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Canon Zoom Lens EF-S 18-55mm 1:3.5-5.6 IS - Pilzbefall

Jedenfalls habe ich mir gedacht: "Das bisschen Pilz kriegste auch so schnell weg. Is ja nicht viel, da hatte ich schon ganz andere Objektive!" Also, zum einen hat es sich heraus gestellt, dass es ein bisschen mehr Pilz ist, als ich dachte, zum anderen hatte ich nicht auf dem Schirm, wie billig dieses Canon Zoom Lens EF-S 18-55mm 1:3.5-5.6 IS Billig-Kit-Objektiv tatsächlich ist! Also, versteht mich nicht falsch, das ist jetzt nicht der übliche Rant eines Nikonianers, dass Objektive von Canon eher unterdurchschnittlich sind, oder auch nicht das immer wiederkehrende "Früher War Mehr Lametta!" (Wobei, ich nehme durchaus an, dass sowas Früher™ nicht in die Tüte gekommen wäre. Ich nehme an, die Kit-Zooms von der Z fc sehen von innen ähnlich aus.)

Was ist denn jetzt so schrecklich? Nun: Die vordere Linsengruppe ist nicht geschraubt, sonder die Linsen sind im Plastik-Träger verklebt/verschweißt. So genau kann ich nicht erkennen, welches der beiden hier zutrifft, aber auf jeden Fall kriege ich die Frontlinse nicht ab. Zum Glück (?) ist der Pilz bei den anderen Gruppen nur außen auf den Linsen und hat sich recht leicht weg peroxidieren lassen, aber unter die Frontlinse komme ich nicht drunter ohne brutalste Maßnahmen. Offenbar hat Canon sich damals gedacht: Falls jemals jemand auf die verrückte Idee kommen sollte, dieses Ding reparieren lassen zu wollen, tauschen wir die Gruppen einfach komplett als ein Modul aus, das kommt billiger, als einen Techniker zu schulen, wie man Schraubringe löst und danach die Linsen wieder richtig zentriert. Schon irgendwie pervers.


Denn eigentlich ist dieses Ding ein Wunder moderner Ingenieurskunst: Da steckt so viel Technik drin auf so wenig Raum, dass es kaum zu glauben ist. Da muss sich einer richtig Gedanken gemacht haben! Das ist nicht mal eben so zusammengeschustert wie viele alte Zoom-Objektive, die ich aus den 1980ern und '90ern kenne, als sowas wie Blendensteuerung und Fokusmotor nur ein nachträglicher Bonus waren, den man an ein bestehendes Design dran macgyvert hat. Dieses Teil ist von Grund auf auf Kostenersparnis getunet. Jedes Gramm Plastik, das man sich sparen konnte, hat man gespart. Es ist echt erstaunlich, was sich der menschliche Geist ausdenken kann. Zum Reparieren natürlich Oberkacke!

Und so habe ich sämtliche Linsen, die ich erreichen konnte, und den Tubus schön mit Wasserstoffperoxid abgerieben, danach ein wenig Isopropyl drüber und jetzt sind sie alle wieder klar und sauber - außer der vordersten Linse, unter die ich eben nicht drunter komme. Da gibt es ein Video im Internet, wo einer mit einem Teppichmesser den Rand um die Linse weg schneidet und nach der Reinigung diese wieder mit klarem Silikonkleber einbaut. Ähmja, die ist sicher nicht mehr zentriert! Ich mein, ich hätte hier nichts zu verlieren, die ist eh hinüber, probieren könnte ich es also mal. Aber ich fand das Vorgehen schon sehr brutal!


Bevor ich zu solchen Kettensägen-Ansätzen übergehe, wollte ich dann doch mal ein paar Testbilder damit machen. Also, an der Kamera, die damit am ehesten was anfangen kann. Der Test auf der Sony war zwar schon ganz OK für einen ersten Eindruck, aber so frisch gereinigt sollte der Kontrast doch durchaus besser sein. Leider regnet es junge Hunde - endlich mal, es war ja wieder viel zu trocken -, sodass die Bilder jetzt nicht wirklich mehr Kontrast zu bieten haben. Ohne Licht ist halt schlecht fotografieren, sag ich immer.

Trotzdem habe ich versucht, bei den nun folgenden Bildern die Blende möglichst weit zu schließen, um zu sehen, ob sich der Pilz, der im Linsensystem verblieben ist, irgendwo Auswirkungen hat. Scheinbar nicht. Selbst in den Makro-Shots ist nichts davon zu sehen. Da ist auch tatsächlich eine der Stärken dieser Konstruktion: 25cm Minimalanstand sind bei 55mm Brennweite (x1,6 = fast 90mm KB-Äquivalent) schon sehr sehr nah. Das sieht man bei den Beeren und den Blüten da unten ganz gut. Die Schärfe ist OK, ich bin mir halt nicht sicher, wie sehr ich die einzelnen Linsengruppen aus ihrer vorherigen Position heraus bewegt habe, als ich sie wieder fest geschraubt habe. Diese leichte Unschärfe nehme ich bei Bildern mit der 700D ja immer wahr, auch mit dem teuren 50/1.4. Ich habe den Eindruck, die gausst da ein bisschen viel drüber, um das Sensorrauschen zu unterdrücken. Oder sie ist einfach schon in der Fabrik nicht genau genug eingemessen worden.


Die Farben sehen aber auf jeden Fall besser aus als im dreckigen Zustand an der Sony. Das Grün kommt schon ziemlich knallig rüber, ebenso die Rottöne. Der Kontrast ist auch stark verbessert, nachdem ich den Schmier entfernt habe, der überall in dem Objektiv zu finden war. Keine Ahnung, was der Vorbesitzer damit gemacht hat. Draußen im Schuppen gelagert oder sowas. Insgesamt macht das dafür, dass es noch immer nicht ganz sauber ist, nachdem ich es komplett auseinander genommen hatte, einen ganz guten Eindruck. (Hinten rum kam ich übrigens nicht weiter; das habe ich nach dem Abbau der Platine dann gelassen und lieber von vorne weiter geputzt. Auch nicht ganz einfach, weil die Wattestäbchen ja heutzutage aus Papier sind und wenn das sich erst mal mit der Peroxid-Lösung voll gesaugt hat, knickt es viel zu leicht ab. Aber so kann man wenigstens die Linsen und deren Aufhängung nicht beschädigen. Das Objektiv kann ja auch irgend so einen stabilisierten Anti-Shake-Kram, daher ist die mittlere Linsengruppe gefedert und lässt sich steuern.)

Zum Schluss noch der übliche Blick nach Kuhweid'. Der Zoom-Umfang ist schon ganz gut. Könnte in der Unendlichkeit schärfer sein. Aber für ein Kit-Objektiv gebe ich ihm jetzt mal ein "befriedigend". (Eigentlich würde ich ihm nur ein "ausreichend" geben, aber ich weiß halt nicht, wie viel von der Unschärfe durch meine Putzorgie zustande gekommen ist.)


So. Und das war das. Mal sehen, ob ich billig ein ansonsten defektes bekomme, bei dem ich das Frontelement klauen kann, um das hier einzubauen. Oder ob ich das tatsächlich mal entsiegle. Würde dann aber glaube ich erst mal mit Aceton versuchten, die Kleber zu lösen, bevor ich da mit dem Teppichmesser ran gehe! Vielleicht ist es ja doch nur verklebt und nicht verschweißt. Wir werden sehen, spätestens wenn/falls es noch einen zweiten Teil zu dem Thema gibt. ;-)

Flohmarkt am Lutz - EF-S 18-55mm 1:3.5-5.6

Im Dorf war am Sonntag Flohmarkt. Also, stimmt eigentlich nicht, der Lutz ist ja mehr so da draußen Richtung Industriegebiet. Aber genau die richtige Entfernung für einen kleinen Fahrradausflug. Vor allem, weil wir sehr warmes und sehr windiges Wetter hatten, da passte das gut. Das letzte Aufbäumen des sterbenden Sommers, sozusagen.


Wie immer, wenn ich auf den Flohmarkt gehe, habe ich alle Adapter dabei, die ich für die Sony habe. Damit ich Objektive testen kann, wenn ich welche finde. Aber am Anfang habe ich die alle nicht gebraucht, es gab keine einzelnen Objektive. Nur ganze Kameras. Uns sowas, was ich niemals als Kamera bezeichnen würde: Diese Fest-Fokus-f/6,3-Dinger tauchen echt ü-ber-all auf, wenn man danach die Augen offen hält. Wer sowas unter die Leute bringt und dafür auch noch gutes Geld verlangt hat, damals in der weiter zurück liegenden Vergangenheit, der sollte nachträglich noch mal kräftig vertrimmt werden. Totale Verarsche! Auf'm Flohmarkt natürlich voll richtig. Irgendwann nehme ich mal eine davon mit und zeig euch mal, wie unterirdisch die Dinger sind! ;-)

Interessanter war da der Brotkasten, den ich am Wegesrand gefunden habe. Leider war die Seriennummer abgefeilt, sodass ich nicht direkt sehen konnte, welche Version wir hier haben (zB sowas wie Longboard vs. Shortboard). Für 140 Euro (wenn ich mich recht erinnere) auch nicht ganz billig, dafür aber vollständig mit Floppy (1541-II, weshalb ich auch auf einen späten Brotkasten tippe) und Drucker und sogar mit Maus. Am Stand nebenan dann auch noch ein original verpackter C64 C. Oder II. Oder wie auch immer die den damals gebrandet haben. Auch mit einem Commodore-Drucker dabei, einem 1230. Ich höre die Nadeln kreischen, wenn ich nur dran denke! ;-) Mit 180,- noch etwas teurer, also beides nichts für mich. Hätte ja gerne wieder einen originalen Rev. A C64, aber die sind ja Unobtanium.


Deshalb alles schön links liegen gelassen und stattdessen noch ein paar Fotos vom Gedöns gemacht, das hier am Rand stand. Da war dieses hübsche alte Radio, das hätte mich ja schon interessiert. Ich find die alten Teile ja echt schick. Aber da müssen sicher auch mal die Kondensatoren getauscht werden. Andererseits, nachdem außer FM ja praktisch alles abgeschaltet ist, muss es ja nicht mehr unbedingt funktionieren! ;-)

Und dann habe ich mir die gleiche Pentax und die gleiche Minolta noch mal angeschaut, die ich schon letzten Monat dazwischen hatte. Schlimm, man kennt sich mittlerweile ja schon beim Vornamen, wenn man immer auf die gleichen Märkte geht! Aber wenn der halt so verkehrsgünstig zu erreichen ist... Aber auch dieses Mal habe ich die beiden liegen lassen. Soll jemand anderes sich derer erbarmen. Ich hab schon genug Kram zu Hause liegen. Sind eh beides welche, die glaube ich nur in der Halbautomatik funktionieren und dann ist das Batteriefach wieder dreckig oder die Kondensatoren (s.o.) alt oder irgendwas anderes! Irgendwas ist ja immer! ;-)


Und dann wollte mir einer eine alte 400D von Canon andrehen. Aber die wollte ich nicht. Mein Auge fiel jedoch auf das Kit-Objektiv, das ebenfalls dabei rum lag. Eine Canon Zoom Lens EF-S 18-55mm 1:3.5-5.6. Also genau das Teil, das eigentlich auch zu meiner 700D gehören täte. Das bisschen Schmutz und Pilz habe ich bei dem Preis (praktisch geschenkt) komplett ignoriert. (Wenn ich gewusst hätte!) Also mitgenommen und direkt mal auf die Sony gemacht. Wie gesagt, habe ja immer alle Adapter dabei. Das funktioniert sogar erstaunlich gut da dran. Mit dem Viltrox-Adapter hatte ich bisher ja nie so gute Autofokus-Erfahrungen gemacht, aber bei solchen Objektiven, die so häufig sind, dass man einen darunter begraben kann, scheint die Firmware zu wissen, was sie zu tun hat. Deswegen hier ein paar Bilder durch Dreck und Pilz und Matsch und Schlodder und Fingerabdrücke von hundert Leuten, die das vor mir begrabbelt haben.


Etwas kontrastarm deswegen. Aber erstaunlich scharf trotzdem. Und nachdem ich der Sony gesagt habe, dass sie auch bei diesem APS-C-Objektiv gerne den ganzen Sensor verwenden darf, stellt sich raus, dass - zumindest bei geschlosseneren Blenden - auch tatsächlich recht viel am Rand zu gebrauchen wäre. Spannend.

Zum Schluss noch einen Lüfter gefunden, der hoffentlich in das alte HP-Notebook rein passt, das ich hier noch immer liegen habe. Dann könnte ich das auch mal reparieren. Mit dieser Ausbeute dann nach Hause geradelt und unterwegs im Kurpark noch Wasser gezapft! Ich finde das voll gut, dass die da jetzt einen Trinkwasser-Brunnen haben! Es war nämlich doch wärmer, als ich gedacht hatte.

Mondfinsternis

Heute war Mondfinsternis, während im Fernsehen die Nationalmannschaft gespielt hat. Gut, dann gucken weniger Leute in den Himmel und ich hab mehr Licht! ;-) Hier - wie immer bei solchen Ereignissen - ein paar Fotos. Die ersten drei habe ich einfach nur runter gerechnet, die letzten vier sind center crops auf die gleiche 4k Auflösung wie immer.


Für die hatte ich dann auch endlich das Stativ aufgebaut, aber da kam die Sonne schon wieder am Erdschatten vorbei gekrochen und dementsprechend ist der Rand ein bisschen sehr überbelichtet und man kann vom Schattenmond nicht so viel erkennen wie gehofft. Aber immerhin, ich habe ein paar Bilder geschossen!



Und noch dazu sind die sogar sehr aktuell hier drin im Blog gelandet, was man von den restlichen Fotos, die ich noch auf Halde liegen habe, nicht sagen kann! Man man man, man kommt zu nix, echt! ;-) Aber jetzt endlich ins Bett, hab morgen genug zu tun und habe letzte Nacht schon nicht besonders geschlafen!

Radtour mit Kreuzen, Katze und Vögeln

29.8.: Der Sommer geht zu Ende, man muss das restliche Restlicht nutzen, wann immer es vorbei kommt. So habe ich mich aufs Rad gesetzt und bin los geradelt, völlig ohne Ziel und bin am Ende einmal um Hennef gefahren. Und das hier ist mir unterwegs alles begegnet:


Da war dieses graue Moopsie, das sich vor mir in den Schmutz geworfen hat und unbedingt hinterm Ohr gekrault werden musste! Hat mich nicht vorbei gelassen, obwohl es eigentlich auf dem Weg zu seinem Jagdrevier nebenan im Maisfeld war. Ein sehr süßes Katzentier! Hübsches Muster. Die Sorte ist ja sehr modern gewesen, als die Werbung vom großen Katzenfutterhersteller raus kam, in der so ein die Hauptdarstellerin war.

Dann erst wieder unten in Weldergoven angehalten, wo diese drei alten Holzkreuze an der Straße stehen. Die habe ich der Reihe nach dann auch mal mit genommen, ich glaube, die habe ich schon ganz lange nicht mehr ordentlich bearbeitet. (Mit der kleinen Canon ist das mit dem "ordentlich" allerdings so eine Sache. Könnte alles etwas schärfer sein, habe ich ja immer den Eindruck. Aber für die Fahrradtouren reicht es.)


Interessant finde ich ja immer wieder, dass zwei der drei Kreuze so richtig pechschwarz gestrichen sind, während das andere diesen grau-blauen Anstrich hat. War das wohl schon immer so? Waren die früher überhaupt angestrichen oder ist das so eine moderne Sache, damit die nicht weg faulen? Fragen über Fragen. Immerhin hat Weldergoven eine eigene Webseite, da kann man ja mal nachschauen!




Scheinbar wird hier in der Nähe des Dorfzentrums aber auch schon wieder eine Baustelle geplant. (Glasfaser?) Aber vielleicht stehen die Absperrteile mit den Lampen auch nur zum Spaß hier in der Gegend rum, man weiß es ja nicht. ;-) Jedenfalls kommt nur bedingt raus, wie sich das Licht in den Lampen verfangen hat und die deshalb so geglänzt haben, dass ich sie gleich von beiden Seiten fotografierten musste.

Dann an der Sieg runter. Mitten in der Stadt sitzt dann da plötzlich so ein dicker Kormoran auf einem der Bäume am anderen Ufer und lässt sich die Sonne ins Gefieder scheinen. Muss ja auch mal sein. Die gehen ja immer so unter, die armen Tiere. Er fühlte sich etwas beobachtet, als ich da Tele drauf geschraubt habe, aber nach ein paar Sekunden hatte er mich dann wieder auf die Ignore-Liste gesetzt.


Von hier aus denn noch über die Brücke und eine Runde um den Allner See gedreht. Hier wie immer Nilgänse und Enten getroffen. Die Schwäne waren heute nicht da, ich glaube, die haben sich verdrückt, als die Schwimmer kamen. Ja, richtig gehört, da schwammen zwei Leute im Allner See. Das Wasser ist ja wahrscheinlich auch noch recht warm nach dem Sommer, den wir hatten, aber die Luft war gefühlt doch ein bisschen kühl, es blies ein kräftiger Nordwest-Wind (ungefähr). Ich musste jedenfalls auf dem Rückweg über den Horstmannsteg ganz schön strampeln, um wieder ins Dorf rein zu kommen.


Von hier aus dann wieder Richtung Heimat. Hatte noch zu tun. Und somit sind die Enten die letzten Fotos für heute. Mal sehen, die kommende Woche soll ja eher unbeständig bis regnerisch werden, wann ich das nächste Mal zum Radfahren komme, weiß ich noch nicht. Aber am Freitag war richtig angenehm nach der Schwüle am Tag zuvor.

Testbilder Motorola Edge 60

Ja, dann schauen wir mal. Nachdem ich die Camera-App ein wenig genauer unter die Lupe genommen und den "Ultra Resolution Mode" (*hust*) gefunden habe, habe ich den am Donnerstag bei meinem üblichen Einkaufs-Ausflug aufs Dorf mal etwas ausführlicher getestet. Die Bilder sind im Original also "50 Megapixel" groß (was definitiv irgendwie gelogen ist, da pfuscht irgendeine Skalierungs-KI drin rum; dazu später mehr). Zu einigen der Bilder habe ich Ausschnitte dazu gestellt, die man einzeln anklicken kann. Diese sind recht groß (von der Dateigröße her), denn ich habe sie als Full-HD-PNGs gemacht, um ihnen eine zweite Kompression zu ersparen, damit man die Probleme auch ja nicht auf die JPG-Artefakte schieben kann. Leider macht der "Ultra"-Modus auch keine RAW-Bilder. (Warum eigentlich nicht?)


Die Details sind auf jeden Fall etwas besser als bei der "normalen" Auflösung. Die Bilder sind ja auch vier mal so groß und werden nicht vom Pixel-Binning aufgefressen. Nachteile: Man muss schon ausreichend Licht haben - an dem Tag kein Problem - und man kann nur die "normale" Brennweite verwenden - also das übliche weitwinklige Handy-Gemurkse.

Die Farbwiedergabe ist ganz OK in den Bildern da oben. Das machen die Handy-Kameras mittlerweile ja ganz gut, auch wenn die einzelnen Sensorelemente auf den kleinen Chips so winzig sind. Der Kontrast ist im Hellen schon fast etwas überzeichnet. Aber das wollen die Leute ja heutzutage so, knackige grelle Farben mit Oompf! Ist der Mode geschuldet, ist also auch OK so. Die Detailzeichnung ist ausreichend, um die Bilder nachher auf 4k runter zu rechnen. Viel mehr würde ich da aber nicht machen. Sie sehen allerdings etwas besser aus als das, was der normale oder der "Professional" Photomodus produziert. Deren Bilder sind durchs 4x Pixelbinnig ja nur ~4000x3000 groß, was kaum Spielraum lässt, wenn ich sie auf 4k runter brechen will. Das Rauschen und "Wubbern" entlang gerade Linien wird da schon recht viel, was hier im "Ultra" Modus mit der (angeblich) nativen Sensorauflösung weniger stark auffällt. Die verwendete Linse verzerrt das Bild zu den Rändern hin recht heftig und sie führt auch durchaus zu Doppelbildern bei geringen Abständen. Siehe zB Ausschnitt aus den lila Blumen! In den Blüten kann man auch gut sehen, weshalb ich glaube, dass da noch irgendein Algorithmus drüber bügelt: Die einzelnen Blütenstempel in den kleinen "Sub-Blüten" sind teilweise wie wegradiert, weil die KI wohl dachte: "Das ist eh nur Bildrauschen!" Insgesamt sind die Bilder aber etwas weniger "flächig" durchgeglättet, als man das von anderen Handys kennt.


Wie bei allen Handy-Linsen muss man aufpassen, wenn man hart am Licht arbeitet. Der Trecker da oben hat ein ziemliches Ghosting abbekommen, was nicht so schön ist. Wenn ich das auf Anhieb gesehen hätte, hätte ich das Bild neu gemacht und versucht, etwas mit der Hand abzuschatten. So halt nicht, weil ich es nicht gesehen habe. Kontrast und Details sind ansonsten OK. Alles kein Vergleich zu meiner bald 15 Jahre alten Sony Alpha 7 Mark I, die ich in letzter Zeit ständig verwende, aber für ein Handy durchaus brauchbar. Will man davon Abzüge auf A4 aufblasen? Nein! Für Insta-Snaps und Fratzenbuch-Reels reicht es aber durchaus. Für alles andere muss halt noch immer eine "echte" Kamera her! Das war aber auch bei meinem letzten Handy, dem Xiaomi, nicht anders.


Am Parkplatz vor dem Sushi-Laden stand da noch dieser altmodische Trecker. An dessen Kühlergrill und Kennzeichen kann man glaube ich ganz gut erkennen, was ich mit "Wubbern" meinte: Die Linien sind nicht gerade, sondern sehen aus, als wäre ein kleineres Bild hoch skaliert worden. Was mich an der Aussage bezüglich "nativen 50 Megapixel" ein bisschen zweifeln lässt. Im nachträglich wieder herunter gerechneten Bild fällt das wenig auf, aber im Ausschnitt umso mehr! Das würde auch den allgemeinen Weichzeichen-Effekt erklären, den ich in allen Bildern wahrnehme. Hier beispielhaft an Löwe und Fischen. Es scheinen mir gar nicht so viele Details vorhanden zu sein, wie da nachträglich versucht wird, mir weis zu machen! Zwar waren die "108 MP" Bilder vom Xiaomi auch nie so richtig gut, weswegen ich den Modus praktisch nie benutzt habe, aber durch die doppelte Auflösung konnte man diese Probleme nachträglich etwas besser kaschieren. Über fünf Jahre später (und die entsprechende Sensor-Generationen) hätte ich mehr erwartet, vor allem, weil diese Kamera auch eher moderate 50MP anpreist und da durchaus ein bisschen in die allgemeine Bildqualität hätte investiert werden können. Ach ja, und das würde übrigens auch erklären, weshalb es für den Ultra-Modus keine RAW-Funktion gibt: Das Bild ist eben schon nachbearbeitet/skaliert/AI-ifiziert/wasauchimmer!

Fazit: Zum nachträglichen Runterrechnen auf 4k reichen die Bilder, die der "Ultra"-Modus macht. Ich habe sogar ein einzelnes da oben dazwischen geschummelt, das im normalen Photomodus gemacht wurde, weil die Kack-App ja immer wieder in diesen zurück springt und ich das manchmal nicht merke: Das vom grünen Fahrrad. Aufgefallen? Für die alltäglichen Schnappschüsse reicht der nämlich allemal. Interessant ist der Pro-Modus, weil man in diesem auch RAW-Bilder bekommen kann, die nachher durchaus gut aussehen. (Diesen RAW-Modus nehme ich die Tage mal genauer unter die Lupe. Der Workflow ist dafür nur entscheidend aufwendiger.) Bis dahin: Für eine Handy-Kamera gut. Für meine eher höheren Foto-Ansprüche: Naja, etwas mehr Mühe hätte man sich auch hier in der unteren Mittelklasse schon geben können! ;-) Und die App saugt wie ein Staubsauger: In den Settings versuche ich immer wieder, die "High Quality" auszuwählen, aber die stellt sich immer wieder auf "Standard" zurück. Die bisher von mir getesteten Dritthersteller-Kamera-Apps unterstützen nur die Pixel-Binning-Auflösungen und die "normale" Weitwinkel-Hauptkamera. Meldet das Modul nicht die richtigen Auflösungen und vorhandenen Linsen? Insgesamt hatte ich da mit der App von Xiaomi weit weniger Stress. Die blieb auch über Sessions hinweg immer brav in dem zuletzt verwendeten Modus, statt wieder auf den Standard zurück zu springen.