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Nebenbeifotos

Heute wieder so ein Tag, an dem man zu nichts kommt. Gerade mal geschafft, zum großen, blau-gelben Großhandel zu fahren und dort die nötigen Besorgungen zu erledigen. Immerhin kann $Kundschaft jetzt mit neuer Telekommunikations-Hardware rechnen. Hoffe, das funktioniert, wie das gedacht ist.


Da ich zu nichts anderem Lust habe und das Licht zum Fotografieren eh eher weniger gut ist - bedeckt und hell. praktisch nur Streulicht - habe ich nur nebenbei ein paar Bilder geknipst, hauptsächlich auf dem uncharakteristisch leeren Parkplatz. Hat ein bisschen einen leichten Industrial Flair. Aber nur ein ganz kleines bisschen.

Die Parkzone 6 war von sich aus schon ein bisschen schief, dann fällt das auch gar nicht so auf, wenn ich die Kamera nicht gerade halten kann - besonders, wenn ich das Bild im Nachhinein ein bisschen korrigiert habe. Aber ungefähr wie dieses Schild fühle ich mich heute auch: Ein bisschen schief. Nachdem wir gestern 20 cm Schnee hatten, haben wir heute 12° und stürmisch-böiges Wetter, da muss man ja bekloppt im Kopf werden.


Um noch ein paar Schritte zusammenzubekommen, den Parkplatz an der Ausfahrt verlassen und den Bürgersteig bis gegenüber von der Fertigungshalle da gegenüber genommen. Hier im Industriegebiet gibt es erstaunlicherweise tatsächlich produzierende Industrie. Aber leider habe ich keinen Plan, was die da herstellen. Außer Dampf, der hin und wieder aus dem kleinen Rohr hinter den Schornsteinen entweicht.

Dann an der Einfahrt zur Pfandrückgabe wieder zurück auf den Parkplatz und noch die Lüftungsrohre und die Noteinspeisung mitgenommen. Auch hier ein bisschen industrial. Passt auch zu meinen eher apathischen Gesamtbefinden heute. Das Wetter geht mir auf den Keks, wie bereits erwähnt.


Auf dem Rückweg dann auch noch Stau auf der Autobahn. Hätte ich wissen müssen, denn auf dem Hinweg hatte ich schon die Polizei auf der Gegenfahrbahn gesehen, die dabei war, den Verkehr auszubremsen. Also raus und auf der Landstraße zum $Discounter mit dem A. Da aber auch an jeder verblödeten Ampel anhalten müssen, das kostet erschreckend viel Benzin. Merke schon, dass ich normalerweise nur über Land fahre und alles andere zu Fuß mache.

Egal, jetzt geht es gleich in die Küche. Ist ja auch wichtig.

Garten- und Waldbesucher

Da geht man so völlig unvorbereitet morgens um 5 auf die Toilette und guckt aus versehen raus, und da liegt da Schnee! Schon wieder Schnee! Bestimmt mal wieder 10 bis 20 cm. Aber es schmolz da schon vor sich hin, weil ja eigentlich doch viel zu warm. Seltsames Wetter dieses Jahr. Immer wieder diese Wintereinbrüche und dann sofort wieder 10° oder so am Tag danach. Jedenfalls lagen mittags um halb 1 noch die spärlichen Reste auf der anderen Seite bei Kuhweid rum. Heute allerdings eher Pferdweid, wie man sehen kann.


Wie sehr es am Tauen war und welche Menge Wasser sich da angesammelt hat, sieht man gut auf dem Foto mit den gerade gefallenen Tropfen und den dadurch entstehenden Ringen in der Verandapfütze, die heute besonders groß war.

Kurz danach kam das Rotkehlchen, um am Vogelfutter zu naschen, das die Schwiegermutter ausgelegt hat. Aber wie immer, bis ich die Kamera geholt hatte, war es schon wieder weg und die Meisen hatten das Feld übernommen. Ich habe den Eindruck, die sind irgendwie durchsetzungsfähiger als andere Vögel. Oder einfach auch nur dreister. ;-)


Am Nachmittag hatten wir dann mal wieder Besuch von der Knickohrkatze. Habe stundenlang nachgedacht, wie die Sorte noch mal heißt, bis J dann endlich nachgeguckt hat: Scottish Fold. Sieht ja schon seltsam, aber auch niedlich aus. Jedenfalls ein kleiner Schisser, denn *zack*, war sie weg, dabei war ich eigentlich noch lange nicht fertig mit Fotos machen! ;-)

Und schließlich kam dann auch noch der kleine Buntspecht an und hat sich ebenfalls an die gefüllte Kokosnuss gehängt. Die ist für solch ein Gewicht zwar eigentlich nicht ausgelegt, aber sie hat so gerade noch gehalten! ;-) Die Viecher sind dieses Jahr ganz besonders geil auf Vogelfutter zu sein. Scheint wohl auch am Wetter zu liegen. Wie gesagt, immer wieder Winter. (Das Fratzenbuch hat mir eben ein Bild von vor 11 Jahren gezeigt, da haben wir am 15. März die 20-Grad-Marke geknackt, dokumentiert durch das Thermometer an der Apotheke in der Stadt. Das hatten wir ja vorgestern, oder wan war das?)


Und dann wurde es nachmittags dann doch ein bisschen besser mit dem Wetter und wir sind noch mal schnell vor die Tür. Unterwegs im Wald dann noch mal wieder den Kleiber getroffen, der die ganze Zeit damit beschäftigt war, den Baum rauf und runter zu rennen. Dabei hat er immer wieder im Moos gestochert, da sitzen wohl Viecher drin. Mit dem 200mm habe ich ihn gerade so nah ran holen können, dass ich ihn zentral ausschneiden konnte und er so ganz gut erkennbar ist.

(Edit: War gar kein Kleiber. Hatte nich schon gewundert, dass die Farben so anders sind. Ist ein Waldbaumläufer, hat J nachgeguckt. Wusste nicht, dass es hier noch mehr Viehzeug gibt, das so die Bäume rauf und runter rennt.)

Auf der Wiese bei den Obstbäumen haben wir dann noch ein paar alte Waben gefunden. Der Bienenstock, der da letztens noch rum stand, war hingegen weg. Da hat wohl einen Frühjahrsputz gemacht. Ob der Stock über Winter eingegangen ist? Oder hat letztes Jahr die Varroa-Milbe zugeschlagen? Ob da wieder ein neues Volk angesiedelt wird? Weil, ich nehme an, dass der Stock da normalerweise für die Obstbäume steht, die müssen ja bestäubt werden. Und die Obstbaumblüte wird ja auch wohl bald mal anfangen. Frisch beschnitten sind die Bäume jedenfalls gerade.


So, und jetzt gucken wir uns noch die letzten Teile von dem Schwarm an. Irgendwie reißt mich das ja nicht so wirklich vom Hocker. Alles ein bisschen zusammenhangslos verschnitten, habe ich den Eindruck. Nun kann ich mich nach 15 Jahren auch nicht mehr wirklich an die Literaturvorlage erinnern. Ich mein, ich kann mich ja kaum noch dran erinnern, was ich gestern gegessen habe! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 210: Hennef und zu Hause

Fomapan 100 #42, Oktober 2022
  • Carena SX-300, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm, Beroflex Zoom Auto MC 1:5.6 f=80-200mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (4.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Wenn man am Ende des Foto-Tages gerade noch so viele Bilder übrig hat, dass es sich eigentlich nicht lohnt, diese noch für eine weitere Shooting-Session zu verwahren, aber doch zu viele, um einfach so den Film zurückzuspulen, dann verballert man die letzten Frames halt eben auf dem Weg durch die Stadt von Geschäft zu Geschäft, während man eh nötige Besorgungen erledigt. So auch an Tag im späten Oktober, nachdem wir aus den Rheinauen zurück kamen und noch ein paar Besorgungen offen waren.

Der erste Jagderfolg jenes Abends waren die roten Enten im Schaufenster der Sparkasse. (1/90s, f/1,7, 55mm Rokkor.) Fand sie ganz interessant, wie so da so in einer Reihe hintereinander auf der Heizung standen. Das Weitwinkel wäre für dieses Bild vielleicht besser geeignet gewesen, aber das ist leider nicht so lichtstark und ich wollte nicht verwackeln. Mal ganz abgesehen davon, dass ich auch mal wieder zu faul zum Objektivwechsel war. ;-) Schön zu sehen, dass selbst weit offen mal wieder hervorragend scharfe Konturen aus dem Rokkor heraus kommen. Geiles kleines Objektiv! Und eine ganz hübsche Unschärfe im Hintergrund gibt es gleich noch dazu. Leider war die Scheibe im Weg und ich konnte nicht weiter nach rechts, um die ganze Reihe drauf zu bekommen.


Das Fahrrad vor dem Gitter ist hingegen leider unscharf geworden, was natürlich mein Fehler war. (1/250s, f/4, 55mm.) Habe wohl das Gitter scharf gestellt. Ups. Manchmal sind diese alten Schnittbildsucher aber auch echt verwirrend! ;-) (Ausreden, nichts als Ausreden!) Schade, denn eigentlich ein ganz nettes Bild, wenn auch mal wieder leicht schief.

Richtig klasse gelungen finde ich hingegen den glitzernden Schuh, der bei der Kita (oder ist es ein richtiger Kindergarten?) am Zaun hängt. (1/320s, f/1,7, 55mm.) Schöne Schärfe, cooler Kontrast, bestechendes Bokeh! Man kann allerdings auch sehen, dass auf diese kurze Entfernung die Zaunstäbe ein bisschen stark durchgebogen werden, wir es also mit einer durchaus sichtbaren Pincushion-Verzerrung zu tun haben. Gut, das ist hier sicher auch eine eher extreme Situation, in die ich dieses kleine Objektiv manöveriert habe, aber heutzutage wäre ein modernes Objektiv sicher besser korrigiert - oder man würde das die Kamera-Elektronik machen lassen; es ist ja leider doch sehr modern geworden, dass man sich bei digitalen Fotos nicht mehr wirklich sicher sein kann, ob man tatsächlich die Realität sieht oder etwas, was erst mal von einem KI-Algorithmus aufgehübscht wurde... Egal: Der Glitzerschuh gehört definitiv zu meinen Favoriten auf dieser Filmrolle!


Nur ein paar Meter weiter habe ich dann noch Katze und Schwein fotografiert. (1/125s, f/4, 55mm.) Ich mag ja diese bemalten Strom- und Telekomkästen, da gibt es immer wieder neue zu entdecken. (Wobei ich sie in der Stadt glaube ich mittlerweile alle kennen sollte.) Insgesamt ein ganz nettes Bild, aber auch nicht mehr. Hätte vielleicht noch ein paar Zentimeter näher ran rücken sollen, um die beiden noch bildfüllender auf das Negativ zu bekommen. Oder umgekehrt etwas weiter zurück, um noch was Himmel drauf zu haben. Hm. Weiß nicht, irgendwas stört mich halt.

Für die Rathausuhr habe ich dann doch mal das Objektiv gewechselt. (1/320s, f/5,6, Beroflex Zoom @200mm.) Scharfe Bilder macht das Zoom auf jeden Fall, aber bei diesen Lichtverhältnissen ist es mit einem 100er Film schon an der Grenze des Machbaren. Schöner Farbverlauf im Hintergrund, in dem die leichte Vignettierung des Objektivs kaum auffällt. Brauchbar. Und vom Motiv her auch ganz gut gelungen, allerdings nicht wirklich was Neues; es ist ja nicht das erste Mal, dass ich die Uhr dazwischen habe! ;-)


Zurück beim Rokkor noch schnell von praktisch der gleichen Position aus die Schilder an der Ratsstube mitgenommen. (1/500s, f/2,8, 55mm.) Der Kontrast zwischen dem Gebäude auf der einen und en kahlen Herbstästen auf der anderen Seite ist ganz gut gelungen, dazwischen - sozusagen als Vermittler - die Schilder. Ein Allerwelts-Motiv, aber trotzdem finde ich, das Foto hat was. Und wenn es nur ein historisches Dokument ist, das belegt, wie es in der Hennefer Innenstadt im Jahre 2022 aussah - ziemlich genau, wie die 30 oder 50 Jahre vorher auch. Ich habe also sozusagen ein Zeitvakuum dokumentiert. ;-)

Dann mussten wir aber doch mal irgendwann nach Hause, der Film war aber noch immer nicht voll, obwohl der Zähler mittlerweile auf 37 stand! Also beim Reinkommen schnell noch den pennenden Nachbarskater auf dem Küchenstuhl abgelichtet, auch wenn dafür viel zu wenig Licht war. (1s, f/1,7, 55mm.) Wie man sieht, er hat sich bewegt. ;-) Eine Sekunde ist auch sehr lang und das Klack des Spiegels hat ihn kurzzeitig die Augen öffnen lassen.


Aber der Film war wider Erwarten noch immer nicht am Ende, also noch draußen auf der Terrasse die Reste der von der Schwiegermutter gezogenen Tomaten auf Film gebannt. (1/60s, f/2,8, 55mm.) Spannendes Bild, auf dem man gut die kleinen Härchen an den Tomatenzweigen erkennen kann. Wussten Sie eigentlich, dass Tomaten zu den fleischfressenden Pflanzen zählen, weil sie mit diesen Pieksern tatsächlich Insekten tödlich verletzen können, die dann runter fallen und den Boden um die Pflanze herum düngen? Da soll noch mal einer sagen, man kann nichts aus dem Fernsehen lernen! ;-) In diesem Fall würden die toten Insekten allerdings auf die Fliesen der Veranda fallen, da bringen die dann auch eher weniger. Schön zu sehen ist in diesem Bild aber tatsächlich der Farbunterschied zwischen den roten und den grünen Tomaten. Wenn ich die so sehe, kriege ich glatt Hunger auf eine Scheibe Schwarzbrot mit Quark, Tomate und Kresse oben drauf! :-D

Kommen wir zu Bild Nummer 39: Das hat ein ziemliches Loch in der Emulsion und den dargestellten Kürbissen, weil ich mal wieder beim Öffnen der Spule abgerutscht bin. (1/60s, f/2,8, 55mm.) Die Paterson-Spulen können echt widerspenstig sein und das Flussmittel ist sowieso so seifig. Zack, ratsch, Loch im Film! Mist! Nun gut, hier ganz am Ende war eh nichts interessantes mehr zu erwarten, aber ärgerlich ist es trotzdem. Dabei war das Bokeh doch so spannend in diesem Bild! Naja, egal...


Letztes Bild, Nummer 40: Herbstliche Blumen im Garten! (1/30s, f/2,8, 55mm.) Wie habe ich den Film eigentlich eingelegt, dass ich da 40 Bilder drauf bekommen habe? Kann gar nicht sein, ist aber so. Zum Glück ist das Bild nicht so stark beschädigt. Die Blumen sehen nämlich ganz gut getroffen aus, so direkt ganz oben. War aber schon sehr dunkel und daher kontrastarm hier im Garten. Aber dafür konnte ich den Film jetzt wenigstens direkt am nächsten Morgen in die Suppe werfen und entwickeln.

Nächstes Mal wird es spannend: Ein auf 1600 gepushter Kentmere 400, den ich hauptsächlich zur Portraitierung des Trekdinners verwendet habe. Aber nebenbei sind auch ein paar spannende Nachtfotos aus Bonn angefallen und den Rest habe ich früh morgens im Wald verschossen.

Spaziergang mit dem kleinen Tokina-Zoom

Fiel mir letztens das RMC Tokina 35-70 1:4 in die Hände, da hab ich mir gedacht, mal sehen, ob die provisorische Reparatur noch funktioniert. Scheint so. Habe es heute mal zu unserem kleinen Abendspaziergang mitgenommen, weil: Die Sonne schien nach einem ganzen Tag Regenwetter und warum nicht? Hier jetzt die Ergebnisse.


Macht eigentlich ganz nette Bilder, auch wenn die ein bisschen unterbelichtet erscheinen. Aber insgesamt relativ scharf, auch bei Offenblende. Und die Farbwiedergabe ist auch ganz hübsch. War allerdings auch wirklich mal goldene Stunde, aber so richtig! ;-)

Jetzt müsste ich nur mal den Fokus richtig einstellen, dann könnte ich vielleicht auch ein bisschen näher an die Schnöckchen ran gehen. Aber auch so ist der Bildausschnitt ganz OK. ;-)


Im Hochkantmodus habe ich dann mal ein paar Masten fotografiert. Ich mein, es ist ja nicht so, als hätte ich eh nicht schon viel zu viele Bilder davon! ;-) Vor dem dunklen Hintergrund ganz nett, oder?

Ansonsten: Grüne Blätter, braune Blätter. Schön scharf. Und auch die Hintergrundunschärfe ist auch ganz OK, zumindest bei weit offen. f/4 ist ja auch gar nicht so schlimm. Zumindest bei 70mm.


Und dann noch mal ein paar hochkante Bilder, weil ich es einfach kann! ;-) Und wie man sieht, die Sonne war kurz vorm Untergang, blubb blubb, und das taucht die Bäume und auch den Pfosten in ein ganz erstaunliches Licht.

Und dann noch ein paar Bilder, die die Frau geschossen hat. Die hat einfach den längeren Zoom! ;-) Damit lassen sich auch ganz hervorragend fremde Hunde und Flugzeuge fotografieren.


Und dann auch noch eine ganze Herde... Rudel?... Rotte?... Schwarm??... Rehe, jedenfalls! Die kann man wirklich hervorragend nah ran holen. Und dann sehen, dass da schon wieder Staub auf dem CCD ist! Scheint bei Mirrorless-Kameras wohl noch schlimmer zu sein als bei der altmodischen 610. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 209: Herbstliche Rheinauen

Fomapan 100 #42, 30. Oktober 2022
  • Carena SX-300, Minolta MC Rokkor-PF 1:1.7 f=55mm, Beroflex Zoom Auto MC 1:5.6 f=80-200mm, Auto-Beroflex 76° 1:2.8 f=28mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (4.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Hui, heute wird noch mal wieder ein seeehr langer Artikel. Diesen Film habe ich an einem einzigen Tag voll gemacht, einfach weil ich Lust dazu hatte. Das hat natürlich den Vorteil, dass ich ihn thematisch nur in zwei Teile teilen muss, aber der Nachteil ist eben, dass ich jetzt einiges an Schreibarbeit vor mir habe. Gut, ich gebe zu, ich müsste nicht jedes Foto einzeln kommentieren und das auch noch so ausführlich, wie ich es sonst immer mache, aber dann würde diese ganze s/w-Fotografiererei ja nur halb so viel Spaß machen! ;-) (Ich schreibe das übrigens an dem Tag, an dem ich gerade ein Tütchen D-76 angerührt habe und meine Finger schon wieder nach Entwickler riechen. So viel zum Thema "Spaß"! :-D)

Aber bevor ich noch mehr Blabla schreibe, sollten wir uns den Fotos zuwenden. Wie immer, wenn wir die Rheinauen besuchen, haben wir auf der Beueler Seite des Rheins geparkt, da unten bei der Telekom, und sind dann zu Fuß über die Brücke, von der man einen tollen Blick auf die paar Hochhäuser hat, die Bonn sein Eigen nennt. (1/750s, f/5,6, Beroflex Tele-Zoom @~135mm.) Das Ergebnis ist ein Bild vom Langen Eugen (heute UN), dem WCCB und dazwischen der langsam entstehende Neubau von dem Gebäude, auf dem sich früher immer der Stern gedreht hat, ich hab vergessen, wie das hieß. Und als Bonus noch ein Schiff auf dem Rhein. Das alles scheint ein bisschen diesig, aber das liegt einfach daran, dass um dieses Jahreszeit auch bei gutem Wetter bereits eine gewisse Grundfeuchte in der Luft herumfliegt. Ist halt doch Herbst, auch wenn es auf diesen Bildern nicht unbedingt so aussieht. Wie immer bin ich erstaunt, dass das Beroflex Zoom durchaus brauchbare Bilder produziert. Das Ding sieht ja nun wirklich nicht nach viel aus, und mit seinen f/5,6 hat es jetzt auch nicht die größte Lichtstärke, aber dafür sind die Bilder eigentlich immer scharf und auch kaum vignettiert. Was das Motiv angeht: Ja, sieht aus, wie etwas, was der geneigte Bonn-Tourist machen würde. Oder als Ansichtskartenmotiv. Sowas halt. Jetzt nichts überragendes, aber eben einfach eine Erinnerung an einen schönen, sonnigen Herbsttag.

Bevor wir an diesem Morgen über die Brücke gewatschelt sind, habe ich aber eben noch das geflügelte Rad an der Wand mitgenommen, die sich beim Skater-Park befindet. (1/1000s, f/4,8, Rokkor 55mm.) Viel Kontrast habe ich da in diesem Foto eingefangen. Dunkelste Schatten und gleißende Highlights in einem Frame. Der Fomapan 100 kommt heute erstaunlich gut mit beidem zurecht. Wobei ich glaube, dass die beiden Streifen auf der linken Seite eigentlich gar keine Reflexe der tiefstehenden Sonne sind, wie ich zuerst angenommen habe, sondern Lichtlecks vom Einlegen der Filmpatrone im grellen Licht. (Auch wenn ich das Bild hier als zweites vorstelle, es ist das erste auf der Rolle.) So dicht ist der Filz dann nämlich doch nicht immer. Aber trotz dieses kleinen Makels ein erstaunlich gutes Foto. Das Rokkor 55mm war eine der besseren Anschaffungen der letzten Zeit.


Ein bisschen Pappel hat uns dann am anderen Ende der Brücke begrüßt, als wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten. (1/1000s, f/4, 55mm.) Ich hatte hier mit mehr Kontrast in der blätternden Rinde gerechnet, aber da bin ich ein bisschen enttäuscht worden. Dafür ein ganz nettes Bokeh im Hintergrund. Weiter offen als f/4 ist bei so viel Licht ja leider nicht drin, wenn die Kamera nur 1/1000s kann. Aber ich beschwere mich nicht, die kleine Carena hat bisher noch nicht viel zum Thema Fehlbelichtung geliefert, was bei dem Alter des Sensors (und überhaupt, sämtlicher Elektronik) da drin schon erstaunlich ist. Ansonsten leider trotzdem ein eher langweiliges Bild.

Interessanter wird es dann mit der Kunst, die hier im Park rum steht und sich im Wind dreht, so denn welcher vorhanden ist. (1/250s, f/5,6, Zoom @~135mm.) Wie man sieht, die Lichtschwäche des Beroflex-Zooms ist schon ein gewisses Hindernis, wenn es um die Auswahl des Filmes geht: Eigentlich würde ich ja eher zu einem 200er oder gar 400er greifen, wenn ich dieses Objektiv benutzen will, denn wir kommen hier doch schon erschreckend nah an den verwackelungsgefährdeten Zeitenbereich. Andererseits müsste ich dann die anderen Objektive in meinem Minolta-Arsenal noch weiter abblenden, was irgendwie auch nicht Sinn der Sache ist. An einem sonnigen Tag wie heute ist das durchaus noch machbar, mit einem 100er herumzulaufen, aber dann darf sich da auch kein Wölkchen vor die Sonne schieben.


Zum Fotografieren von Gänsen ist es trotzdem ganz gut geeignet, besonders wenn sie mitten in der Sonne stehen und grasen. (1/250s, f/5,6, Zoom @~150mm.) Je weiter man zum Ende der mm-Skala kommt, desto mehr Blur bekommt man auch in den Hintergrund, wie man hier sehen kann. Selbst die für mich so typische Schiefe des Horizonts ist in diesem Bild gar nicht so schlimm. Verstärkt für den Schnappschuss-Charakter ein bisschen. Schärfe-mäßig kann man sich über dieses Objektiv wirklich nicht beschwere: Selbst weit offen (wenn man f/5,6 unbedingt weit nennen möchte) kann man Einzelheiten wie die Nummern auf den Fußringen perfekt erkennen, auch wenn ich den Fokus ein kleines bisschen zu weit auf den hinteren Teil der Gans gesetzt habe. Fällt aber erst im Vollbildmodus auf. Vielleicht nicht das beste Gänsefoto, das ich je gemacht habe, aber immerhin ganz gut für einen vermeintlichen Schnappschuss.

Kein Besuch der Rheinauen ohne ein Foto des Posttowers. (1/250s, f/11, 55mm.) Bei der gleißenden Reflexion der Glasfront konnte ich mal so richtig weit abblenden, sodass die Bäume und Gebüsche schon hart an der Grenze zum silhouettenhaften sind. Und ich hätte mal die Fusseln weg machen sollen, aber da war ich wohl zu faul, was? ;-) Auch hier wieder eher ein Postkarten-Schnappschuss, was jetzt grundsätzlich nichts Falsches sein muss, aber doch eher auf der langweiligen, hab-ich-schon-gesehen Seite von interessant liegt. ;-) Das Wichtigste, was man in diesem Foto sehen kann, ist die Tatsache, dass sogar der Foma manchmal ein paar Details erhält, obwohl man ihm ja gerne nachsagt, dass er in den dunklen Bereichen schnell absäuft. Das stimmt ja auch, aber manchmal macht es eben weniger aus.

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