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Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm

Die Post war da. Treue Leser wissen: Wenn ich so einen Artikel beginne, dann habe ich wieder aus Versehen bei ehBlöd was gekauft, ohne es zu merken. Kann man ja nicht ahnen, dass man bei so einem Objektiv ja nicht erwarten!


Jetzt bin ich jedenfalls stolzer Besitzer eines "Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm", so die komplette Gravur auf dem Linsenring. Ich würde es einfach "Zuiko 135mm f/3,5" nennen, das ist auch viel kürzer und passt somit auch viel besser zu diesem sehr kompakten, kurzen und leichten Stück Altglas. Das war auch der Grund, weshalb ich mich am Ende für das 3-5er entschieden hatte, weil ich das zusammen mit der schön leichten OM-10 und dessen anderen sehr kompakten Objektiven mit aufs Fahrrad nehmen möchte. Und natürlich auch, weil es nicht zuletzt billiger ist als der lichtstärkere Bruder mit f/2,8. Aber so viel macht das jetzt auch nicht aus, denke ich mal. Müssen jetzt nur mal endlich meine bestellten Filme kommen, da gab es wohl Lieferprobleme!


Von allem, was ich bisher sehen konnte, ist es sehr gut erhalten und alles, was sich bewegen lassen soll, lässt sich auch sehr leichtgängig bedienen, und alles, was fest sein soll, ist auch fest. Außerdem hat es diese praktische eingebaute Gegenlichtblende, wie ich das schon an meinen beiden älteren Nikkors toll finde.

Ein paar Daten: Blende lässt sich einstellen auf 3,5 -5,6 - 8 - 11 - 16 - 22, aber mit etwas Gefühl kann man auch ca. f/4 einstellen, auch wenn dort kein Klick ist. Die Entfernungsskala reicht von 1,5 Meter mit Unendlich und fühlt sich erstaunlich präzise an.

Apropos: Da ich natürlich leider keinen Adapter für meine Nikon-Kamera habe, habe ich es einfach mal davor gehalten. Durch das hinein leckende Licht ist der Kontrast etwas niedrig, aber das konnte ich in der Post gut korrigieren. Die beiden Bilder sind bei minimal-Abstand aufgenommen, die Tulpen sind halt direkt vor mir.


Das linke Bild ist bei Offenblende aufgenommen und zeigt interessante Effekte im Bokeh, während das rechte bei f/8 sehr, sehr scharf ist! Wobei auch die Offenblende schon sehr scharf ist, dafür aber leichte Vignettierung an den Ecken hat. Ich bin mal gespannt, wie sich das Objektiv auf der OM-10 macht, wenn ich den nächsten s/w-Film da durch jage. Kann ich ja nur noch auf besseres Wetter hoffen, zZt ist mir irgendwie zu kalt, und zum Fotografieren ist es auch zu bedeckt.

Throwback Thursday: Dänemark, 1999 - Teil 3: Meer, Fjord, Vögel

Weil ich heute wieder nicht vor die Tür gekommen bin und es außerdem auch versprochen hatte, gibt es heute noch mal bald 22 Jahre alte Analog-Fotos aus Dänemark. Damals hatte ich ja auch noch kein Blog - auch wenn sich das bald so anfühlt -, das trifft sich also ganz gut.

Die heutigen Bilder sind etwas grobkörniger, ich frage mich, was das für ein Film war. Kribbelt jedenfalls ganz heftig. Ansonsten sind sie wie immer mit meiner F601 und den schrottigen Objektiven gemacht, die ich damals hatte. Und auch dieses Mal sind einige hochkante Bilder dabei, wenn auch nicht so viele wie letztens.

Am Anfang ein bisschen Abendstimmung am Meer. Kurz vor oder nach dem Sonnenuntergang bekommt man ja eh die Besten Ergebnisse. Vielleicht kribbelt es auch deshalb so in den Bildern: Es war wohl schon was dunkel und die Automatik im Scanner hat zu sehr am Gamma gedreht. Oder ich hatte mal wieder keine Filme mehr und habe das billigste, was es gab, vor Ort gekauft. Keine Ahnung, es ist mehr als zwei Jahrzehnte her, ich kann mich nicht erinnern.



Vögel beobachten ist in den Abendstunden ja auch besonders gut möglich, wenn sie auf dem Heimweg zum Schlafplatz sind. Worum es sich bei diesen Exemplaren handelt, kann ich allerdings nicht mehr wirklich sagen, dafür sind sie doch zu weit weg und zu unscharf. Der Autofokus der F601 ist gerade gut genug für Abzüge, aber nicht für Vollbild-Full-HD...

Am Strand kann man auch ganz hervorragend hochkante Bilder schießen, insbesondere von der in den Sand gemalten Kuh - für alle, die es nicht gleich erkannt haben! ;-) Ansonsten gibt es auch Reflexionen in den Pools, die die Flut im Sand zurück gelassen hat.


Der Weg zwischen den Bunkern bei Kryle hindurch sieht heutzutage auch ganz anders aus. Insbesondere haben die Bunker in den letzten Jahren, in denen ich da war, schwer gelitten gehabt. Oh, man, es wird echt Zeit, dass ich da noch mal hin komme, wahrscheinlich hat das Meer die mittlerweile ganz umgeworfen und fängt an, sie zu Kies zu zerreiben. War wohl doch nicht für die Ewigkeit gebaut. Oder die Zwangsarbeiter haben damals doch genug Zucker in den Zement gekippt, wie die Legende geht, um ein korrektes Abbinden zu verhindern. Wer weiß...

Die Mühle war damals auf diesem Bild gerade frisch gestrichen, wie man auch noch an dem Aufzug-Korb sehen kann, der am Fuße steht. Da würde ich jetzt auch gerne hin, gucken wie es der geht und ob die das kleine Museum unten im Fuß mal weiter ausgestaltet haben.

Bis dahin, Katzenfoto:


Leider etwas verwackelt, es war schon sehr sehr spät und wenn ich mich recht erinnere, habe ich das Foto aus dem rollenden Auto gemacht. Trotzdem, ein besseres habe ich nicht und die Miezen waren so unglaublich niedlich, dass ich sie trotz Verwackelung nicht vorenthalten will!

Apropos verwackelt: Die Bachstelze hat auch wieder viel zu sehr mit dem Sterz gewippt. Aber auch hier gilt: Besser ein wackeliges Foto als gar keins. ;-) Die beiden Hochkanten sind dann wieder irgendwo an einem der diversen Fjorde gemacht worden. Auf dem zweiten kann man mit viel gutem Willen auch noch die Möwe erkennen, die auf den Stellnetzen sitzt.


Und zum Schluss noch ein paar hungrige Schwalben, wie sie ihre Schnäbel aufreißen und um Futter betteln. Sehr niedlich. Und obwohl ich hier den eingebauten Blitz benutzen musste, ziemlich OK, das Bild. Scheinbar hat die weiß getünchte Decke für genug Umgebungslicht gesorgt. Das Nest befand sich jedenfalls in einer der Lampen unterhalb der Tvind Mühle, die ich ja oben schon vorgestellt hatte.

Schwarz-weiß und analog, Teil 70: Rösrath

Film: Fomapan 100 #14, Kamera: Nikon F601, Dezember 2020

Navigation: 68, 69, 70

Es regnet und regnet und regnet, also gibt es direkt mal zwei s/w-Artikel nacheinander. Heute geht es nach Rösrath, weil: Da ist es auch schön und wir waren ewig nicht da. Also, damals, Anfang Dezember.

Am Anfang war das Tor zum Schloss Eulenbroich. (Sigma High-Speed Wide 28mm, 1/125s, f/4.) Ganz hübsches Bild. Nicht das Beste, was ich je produziert habe, aber trotzdem ganz gut. Mit dem Weitwinkel habe ich schon länger keine s/w-Fotos gemacht.

Auf der Brücke zum Tor befinden sich auf beiden Seiten je ein alter Mörser. (Sigma High-Speed Wide 28mm, 1/60s, f/4.) Auch hier macht sich das Weitwinkel ganz gut. Hatte ich das 20mm nicht dabei? Das wäre bestimmt auch nicht falsch gewesen, und dann noch ein ganzes Stück näher ran. Vielleicht hätte ich das Hauptmotiv noch ein kleines Bisschen weiter nach rechts rücken sollen. Aber ansonsten: OK.


Von der Rückseit ist das Schlossgebäude leider sehr zugewachsen, aber im einsetzenden Winter hatte ich einigermaßen Glück, es waren kaum Blätter dran. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/5,6.) Bei der realtiv großen Blendenzahl sind die Äste allerdings auch relativ scharf geworden, sodass sie dann doch wieder einigermaßen störend sind. Die Äste oben rum sind ja ganz OK aber das rettet das Bild jetzt auch nicht wirklich. Also eher so mittelmäßig.

Baum und Brücke auf der anderen Seite sind als nächstes dran - auch wenn ich das Foto eigentlich als allererstes gemacht habe. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/500s, f/4.) Aber die paar Hochkanten, die ich gemacht habe, sollten vielleicht zusammen bleiben. Cooler Baum, die Brücke ist leider etwas klein im Hintergrund, aber dafür spiegelt der Teich ganz schön. Eines der Besseren bei diesem Outing.


Bäume und Schatten bestimmen auch das nächste Foto. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/1000s, f/2,8.) Die standen da so am Waldweg rum und ich konnte mich mal wieder nicht zurückhalten. Viel Kontrast. Gefällt mir.

Den Flaschenzug haben wir dann oben auf dem Berg im Dorf gefunden, von dem ich den Namen vergessen habe. ;-) (Nikkor AI 200mm, 1/500s, f/5,6.) Schön scharf, viel Kontrast, trotzdem noch Wokenstrukturen im Himmel und Holz im Schatten. Die Belichtung ist also genau richtig. Motiv in der Mitte, Dach bei ca. ⅓. Bestes Bild, glaube ich.


Auf der anderen Seite des Berges, unten im Tal, habe ich dann dieses Komplett-Bild der Kupfersiefener Mühle in (fast) vollem Sonnenlicht erwischen können. (Sigma High-Speed Wide 28mm, 1/250s, f/4.) Wieder eine gute Gelegenheit für das Weitwinkel. Hätte aber eine Blende heller belichten können, glaube ich, es ist etwas dunkel und kontrastarm geworden. Andererseits habe ich so noch etwas Himmelsstruktur mit einfangen können. Hm, was ist jetzt besser? Ich weiß es nicht.

Und zu guter Letzt noch ein Foto von der Brücke über die Agger. (Nikon Lens Series E 50mm, 1/250s, f/5,6.) Schön scharf, schon kontrastreich, nettes Bild, technisch gesehen, aber ich hatte auf mehr gehofft. Etwas langweilig, oder? Hm. Hätte mich vielleicht was weiter bücken müssen.

Als Bonus-Foto gibt es noch eins von vor der Haustür, von dem ich absolut gar keine Daten aufgeschrieben habe. Ich weiß nur noch, dass ich auch dieses mit dem Series E 50mm gemacht habe. Es war auf jeden Fall dunkel vor der Türe, deswegen - und weil die vordere Ecke von den Backsteinen schon komplett unscharf ist -, tippe ich mal auf Offenblende. Ansonsten: Albernes Bild am Ende des Films, das ich nur gemacht habe, damit ich den Film zum Entwickeln einwerfen konnte. ;-)


So, das war dann schon wieder ein Film, den ich erfolgreich verarbeitet habe. Nächstes Mal gibt es verkratzte Negative aus der Revue 4. Bis dahin! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 69: Frostiger Morgen mit Schafen

Film: Fomapan 100 #14, Kamera: Nikon F601, November 2020

Navigation: 68, 69, 70

Während der November langsam zu Ende ging und es zum ersten Mal so richtig kalt wurde, hatte ich noch immer einen s/w-Film in der F601. Gleichzeitig blieb es weiterhin sehr sonnig, die beste Voraussetzung für gute Fotos mit einem ISO-100-Film. Besonders, wenn man morgens bereits kurz nach Sonnenaufgang vor die Tür geht, um Bilder zu schießen, ist ein klarer Himmel hilfreich. Dann ist die morgendliche goldene Stunde besonders ergiebig und die Schatten machen viel Kontrast.

An diesem Morgen des 30. November 2020 hatte es nachts kräftig gefroren, wie man am Rückspiegel meines Honda erkennen kann. (f/4, 1/60s, Nikon Lens Series E 50mm) Die zwei Blendenstufen abblenden lassen die Eisblumen richtig schön scharf erscheinen, während im Hintergrund hübsche Sechsecke auftauchen. Wie man außerdem sieht, bräuchte mein antikes Auto wirklich mal neue Fenster-Dichtungen. ;-) Ansonsten ein ganz hübsches Spiel mit Licht und Reflexionen.

Den Hunde-Entwässerungs-Feldweg hoch hing der Reif in den Bäumen und im Gras. (f/4, 1/1000s, Nikon Series E 50mm) Schönes Bild, mit dem Weg, der zum Fluchtpunkt führt, den Ästen oben, den Baumstämmen links und den klaren Himmel im Hintergrund. Gefällt mir sehr gut, diese Herbststimmung, die besonders in s/w sehr gut raus kommt. Ich sollte mehr hochkant-Fotos schießen.


Das nächste Bild zeigt mal wieder eine Brombeerranke, die sich sehr scharf gegen den verschwommenen Hintergrund abhebt. (f/2,8, 1/2000s, Nikon Series E 50mm.) Besonders schön finde ich die Andeutung von Bäumen und Feldern am Horizont. Vielleicht wäre f/4 oder gar f/5,6 noch besser gewesen, um diese Hintergrundobjekte noch ein ganz kleines bisschen schärfer raus zu holen, aber dann wäre der Schärfe-Kontrast zum Vordergrund nicht mehr so stark und das Licht alleine reicht hier bei einem s/w-Foto glaube ich nicht alleine. Insgesamt denke ich also, viel besser wäre es nicht gegangen.

Während ich den Hausberg weiter hinauf gekraxelt bin, kamen unten im Tal die Pferde auf die gefrorene Weide und warfen extrem lange Schatten, sodass ich schnell aufs Tele gewechselt habe. (f/4, 1/250s, Nikkor AI 200mm.) Ich bin immer wieder über die Schärfe und den Kontrastreichtum bei Offenblende erstaunt, den dieses Objektiv aus den späten 1970ern hinlegt. Außerdem ist ein s/w-Film zusätzlich noch sehr zuträglich, da man hier die chromatischen Aberrationen nicht so sehen kann, die dieses Objektiv nun mal doch mit bringt, trotz einer relativ hochwertigen Vergütung. Tolles Foto jedenfalls, auch wenn die Pferde-Schatten noch ein bisschen kräftiger hätten sein können. Hell genug für 1/500s bei gleicher Blende wäre es schon gewesen, vielleicht hätte das noch mehr Stimmung rein gebracht. Weiter Abblenden würde ich hier nicht, weil sonst der Ast im Vordergrund störend scharf werden würde.

In den Radspuren auf dem Feldweg waren über Nacht außerdem die Pfützen zugefroren. (f/5,6, 1/250s, Nikon Series E 50mm.) Auch wenn dieses Bild total schief und scheel ist, es hat doch trotzdem irgendwas. Das Eis, die Kristalle auf den Grashalmen, die unscharfen Bäumchen im Hintergrund. Und seltsamer Weise auch die Schiefe. Alles zusammen ergibt ein recht stimmiges Bild davon, wie ich bäuchlings im Frost gelegen habe, um diese Perspektive zu erhalten. ;-)


Direkt gegen das Licht habe ich dann die mit Reif überzogenen Brennnesseln fotografiert. (f/4, 1/2000s, Nikon Series E 50mm.) Trotz der tief stehenden Sonne habe ich relativ wenig Flare im Bild und der Kontrast ist ausreichend hoch. Auch unter schwierigen Bedingungen macht das E-Objektiv gute Fotos. Dass der Horizont mal wieder etwas schief ist, macht nicht viel, denn der Berg ist schließlich von sich aus auch nicht ganz gerade. Licht und Schatten spielen jedenfalls schön stimmig miteinander und glitzernde Kristallränder an den einzelnen Blättern sehen fast so aus wie Salzkrusten oder Zucker. Auch ein hervorragendes Bild. Sollte öfter um diese Tageszeit raus gehen. Wenn es doch bloß nicht so schweinekalt wäre und einem die Finger am Auslöser fest frieren würden. Ein Wunder, dass die alte Batterie unter den Bedingungen noch genug Strom liefert.

Auf halbem Weg nach Söven gab es dann Schafe zu sehen, die ich mit dem Tele schön nah ran geholt habe. (f/5,6, 1/500s, Nikkor 200mm.) Hätten ja schon mal den Kopf heben können, was? ;-) Dafür sind sie aber verdammt scha(r)f und kontrastreich mit der tief stehenden Sonne. Insgesamt auch ein sehr stimmiges Bild mit toller Herbststimmung. Der leichte Schattenwurf im Hintergrund gefällt mir besonders und das Gras im Vordergrund gibt ebenfalls etwas Tiefe her, selbst wenn es die Schafe etwas verdeckt.

Diese vielen wolligen Motive konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, deshalb habe ich gleich noch ein Bild mit dem Tele gemacht. (Ebenfalls f/5,6, 1/500s, Nikkor AI 200mm.) Dieses ist fast noch besser. Schafe sind einfach coole Motive, auch wenn sie nicht gucken mögen. ;-) Wenn ich noch etwas Geduld (und einen weiteren Film dabei) gehabt hätte, hätte ich sicherlich auch ein oder zwei Bilder mit Schafsgesicht bekommen! Toll jedenfalls auch hier die Schärfe im mittleren Bereich, während Vorder- und Hintergrund verlaufen, aber nicht zu unscharf werden. f/5,6 war glaube ich genau die richtige Wahl. Ich glaube, das ist bei diesem Objektiv und auf diese Entfernung sowieso der Sweet Spot.

Wie es aussieht, wenn zumindest einige der Schafe dann doch mal hoch und in die Kamera schauen, sieht man dann auf dem dritten Bild dieser Serie, bei dem ich schnell auf das Portrait-Tele gewechselt hatte. (f/2,8, 1/1000s, Nikkor AF 85mm.) Wie man sieht, habe ich hier in die andere Richtung - vom Licht weg - fotografiert, sodass die Schafe vollständig von der tiefen Sonne ausgeleuchtet sind und im Hintergrund jenseits des Horizonts sogar noch ein paar Wolkenstrukturen zu erahnen sind. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Bildern vielleicht sogar etwas zu hell; vielleicht doch f/4 bei gleiche Zeit? Aber wie scharf wäre dann der Hintergrund? Ich liebe ja mein unscharfes Bokeh... ;-)



Eine Weide weiter standen dann die Jungbullen herum und haben unterm Reif nach Gras gesucht. (f/4, 1/500s, Nikon Series E 50mm.) Dass das Bild sooo schief aussieht, liegt nicht nur daran, dass ich mal wieder nicht in der Lage bin, die Kamera gerade zu halten, sondern auch daran, dass das Tier selber schon so seltsam schräg gestanden hat. Nebenbei habe ich den Fokus nicht 100%ig richtig getroffen, also ist es nicht mal richtig scharf. Passiert mir auch, wie man sieht, wenn es schnell gehen muss. Für manuelle Objektive muss man sich halt doch mal etwas mehr Zeit nehmen. Egal, vorenthalten wollte ich es deshalb nicht.

Der zweite Jungbulle ist dafür schon etwas schärfer. (f/4, 1/1000s, Nikkor AI 200mm.) Schönes Foto, gut belichtet, hübscher, leicht unterdrückter Hintergrund. Gefällt mir sehr. (Und wieder habe ich über die guten Bilder am wenigsten zu schreiben. ;-))

Auf dem Heimweg hingen dann noch die Früchte vom Schneeballbusch in der Sonne. Die habe ich dann auch mal meiner Fotosammlung hinzugefügt. (f/4, 1/250s, Nikon Series E 50mm.) Wieder hübsche Sechsecke im Bokeh, das leider etwas unruhiger ist, als ich es gerne hätte: Die vielen, seitlich angestrahlten Äste im Hintergrund sind doch etwas unruhig. Vielleicht hätte ich doch auf f/2 runter gehen sollen, aber dann hätte ich die Früchte wieder aus der Schärfeebene heraus gewackelt, ich kenn mich doch. Ich brauch echt mal ein leichtes Stativ, dass ich mit mir rum schleppen kann!


Auf einem der Zaunpfähle wuchs ein kleines Pflänzchen, das ebenfalls mit Reif überzogen war. (f/4, 1/125s, Nikon Series E 50mm.) Sehr scharf, besonders dieser eine Spinnenwebenfaden, der sich durch das halbe Bild zieht. Auch hier hübsche Sechsecke zwischen den Tannen am Hang im Hintergrund. Hübsches Bild.

Kurz vor der Heimat dann noch am frisch geschmückten Weihnachtsbaum vorbei gekommen. (Keine Daten aufgeschrieben - sieht aber nach Offenblende aus, da keine Sechsecke sondern runde Blendenabbilder. Nikon Series E 50mm.) Ein ganz nettes Bild, aber auch nichts übertrieben Tolles. Da hatten wir am heutigen Tag deutlich bessere, kontrastreichere Fotos. Ganz witzig sind die verschmierten Tannennadeln.

Nächstes Mal, die letzten Bilder von diesem Film: Ein Abstecher nach Rösrath.

Schwarz-weiß und analog, Teil 68: Wahner Heide, F601

Film: Fomapan 100 #14, Kamera: Nikon F601, November 2020

Navigation: 68, 69, 70

Lange keine schwarz-weiß-Bilder mehr vorgestellt, deswegen wird es langsam mal wieder Zeit! Besonders doof ist, dass diese Bilder, die ich heute hier ausstellen werde, am gleichen Tag am gleichen Ort zur selben Zeit und so weiter entstanden sind wie die letzten, nur mit der Nikon F601, und somit eigentlich einen direkten Vergleich ermöglichen zwischen billiger Knipse und Kamera mit (ehemals) teuren Objektiven!

Deshalb ein paar allgemeine Beobachtungen vorweg: Die Bilder, die durch die Nikon-Objektive gemacht wurden, sehen durchweg weniger "glowy" aus. Ich nehme an, die Vergütung des Glases ist einfach viel besser. Von der Schärfe her sind einige von den Knipsen-Bildern tatsächlich schärfer, wohl weil - wenn ich schon die Möglichkeit habe, das zu beeinflussen - eher zu kleineren Blendenzahlen und viel Hintergrundunschärfe tendiere, während die Minolta bei dem vielen Licht wahrscheinlich meist so um f/8 herum fotografieren wird, schätze ich mal. Außerdem kann ich so auch mal wieder zu allen Bildern heute Daten angeben, wie ich sie gemacht habe. Das hat mir bei den letzten Einträgen echt gefehlt, auch wenn es die meisten Leute wahrscheinlich nicht die Bohne interessiert! ;-)

Jetzt aber zu den Fotos: Es war herbstlich-nebelig, da machen sich blattlose Äste im wolkigen Himmel immer gut. (Nikkor AF 20mm, f/4, 1/125s.) Schon ein witziges Foto, gefällt mir, auch wenn eigentlich nichts darauf zu sehen ist außer eines organisch-abstrakten Gemüses. ;-) Gut, ganz so blattlos war das Bäumchen wohl doch nicht, wenn ich genau hin gucke. Aber trotzdem: Herbststimmung pur.

Auch das zweite Bild mit einem anderen Baum bringt genau diese einsame Stimmung der Heide gut rüber. (Nikkor AF 20mm, f4, 1/250s.) Was ich hier besonders interessant finde, auch wenn es vielleicht etwas technisch ist: Wenn man das Objektiv nur um eine Blende abblendet, geht schon direkt einiges an Abschattungen in den Ecken weg. ich mein, da ist noch immer genug übrig, dass es mir gefällt. Ich steh da ja drauf. It's not a bug, it's a feature, ist meine Meinung zu dem Thema. ;-)



Das dritte Bild ist etwas experimenteller: Durch die Vordergrundblätter hindurch einen weiteren Baum und den Weg durch die Heide am unteren Bildrand. (Nikon Lens Series E 50mm, f/4, 1/60s.) Der Baum könnte mehr Kontrast gebrauchen, die Vordergrund-Blätter etwas schärfer sein. Letzteres wäre mit Abblenden und einem Stativ möglich gewesen, ersteres mit dem Fomapan-Film nicht ganz so einfach, vielleicht mit einer Blendenstufe Überbelichtung, was das Statuv noch nötiger gemacht hätte. So ist es halt, wie es ist; man muss mit dem Licht arbeiten, das man zur Verfügung hat. Oder alternativ einen batteriegetriebenen Flutlichtscheinwerfer mit in den Wald schleppen! ;-)

Der Farn auf dem vierten Bild hingegen ist ziemlich krass geworden: Eines der besseren Bilder auf diesem Film! (Nikkor Lens Series E 50mm, f/4, 1/60s.) Schön scharf im Vordergrund, schön unscharf im Hintergrund. Da wäre durchaus auch noch f/5,6 drin gewesen, dann wäre es noch besser, glaube ich; dann wäre der Farn noch schärfer und der Hintergrund hätte vielleicht schon Sechsecke in den Laublücken. Trotzdem: Sehr schöne November-Stimmung!

Es folgen ein Fotos vom Mast auf dem Telegrafenberg, die natürlich alle hochkant sind. Ich mein, der Mast ist schließlich auch hochkant. ;-) Alle drei Bilder sind mit dem Nikon Series E 50mm gemacht. Das erste mit f/4 und 1/250s. Deshalb nehme ich an, die anderen drei sind bei ähnlichen Lichtverhältnissen und Blenden fotografiert, aber ich kann es mal wieder nicht sagen, weil ich für beide keine Werte aufgeschrieben habe. (Es sind solche Bilder, bei denen ich mich dann nachher immer freu, wenn ich sie zwischen den anderen finde; hatte mich vorher nämlich schon gewundert, warum ich dieses Mal nur 35 Bilder auf den Film bekommen hatte, wo es doch sonst meist 38 sind.) ;-)


Alle drei finde ich sehr gut gelungen. Wieder sehr schöne Herbststimmung im Silhouetten-Stil. Der große Vorteil im November bei dem bedeckten Nebelwetter war ja, dass keine Sau unterwegs war und ich so in Ruhe Fotos schießen konnte, ohne dass mir ständig irgendein Coronierter vor die Linse gelatscht kam. Das macht das auch sehr viel einfacher, sich zu konzentrieren. Als wir letztens im März hier waren, war ja die Hölle (oder schlimmeres) los. Aber ich schweife mal wieder ab: Schöne Fotos, darum gehts! ;-)

Weiter geht es mit einer umgestürzten Tanne (oder sonstigem Nadelbaum), der wahrscheinlich auch der Dürre der letzten Jahre zum Opfer gefallen ist. (Nikon Lens Series E 50mm, f/2.8, 1/125s.) Da hatte ich auf ein etwas stimmungsvolleres Bild gehofft, aber im Großen und Ganzen felt da etwas Kontrast. November halt. Hätte mehr Nebel sein können, aber der lichtete sich so langsam.

Der Pilz hingegen ist ziemlich gut geworden, auch wenn er sich zwischen dem Herbstlaub ein bisschen versteckt. (Nikon Lens Series E 50mm, +4 Dioptrien Nahlinse, f/5.6, 1/30s.) Da ich die Kamera hier praktisch auf den Boden stellen konnte, habe ich auch mal einen längere Belichtungszeit mit entsprechender Blende riskieren können. Bei Makro-Aufnahmen mit Nahlinse ist das ja immer Ratsam, denn sonst ist der Schärfebereich so klein, dass man das ganze Motiv überhaupt nicht rein bekommt. Übrigens eines dieser Bilder, bei denen ich froh sein kann, dass ich praktisch alleine in der Heide war: Wenn die Leute mich sonst immer auf dem Boden liegend finden, weiß ich nicht, was die denken! ;-)



An einen der neuen Pfosten, die da in den Boden gerammt im sandigen Teil der Heide stehen, hatte jemand einen Plüsch-Käfer angetackert. (Nikon Lens Series E 50mm, f/4, 1/250s.) Den habe ich dann natürlich auch direkt mal fotografieren müssen, auch wenn eine Blende langsamer nicht falsch gewesen wäre: Der Vordergrund ist etwas zu dunkel geraten. Trotzdem ganz OK.

Der Pfeil auf dem Lüftungsrohr mitten im Birkenwäldchen kommt hingegen sehr gut raus, finde ich. (Ebenfalls Nikon Lens Series E 50mm, f/2, 1/250s.) Habe hier mal fast auf Offenblende hoch gedreht in der Hoffnung, dass die Birken im Hintergrund noch etwas unscharf werden würden, und siehe da, es hat sogar einigermaßen geklappt. Sieht ein bisschen nach einem Wald voller Geister aus! ;-)

Der Beton-Felsen am Sandweg macht sich ebenfalls sehr gut, finde ich. (Nikon Lens Series E 50mm, f/4, 1/125s.) Statt nur in die Knie zu gehen, hätte ich mich auch hier mal wieder bäuchlinks in den Sand werfen sollen, um den Winkel von unten den Hügel hinauf noch stärker zu betonen. Dann wäre der Betonklotz auch vielleicht stärker aus dem Wald hervor getreten. Außerdem hätte ich vielleicht auch auf das 85mm wechseln sollen und etwas weiter nach rechts zielen müssen. Könnte das Bild jetzt natürlich entsprechend zurecht schneiden, aber das wäre gepfuscht! ;-)


Für die aus dem Block heraus stehende Armierung bin ich dann schließlich ganz nah ran gegangen. (Nikon Lens Series E 50mm, f/4, 1/125s.) Cooles Bild. Mehr hab ich nicht zusagen. ;-) Hätte noch etwas mehr Platz zwischen Horizont und Armierung gepasst, aber ansonsten ziemlich gut.

Und zum Abschluss noch ein Gegenlicht-Foto als tatsächlich doch noch die Sonne durch die Wolken brach. (Nikon Lens Series E 50mm, f/4, 1/2000s.) Sieht ziemlich bedrohlich aus, was? Aber gefällt mir richtig gut. Deswegen gibt es auch da nicht viel zu sagen. ;-)

Im nächsten s-w-&-a-Artikel gibt es Bilder von Schafen im morgendlichen Frost. Ich kann es kaum erwarten! ;-)