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Alte Hardware

Seit Längerem benutzte ich ja ein Samsung-Notebook, und zwar ein geerbtes R60plus. Ein ziemlich nervtötendes Drecksteil, um das mal ganz offen zu sagen. Lahmarschig und das Display ist eher naja. Aber immerhin hat das Ding einen Dual Core Prozessor, ein "Pentium", der eigentlich ein abgespeckter Core-Prozessor der ersten Generation ist. Trotzdem, so richtig schnell ist es nicht. OK, ist ja auch schon fast zehn Jahre alt, das Teil.

Vor etwas längerer Zeit habe ich von meinem Bruder für 'n Appel und 'n Ei ein noch viel älteres LG Notebook geerbt, und zwar ein LW70 Express. Das hat nur einen Einkern-Dothan-Prozessor in 32-Bit, kann aber immerhin schon SSE2, ist also gerade noch neu genug, um so wichtige Dinge wie einen Firefox zu betreiben. Testweise war da bisher nur ein Windows 10 installiert, und zwar weil ich es kann.

Da das damit aber so ziemlich unbenutzbar ist, weil einfach viel zu langsam - es nimmt leider nur 2GB Speicher -, gibt es noch genug Platz auf der Platte für eine OpenSuse. Und ich bin basch erstaunt: Das Ding ist trotz der ja doch eher antiken Hardware nicht wirklich langsamer als das Samsug. Gut, OK, mein Gentoo würde ich dadrauf jetzt nicht kompilieren lassen, deswegen habe ich ja auch Tumbleweed genommen. Und die Hälfte aller Webkit-Browser (inkl. Chrome/Chromium) will da drauf nicht mehr, weil die unbedingt einen 64-Bit-Prozessor haben wollen, zumindest in den von mir gefundenen Binärversionen.

Aber: Zum einfach durch die Gegend browsern und Texte (wie diesen Blogeintrag) schreiben, das geht ganz hervorragend. Sogar besser: Denn das Display von dem LG ist um mindestens drei Klassen besser, ebenso die Tastatur, die tatsächlich einen gewissen Druckpunkt aufweist. Zudem funktioniert der Akku noch, zumindest kurzfristig, und es ist leiser, da der Lüfter tatsächlich hin und wieder mal eine Stufe runter schaltet und nicht ständig auf Vollgas rotiert.

Ein Nachteil ist, dass mit das Gerät auf die Dauer die Beine (und benachbarte Kürperteile) verbrennt, wenn es mal so richtig los legt: 70°C und mehr sind dann keine Seltenheit! Bei der Hitze habe ich echt Angst, dass es demnächst abfackelt! ;-)

Ansonsten bin ich mal wieder erstaunt, wie gut so alte Hardware doch noch läuft. Das Bios von der Kiste ist aus 2005, also wird das Gerät selber bestimmt auch jenseits von 10 Jahren alt ist. Bis ich also endlich mal neue Hardware in die Finger bekomme, werde ich das Teil tatsächlich mal benutzen, zumindest solange ich mir sicher sein kann, dass es einigermaßen stabil läuft - wer weiß, welche Hardwarevoraussetzungen sich die demnächst noch alle einfallen lassen. (Finde es eh etwas seltsam, warum ein Browser unbedingt SSE2 braucht...)

Das Ende einer Ära, die keinen interessiert hat

"Ausblick" oder "Perspektive", so die Übersetzung des Wortes "Vista", das eigentlich gar kein englisches Wort ist, sondern wahrscheinlich aus dem Spanischen kommt. Vor über 10 Jahren entschied sich ein findiger Microsoft-Markeiting-Angestellter, die nächste Windows-Version so zu benennen. Früher gab es Versionsnummern, dann gab es Jahre, in denen dar Schrott erschienen ist, aber seit XP - Really? What kind of eXPerience did you want me to have? - wollte man wohl etwas haben, was geil klingt aber trotzdem keine Aussage über die Qualität macht. ...also zumindest keine, auf die man nachher festgenagelt werden könnte!

Heute, so zehn Jahre, nachdem Windows Vista erschienen ist, wird es still und leise zu Grabe getragen. Hätten nicht diverse Medien darüber berichtet, hätte es wohl kaum einer gemerkt. Das erste Workstation[1]-Windows, in dem überhaupt mal jemand über die Worte "Sicherheit" und "Benutzerabschottung" gedacht hat.... naja, gut, das Ergebnis sah aus, als hätte jemand mit einer Rohrzange und einer spitzen Stock etwas zusammen macgyvert...

Aber egal: Im Gegensatz zu so manchem Computerexperten und Marktkenner fand ich, Vista war ein großer Schritt in die richtige Richtung. Im Gegensatz zu XP habe ich es selten mal ge-blue-screen-t bekommen, und ich versuche das regelmäßig. Vista war - nach 2000 - wahrscheinlich die Windoof-Installation, die ich am längste benutzt habe. Erst vor schätzungsweise einem Jahr bin ich den langen Weg Vista -> 7 -> 10 gegangen, weil es mittlerweile einfach veraltet war.

Was mich auf die Frage bringt, wieso Gott und alle Welt der Nummer 7 so hinterher heult. Und 8 so verflucht hat. Kann ich nicht verstehen. So unterschiedlich waren die drei nicht. Außer, dass man das Sicherheitskonzept halt wieder aufgeweicht hat und Windoof eben nicht mehr bei jeder Mausbewegung nach Admin-Rechten verlangt hat. Aber das ist nun mal eine konzeptionelle Schwäche dieses Systems, die schleppt man ja nun nicht erst seit gestern mit sich rum, die war schon immer da. Ist halt auch heute noch schwierig, ohne Admin-Rechte sinnvoll mit Windows zu arbeiten, weil sämtliche Programme das eben einfach so erwarten.

Also, ich mochte Vista. Ja, es war viel zu spiecherintensiv für seine Zeit und umständlich zu bedienen, aber es hatte gute Ideen. Besonders nach dem XP-Fiasko. (Ja, alle Leute lieben XP und weinen heute noch hinter dem Scheiß her, ich habe das nie leiden können. Hat bei mir nie anständig funktioniert, war, als es erschien, ebenfalls viel zu speicherintensiv, und je länger es alterte, desto weniger bedienbar wurde es, weil MS uns statt einem weiteren Service Pack lieber eine gefühlte Million Patches an den Kopf geworfen hat, die alle der Reihe nach installiert werden mussten und auf Rechnern der ersten Generation mit, sagen wir, 256 bis 512 MB Speicher den Updater hoffnungslos verstopft hat... und last but not least war es einfach unglaublich hässlich.)

Heute also die letzten Vista-Patches. Endlich kann MS das ungeliebte Kind zu Grabe tragen. Zugegeben, der Pflegeaufwand stand am Ende wohl wirklich in keinem Verhältnis zur User-Base. Trotzdem, ich find es irgendwie schade. Es war immerhin das erste 64-bit-Windows, das ich benutzt habe. Also, hin und wieder benutzt habe. So, einmal im Monat. Hey, ich will arbeiten, wenn ich den PC anmache, nicht zwei Stunden Müll updaten... ;-) Somit ist es doch irgendwie bezeichnend, dass ich diesen Artikel über Windows auf einem Linux tickere. Übrigens noch immer der gleiche PC, auf dem ich damals die ersten 64-bit-Windows-Gehversuche unternommen habe. Ist das Ding tatsächlich schon 10 Jahre alt?! Verdammt... aber warum sollte ich neue Hardware kaufen, wenn die hier noch immer funktioniert. OK, energieeffizenzt ist der alte Phenom wahrscheinlich nicht... Aber selbst das Schnick-Schnack-KDE läuft schön schnell, im Gegensatz zum Windows 10 auf der anderen Platte... Aber das ist was für einen anderen Blogeintrag! ;-)

[1] Erinnert sich überhaupt noch wer an solch altmodische Wörter?

Inspektion

Dieses Jahr bin ich spät dran. Aber jetzt war mal wieder die Inspektion an meinem Civic fällig. Und endlich funktioniert die Innenraumbeleuchtung wieder. ;-)

Ansonsten war ja nicht wirklich viel zu machen: Bremsflüssigkeit und Öl wurden gewechselt. OK, ob das jetzt immer alles nötig ist, weiß ich nicht, aber es steht halt im Wartungsplan. Und ist leider nicht ganz günstig. :-( Den Keilriemen haben sie mir mal etwas nachgespannt, ich hoffe, der quitscht jetzt nicht so wie im Winter. Mal sehen, wie das wird, wenn es wieder etwas kühler und feuchter ist, da hats das immer besonders laut gemacht.


Um Sprit zu sparen und damit ich niemanden nerven muss, habe ich übrigens den Rest des Tages mal wieder mit dem Fahrrad vorlieb genommen. Von kurz vor Rösrath bis nach Siegburg, dort in die Bahn und weiter, und am Abend den gleichen Weg wieder zurück. Insgesamt so 30 Kilometer. Damit habe ich heute glaube ich genug Bewegung gehabt! ;-)

Unterwegs sogar noch eine Dose gefunden, die wir vor einiger Zeit schon mal (vergeblich) gesucht hatten. Alles gut, also! :-)

Thimbleweed Park

Vor ein paar Jahren wurde ich darauf aufmerksam, dass Ron Gilbert, der damals an den alten Point-and-Click-Adventures von Lucas gearbeitet hatte, ein neues Projekt hatte: Eine Kickstarter-Kampagne für ein neues Spiel im Stile von Maniac Mansion und Monkey Island.


Ich war sofort Feuer und Flamme! Wie viele Jahre meines Lebens habe ich als Blag mit MM oder Zak und so weiter verdaddelt? Unzählige vernichtete Lebensstunden! Also habe ich 35$ gegeben.

Dann, vor ein paar Monaten kamen die E-Mails plötzlich häufiger, es wurde ernst, und letzte Woche ist es dann endlich offiziell erschienen. Und heute bin ich mit dem ersten Durchlauf fertig. Und es war wie früher!

Naja, fast wie früher: Die Technik ist natürlich nicht mehr wirklich 8-Bit. Alles ist bunter, scrollt sanfter, hat mehr Tiefgang und vor allem Selbstironie. Das ist übrigens der rote Faden, der sich durch das ganze Spiel zieht. Aber eigentlich möchte ich nicht zu viel verraten... Einfach selber spielen. Ist nicht teuer (19,95€) und selbst wenn man sich beeilt, so wie ich jetzt im ersten Durchgang, kommt man gut auf 10 bis 12 Stunden Spaß. Für Neueinsteiger gibt es auch einen leichten Modus, in dem die Rätsel weniger schwer sind. Angeblich, habe ich bisher nicht getestet.


Jedenfalls, das Spiel. ...beginnt mit Boris, Willie, dem Penner und einer mysteriösen Nachricht. ...und geht weiter mit einer Leiche, die anfängt, an Hals und Nacken zu verpixeln, und zwei FBI-Agenten, die noch andere Dinge auf ihrer Agenda haben, als einen Fall zu lösen.


Und mehr möchte ich wie gesagt eigentlich auch gar nicht spoilern. ;-) Wie gesagt, selber spielen. Funktioniert übrigens auch ganz hervorragend unter Linux, braucht man nicht mal das besch...eidene Windows für zu starten! Oder gar die XBox One, für die das Spiel auch erschienen ist. (Android, Apple und Playstation sind angekündigt.)

Im Laufe des Spieles trifft man auf alte Bekannte und neun Blödsinn, den man machen und finden kann... Was unglaublich Spaß macht!


Nur manche Sachen sind alleine auf dem Mist der Entwickler gewachsen: Da einige der Kickstarter neben eigenen Anrufbeantworter-Ansagen auch noch eigene Bücher einreichen durften, gibt es auch skurrile Dinge zu finden.


Besonders angetan hat es mir hier der oben abgebildete Text, der mich schwer an eine Buchreihe erinnert, die ich vor einiger Zeit mal gelesen habe... Oder war es nächsten Donnerstag?! ;-)

Fazit: Wer ein alter Sack wie ich ist und in seiner Jugend Stunden vor dem C64 gehangen hat, um MM zu spielen, wird hier bestens bedient. Einzig und alleine das (irgendwann absehbare Finale) war mir dann doch etwas zu meta... Aber das sollte niemanden davon abhalten, den Rest des Spieles zu spielen. Ich hoffe nur, dass das ganze einigermaßen erfolgreich (und profitabel) war, vielleicht bekommen wir dann noch mal die Gelegenheit, in einigen Jahren eine Fortsetzung zu spielen! ;-)