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Schwarz-weiß und analog, Teil 177: Im Wald hinter Holtorf

Film: Kentmere 100 #3, Kamera: Olympus OM-2 Spot/Program, Juli 2022

Juli ist auch schon lang her. Fast so lang, wie dass ich mal einen der Artikel als der Pipeline gepostet habe. Wird also mal wieder Zeit.

Juli, das Wetter war heiß und trocken, der Wald siechte vor sich hin und auf dem Weg nach Bonn haben wir einen kleinen Ausflug vom Wanderparkplatz am Kreisverkehr hinter Holtorf gemacht. Geladen war die OM-2 mit einem der guten Kentmere-Filme. Also, "gut"... slightly more expensive than the usual stuff. ;-)

Daher ist das erste Foto auch das Klohäuschen. :-D (Zukio 50mm, 1/1000s, f/5,6.) Erstes Foto heißt ja auch: Es besteht die Chance, dass es nur halb drauf ist. In diesem Fall nicht, wie man sieht, das Klo und der Kreisverkehr sind komplett drauf. Macht das Bild jetzt auch nicht wirklich interessanter. ;-) Aber wie gesagt: Hätte ja sein können, dass das eh nix wird. Ansonsten: Der Juli war verdammt hell, das sieht man auch an den Belichtungswerten.

Das Gewirr von Schläuchen am Bagger ist da schon fotogener. (50mm, 1/500s, f/4.) Besonders der Schattenwurf gefällt mir gut. Der Kentmere bringt auch die unteren und mittleren Töne recht gut raus, da hat der Foma ja manchmal etwas Probleme. Wobei hier so viel Licht vorhanden war, dass das auch wieder nur realtiv ist. Schön ist die Unschärfe des Waldes im Hintergrund.


Das gilt auch für den Stacheldraht am Tor im Zaun, den man da den Weg runter findet, bzw. für das unscharfe Gemüse im Hintergrund. (50mm, 1/1000s, f/2,8.) Da habe ich aber auch wirklich die Blende so weit geöffnet, wie es gerade noch ging. Ich mag solche scheinbar sinnlosen Bilder ja. Wenn man reinzoomt, sieht man, dass das Auflösungsvermögen des Kentmere auch tatsächlich ein bisschen höher erscheint als der des günstigen Foma. Kann aber auch an der Entwicklung liegen, das sind ja noch Bilder, die beim Drogeriemarkt abgegeben und im Großlabor entwickelt wurden.

Wanderwegwegweiser müssen ja auch immer im Bild festgehalten werden, besonders diese bunten. (50mm, 1/125s, f/2,8.) Wäre natürlich hilfreicher, wenn ich mir aufgeschrieben hätte, welche Farben da genau nicht zu sehen sind, um einen Vergleich mit der Wellenlängenempfindlichkeit des Foma anstellen zu können. Ach, naja, auch egal. ;-) Hier war es schön schattig und daher ist der Hintergrund auch sehr weich gezeichnet. Hätte ruhig was mehr von drauf sein können, glaube ich, die Blendenabbilder sehen nämlich ganz hübsch aus.


Ein paar Meter den Weg runter geht die Autobahnbrücke ja mitten durch den Wald, was mich ebenfalls zu einem (leicht schiefen) Schnappschuss veranlasst hat. (50mm, 1/500s, f/4.) Hatte ein bisschen mehr erwartet, das Motiv ist aber erstaunlich langweilig geworden, trotz der Blätter im Vordergrund und der allgemeinen Hektik der Gebüsche. Hatte da mehr Natur-vs.-Beton-Kontrast erwartet, ist aber irgendwie nichts draus geworden. Naja, was solls.

Wie man sieht, habe ich an diesem Tag irgendwie alles im Hochkantformat abgelichtet, so auch das Foveaux-Häuschen. (50mm, 1/500s, f/4.) Auch hier hatte ich mehr erwartet, wie gesagt, sowas wie der Kontrast zwischen Natur und und menschengeschaffenem Bauwerk. Hm, ich glaube, es war einfach zu sonnig und heiß, die Bilder sind alle ein bisschen zu hell und schattenlos. Natur funktioniert auf s/w ja eh immer nur bedingt, habe ich festgestellt, aber die Steinquader und die damit konstruierte Architektur reißen es irgendwie nicht raus.

Aber sich nur auf künstliche Klamotten zu konzentrieren, hat es auch nicht so richtig gebracht. (50mm, 1/60s, f/8.) Wobei die Schatten auf dem runden Tisch hier schon ganz brauchbar geworden sind. Die Struktur im Sandstein kommt nebenbei auch ganz gut raus. Oder ist das irgend sowas Tuffiges? Ich kenn mich ja wieder voll aus! ;-)


Und dann gab es doch noch die Gelegenheit zu einem horizontalen Foto: Das Gebäude an diesem verlassenen Sportplatz da mitten im Wald. (50mm, 1/125s, f/4.) Hier funktioniert das mit dem Natur-Gebäude-Gedöns schon ein bisschen besser, vielleicht, weil es sich um sowas wie einen Lost Place handelt. Der Stamm mitten im Bild ist allerdings ein bisschen fehl am Platze. Hatte meine Kettensäge allerdings zu Hause gelassen! ;-)

Die hochspannende Tür am selben Gebäude hat wiederum auch ein bisschen was. (50mm, 1/250s, f/4.) Rostige Dinge sind ja immer hervorragend geeignet, besonders auf s/w-Film. Weiß noch immer nicht, woran das liegt. Wahrscheinlich ist das nur so eine perverse Vorliebe meinerseits. ;-) Hätte noch ein bisschen weiter in die Knie gehen müssen, die Tür biegt sich nach unten ein bisschen von der Filmebene weg. Da sieht man, dass das 50mm Zuiko trotz allem Lob, den ich ständig und immer wieder dafür habe, verzerrungstechnisch auch nicht ganz 100% ist. Ein ganz kleines bisschen Pincushion ist dann doch zu sehen.


Den Ende macht ein Übersichtsbild des Gebäudes, wie man es im Wald liegen sieht, wenn man den Berg hoch kommt. (50mm, 1/1000s, f/4.) Durch die lichten Bäume ist mehr Himmel zu sehen, das erweist sich hier als Vorteil. Vielleicht ist es der Himmel, der mir auf den Bildern weiter oben gefehlt hat. Die Schatten auf der hell erleuchteten Wand gefallen mir auch ganz gut, könnten aber mehr und schärfer sein. Ansonsten ganz nett, das Bild.

Nächstes Mal: Das abendliche Lanzenbach.