Skip to content

Wählen gehen!

Da kommt man nichtsahnend heim und die Post hat was da gelassen, das ungefähr so aussieht:


Es wird also ernst. Normalerweise rühre ich die Werbetrommel ja immer erst am Wahltag, aber da ich dieses Jahr Briefwahl machen werde und ich nicht so genau weiß, ob ich dazu komme, mache ich das jetzt schon.

Ich möchte auch mal ausnahmsweise nicht die alte wer-nicht-wählen-geht-Leier anschmeißen, das habe ich ja schon oft genug - wahr bleibt es natürlich trotzdem. Da die Wahlergebnisse im In- und Ausland in den letzten Monaten ja durchaus als deprimierend zu bezeichnen waren und sich allgemein Katerstimmung breit gemacht habe, ganz besonders bei denen, die nicht gewählt haben und jetzt mit ihren jeweiligen Volksvertretern leben müssen, brauche ich das auch glaube ich nicht.

Stattdessen möchte ich einfach mal Werbung für die Demokratie an sich machen, denn offenbar scheint es bei vielen noch nicht angekommen zu sein: Viel mehr Menschen als bisher sollten sich mal wieder etwas mehr für Politik interessieren und dazu motiviert werden, zumindest ansatzweise zu verstehen, wie politische Entscheidungsprozesse hierzulande ablaufen. Politische Bildung bedeutet auch, sich mit dem politischen "Gegner" auseinander zu setzten, und zwar in einer respektvollen Art und Weise. Man muss ja nicht immer einer Meinung sein, aber es besteht im Allgemeinen auch keine Veranlassung, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Was ich eher suboptimal finde. Wo das hin führt, kann man sich in jedem besseren Geschichtsbuch angucken. Leider leben wir nicht mehr in einer Zeit, in der ich sagen kann, fragt mal eure Großeltern, die erklären euch, was passiert, wenn man den Demagogen hinterher läuft...

Wie auch immer. Geht wählen! Ende der Durchsage! ;-)

Thimbleweed Park

Vor ein paar Jahren wurde ich darauf aufmerksam, dass Ron Gilbert, der damals an den alten Point-and-Click-Adventures von Lucas gearbeitet hatte, ein neues Projekt hatte: Eine Kickstarter-Kampagne für ein neues Spiel im Stile von Maniac Mansion und Monkey Island.


Ich war sofort Feuer und Flamme! Wie viele Jahre meines Lebens habe ich als Blag mit MM oder Zak und so weiter verdaddelt? Unzählige vernichtete Lebensstunden! Also habe ich 35$ gegeben.

Dann, vor ein paar Monaten kamen die E-Mails plötzlich häufiger, es wurde ernst, und letzte Woche ist es dann endlich offiziell erschienen. Und heute bin ich mit dem ersten Durchlauf fertig. Und es war wie früher!

Naja, fast wie früher: Die Technik ist natürlich nicht mehr wirklich 8-Bit. Alles ist bunter, scrollt sanfter, hat mehr Tiefgang und vor allem Selbstironie. Das ist übrigens der rote Faden, der sich durch das ganze Spiel zieht. Aber eigentlich möchte ich nicht zu viel verraten... Einfach selber spielen. Ist nicht teuer (19,95€) und selbst wenn man sich beeilt, so wie ich jetzt im ersten Durchgang, kommt man gut auf 10 bis 12 Stunden Spaß. Für Neueinsteiger gibt es auch einen leichten Modus, in dem die Rätsel weniger schwer sind. Angeblich, habe ich bisher nicht getestet.


Jedenfalls, das Spiel. ...beginnt mit Boris, Willie, dem Penner und einer mysteriösen Nachricht. ...und geht weiter mit einer Leiche, die anfängt, an Hals und Nacken zu verpixeln, und zwei FBI-Agenten, die noch andere Dinge auf ihrer Agenda haben, als einen Fall zu lösen.


Und mehr möchte ich wie gesagt eigentlich auch gar nicht spoilern. ;-) Wie gesagt, selber spielen. Funktioniert übrigens auch ganz hervorragend unter Linux, braucht man nicht mal das besch...eidene Windows für zu starten! Oder gar die XBox One, für die das Spiel auch erschienen ist. (Android, Apple und Playstation sind angekündigt.)

Im Laufe des Spieles trifft man auf alte Bekannte und neun Blödsinn, den man machen und finden kann... Was unglaublich Spaß macht!


Nur manche Sachen sind alleine auf dem Mist der Entwickler gewachsen: Da einige der Kickstarter neben eigenen Anrufbeantworter-Ansagen auch noch eigene Bücher einreichen durften, gibt es auch skurrile Dinge zu finden.


Besonders angetan hat es mir hier der oben abgebildete Text, der mich schwer an eine Buchreihe erinnert, die ich vor einiger Zeit mal gelesen habe... Oder war es nächsten Donnerstag?! ;-)

Fazit: Wer ein alter Sack wie ich ist und in seiner Jugend Stunden vor dem C64 gehangen hat, um MM zu spielen, wird hier bestens bedient. Einzig und alleine das (irgendwann absehbare Finale) war mir dann doch etwas zu meta... Aber das sollte niemanden davon abhalten, den Rest des Spieles zu spielen. Ich hoffe nur, dass das ganze einigermaßen erfolgreich (und profitabel) war, vielleicht bekommen wir dann noch mal die Gelegenheit, in einigen Jahren eine Fortsetzung zu spielen! ;-)