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Dänemark, Frühling 1998

Ich habe mich heute mal den ganzen Vormittag damit beschäftigt, mein Handy nebst sämtlicher externe wie interne Festplatten aufzuräumen, weil ich mal wieder Gigabytes an unsortierten Fotos rumfliegen hatte. Dabei sind mir auch wieder die Bilder untergekommen, die ich im letzten November/Dezember gescannten habe, um daraus einen Kalender zu machen. Da habe ich mir gedacht, wenn ich die jetzt schon alle anfassen muss, kann ich auch ein paar davon hier ausstellen. Eigentlich wäre das eher ein Eintrag für einen Donnerstag (weil "Throwback Thursday"), aber da ich heute wahrscheinlich zu eh nichts Anderem kommen werde, geht das Behelfsweise auch an einem Samstag.

Die heutigen Bilder stammen alle aus dem Februar 1998, sind also in wenigen Tagen 23 Jahre alt. Puh, das ist eine lange Zeit! Die Kamera war meine treue, damals noch junge, F601, und ich hatte damals drei unterschiedliche Zoom-Objektive: Das Soligor 19-35mm für Weitwinkel, das Exakta 28-70mm für den Normalbereich und das Exakta 75-300mm. Welches ich für welche Bilder benutzt habe, das kann ich nach der langen Zeit natürlich nicht mehr sagen, aber teilweise kann man zumindest auf Grund des Field of View schon begründete Vermutungen anstellen - wobei ich die Bilder alle etwas beschneiden und rotieren musste, sodass die also nicht mehr 100%ig so sind, wie sie auf dem Negativ waren. Apropos Negative, alle drei Filme waren mal wieder die billigen Perutz ISO 200. Die waren für meine Zwecke damals gar nicht so schlecht geeignet, aber im Scan sind sie teilweise etwas sehr grobkörnig. Das kennt man heutzutage ja gar nicht mehr. Die habe ich jedenfalls immer im 10er Pack beim S*turn gekauft, meine ich mich zu erinnern...

Es ist aber schon erstaunlich wie viel und wie wenig sich in diesen Jahren geändert hat. Was sich kaum bis gar nicht verändert, das ist zum Beispiel der Leuchtturm Lyngvig Fyr:


Fotos vom Leuchtturm durften damals schon nicht fehlen und der Leuchtturm ist tatsächlich auch eine der Sachen, die mir in den letzten paar Jahren, in denen ich es nicht da hoch geschafft habe, gefehlt haben. Das ist halt so eine schrecklich markante Landmarke, den sieht man ja praktisch von überall.

Was auch nie fehlen darf, das ist der Besuch in Hvide Sande. Hier kann man ganz deutlich die Veränderung der letzten Jahre sehen, denn die Molen und überhaupt der ganze Hafenbereich sind in den letzten Jahren stark umgebaut worden und sehen aktuell ganz anders aus.


Das war übrigens das Jahr, in dem das große Segelschiff, das im Sommer immer touristische Ausflüge vor die Küste macht, im Hafen aufgebockt war und man den Kiel und alles andere unterhalb der Wasserlinie sehen konnte. Fand ich damals sehr faszinierend und habe mich echt geärgert, daran erinnere ich mich noch, dass da dieses doofe Auto am unteren Bildrand nicht aus der Bildkomposition heraus zu kriegen war. Heute finde ich das fast schon charmant: Nicht nur, dass das Bild 23 Jahre alt ist, das Auto darauf ist damals schon fast genau so alt gewesen! ;-)


Im Gegensatz zum Hafen von Hvide Sande hat sich der Blick über den Stadil Fjord in Richtung der Hindø so gut wie gar nicht verändert. In diesem Winter-Foto sind allerdings die Binsen alle sehr gelb, aber das macht es ja gerade erst so interessant! Diese Stelle hier ist sowieso sowas wie ein Geheimtipp, den wahrscheinlich nur wenige Touristen zu Gesicht bekommen: Wenn man aus dem Dorf Kloster nach Norden heraus fährt, führt ein Schotterweg, der sich bald zu einem eigentlich nur für geländegängige Fahrzeuge gedachten Feldweg wandelt, direkt bis zum Wasser. Hier ist man praktisch immer alleine und kann die Natur genießen.

Zuletzt noch ein Beispiel für etwas, was sich in den letzten 20 Jahren sehr verändert hat: Das kleine Schlösschen (oder Landgut?) von Nørre Vosborg. Damals noch heruntergekommen und verschlafen, heute ein Kongresszentrum mit diversen Anbauten. Zum Glück haben die das sehr anständig gemacht, denn der Charakter des alten Gemäuers hat sich zum Glück nicht zu stark verändert. Außer, dass das alles mal neu angestrichen wurde! ;-)


Auch diese Ecke Dänemarks vermisse ich sehr, denn auch hier verirren sich nur vereinzelte Touristen hin und man kann hinter dem Gebäude erst durch den Park mit seinen Wasseranlagen und schließlich durch die weite, landwirtschaftlich geprägte Gegend um die Mündung des Storå wandern.

Fazit: Wenn Corona endlich vorbei ist, muss ich mal ganz dringend wieder hier hoch fahren. Und: Ich habe damals noch ganz anders fotogfrafiert und scheinbar meist das zentrale Motiv in die Mitte genommen, ohne mich auch mal was zu bücken oder zu bewegen... Zoom macht halt faul! ;-)

Im Wartezimmer

Regen. Regen, Regen, Regen. Regen. Erwähnte ich Regen? Junge Hunde sind nichts dagegen. Heute war mal wieder ein Besuch in Siegburg auf der Tagesordnungspunkteliste und ich wie immer der Fahrdienst. Die Mutter noch die Treppe hoch und während der Anmeldung im leeren Wartezimmer ein paar Fotos gemacht. Wie gestern nur mit dem Handy, denn, hatte ich den Regen erwähnt.



Immerhin habe ich meine 10.000 Schritte zur Hälfte geschafft. Aber hatte ich den Regen erwähnt? Buäh.

Troisdorf

Troisdorf ist ja jetzt eigentlich nicht so spannend. Ich bin, während ich nicht im Wartezimmer warten durfte, mal wieder durch die Stadt getigert und habe alles fotografiert, was mir vor die Linse gelaufen kam. Wie gesagt, nichts Besonderes, außer, dass keine Sau in der Stadt war, weil: Corona. Und die paar, die da waren: Alle mit Maske. Vorbildlich.



Die Kneipen waren auch alle mehr oder weniger zu. Auch wenn die meisten zur Abholung machen, sieht das doch alles sehr trostlos aus. Dabei ist hier sonst immer so viel los.


Selbst die Kinderwippgeräte waren verweist - auch wenn das kleine migrationshintergrundbehaftete Kind eigentlich voll drauf abgegangen wäre, aber nicht durfte. ;-) Und direkt nebenan steht noch ein Weihnachtsbaum. Also, zumindest hängt da noch eine (in Ziffern: 1) winzige Weihnachtsbaumkugel im Zierbusch. Ach ja, und ich habe ein, zwei Versuche gebraucht, um den Popo genau so zu halten, dass er mit der Giraffe zusammen passt!



Dann noch einmal bis zur Kirche runter und ein mal rundrum abgelichtet. Schön backstein-rot. Und mit dem Weitwinkel und dem Spielstraßen-Schild davor auch ganz witzig.


Auf dem Rückweg noch einen Aufsteller mit Donut-Werbung gefunden und schließlich noch einen Duckel. "Duckel." Hihi. ;-) Es ist spät. ich bin platt, meine Witze sind scheiße. Also, mehr als sonst.


So, und jetzt geht's ins Bett. Gute Nacht.

Winterscheider Kirche

Auf dem Weg nach Seelscheid in Winterscheid vorbei gefahren und noch mal ein paar Fotos von der Kirche gemacht. Eigentlich wollte ich ja mal endlich meinen längst archivierten Cache einsammeln, aber da waren gerade die Aufräumarbeiten wegen des nächtlichen Sturms im Gange. (Hatte ich erwähnt, dass ich nicht geschlafen habe? Es war so windig, dass der Kater bis um halb 5 hier geblieben ist, als es langsam weniger wurde.)


Die Kirche ist ja extrem fotogen, leider auch viel zu nah. Oder zu weit weg. Jedenfalls nie genau an der Stelle, wo man die haben will, um ein anständiges Foto davon zu machen.


Da es allerdings noch immer ziemlich windig war, habe ich mich nach dem Fotografieren der Rückseite schnellstmöglich auf den Weiterweg gemacht, damit mir die Ohren nicht ab frieren. Im nächsten Eintrag gibt es dann übrigens Fotos aus dem schönen Troisdorf. "Schön". ;-)

Troisdorf

Heute mal wieder einen Ausflug nach Troisdorf gewagt. Als Nicht-Patient darf man ja noch immer nicht in die Praxen, also hatte ich eine Stunde Zeit, mit der Kamera um die Ecken zu ziehen und ein wenig die Gegend zu dokumentieren. Ich mein, ist jetzt nicht so spannend, ich bin schließlich schon öfter bei schlechtem Wetter um die Burg Wissem geschlichen. Und dabei gab es heute nicht mal Viehzeug im Wildgehege zu fotografieren, denen war wahrscheinlich auch zu kalt.

Egal. Auf dem Parkplatz stand direkt das erste Opfer meiner Fotosammelleidenschaft: Ein alter Käfer, komplett mit historischem Kennzeichen. Gut erhalten. Und vor allem ein Test für das 28mm Sigma, ob ich jetzt den Fokus korrekt eingestellt habe. Es scheint so, zumindest sieht der Scheinwerfer auch in der originalen Größe schön scharf aus, und da hatte ich mit der (fast) offenen Blende ja auch hin gezielt. (Wobei ich im Laufe des Tages die Objektiv-Korrektur von -20 auf -15 zurück genommen habe. Die allgemeine Korrektur blieb allerdings bei -10, weil das mit dem 85er am besten übereinstimmt.)



Die weißen Räder stehen ja wohl überall rum, wo öfter mal Fahrradfahrer geplättet werden, so als Mahnung für die Autofahrer, auch hin und wieder mal in den Rückspiegel zu schauen, wenn man vor hat abzubiegen. Ansonsten habe ich wieder ein paar Schilder der Sammlung hinzu gefügt. Und den einsamen Pfosten mit Kette neben einem der Allee-Bäume da um die Ecke vom Krankenhaus.

Dann aber bin ich weiter zur Burg Wissem, wo ja einiges am Kunst im Garten steht. Die habe ich dann auch mal kurz dazwischen genommen. Dieses eine Kunstwerk hier, das mit den Zehen, finde ich besonders verstörend. Irgendwie ist das so bizarr, dass mein Gehirn das nicht verarbeitet bekommt. Insofern: Gut gemacht. ;-) Durch die Löcher habe ich glaube ich schon öfter Fotos gemacht, aber seit die genau auf die e-Bike-Ladestation zielt, hat das noch was ganz anderes. Leider stand gerade kein Fahrrad zum Laden dran, wäre witzig gewesen. Und was es mit den steinernen Buchstaben auf sich hat, kapiere ich auch noch immer nicht. Muss man wohl wissen, worum es geht, aber ich war mal wieder zu faul, das Schildchen mit der Beschreibung zu lesen. ;-)



Vor und hinter der Burg stehen übrigens auch diese Kunstwerke rum, die mich jedes Mal, wenn ich sie sehe, an alte Maya-Stelen erinnern. Hat damit aber wahrscheinlich überhaupt gar nichts zu tun. Trotzdem erinnert mich das immer ein bisschen an den Mexico-Urlaub, damals. Gott, das ist auch schon über 14 Jahre her... Die Zeit vergeht... Damals war die D100 noch fast neu! Naja, OK, nicht wirklich. Aber jünger, als meine D610 jetzt ist.

Über dem Eingangstor zur Burg prangen übrigens zwei Löwen, die ein Wappen-Schild halten. Beide haben sehr große... Ohren! Große Ohren! Und das Gesicht direkt über'm durchgang blickt aus der Perspektive, aus der ich es hier fotografiert habe, etwas scheel in die Welt.



Drinnen im Hof hat man dann endlich einen guten Blick auf den erhaltenen Teil der Burg. Auch hier konnte ich dann noch mal das Weitwinkel testen. (Müsste dann auch mal die Einstellungen der Kamera mit dem 20er testen, ob die -10 für das auch passend ist; ist bei einem solch weiten Weitwinkel mit minimaler Blende f/2.8 aber wahrscheinlich eh nicht wirklich ein Unterschied festzustellen.)

An der Burg stehen auch noch immer diese aus Stahlplatten geschnittenen und zusammengeschweißten, Personen darstellenden Kunstwerke herum. Die habe ich ja schon mal ausgiebiger fotografiert, daher heute nur dieses eine Beispiel. Obwohl ich die schon erstaunlich gut gemacht finde.



Hinten im Garten steht dann noch Al Bundys größter Albtraum herum: Ein Schuh in Größe 42.000. ;-) Bei der Spirale habe ich mal versucht, die Drehung etwas deutlich zu machen, hat aber eher nicht funktioniert: Abgeblendet auf f/11 lag die Belichtungszeit bei ca. 1/10s, da musste ich die Kamera schon seeeeehr vorsichtig halten, um nicht zu viel zu verwackeln, aber trotzdem habe ich die Spirale nicht schnell genug gedreht bekommen, um den Effekt so richtig raus zu kriegen. Und bei dem letzten Ausstellungsstück weiß ich überhaupt nicht, was es sein soll...

Ganz vorne habe ich dann noch die Stromkästen (mit Sticker und Wegweiser zur e-Bike-Ladestation, oder den anderen mit der Sonne drauf) fotografiert. Muss ja auch mal sein, weil gelb! (Ist Strom eigentlich noch immer gelb? Habe seit Jahren kein Privatfernsehen mehr gesehen, daher ist mein Wissen zu Werbespots eher begrenzt.)


Auf dem Rückweg zur Praxis habe ich dann noch den Herrn am Kreuz fotografiert, der so leidend auf mich herab geschaut hat. Unten, auf dem Sockel, sind dann auch noch Maria und Josef drauf, habe mich für letzteren entschieden. Schön zu erkennen ist die Struktur des Steins, aus dem der heraus gearbeitet ist.



In der Mitte des Platzes habe ich dann noch mal das Mahnmal fotografiert. In der Zeit, in der wir leben, ist es immer wichtig, daran zu erinnern. Besonders, wenn irgendwelche Vollhonks Parlamente stürmen und dabei Sweater tragen, die den Holocaust nicht nur leugnen, sondern auch noch anfeuern... Traurige Zeiten, in denen wir leben. Schlimm! Schlimm, schlimm! :-(

Kurz vor der Rückkehr zum Parkplatz habe ich dann noch den Knallerbsenstrauch mit genommen. Und auf dem Parkplatz noch die Flechte, die auf der Schraube wächst, auch wenn das Bild nicht unbedingt so aussieht, als wäre es das gewesen, worauf ich eigentlich aus war.


Und als weiteren Zeitkommentar zum Schluss noch die Wegwerf-Maske im Parkplatz-Gully. Auf dem Parkplatz war übrigens echt wenig los, weil nämlich im Krankenhaus zZt noch immer Besuchsverbot herrscht. Schon scheiße, wenn ich mir das vorstelle, dass die Patienten da jetzt auch noch ohne Familenbesuch eingesperrt sind... Alles Scheibenkleister...