicht richtig fokussiert. Der Mast und die Blätter im Hintergrund sehen hingegen gut scharf aus. Keine Ahnung, hab ich geschlafen?! Wieder gedacht, dass wir einen Autofokus haben? In der Hitze des Gefechtes nicht verpassen wollen, wenn die Pferde ihren Kopf oben haben? Egal. Dabei wäre das ein brauchbares Bild geworden.

Wer meine Touren kennt, wird feststellen, dass wir an dieser Stelle bereits auf dem Rückweg waren, und so kommt jetzt mal wieder so ein ewiges Licht, das da beim Grabmale-Steinmetz an der Straße steht. (Vivitar @ 205mm, 1/250s, f/4.) Hauptsächlich war hier ein Test des Gegenlichtverhaltens meine Intention. Weil, so direkt in den Schatten hinein mit der Sonne vor einem, das ist schon harter Stoff! Aber so konnte ich das Licht im Glas einfangen. Erkauf wird das Ganze dann aber durch fehlenden Kontrast bzw Überstrahlung im Hintergrund. Aber für ein altes, analoges und vor allem kostenloses Tele-Zoom: Ich beschwere mich nicht! ;-)

Jesus braucht ganz dringend mal einen Satz neuer Nägel, so schief wie der da hängt! (Helios, 1/125s, f/2.) Ja, hier habt ihr es endlich: Swirly Bokeh! Auch wenn davon im Hintergrund nur mäßig viel zu sehen ist, weil der Grabstein die meiste Fläche des Negativs einnimmt. Aber ich bin immer wieder erstaunt, dass die Heliosse (Heliosen? Helisten?) weit offen so scharf sind und gleichzeitig so einen Blödsinn im Hintergrund treiben können! Immer wieder spannend! Aber ein schickes Bild, das auf jeden Fall!


Was macht der... Bagger? Ist das überhaupt ein Bagger? Oder so eine Waldmaschine zum Bäumerücken? ...da mitten auf dem Feld? (Vivitar @ ~170mm, 1/500s, f/5,6.) Musste ich jedenfalls auch mit einpacken. Weil: Alles, was wie Baumaschine aussieht, muss auf den Film oder den Sensor oder was auch immer ich gerade dabei habe! Wie so ein Süchtiger sammel ich die! ;-)

Und dann war da noch die Blindschleiche! (Helios, unbekannte Zeit, f/2.) Erstaunlich, dass die so gut erkennbar ist. Wir haben sie übrigens nach dem Foto möglichst schnell von der Straße weg befördert. Da ist es zwar sehr schön warm in der Abendsonne, aber leider ist hier auch ein wenig mehr Verkehr, als diesen Tieren gut tut!

So, und das war das letzte Bild von unserem Abendspaziergang. Nächstes Mal: Die gleiche Kombination aus Kamera und Optik auf dem Seelscheider Friedhof. Weil, da war noch Platz auf dem Film! ;-)

Aufgang des Vollmond (Bonus: Objektivschaden)

Da kroch gestern Abend der Vollmond hinterm anderen Hausberg durch die Baumwipfel, da denk ich mir: "Machste Mal n Foto." Schnapp ich mir also die Sony und mach das Sigma Telezoom drauf und lege los. Und denke mir die ganze Zeit: "Was wird das eigentlich nicht richtig scharf? Huch, das bewegt sich ja! Und zwar nicht so, wie es sollte!"


Stellt sich raus: Das Klappern, das es jetzt ja schon was länger von sich gibt, rührt offenbar von einem oder zwei abgebrochenen Plastik-Pfosten her, in welche die Schrauben des Bajonett-Rings greifen sollten. Die hingen jetzt auf zwei Seiten mehr oder weniger in der Luft und taten gar nichts. Mit jedem Ziehen am Schiebezoom löste sich der Bajonettring also halbseitig aus der Verankerung und deswegen war das Bild nicht richtig scharf, siehe oben!

Mist! Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Soll heißen: Ich habe es nicht fallen lassen oder sonst irgendwelche bösen Dinge damit getrieben, es scheint sich also einfach um Altersschwäche zu handeln! Das Teil ist ja schon so 40 Jahre alt, ich denke, das Plastik wird dann jetzt wohl langsam spröde und gibt bei Belastung einfach nach. Kennt man ja. Das Problem hat man bei den alten Objektiven, die aus Vollmetall sind, eher nicht.


Wie reparieren? Ich habe keine Ahnung. Ich krieg auch den Bajonettanschluss nicht richtig da raus, weil das Flachbandkabel sich nicht wirklich lösen lässt. Muss ich da die beiden kleinen Schreiben am Kontakstreifen lösen und dass dann da durch das entstehende Loch durch schieben? Möglicherweise, aber nicht heute, bis ich nicht einen Plan habe, wie man das repariert bekommt. Plastk-Spachtelmasse? Gibt es da was, was Schrauben hält? Oder den ganzen Bajonett-Ring einfach mit Sekundenkleber fest backen? Dann kriegt man es aber im Zweifel nie wieder auf! Fragen über Fragen! Wir werden sehen...

Seelscheider Friedhof

7.8.: Ich muss mir mal was anderes als Einleitung ausdenken als "letzten Donnerstag war ich mal wieder auf dem Friedhof in Seelscheid und da habe ich folgende Fotos gemacht". Aber wenn es doch stimmt?! ;-) War mal wieder nötig, nach dem Rechten zu schauen. Und es passt heute, das am 10.8. zu veröffentlichen. Fünfzehn Jahre sind eine verdammt lange Zeit, kommt mir vor wie eine kleine Ewigkeit. Es kommt mir vor wie gestern. Tja, das sind Traumata, die kriegt man nicht mehr weg! Egal, ich wollte Fotos zeigen, nicht in Erinnerungen versinken.


Wie immer erst Mal Blumen mitgenommen. Weil die auf dem Friedhof nun mal besonders häufig anzutreffen sind. Wobei, Hortensien gibt es auch sonst überall. Und Rosen sowieso. Und jemand hat eine rostige Katze aufgestellt. Da wäre ich ich auch dabei, Katzen gehen immer. Meine Meinung. ;-) Und dann noch zwei völlig unterscheidliche Ansichten von der evangelischen Kirche. "Moment," fragt sich jetzt der ein oder andere unaufmerksame Beobachter, "wieso zwei... Achso, da spiegelt sich was im polierten Stein hinter den Gießkannen." Ja, was denkt ihr denn, dass ich Gießkannen einfach nur so fotografiere, weil sie da sind? (Ja.) Immerhin habe ich es (fast) geschafft, mich selber hinter einer der Kannen zu verstecken, als ich das Bild gemacht habe.

Dann noch einen kurzen Spaziergang gemacht. Man muss sich ja bewegen. Und dabei diverse relativ offene Bilder gemacht, um die ganzen Klamotten zu fotografieren, die die Leute auf Gräbern ihrer Lieben ausgesetzt haben. Dabei noch ein bisschen das "neue" 50/1.7 Minolta justiert. Scheint also tatsächlich ein systematischer Fehler im Adapter zu sein. Die anderen Objektive lassen sich wohl nicht weit genug öffnen, dass man das tatsächlich sehen würde, aber unter f/2,8 wird es deutlich weicher und unschärfer und die Fokusebene liegt vor dem angepeilten Motiv. Das Micro Adjustment habe ich jetzt auf +11 gestellt, das scheint aber noch immer nicht genug zu sein. Beim "alten" hatte ich das auf +13. Scheint ungefähr zu stimmen. Muss die anderen Objektive aber doch mal genauer ausmessen. Kann ja eigentlich nicht sein, dass das nur beim 50er so auffällig wird. Das 28er lässt sich schließlich auch auf f/2,8 öffnen.


Jetzt rede ich doch wieder von Kameras und Objektiven, dabei wollte ich doch ein bisschen in mich gehen. Ach, auch überbewertet. Selbstreflektion im 21sten Jahrhundert, das ist ja sowas von anachronistisch! Schließlich weiß jeder alles, weil er/sie/es es bei Tock Tock gesehen hat, und was im Internet ist, ist ja schließlich nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit! Das werden noch ein paar spannende Jahre, wenn die Gen Z wach wird und merkt, dass man die Realität nicht manipulieren kann wie ein LLM. Ich mein, ja, wie X-er haben's verbockt, das gebe ich ja zu, aber ich wollte ja nicht wieder rum ranten!

Alles ist gut! Die Welt ist auf Rosen gebettet! Macht euch keine Sorgen! Die Zukunft ist gesichert! ;-) (Sorry, bin doch etwas schwermütiger an diesem Tag als ich dachte.)

Wahlkampf

Für Kleinigkeiten musste ich in die Stadt. Es ist warm, die Sonne scheint, also aufs Rad gesetzt, weil man ja den Planeten nicht noch mehr sinnlos erhitzen muss. Direkt an der ersten Laterne angehalten, die Canon aus dem Rucksack geholt und mal ein paar Wahlplakate dokumentiert - im September ist Kommunalwahl. (Dabei direkt mal in die Hundescheiße gelatscht. Das ist doch mal ein Thema für die Lokalpolitik! Scheißbefehl für Verhundekotung! ;-) Aber ernsthaft: Nicht nur, dass da braune Scheiße mit ins Bild gerutscht ist, jetzt hatte ich sie auch noch zwischen den Profilrillen kleben, und wir alle wissen ja, wie schwierig die da wieder raus zu kriegen ist, wenn sie sich erst mal richtig breit gemacht hat. Gleiches Problem wie im echten Leben mit den Faschisten auch. :-/)


Nachdem es morgens ja einigermaßen kühl und bedeckt war und ich schon Angst hatte, dass meine Wäsche, die ich über Nacht terminiert hatte, nicht trocken werden würde, wurde es unterwegs dann ganz plötzlich ganz schön heiß. Soll heißen: Vielleicht war das Fahrrad tatsächlich auch die bessere Alternative für den Hinweg, weil bergab kaum Anstrengung und netter Fahrtwind. Nur der Rückweg machte mir bereits in diesem Moment Sorgen. Deswegen habe ich mich auch so viel wie möglich im Schatten bewegt und die großen Straßen gemieden. Also auch "hinten rum" an der Meyes Fabrik die Unterführung genommen und sozusagen "rückwärts" in die Stadt rein.

Auf dem Marktplatz habe ich mich dann länger mit der Frau von der SPD unterhalten. (Meine politische Heimat war ja irgendwie nicht vertreten.) Bis ihr und mir dann irgendwie zu heiß wurde. Die Sonne knallte da aber auch rein. Das ist da vor dem HIT ja auch immer ein ganz besonders heißes Mikroklima. Der Herr Bürgermeister war jedenfalls schwer ins Gespräch vertieft, den wollte ich erst mal nicht stören. Als Auswärtiger kann ich ihn ja eh nicht wählen. Muss mich endlich mal ummelden.


Nebenan standen dann auch wieder diese linksradikalen vermummten Omas und Opas für die Zukunft mit ihren Molotovcocktails und... ach nee, Moment, die waren ganz friedlich und haben für Freiheit und Demokratie demonstriert. Und gegen Rassismus! Ja, das geht ja nun wirklich nicht! Wo kämen wir denn da hin?! ;-) Mit denen habe ich mich jedenfalls auch noch ein paar Minuten unterhalten, bis ich dann endgültig kurz vor der Verdampfung stand. Hab schon gescherzt, dass nebenan noch der Stand für "gegen den Klimawandel" fehlt.

Die Frau Dings von der CDU stand mit ihrem hellblauen Stand am anderen Ende, bewegte sich aber sportlich dynamisch und mit viel Einsatz trotz der Hitze die ganze Zeit über den Marktplatz. Die hätte ich auch gerne noch angesprochen und sie mal gefragt, was ihre Partei denn da in Berlin so macht mit dem Grinsefritze, aber zum Glück (für sie) hatte sie die ganze Zeit Kundschaft. Hätte ja auch nichts mit Kommunalpolitik zu tun gehabt. Wichtiger wäre daher auch die Frage gewesen, was sie denn zu tun gedenken, sollten die ultramarinen Rotmützenträger (die standen übrigens vorm Griechen - Einschüchterungsversuch?) so viele Ratssitze erschleichen, dass sie sich entscheiden müsste zwischen denen und den Linksgrünversifften. Schade eigentlich, dass ich sie nicht ergattern konnte.


Dann endlich in die Stadt und meine Besorgungen gemacht. Vorm Rathaus wurde geheiratet und über Kölsche Mädels gesungen. Dabei ist doch noch gar nicht der Elfte im Elften und 11 Uhr 11 war auch noch nicht! ;-) Naja, aber wenigstens hatten sie Spaß! Und die Braut schien auch angetan ob dieser Livedarbietung. Die haben jedenfalls das halbe Dorf beschallt.

Der Chef vom Fotoladen ist im Urlaub, daher konnte ich nichts Neues über meine arme alte D610 erfragen. Ich gebe die Hoffnung ja nicht auf! Ich würde die ja echt mal langsam gerne wieder haben. Ich sach Sie, nix mitte De-Ha-Ells verschicken, hasse nur Stress von! Versicherungen, Versicherungen, Versicherungen!


Dann auf dem Rückweg übern Makrtplatz - ich hatte das Rad am HIT angekettet - noch mal dem Herrn Mario übern Weg gelaufen, da hab ich ihn mal kurz ausgequetscht, wie das denn mit dem verglasten Internet jetzt so wäre, ich hätte gelesen, dass die Telekommunisten doch noch dieses Jahr anfangen würden auszubauen. Und er hat bestätigt, ja, sie hätten hochfeierlich den ersten Spatenstich gesetzt. Dann hab ich noch nachgehakt, ob die Grünen Glasfasern denn dann vorhätten, trotzdem noch zu überbauen, oder ob die sich mit den Telekoms einig geworden wären über Mitbenutzung. Weil, ist ja irgendwie doof, die Straße zwei Mal aufzureißen. Konnte er auch nur schulterzuckend sagen, dass das Privatunternehmen sind, die machen, was sie wollen, da hätte die Politik leider keinen Einfluss drauf. Ja, sag ich, schien mir ja eh so, dass die Telekom ja nur deshalb bei uns ausbauen würde, weil die das nicht auf sich sitzen lassen könnten, dass da jemand anderes in ihrem Bonner Hinterhof vor ihnen ausbaut. Hat er nur verschmitzt gegrinst. ;-) Ich mag den Herrn Dahm.

PS: Die erste Ladung Wäsche war fast trocken, als ich um halb 1 wieder heim kam, die zweite habe ich dann frohen Mutes dazu gehängt, nachdem ich unten an der Einfahrt zur Höhenstraße ja beinahe einen Hitzschlag bekommen habe, als es den Berg hoch ging und kein Lüftchen mehr ging!

Fs Film

3.8.: Auf dem Trekdinner hat mir der F mal wieder was in die Pfoten gedrückt. Dieses Mal keine alte Kamera oder altes Glas, sondern ein alter Film. Ein Agfapan 400 von vor mindestens 20 Jahren. Ich sollte den doch mal entwickeln und gucken, ob da noch was draus zu machen ist. OK, denk ich mir, wenn der anständig gelagert wurde, kann man den auch noch ja Jahrzehnten entwickeln. Ist dann vielleicht etwas nebelig, aber egal.

Nur, was machen? Auf dem Papierrücken stand nur "Agfapan 400". Also kein APX. Aber auch kein Professional. Was ist das also für ein Film? Ich habe keine Ahnung. Deswegen habe ich mich dafür entschieden, den einfach in der Standard-Lösung Amaloco AM 74 zu entwickeln, da braucht alles etwa 5 Minuten, bis auf ein paar Ausnahmen. Aber erst Mal musste ich das Mistviech auf die Spule gerollt bekommen. Ich hasse 120-Film ja eh, der ist einfach nur störrisch. Dieser hier? Dieser hat alles, was ich bisher erlebt habe, in den Schatten gestellt: Der war scheinbar schon so lange stramm auf die Spule gewickelt, dass er einfach nicht flach werden wollte an den Ecken! Auch jetzt, nach dem Entwickeln, beult der sich mittig mächtig durch. Soll heißen: Er wollte sich nicht in die Patterson-Spule einspulen lassen, und wenn ich ihn dann mal erfolgreich an den Schnuppsi-Kugel festgeklemmt hatte, hat er sich so augebeult, dass ich ihn kaum vorwärts gespult bekam! Schrecklichst!


Nachdem ich ihn dann aber endlich drauf hatte und in der dunkle Dose, konnte ich mir das Rückenpapier mal genauer anschauen und habe festgestellt, dass da doch "Professional" drauf steht. Gut, aber auch den kann man bei 5 Minuten in der Suppe einlegen und sollte ein brauchbares Ergebnis erhalten. Gesagt, getan.

Vorher noch schnell den Entwickler und den Fixierer mit einem Stück 135er getestet, alles gut. Ich wollte nicht, dass es am Ende dran scheitert. Dann den Vorwasch-Zyklus durchgeführt, bis keine blaue (grüne?) Farbe mehr aus dem Tank kam. Dieser her hatte eine ganze Menge davon, die Anti-Halationsschicht scheint beim Agfa Pro von vor 30, 40 Jahren sehr ausgeprägt zu sein.


Leider, leider ist nur am Ende nicht viel dabei raus gekommen. Am Anfang scheinen noch Bilder erkennbar zu sein, aber gegen Ende sieht der Film mehr oder weniger so aus, als wäre da gar nichts drauf. Soll heißen: Leer. Die 1 vom ersten Bild ist noch brauchbar zu erkennen, aber schon die 2 ist praktisch nicht vorhanden.Außerdem ist der Film total wolkig. Ob das jetzt von meiner Entwicklung kommt, oder andere Gründe wie die Überlagerung bei unbekannten Umgebungstemperaturen hat, wer weiß. Das Ergebnis sieht auf dem Scanner jedenfalls so aus:


Schade! Ich hatte mich schon auf eine Zeitkapsel gefreut... So kann ich ihm den Film nur einfach wieder zurück geben. Mist.