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Schwarz-weiß und analog, Teil 149: Mit einer Beltica durch Oberpleis

Film: Fomapan 100 #32, Kamera: Belca Beltica, Januar 2022

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Heute der dritte und letzte Teil des Films, den ich in der Beltica verschossen habe. Vorweg die beiden Bilder, die heute mal wieder doppelt belichtet sind. Das ersre Zeigt im Vordergrund die Kirche von Oberpleis (1/200s, f/8, inf.), während im Hintergrund noch das Wasser-Schild vom letzten Mal herumlungert (1/200, f/4, ca 1,50m.) Außerdem habe ich links einen weißen Rand stehen lassen, als ich den Frame aus dem gescannten Negativstreifen ausgeschnitten habe. Also rundrum ein gelungenes Bild! (Nicht.) ;-) Wobei, interessant sieht es ja schon aus, besonders weil das eine horizontal, das andere vertikal aufgenommen ist.


Das zweite doppelt belichtete Bild stammt mehr so aus der Mitte des Filmes, da hab ich mal einfach so vergessen, vorzuspulen. Passiert. Im Hintergrund ist der Kaugummiautomat zu sehen, den ich auch weiter unten noch mal in besser habe. (1/50s, f/4, ca 3,20m.) Darüber liegen Wolken. Was ich da eigentlich fotografieren wollte, habe ich scheinbar gar nicht aufgeschrieben. Also auch keine Werte. Ich glaube, wenn ich mich recht erinnere, war das tatsächlich ein Fehlschuss: Ich hatte den Auslöser bereits gespannt und wollte gerade vorspulen, weil mir im letzten Moment einfiel, dass ich noch nicht gedreht hatte. Und da hat es aus Versehen Zack gemacht. Interessantes Ergebnis jedenfalls.

Kommen wir jetzt aber zu den Bildern, die was geworden sind. Vorneweg der Säulengang hinter der Kirche, wenn man da durch das Tor geht, das an jenem Tag offen stand. (1/50s, f/2,9, ca 4m.) Der Plan war hier zu prüfen, wie die Kamera auf wenig Licht reagiert und wie die Offenblende in Bezug auf Tiefe reagiert. Sagen wir mal so: Licht ist OK, aber wie bereits bekannt, ist das ganze Bild eher weich. Im Großen und Ganzen gehts aber, dafür das das Teil so uralt ist und in diesem Zustand. Die Unschärfe ist nicht so schlimm wie bei manch anderes Bild auf diesem Film.


Der Baum im Innenhof hingegen ist ziemlich dunkel geworden, da hätte ich wohl eine EV wegnehmen können. (1/200s, f/5,6, inf.) Der Gedanke war hier wohl, eher eine weiter geschlossene Blende zu verwenden, weil das Ausmessen der Entfernung sich hier etwas schwerer gestaltete und ich daher einfach auf Unendlich gestellt habe. Das Ergebnis ist durchwachsen: Die Schärfe ist ganz gut für diese Kamera, aber alles viel zu dunkel. Schade.

Die Glocke am Mahnmal, vro der ein Kraz abgelegt war, ist ebenfalls etwas zu dunkel, wenn auch nicht so schlimm wie das vorhergehende Bild. (1/200s, f/8, ca 4,50m.) Bei f/8 ist die Schärfe ganz OK, wenn auch noch immer nicht überragend. MAcht insofern vielleicht auch Sinn, denn schließlich kommt man bei den verfügbaren Belichtungszeiten selten mal in den offeneren Blendenbereich. Vielleicht ist die Unschärfe also doch schon ab Werk vorhanden. Andererseits war diese Kamera damals nicht ganz billig, da sollte man bessere Ergebnisse erwarten.


Das nächste Bild gefällt mir mal so richtig gut und es ist vielleicht sogar das beste, was dieser Film zu bieten hat: Jesus am Kreuz aus einem extremen Winkel und mit kahlen Ästen im Hintergrund.(1/100s, f/4, ca 4m.) Den Fokus musste ich hier schätzen, denn aus diesem Winkel war beim BEsten Willen keine Ultraschallmessung möglich. Daher ist die Unschärfe nicht alleine die Schuld der Kamera. Trotzdem gefällt es mir sehr gut, vielleicht sogar wegen dieser Unschärfe: Echt Retro. So ein richtiges Vintage-Feeling. Ansonsten kommt der leidende Gesichtsausdruck des Herrn Jesus so richtig gut rüber. Der Bildhauer hat sich offenbar sehr viel Mühe gegeben.

Ein weiteres, richtig cooles Foto: Das alte Post-, jetzt Lasten-Fahrrad, das da an der Wand beim Pfarrhaus am Friedhof abgestellt war. (1/200s, f/5,6, ca 4m.) Fahrräder sind ja ein beliebtes Motiv bei mir, aber besonders solche mit interessantem Design: Dieses geschwungene Rohr, das von ganz vorne am Lenker bis ganz hinten an dem Gepäckträger reicht und die Last verteilt, das hat schon was. Funktional und doch ein Blickfang. Wahrscheinlich rede ich wieder Blödsinn, aber ich finde es gut gelungen. Und das Foto auch: Sehr scharf für diese Kamera, man kann sogar das Posthorn erkennen. Gute Schärfe ist also auch schon mit f/5,6 erreichbar.

Kommen wir schließlich z ein paar hochkanten Bildern. Da hätten wir zum Einen dieses Wegekreuz, an dem ich auch nicht einfach so vorbei gehen konnte. (1/100s, f/4, ca 2.) Leider ist es etwas kontrastarm und unterbelichtet. Mit dem Licht dahinter war das auch nicht ganz einfach auszumessen, vor allem, wenn man eine Kamera völlig ohne alles benutzt. Was das Handy auswirft, ist halt auch nur mäßig genau. Vor allem bei dem Wetter, das wir an dem Tag hatten. Trotzdem ein ganz nettes Foto geworden. Etwas schief.


Das Bild von den Schornsteinen ist ganz gut geworden. (1/200s, f/5,6, inf.) Hier kann man auch das besagte Wetter begutachten: Schön wolkig! Die Wolken sind dann auch ziemlich gut belichtet, alles Andere ist eher silhouettenhaft geworden. Aber wie gesagt, die Wirkung des Ganzen ist eigentlich OK, so oder so ähnlich hatte ich es mir auch vorgestellt.

Und dann: Die Kunst! (1/100s, f/4, ca 2,40m.) Eigentlich hätte hier an der Stelle der Kaufgummiautomat sein sollen und was immer ich eigentlich noch machen wollte, aber jetzt ist es halt die Kunst vor der Schule. Die kommt auch ganz gut rüber. Ein bisschen martialisch, vielleicht, aber ich kann nichts dafür, das war der original Künstler! ;-) Schärfe ist für diese Kamera bei f/4 recht gut, Kontrast auch OK.

Ein Überblick über den Schulhof habe ich dann auch noch geschossen, vor allem wegen der bunten Wandplatten. (1/200s, f/5,6, inf.) Hier haben wir dann eher wieder eine gewisse Weichheit im Bild, welche uns ja schon die ganze Zeit ein bisschen verfolgt, trotz der 2 EV abgeblendet. Ansonsten hatte ich mir grundsätzlich was mehr von dem Bild erwartet, es ist doch ein bisschen langweiliger geworden, als ich gedacht hatte. Deshalb einfach schnell weiter zum nächsten.

Kunst am Bau. (1/100s, f/4, ca 5,60m.) Ich glaube, das war in Bücherschrank. Auch wieder etwas unscharf, wie durch den Weichzeichner gewaschen. Allerdings scheint es so, als hätte ich hier eher etwas fehl-fokussiert, das Haus im Hintergrund erscheint mir schärfer als das eigentlich Objekt meiner Begierde. Ach ja, und außerdem schief. Also der perfekte Sturm aus schlecht belichtet, falsch fokussiert und dann auch noch die alte, schimmelige (literally) Kamera! ;-)


Da ich den Kaugummi-Automaten auf jeden Fall haben wollte, bin ich - wie oben angedroht - noch mal zurück gegangen und habe ein nicht doppelt belichtetes Bild gemacht. (1/100s, f/4, ca 2m.) Und dieses hier ist auch tatsächlich recht gut geworden, so man das von einem Kaugummi-Automaten behaupten kann. Das ist ja bei mir wie mit Traktoren oder Fahrrädern oder Jesussen am Kreuz: Kann ich nicht vorbei gehen, ohne nicht ein Foto gemacht zu haben! ;-) Auch definitiv eines der besseren Bilder auf dieser Rolle und gar nicht mal so unscharf. (Die Leute haben sich bestimmt gewundert, was ich da mit dem Entfernungsmessgerät drei oder viermal den Automaten ausgemessen habe!)

Und zum Schluss mal wieder eine weitere riesige Eistüte. (1/100s, f/5,6, ca 4m.) Ich wusste gar nicht, dass es da so viele von gibt, vor allem: Überall! Diese hier steht am Busbahnhof mitten in Oberpleis rum. Wobei, stehen ist relativ, diese hier sieht doch schon sehr mitgenommen aus. Von den Elementen gezeichnet. Etwas kontrastarm, zu viel Gegenlicht, dafür einigermaßen scharf.

Fazit: Diese Kamera ist in keinem guten Zustand, aber sie macht noch Fotos. Das ist immerhin etwas. Kaum zu glauben, wenn man von dem Zustand ausgeht, in dem ich sie erhalten habe. Trotzdem: Scharfe und kontrastreiche Bilder darf man mit diesem Stück nicht erwarten. Dafür hat sie in ihrem Leben schon zu viel mitgemacht. Trotzdem hat es echt Spaß gemacht, dieses Stück aus den 1950ern durchzutesten.

Nächstes Mal: Ein paar qualitativ sehr viel hochwertigere Fotos aus der Dynax 5 meiner Frau!

Schwarz-weiß und analog, Teil 148: Mit einer Beltica durch Bödingen

Film: Fomapan 100 #32, Kamera: Belca Beltica, Januar 2022

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Der zweite Teil des Films, den ich mit der Beltica belichtet habe, beginnt mit einem Bedienfehler: Eine Doppelbelichtung, die zum einen im Hintergrund den freilegenden Felsen zeigt, den man vom Fahrradweg auf dem alten Bröltalbahndamm zwischen Lanzenbach und Hennef aus erspähen kann (1/50s, f/2,9, ca 3,10m.), zum anderen die Kirche in Bödingen. (1/200s, f/5,6, inf.) Ja, man kann mit dieser Kamer ganz einfach doppelte Belichtungen machen, indem man am Ende eines Tages einfach den Film nicht vorspult und am nächsten Tag völlig vergessen hat, dass man das noch nicht gemacht hat! Was jedenfalls als Unfall begann, ist in der Entwicklung zu einem echten Kunstwerk geworden! Naja. Also, zumindest sieht es interessant aus, und das ist ja schon mal was. ;-)


Das nächste Bild habe ich dann aber korrekt vorgespult und so können wir die betende Nonne aus Sandstein (?) in ihrem Grabmal-Alkoven ganz hervorragend erkennen. (1/100s, f/8, ca 2m.) Ich habe den Eindruck, dass das Bild sogar ziemlich scharf ist, also zumindest etwas mehr als so manches, was wir im letzten Artikel hatten. Eine tiefstehende Wintersonne sorgte hier für eine fast den ganzen Tag anhaltende goldene Stunde. Das ist gut für den Kontrast, was im Endeffekt den Schärfeeindruck erhöht, ohne dass es wirklich viel schärfer ist. Leider ist das Bild mal wieder etwas schief geraten. Wobei, es geht eigentlich, die Grabsteine stehen da eh alle schief, da fällt das gar nicht so sehr auf. Gefällt mir jedenfalls recht gut.

Ebenso ist der Eindruck, den der Jesus hier macht, gar nicht so schlecht. (1/200s, f/8, ca 1,50m.) Dafür, dass ich hier wirklich extrem raten musste - in dem Winkel funktioniert die Methode mit dem Ausmessen mit dem Ultraschallentfernungsmesser nicht so richtig -, habe ich hier ein richtig gutes Bild erhalten, finde ich: Guter Winkel, alles drauf trotz winzigem Sucher und sogar einigermaßen korrekt aufgeteilt.

Der Kirchturm hingegen gegen das helle Licht des Himmels ist eher ein bisschen unterbelichtet geworden. (1/200s, f/4, inf.) Ich mein, ja, man erkennt noch alles, aber so richtig Kontrast ist das jetzt nicht drin. Und etwas langweilig ist es auch. Nicht das interessanteste Bild auf der Rolle. Gepaart mit der Tatsache, dass das Ganze auch wieder nur mäßig scharf geworden ist, würde ich sagen, das ignorieren wir mal fürs Erste. ;-)


Apropos unscharf: An der Mütze, die da überm Törchen hing, war ich wohl etwas zu nah dran. (1/50s, f/4, ca 70cm.) War wohl nix. Dabei wäre das insgesamt ein ziemlich interessantes Foto gewesen. Die unterscheidlichen Grauwerte in der Mütze kommen auch im Unscharfen Zustand recht gut rüber, und trotz der Tatsache, dass das komplett im Schatten lag, ist der Kontrast ganz ordentlich. Aber halt unscharf. Passiert bei diesen alten Sucherkameras ohne jegliche Möglichkeit der Schärfekontrolle.

Der Kirchturm direkt gegen die Sonne macht allerdings einen ziemlich guten Eindruck, wie er da so silhouettenhaft steht. (1/200s, f/11, inf.) Auch hier kann man die allgemeine Unschärfe gut erkennen, gerade gegens Licht nimmt die einges an Kontrast weg. Ich denke, dass es sich hier wirklich um eine grundsätzliche Linsentrübung wegen des Pilzes ist, den ich mit Peroxid umbringen musste, bevor ich die Kamera benutzen konnte. Vielleicht habe ich ja auch beim Wiederzusammensetzen die Abstände nicht ganz genau eingehalten und deswegen ist alles jetzt ein bisschen unscharf. Aber eigentlich sieht das für mich eher nach einem Linsendefekt aus.

Mit dem Licht sieht das nämlich gar nicht so schlimm aus, wie man an diesem Pferd mit Jacke sehen kann. (1/200s, f/8, 8m.) Dabei musste ich hier wiedermal die Entfernung raten, denn mit dem Ultraschallmessgerät zielt man nicht auf Tiere! Zum Einen weiß ich nicht, ob Pferde den Ultraschall nicht hören können und evtl. panisch werden, zum Anderen ist da ein Laser dran und das ist ein grundsätzliches No-No! Aber wie man sieht: Für diese Kamera überdurchschnittlich scharf. Heißt nicht viel, ich weiß, aber trotzdem gefällt es mir. Der Bildausschnitt könnte besser sein, aber mit dem kleinen Sucher ist manchmal halt nicht mehr drin, wenn es schnell gehen muss.


Die anderen Pferde standen wieder mehr im Gegenlicht, da merkt man eine allgemeine Trübheit, als ob das Objektiv geblendet wäre. (1/200s, f/8, 15m.) Frage mich, ob eine Gegenlichtblende schon was ausmachen würde. Diese alten Kameras wurden oft mit einer solchen geliefert, die dann aber irgendwann verloren oder kaputt ging. Keine Ahnung, ob das bei dieser Belca auch der Fall war. Ansonsten, brauchbar scharf, für das, was diese Kamera insgesamt abliefert. Ich mein, bei f/8 und 15 Meter Entfernung kann man ja eigentlich kaum was falsch machen, da sollte eigentlich alles im Bild scharf sein. Und so ist es auch: Alles gleich unscharf. Was mich darin bestärkt, dass ich die Linsen nicht falsch wieder zusammengesetzt habe, sondern die einfach nicht mehr so toll sind.

Den Trecker vor dem Container konnte ich dann mal wieder mit Ultraschall ausmessen, der läuft nicht weg, wenn ich drauf ziele. ;-) (1/100s, f/4, ca 5,50m.) Und was soll ich sagen, auch hier ist die Schärfe OK. Das ganze Bild gefällt mir auch recht gut. Landmaschinen haben es mir bekanntlich ja angetan, besonders in s/w und mit körnigem Film! ;-)


Zu guter Letzt noch ein Jagdhochstand auf dem Feld auf dem Rückweg zum Auto. (1/200s, f/8, inf.) Tatsächlich kann man erkennen, dass der Zaun und die Bäume im Vordergrund nicht ganz so scharf sind wie das eigentlich Subjekt. Erstaunlich, denn bisher hatten wir bei f/8 eigentlich überall die gleiche Unschärfe. Insgesamt ein nettes Bild, zwar auch nicht mein Favorit, aber brauchbar. Und vielleicht sollte ich mal weniger stark komprimieren: Der Grauverlauf im Himmel ist schon sehr artefaktig...

Fazit bis hier hin: Besseres Licht macht bessere Fotos. Gegenlicht ist bei der zerfressenen Linse ganz schlecht. Schattenbilder sind dementsprechend am schärfsten, weil hier weniger Streuung auftritt.

Nächstes Mal: Ein Besuch in Oberpleis. Ich glaube, da sind mir die besten Bilder mit dieser Kamera gelungen, weil das Wetter sehr durchwachsen war und dementsprechend kaum Streuung in den Linsen aufgetreten ist. Nur, was heißt das schon: Die Besten der Schlechten. ;-)

HDD statt DVD, neuer Akku

Da ich ja beschlossen habe, mein altes Notebook noch ein bisschen weiter zu verwenden, hatte ich mir im Frühjahr ja eine SSD gekauft, um die Geschwindigkeit des Systems ein bisschen zu erhöhen. Da ich aber nicht ständig auf die SSD schreiben will, was da nachher sowieso nicht liegen bleibt - meine Gigabyten an Fotos, die Distfiles vom portage, anderer temporärer Schrott, der zu groß für die Ramdisk ist -, habe ich mir jetzt für sehr billig einen Laufwerkseinschub für den CD-/DVD-ROM gekauft, in den man eine zweite Festplatte einbauen kann. Ich mein, wer braucht heutzutage schon noch einen DVD-Brenner? Außerdem habe ich sowas hier in extern rum liegen, wenn es also mal ganz dringend nötig werden sollte, muss ich den halt auch einpacken, wenn ich irgendwo hin verreise.


Jedenfalls kam das Ding dann gestern endlich mit der Post hier an, nachdem ich schon geglaubt hatte, es wäre unterwegs irgendwo verloren gegangen bzw. die Post wäre auch mit Streiken beschäftigt. Seit Montag hatten wir nämlich gar nichts im Briefkasten, sehr ungewöhnlich. Also flugs das DVD-Laufwerk ausgebaut, die Platte in das Caddy, die Zierleiste auch noch ab und auf das neue Ding drauf: Geht.

Also, fast auf Anhieb. Ein paar Fallstricke gibt es bei solchen Operationen ja immer. Zum Beispiel gehöre ich ja noch zu den letzten drei Menschen auf dieser Erde, die immernoch lilo verwenden, um ihr System zu booten. Jaja, immer diese alten Säcke aus der grauen Vorzeit. Alte weiße Männer! ;-) Das beschwerte sich erstmal, dass es eine "duplicate ID" gefunden hätte. Klar, ich hatte die Platte zwar schon vor dem Einbau neu partitioniert, aber natürlich ändert sich die ID im MBR dadurch ja nicht. Und da das früher die Bootplatte aus genau diesem Notebook war... Ein erneutes Aufrufen von lilo behebt zwar dieses Problem, aber ich hätte mal den Warnung, dass /dev/sda nicht die Bootplatte ist, beachten sollen: Im BIOS ist natürlich eingestellt, dass ich gerne vom ehemaligen DVD-Laufwerks-SATA-Port booten möchte, bevor die SSD dran ist. Gut, auch das war schnell behoben, aber halt wieder mit einigen Reboots behaftet, weil das BIOS in diesem Gerät ein Arschloch ist und bei den ersten zwei Versuchen meine Änderungen nicht gespeichert hat. Ach ja, das Neuschreiben des MBR hat übrigens auch mal dazu geführt, dass df jetzt auch mal die korrekte Partitionsgröße ausgibt. Was weiß ich. Schade, ich hätte gerne weiterhin eine Zetta-Byte-große Festplatte gehabt. :-D


Dann alle Verzeichnisse auf der HDD angelegt und mit ln -s verlinkt. Eigentlich eine gute Idee, aber portage meint, dass es mal wieder ein bisschen aus der Reihe tanzen muss und beschwert sich, dass es seine Quarantäne-Verzeichnisse da so nicht und überhaupt! Statt eine Lösung zu finden, das war mir einfach zu blöd, mounte ich das Verzeichnis jetzt einfach zur Boot-Zeit mit -o bind und gut ist. Ruhe im Karton! Ansonsten noch die üblichen Problem mit falschen Zugriffsrechten im ccache und portage-Tree und sonstwo, aber ich hoffe, davon habe ich jetzt endlich alle gefunden!

Ansonsten habe ich jetzt auch wieder eine schöne große Swap-Partition auf der HDD, in die ich mit ruhigem Gewissen auch mal hinein hibernaten kann, ohne dass jedes Mal 4 bis 8 Gigabyte in die SSD geschrieben werden. Ist mir egal, ob das jetzt langsamer ist, das sollte aber die Lebensdauer der SSD drastisch verlängern oder entsprechend Strom sparen, weil ich dann nicht mehr immer nur suspend to ram benutzten muss.


Verglichen mit all diesen Problemen war der Einbau des neuen Akkus, der bereits letzten Freitag in der Post ar, ein Kinderspiel: Auspacken, gucken, dass die mir auch den richtigen geschickt haben, alten auswerfen, neuen einlegen, mit acpi-tool testen, ob die Kapazität auch nicht zu sehr gelogen ist, fertig.

Fazit: Wenn man keine Arbeit hat, macht man sich welche. Aber ich hoffe, dass ich so dieses Gerät noch ein paar Jahre weiter benutzen kann. Demnächst, so in drei Jahren, wenn Windows 10 nicht mehr länger supportet wird, fliegt das auch noch von der Platte und ich habe mehr Platz für meine Fotos! ;-) Ansonsten, bis dass irgendwas durchbrennt! Das ist echte Nachhaltigkeit! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 147: Mit einer Beltica durch Lanzenbach

Film: Fomapan 100 #32, Kamera: Belca Beltica, Januar 2022

Navigation: 147 148, 149

Nach der Erfahrung mit der Praktica in den letzten s/w-Artikeln, kommen wir nun zu einer Kamera, die im gleichen Paket gelegen hat und die mindestens genauso misshandelt war: Eingetrockneter Verschluss, rundrum ziemlich abgenudelt und überhaupt mit einem Eindruck versehen, als hätte sie Jahrelang auf einem verstaubten Dachboden gelegen. Zudem Pilz in den Linsen, der sich schon in die Beschichtung gefressen hatte: Keine guten Voraussetzungen.

Um so erstaunter war ich von dem Ergebnis, das ich hier mit diesem Film vorstellen möchte. Ich nehme hier jetzt vielleicht das Fazit schon vorweg, das ich eigentlich immer erst am Ende abgebe, wenn ich die Bilder alle beschrieben habe, aber warum nicht mal umgekehrt: Alle Bilder sind leicht unscharf. Es liegt nicht an mir, ich schwöre! Denn ich habe hier zum ersten Mal mit dem Ultraschall-Entfernungsmesser gearbeitet, den ich mir extra für diesen Zweck zugelegt habe! Kameras ohne Entfernungsmesser habe ich ja mittlerweile einige und immer mit der digitalen die Entfernung auszumessen, ist manchmal auch etwas doof. Was die allgemeine Schärfe angeht: Auch Bilder, die bei Unendlich gemacht wurden, sind leicht unscharf. Ich gehe also mal davon aus, das sind die Auswirkungen des Pilzes. Der hat die Linsenoberflächen angeraut und jetzt ist nix mehr mit alles in einen Punkt bündeln. Andererseits, vielleicht sahen die Bilder aus dieser Kamera schon immer so aus, wer weiß? Es ist die erste Belca, die ich gesehen habe!

Kommen wir also zu den Fotos: Da wäre zum Ersten der Trecker, der bei uns gegenüber vom Ende der Straße steht. (1/200s, f/4, inf.) Wie man sieht: Objektiv stand auf Unendlich und der Trecker ist nun wirklich weit genug weg gewesen, dass er bei f/4 eigentlich scharf sein sollte. Ist er aber nicht. Wir können uns bei diesem Film also tatsächlich auf das echte unscharfe und kontrastarme Retro-Feeling gefasst machen. ;-) Wobei, der Kontrast ist erstaunlicherweise eigentlich ganz OK: Es war halt ein nur ein Januar-Morgen, wenn auch sonnig und nahe der goldenen Stunde.

Ohne Foto vom Jesus komme ich ja kaum mal nach Hause, so auch an diesem Tag. (1/200s, f/8, ca 3m.) Wie man sieht, auch auf f/8 abgeblendet wird das Bild nicht richtig scharf. Immerhin ist hier so ziemlich alles gleich unscharf, von der Spitze des Daches bis runter zu den Balken hinter dem Schatten des Kreuzes, sodass ich davon ausgehe, dass das einfach das Beste ist, was ich von diesem sehr simplen und doch sehr angefressenen Objektiv zu erwarten habe. Simpel, weil: Drei Linsen, drei Gruppen, die vorderste ist die einzige, die fokussiert; also so ziemlich das minimalste Design, das überhaupt geht.



Und wie man sieht, ich muss mich erstmal daran gewöhnen, dass der Sucher eine gewisse Parallaxe aufweist, die man zwar korrigieren kann, aber vielleicht ist der auch etwas verbogen. Jedenfalls hätte das Fahrrad etwas weiter mittig sein sollen. (1/100s, f/5,6, ca 2m.) Hier kann man sehen, dass ich mit dem Fokus einigermaßen richtig lag, denn das Vorderrad ist schon ein bisschen unschärfer als der Rest. Schild und Sattel liegen zumindest ungefähr in der Fokusebene, das gefrostete Gras im Hintergrund dagegen schon nicht mehr. Insgesamt aber kein Bild, auf das ich besonders stolz bin: Zu unruhig, nicht gut eingemessen. Naja, ich übe ja noch mit dieser Kamera.

Dann ein Foto, bei dem ich mir gedacht habe: Bringen wir es hinter uns uns testen mal, wie schlimm es im schlimmsten Fall werden kann! Strommasten gegen die Januarsonne! (1/100s, f/16, inf.) Also, eins muss man der Kamera lassen: Sie macht sehr interessante Sonnenstrahlen. Die sehen echt klasse aus, die habe ich so mit noch keiner anderen Kamera abgebildet bekommen. Das simple Objektiv-Design hat zudem den Vorteil, dass es nur ein einziges kleines Pünktchen mit Flare gibt, genau gegenüber der Sonne. Zudem: Bei f/16 sieht man endlich zumindest sowas Ähnliches wie Schärfe im Bild: Strommasten und -leitungen sehen einigermaßen scharf aus, die Schatten der Grasbüschel ebenso. Auch die kahlen Äste am Horizont sind recht gut abgebildet. (Und ich habe das Bild etwas stark komprimiert, da sind ein paar viele Artefakte im Farbverlauf im Himmel. Macht nix. ;-))

Richtig gut geworden ist der einzelne Pylon auf der Wiese genau 180° am gleichen Standort wie das letzte Bild mit den Masten. (1/200s, f/4, ca 1,50m.) Hier ballert die Sonne voll rein, sodass zumindest der Kontrast sehr gut geworden ist. Das hilft auch dem Schärfeeindruck. Was auch hilft: Die relativ weit offene Blende und das dadurch provozierte Bokeh im Hintergrund, das gar nicht mal so schlecht aussieht. Sollte mich nicht verwundern: Unscharf kann die Kamera ja offensichtlich! ;-) Aber das Loch im Pylon kommt gut scharf rüber, erstaunlich besser als alles andere, was wir bisher gesehen haben. Und zusätzlich kann man feststellen, dass ich mit solchen primitiven Suchern noch viel mehr Probleme habe, die Kamera gerade zu halten, als ich sonst sowieso schon habe! :-D


Silhouettenbilder scheinen mit der Kamera ganz gut zu gehen, denn auch die Straße beim Grabmalebildhauer sieht ganz gut aus. (1/200s, f/8, inf.) Auch hier wieder der eine einzige kleine Ghost genau gegenüber der Sonne, die hinter den Bäumen dieses Mal nur vier, sehr asymmetrische Strahlen ausbildet. Bei f/8 sind wir ansonsten scheinbar noch immer im brauchbar scharfen Bereich. Die Sonnenlichtspiegelung auf der Straße war übrigens der Grund, dass ich dieses Bild gemacht habe.

Das nächste Bild war nicht ganz leicht einzumessen, so ist der Tränkeanhänger leider ein bisschen weit an den unteren Rand gerutscht und dafür oben das Band vom Weidezaun uns Bild geraten. (1/50s, f/8, inf.) Wie gesagt: Sehr simpler Aufklapp-Sucher. Nicht ganz so leicht! ;-) Dafür ist das Bild ansich aber ziemlich gut gerworden, wenn auch etwas wackelig bei der langen Belichtungszeit. Hier haben wir aber mal die Möglichkeit, eine andere Eigenschaft des Objektivs zu begutachten: Der Zaun ist in natura zwar auch ein bisschen nach unten durchgebogen, aber so schlimm? Ich glaube, wir haben es hier doch mit ein bisschen Pincushion-Verzerrung zu tun. Mal bei den anderen Bildern drauf achten. ;-)


Straßenschilder haben ja diese besondere Folie drauf, die dafür sorgt, dass möglichst viel Licht zurück geworfen wird, damit man die auch nachts noch sehen kann. So auch hier: Land- und Forstwirtschaft frei! (1/100s, f/8, ca 3,50m.) Ein ganz witziges Bild ist das geworden, auch wenn ich mit mehr Überbelichtung im Schild gerechnet hätte: Die Sonne stand nämlich genau an der richtigen Stelle und mit bloßen Augen konnte man sich das kaum anschauen!

Was wäre der Waldweg nach Hennef ohne die Bank unterm Baum? Um ein Motiv ärmer, das steht fest. (1/50s, f/2,9, 5m.) Wollte jedenfalls auch mal die Offenblende testen und diese Gelegenheit bot sich hier. Vielleicht habe ich es etwas übertrieben, 1/100s hätte auch gereicht, dann wäre es auch nicht so verwackelt. Trotzdem kann man glaube ich erkennen: Auch bei Offenblende ist diese Kamera nur unwesentlich unschärfer als sowieso schon. Dafür aber ein insgesamt ganz schönes Bild bekommen, das genau so auch schon 70 Jahre alt sein könnte. (Gut, damals gab es hier noch den Bahndamm der Siegtalbahn und daher wohl auch kaum eine Bank an dieser Stelle, aber Sie wissen, was ich meine.)


Schön ist auch immer wieder der Blick zur einsamen Scheune. (1/200s, f/4, inf.) Auch mit dieser Kamera liegt diese durchaus friedlich hier im Hanfbachtal. Bei f/4 sollte man erwarten, dass die Äste im Vordergrund entscheidend unschärfer wirken als das eigentliche Motiv bei Unendlich. Ja: Erahnen lässt sich das. Aber auch hier: Insgesamt ist das Bild eher mäßig scharf und wirkt, als hätte ich es einmal durch den Gauss-Filter im Gimp gejagt.

Fazit: Liegts am Pilz oder ist die Kamera grundsätzlich nicht das schärfste Messer im Block? Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber andererseits erhält man hier mit jedem Foto das echte Retro-Gefühl. Diese Bilder stammen nicht von 1950, aber sie wirken so! Und das ist doch eigentlich genau das, was der Vintage-Kamera-Tester haben will, oder? Naja, vielleicht nicht ganz so extrem. ;-) Trotzdem, ich bin erstaunt, dass hier noch so brauchbare Bilder raus kommen, nachdem ich die Kamera überhaupt erst mal mit meinem sehr beschränkten Wissen wiederbeleben musste.

Schwarz-weiß und analog, Teil 146: Wahner Heide

Film: Fomapan 100 #31, Kamera: Praktica F.X2, Dezember 2021

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Zum Schluss noch ein paar Bilder aus der Wahner Heide. Im Dezember ist das Wetter ja hin und wieder auch mal schlecht, so auch an diesem Silvestertag im Jahre 2021. Das hat den Vorteil, dass ich langsame Belichtungszeiten wählen konnte, was in tatsächlich brauchbaren Bildern resultiert hat. Denn wie wir in den vorhergehenden Artikeln bereits gesehen habe: Sehr viele Bilder sind leider nur halb belichtet, weil der Spiegel und der Vorhang nicht mehr synchron laufen...

Ein bisschen sieht man diesen Effekt auch hier im ersten Bild, auf dem man die Spitze des Funkmasts auf dem Telegrafenberg erkennen kann. (Revuenon 135mm, 1/200s, f/4.) Schade, das ist nämlich ansonsten ein ganz nettes Bild geworden: Die kahlen Winterbäume sind praktisch nur als Silhouette zu erkennen, trotzdem kann man am Mast selber unterschiedliche Graustufen erkennen, wo er weiß oder rot ist. Sogar die Antennen oben drauf sind schön scharf abgebildet.

Dann noch eines der wenigen hochkanten Bilder, die ich mit dieser Kamera gemacht habe: Die Piekser, die verhindern sollen, dass irgendwer auf den Mast rauf klettert. (Tessar 50mm, 1/500s, f/4.) Die Verrenkung, die ich da mit dem Lichtschachtsucher machen musste, um dieses Bild einzumessen, hat sich tatsächlich gelohnt, denn es ist glaube ich eines der spannendsten auf dem Film geworden. Fokus genau an die richtige Stelle gesetzt, die Bäume im Hintergrund sind noch ausreichend unscharf, man kann sie aber noch als solche erkennen, trotzdem die Struktur der Flechten und Moose auf dem Stahlträger perfekt eingefangen. Das ganze gegens Licht mit dem alten Tessar. Gutes Bild.


Was passiert, wenn man mit einer alten Kamera, in der der Spiegel schlecht gelagert ist und man auch sowieso kein so ruhiges Händchen hat, lange Belichtungszeiten wählt, sieht man dann auf dem Bild mit dem "Achtung"-Schild. (Tessar 50mm, 1/50s, f/5,6.) Wollte hier das ganze Schild scharf haben, deswegen die Blende so weit wie möglich geschlossen, und dann total verwackelt. Mist! Gut, das gibt dem ganzen jetzt so einen ich-bin-auf-der-Flucht-Vibe, aber ein scharfes Bild wäre auch nicht falsch gewesen. ;-)

Bild Nummer 30 ist mal wieder nur komplett schwarz, aber Nummer 31 zeigt den Bunker, der da im Wald steht und von den Militärübungen übrig geblieben ist, die hier in der Heide früher stattfanden. (Tessar 50mm, 1/100s, f/2,8.) Und wenn ich früher sage, meine ich: Jetzt wieder. Als wir letztens da waren, fanden da tatsächlich irgendwelche Übungen statt, ich berichtete. Zum Foto: Ziemlich gut! Auch eines der besten auf der Rolle! Das alte Tessar hat bei Offenblende einen ganz besonderen Charakter, der die Rinde der Birke so richtig aus dem Foto herauspoppen lässt, obwohl der Bunker im Hintergrund gar nicht so wirklich unscharf ist. Gleichzeitig passieren interessante Dinge mit den Bäumen ganz hinten. Tolles Bild, könnte man glatt einen Abzug von machen.


Der Weihnachtsmann gegens Licht hat sich leider ein bisschen im Wind gedreht und ist dementsprechend leicht unscharf, weil er sich aus dem Fokus bewegt hat. (Tessar 50mm, 1/100s, f/4.) Immerhin ist sein Gesicht mehr als mäßig scharf, und wir wissen ja alle, wie wichtig es ist, gerade die Augen des Modells scharf einzufangen. ;-) Witziges kleines Foto.

Die Kneipe am Waldrand musste auch mal wieder dran glauben. (Tessar 50mm, 1/200s, f/4.) Sieht ein bisschen verlassen aus, als wäre hier seit Jahren niemand mehr gewesen. Nur die Neonröhre in der Beleuchtung des Menüs lässt erahnen, dass es hier noch öfter Menschen gibt. An diesem Silverstermorgen war hier allerdings sowas von tote Hose...


Noch ein Beispiel für "ich kann die Kamera nicht ruhig halten" findet sich dann im nächsten Bild: Die Schranke im Wald. (Tessar 50mm, 1/100s, f/4.) Trotzdem bleibt die Frage, wie ich es bei 1/100s geschafft habe, das zu verreißen! Ich meine mich zu erinnern, dass das wieder eines dieser Fotos ist, bei dem ich den Auslöser zu vorsichtig gedrückt habe, sodass erst der Spiegel auslöst und so eine halbe Sekunde später erst der Vorhang. Wenn man in dem Moment, wenn es dann "klack" macht, schon denk, "oh, ich bin fertig", hat man das hier als Ergebnis. Andererseits: Auch dieses Bild hat wieder einen gewissen Flucht-Vibe. Könnte glatt ein Still aus einem alten Horror-Film sein. Der Hund vom Telegrafenberg ist hinter mir her! Wahh! ;-)

Liegt es jetzt an der Pandemie? Mitten in der Heide findet man schon Gummihandschuhe. Wenn es nicht die Pandemie ist, will ich es glaube ich gar nicht so genau wissen, warum der da in den Brombeerranken abhängt. (Revuenon 135mm, 1/100s, f/2,8.) Ach, und schau mal einer: Bei der Tele-Brennweite kann ich plötzlich die Hände still halten, obwohl die Zeit auch eher langsam ist! Sowas! Noch ein witziges kleines Bild. Ob das auch zu dem Horrorfilm gehört?! :-D

Auf dem Rückweg zum Auto wollte ich dann auch mal die Baumleichen fotografieren, und das ist auch ganz gut so, denn so kann ich mal auf die leichte Verzerrung in der oberen linken Ecke aufmerksam machen, die ich hier eigentlich zum ersten Mal sehe. So kurz vor Ende des Films, da hätte es das Tessar fast geschafft gehabt, und dann sowas! (Tessar 50mm, 1/200s, f/4.) Es ist also nicht ganz so perfekt, wie es bisher zu sein behauptet hat! ;-) Wenn wir schon dabei sind, ganz genau hinzuschauen: Nein, ich kenne die Leute nicht, die da mit dem Rücken zu mir den Weg runter gehen. An diesem Silvestertag war das Fotowetter für diese Kamera mit ihren langen Belichtungszeiten zwar durchaus geeignet, aber alleine war ich nicht! Gut gefällt mir die Spiegelung in der Pfütze unten rechts. Ansonsten ist das eigentliche Subjekt - der Baumstamm in der Mitte - leider ein bisschen untergegangen.


Und zu guter Letzt, wenn man eh nicht weiß, ob das letzte Bild auf dem Film nicht in der Entwicklung eh wieder in der Mitte durchgeschnitten wird, macht man noch ein Wanderwegwegweiserfoto. (Tessar 50mm, 1/50s, f/2,8.) Auch wieder etwas wackelig und nicht so ganz perfekt. Ich glaube, das ist auch ein guter Schlusspunkt, fasst es doch die Erfahrung mit dieser Kamera ziemlich genau zusammen:

Das Tessar kann sehr interessante Fotos produzieren, hat weit offen ein interessantes Feeling, abgeblendet durchaus scharf. Ganz leichte Verzeichnungen in den Ecken kommen nur unter bestimmten Bedingungen richtig raus. Was die Kamera angeht: Muss wohl dringend mal gereinigt und geölt werden. (Dessen habe ich mich bereits angenommen, aber die 1/500s läuft noch immer nur mehr als unzuverlässig. Ich nehme an, die Federn und Zahnräder sind altersschwach, da lässt sich dann auch nicht viel machen. Insgesamt habe ich diese Kamera aber doch ganz gerne benutzt, einfach wegen des Retro-Feelings: Absolut manuell, trotzdem spannende Fotos! Mal sehen: Jetzt, da ich weiß, dass man die schnellste Zeit meiden muss und dass der Spiegel auch gerne mal hochklappt, ohne den Vorhang auszulösen, versuche ich es demnächst noch mal? Warum nicht...? ;-)

Nächstes Mal: Die Beltica. Noch mehr back to the basics!