Schwarz-weiß und analog, Teil 148: Mit einer Beltica durch Bödingen
Film: Fomapan 100 #32, Kamera: Belca Beltica, Januar 2022
Navigation: 147 148, 149
Der zweite Teil des Films, den ich mit der Beltica belichtet habe, beginnt mit einem Bedienfehler: Eine Doppelbelichtung, die zum einen im Hintergrund den freilegenden Felsen zeigt, den man vom Fahrradweg auf dem alten Bröltalbahndamm zwischen Lanzenbach und Hennef aus erspähen kann (1/50s, f/2,9, ca 3,10m.), zum anderen die Kirche in Bödingen. (1/200s, f/5,6, inf.) Ja, man kann mit dieser Kamer ganz einfach doppelte Belichtungen machen, indem man am Ende eines Tages einfach den Film nicht vorspult und am nächsten Tag völlig vergessen hat, dass man das noch nicht gemacht hat! Was jedenfalls als Unfall begann, ist in der Entwicklung zu einem echten Kunstwerk geworden! Naja. Also, zumindest sieht es interessant aus, und das ist ja schon mal was.
Das nächste Bild habe ich dann aber korrekt vorgespult und so können wir die betende Nonne aus Sandstein (?) in ihrem Grabmal-Alkoven ganz hervorragend erkennen. (1/100s, f/8, ca 2m.) Ich habe den Eindruck, dass das Bild sogar ziemlich scharf ist, also zumindest etwas mehr als so manches, was wir im letzten Artikel hatten. Eine tiefstehende Wintersonne sorgte hier für eine fast den ganzen Tag anhaltende goldene Stunde. Das ist gut für den Kontrast, was im Endeffekt den Schärfeeindruck erhöht, ohne dass es wirklich viel schärfer ist. Leider ist das Bild mal wieder etwas schief geraten. Wobei, es geht eigentlich, die Grabsteine stehen da eh alle schief, da fällt das gar nicht so sehr auf. Gefällt mir jedenfalls recht gut.
Ebenso ist der Eindruck, den der Jesus hier macht, gar nicht so schlecht. (1/200s, f/8, ca 1,50m.) Dafür, dass ich hier wirklich extrem raten musste - in dem Winkel funktioniert die Methode mit dem Ausmessen mit dem Ultraschallentfernungsmesser nicht so richtig -, habe ich hier ein richtig gutes Bild erhalten, finde ich: Guter Winkel, alles drauf trotz winzigem Sucher und sogar einigermaßen korrekt aufgeteilt.
Der Kirchturm hingegen gegen das helle Licht des Himmels ist eher ein bisschen unterbelichtet geworden. (1/200s, f/4, inf.) Ich mein, ja, man erkennt noch alles, aber so richtig Kontrast ist das jetzt nicht drin. Und etwas langweilig ist es auch. Nicht das interessanteste Bild auf der Rolle. Gepaart mit der Tatsache, dass das Ganze auch wieder nur mäßig scharf geworden ist, würde ich sagen, das ignorieren wir mal fürs Erste.
Apropos unscharf: An der Mütze, die da überm Törchen hing, war ich wohl etwas zu nah dran. (1/50s, f/4, ca 70cm.) War wohl nix. Dabei wäre das insgesamt ein ziemlich interessantes Foto gewesen. Die unterscheidlichen Grauwerte in der Mütze kommen auch im Unscharfen Zustand recht gut rüber, und trotz der Tatsache, dass das komplett im Schatten lag, ist der Kontrast ganz ordentlich. Aber halt unscharf. Passiert bei diesen alten Sucherkameras ohne jegliche Möglichkeit der Schärfekontrolle.
Der Kirchturm direkt gegen die Sonne macht allerdings einen ziemlich guten Eindruck, wie er da so silhouettenhaft steht. (1/200s, f/11, inf.) Auch hier kann man die allgemeine Unschärfe gut erkennen, gerade gegens Licht nimmt die einges an Kontrast weg. Ich denke, dass es sich hier wirklich um eine grundsätzliche Linsentrübung wegen des Pilzes ist, den ich mit Peroxid umbringen musste, bevor ich die Kamera benutzen konnte. Vielleicht habe ich ja auch beim Wiederzusammensetzen die Abstände nicht ganz genau eingehalten und deswegen ist alles jetzt ein bisschen unscharf. Aber eigentlich sieht das für mich eher nach einem Linsendefekt aus.
Mit dem Licht sieht das nämlich gar nicht so schlimm aus, wie man an diesem Pferd mit Jacke sehen kann. (1/200s, f/8, 8m.) Dabei musste ich hier wiedermal die Entfernung raten, denn mit dem Ultraschallmessgerät zielt man nicht auf Tiere! Zum Einen weiß ich nicht, ob Pferde den Ultraschall nicht hören können und evtl. panisch werden, zum Anderen ist da ein Laser dran und das ist ein grundsätzliches No-No! Aber wie man sieht: Für diese Kamera überdurchschnittlich scharf. Heißt nicht viel, ich weiß, aber trotzdem gefällt es mir. Der Bildausschnitt könnte besser sein, aber mit dem kleinen Sucher ist manchmal halt nicht mehr drin, wenn es schnell gehen muss.
Die anderen Pferde standen wieder mehr im Gegenlicht, da merkt man eine allgemeine Trübheit, als ob das Objektiv geblendet wäre. (1/200s, f/8, 15m.) Frage mich, ob eine Gegenlichtblende schon was ausmachen würde. Diese alten Kameras wurden oft mit einer solchen geliefert, die dann aber irgendwann verloren oder kaputt ging. Keine Ahnung, ob das bei dieser Belca auch der Fall war. Ansonsten, brauchbar scharf, für das, was diese Kamera insgesamt abliefert. Ich mein, bei f/8 und 15 Meter Entfernung kann man ja eigentlich kaum was falsch machen, da sollte eigentlich alles im Bild scharf sein. Und so ist es auch: Alles gleich unscharf. Was mich darin bestärkt, dass ich die Linsen nicht falsch wieder zusammengesetzt habe, sondern die einfach nicht mehr so toll sind.
Den Trecker vor dem Container konnte ich dann mal wieder mit Ultraschall ausmessen, der läuft nicht weg, wenn ich drauf ziele. (1/100s, f/4, ca 5,50m.) Und was soll ich sagen, auch hier ist die Schärfe OK. Das ganze Bild gefällt mir auch recht gut. Landmaschinen haben es mir bekanntlich ja angetan, besonders in s/w und mit körnigem Film!
Zu guter Letzt noch ein Jagdhochstand auf dem Feld auf dem Rückweg zum Auto. (1/200s, f/8, inf.) Tatsächlich kann man erkennen, dass der Zaun und die Bäume im Vordergrund nicht ganz so scharf sind wie das eigentlich Subjekt. Erstaunlich, denn bisher hatten wir bei f/8 eigentlich überall die gleiche Unschärfe. Insgesamt ein nettes Bild, zwar auch nicht mein Favorit, aber brauchbar. Und vielleicht sollte ich mal weniger stark komprimieren: Der Grauverlauf im Himmel ist schon sehr artefaktig...
Fazit bis hier hin: Besseres Licht macht bessere Fotos. Gegenlicht ist bei der zerfressenen Linse ganz schlecht. Schattenbilder sind dementsprechend am schärfsten, weil hier weniger Streuung auftritt.
Nächstes Mal: Ein Besuch in Oberpleis. Ich glaube, da sind mir die besten Bilder mit dieser Kamera gelungen, weil das Wetter sehr durchwachsen war und dementsprechend kaum Streuung in den Linsen aufgetreten ist. Nur, was heißt das schon: Die Besten der Schlechten.
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Der zweite Teil des Films, den ich mit der Beltica belichtet habe, beginnt mit einem Bedienfehler: Eine Doppelbelichtung, die zum einen im Hintergrund den freilegenden Felsen zeigt, den man vom Fahrradweg auf dem alten Bröltalbahndamm zwischen Lanzenbach und Hennef aus erspähen kann (1/50s, f/2,9, ca 3,10m.), zum anderen die Kirche in Bödingen. (1/200s, f/5,6, inf.) Ja, man kann mit dieser Kamer ganz einfach doppelte Belichtungen machen, indem man am Ende eines Tages einfach den Film nicht vorspult und am nächsten Tag völlig vergessen hat, dass man das noch nicht gemacht hat! Was jedenfalls als Unfall begann, ist in der Entwicklung zu einem echten Kunstwerk geworden! Naja. Also, zumindest sieht es interessant aus, und das ist ja schon mal was.
Das nächste Bild habe ich dann aber korrekt vorgespult und so können wir die betende Nonne aus Sandstein (?) in ihrem Grabmal-Alkoven ganz hervorragend erkennen. (1/100s, f/8, ca 2m.) Ich habe den Eindruck, dass das Bild sogar ziemlich scharf ist, also zumindest etwas mehr als so manches, was wir im letzten Artikel hatten. Eine tiefstehende Wintersonne sorgte hier für eine fast den ganzen Tag anhaltende goldene Stunde. Das ist gut für den Kontrast, was im Endeffekt den Schärfeeindruck erhöht, ohne dass es wirklich viel schärfer ist. Leider ist das Bild mal wieder etwas schief geraten. Wobei, es geht eigentlich, die Grabsteine stehen da eh alle schief, da fällt das gar nicht so sehr auf. Gefällt mir jedenfalls recht gut.
Ebenso ist der Eindruck, den der Jesus hier macht, gar nicht so schlecht. (1/200s, f/8, ca 1,50m.) Dafür, dass ich hier wirklich extrem raten musste - in dem Winkel funktioniert die Methode mit dem Ausmessen mit dem Ultraschallentfernungsmesser nicht so richtig -, habe ich hier ein richtig gutes Bild erhalten, finde ich: Guter Winkel, alles drauf trotz winzigem Sucher und sogar einigermaßen korrekt aufgeteilt.
Der Kirchturm hingegen gegen das helle Licht des Himmels ist eher ein bisschen unterbelichtet geworden. (1/200s, f/4, inf.) Ich mein, ja, man erkennt noch alles, aber so richtig Kontrast ist das jetzt nicht drin. Und etwas langweilig ist es auch. Nicht das interessanteste Bild auf der Rolle. Gepaart mit der Tatsache, dass das Ganze auch wieder nur mäßig scharf geworden ist, würde ich sagen, das ignorieren wir mal fürs Erste.
Apropos unscharf: An der Mütze, die da überm Törchen hing, war ich wohl etwas zu nah dran. (1/50s, f/4, ca 70cm.) War wohl nix. Dabei wäre das insgesamt ein ziemlich interessantes Foto gewesen. Die unterscheidlichen Grauwerte in der Mütze kommen auch im Unscharfen Zustand recht gut rüber, und trotz der Tatsache, dass das komplett im Schatten lag, ist der Kontrast ganz ordentlich. Aber halt unscharf. Passiert bei diesen alten Sucherkameras ohne jegliche Möglichkeit der Schärfekontrolle.
Der Kirchturm direkt gegen die Sonne macht allerdings einen ziemlich guten Eindruck, wie er da so silhouettenhaft steht. (1/200s, f/11, inf.) Auch hier kann man die allgemeine Unschärfe gut erkennen, gerade gegens Licht nimmt die einges an Kontrast weg. Ich denke, dass es sich hier wirklich um eine grundsätzliche Linsentrübung wegen des Pilzes ist, den ich mit Peroxid umbringen musste, bevor ich die Kamera benutzen konnte. Vielleicht habe ich ja auch beim Wiederzusammensetzen die Abstände nicht ganz genau eingehalten und deswegen ist alles jetzt ein bisschen unscharf. Aber eigentlich sieht das für mich eher nach einem Linsendefekt aus.
Mit dem Licht sieht das nämlich gar nicht so schlimm aus, wie man an diesem Pferd mit Jacke sehen kann. (1/200s, f/8, 8m.) Dabei musste ich hier wiedermal die Entfernung raten, denn mit dem Ultraschallmessgerät zielt man nicht auf Tiere! Zum Einen weiß ich nicht, ob Pferde den Ultraschall nicht hören können und evtl. panisch werden, zum Anderen ist da ein Laser dran und das ist ein grundsätzliches No-No! Aber wie man sieht: Für diese Kamera überdurchschnittlich scharf. Heißt nicht viel, ich weiß, aber trotzdem gefällt es mir. Der Bildausschnitt könnte besser sein, aber mit dem kleinen Sucher ist manchmal halt nicht mehr drin, wenn es schnell gehen muss.
Die anderen Pferde standen wieder mehr im Gegenlicht, da merkt man eine allgemeine Trübheit, als ob das Objektiv geblendet wäre. (1/200s, f/8, 15m.) Frage mich, ob eine Gegenlichtblende schon was ausmachen würde. Diese alten Kameras wurden oft mit einer solchen geliefert, die dann aber irgendwann verloren oder kaputt ging. Keine Ahnung, ob das bei dieser Belca auch der Fall war. Ansonsten, brauchbar scharf, für das, was diese Kamera insgesamt abliefert. Ich mein, bei f/8 und 15 Meter Entfernung kann man ja eigentlich kaum was falsch machen, da sollte eigentlich alles im Bild scharf sein. Und so ist es auch: Alles gleich unscharf. Was mich darin bestärkt, dass ich die Linsen nicht falsch wieder zusammengesetzt habe, sondern die einfach nicht mehr so toll sind.
Den Trecker vor dem Container konnte ich dann mal wieder mit Ultraschall ausmessen, der läuft nicht weg, wenn ich drauf ziele. (1/100s, f/4, ca 5,50m.) Und was soll ich sagen, auch hier ist die Schärfe OK. Das ganze Bild gefällt mir auch recht gut. Landmaschinen haben es mir bekanntlich ja angetan, besonders in s/w und mit körnigem Film!
Zu guter Letzt noch ein Jagdhochstand auf dem Feld auf dem Rückweg zum Auto. (1/200s, f/8, inf.) Tatsächlich kann man erkennen, dass der Zaun und die Bäume im Vordergrund nicht ganz so scharf sind wie das eigentlich Subjekt. Erstaunlich, denn bisher hatten wir bei f/8 eigentlich überall die gleiche Unschärfe. Insgesamt ein nettes Bild, zwar auch nicht mein Favorit, aber brauchbar. Und vielleicht sollte ich mal weniger stark komprimieren: Der Grauverlauf im Himmel ist schon sehr artefaktig...
Fazit bis hier hin: Besseres Licht macht bessere Fotos. Gegenlicht ist bei der zerfressenen Linse ganz schlecht. Schattenbilder sind dementsprechend am schärfsten, weil hier weniger Streuung auftritt.
Nächstes Mal: Ein Besuch in Oberpleis. Ich glaube, da sind mir die besten Bilder mit dieser Kamera gelungen, weil das Wetter sehr durchwachsen war und dementsprechend kaum Streuung in den Linsen aufgetreten ist. Nur, was heißt das schon: Die Besten der Schlechten.
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