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Schwarz-weiß und analog, Teil 233b: Tombraider Orga im Sauerland - Arnsberg

Fomapan 200 #3 und #4, 17. und 18. Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (11.+12.), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Am zweiten Tag im Sauerland ging es ins recht schmucke Städtchen Arnsberg, auch wenn das Wetter eher regnerisch und bedeckt war. Da war die Wahl des 200er Films schon fast ein bisschen zu langsam gewesen. Trotzdem habe ich einige brauchbare Bilder erhalten. Was aber auch auffällt: An den Rändern sind die Bilder sehr viel heller und haben teilweise Streifen entwickelt. Ich nehme an, dass ich hier tatsächlich zu aggressiv rotiert habe. Zwar habe ich bewusst keine Änderung an meinem Prozess durchgeführt, aber seit ich zum Invertieren übergegangen bin, habe ich dieses Phänomen nicht mehr beobachtet. Ich nehme an, dass die Wirbel, die im Entwickler entstehen, wenn man die Flüssigkeit in Bewegung versetzt, manche stellen stärker entwickeln.

Aber zu den Bildern: Begonnen hat der Foto-Tag dort, wo man aus der Tiefgarage heraus kommt und gegenüber als erstes die Kirche zu Gesicht bekommt. (A, 1/800, f/4, 50mm.) Mit der Ampel im Vordergrund und dem Bierwagen in der Mitte fand ich diese Szene ganz witzig: Wenn man aus der Kirche kommt, kann man erst mal ein kleines Bierchen zischen, bevor man über die Straße zurück in die Stadt wankt. ;-)

Es gibt in Arnsberg einiges an Türmchen und Türmen zu bewundern, die ich auch versucht habe, alle im Bild einzufangen. (A, 1/640s, f/4, 85mm.) Sehr spannend finde ich, dass man oben auf dem Mast tatsächlich erkennen kann, dass es sich um eine Elster handelt, die da sitzt. Die ist ja nun wirklich sehr nah an der Auflösungsmöglichkeit des Films dran; man sollte meinen, dass sie im Hintergrundrauschen der Körnung untergeht. Und trotzdem: Eindeutig eine Elster. Das spricht aber auch mal wieder für die Qualität des 85mm Nikkor, das auch außerhalb seiner Spezialdisziplin - Portraits - immer einen guten Eindruck macht.


Aus einer anderen Perspektive habe ich mehr das dazugehörige Gebäude in den Mittelpunkt gerückt. (A, 1/200s, f/8, 50mm.) Bei f/8 habe ich bei dem kleinen E-Serien 50er immer den Eindruck, dass es sich eigentlich um ein nachträglich auf alt getrimmtes Digitalfoto handelt, so sehr kommt der überscharfe Eindruck rüber. Erst, wenn man rein zoomt und die Körnung und due Emulsionsdefekte sieht, stellt man fest, dass es sich um Film handelt. Gut, in diesem Fall verrät das schon die fleckige Entwicklung. Aber man kann trotzdem bis auf die Pixelebene runter und erkennt plötzlich den Gesichtsausdruck des Adlers und die einzelnen Blitzableiter.

Leider war die Kirche gerade eingerüstet, denn offenbar musste die von außen mal ein bisschen renoviert werden. (A, 1/160s, f/4, 50mm.) Wie man an den Werten sehen kann: Sehr mieses Wetter. Wirklich, sehr mies. Bei f/4 hat man nicht ganz den gleichen überscharfen Eindruck, aber ein bisschen Weiche im Bild ist ja auch immer wieder ganz schön. Und trotz oder gerade wegen der Gerüste gefällt mir die Szenerie ganz gut, mit dem hineinragenden Ast und dem verwaschenen Himmel.


In der Kirche konnte ich leider mit dem 200er Film keine Fotos machen, aber draußen vor der Tür habe ich den einen der beiden Hirsche des danach benannten Hirschtors als Ausgleich mitgenommen. (A, 1/250s, f/4, 135mm.) Das sind ja mal große Hunde! Der arme Hirsch, dem steht die Panik ja schon ins Gesicht geschrieben. Eine recht übertriebene Jagdszene, die gut in die Zeit passt. Oben am Rand kann man leider die einzelnen Löcher der Transportperforation sehen. Wie gesagt, ich nehme an, das kommt durch irgendwelche Verwirbelungen.

Der Blick in die andere Richtung hat sich aber auch gelohnt, zurück zur anderen Kirche mit dem Zwiebeltürmchen. (A, 1/1250s, f/4, 50mm.) Bei dem Sauwetter waren nur sehr wenige Leute unterwegs, was natürlich ein Vorteil für mich als Touristen darstellte. So musste ich hinterher immerhin keine Gesichter unkenntlich machen. Einzig die vielen Autos am Straßenrand stören mich etwas.


Die Kirche von hinten ist leider ein bisschen langweilig geworden. (A, 1/800s, f/5,6, 50mm.) Warum steh da auch dieses Rankgitter im Weg, oder was ist das? Immerhin habe ich auf der linken Seite ein bisschen Fachwerk. Ansonsten: Eher Schwamm drüber.

Gegenüber die strengen geraden Linien und rechten Winkel einer modernen Bebauung: Schule. (A, 1/100s, f/5,6, 50mm.) Bei dem Wetter habe ich mich nicht getraut, auf f/8 runter zu gehen, aber die Schärfe ist auch so völlig ausreichend. Wieder stören mich die Autos im Vordergrund, aber die sind halt einfach da gewesen und ich hatte keinen Schlüssel dafür. Ein bisschen schief, das ganze Bild, aber das lag wohl auch daran, dass ich - um von den anderen nicht total abgehängt zu werden -, hin und wieder auch mal aus der Hüfte schießen musste, also während des Gehens. Da bleibt nicht viel Zeit. ;-)


Oben auf dem Berg angekommen, hatten wir dann einen tollen Blick über den neueren Bereich der Stadt (den wir gar nicht wirklich besucht haben), in diesem Fall das Amtsgericht oder was das für ein großes Gebäude ist. Auch wieder mit Türmchen! ;-) (A, 1/160s, f/5,6, 135mm.) Schön scharf, die Uhrzeit ist jedenfalls gut zu erkennen, und trotzdem die Vordergrundäste nicht zu scharf.

Von ziemlich genau der gleichen Stelle hatte man einen guten Blick auf das Flüsterhäuschen. (A, 1/2000s, f/2,8, 135mm.) Da ich allerdings durch ein bisschen viel Geäst im Vordergrund hindurch schießen musste, habe ich hier die Blende ganz geöffnet, sodass davon nur noch einzelne Schatten übrig geblieben sind. Nach dem Beginn der Wachstumsperiode hätte ich dieses Bild sicher nicht mehr machen können, dann wären da viel zu viele Blätter an den Büschen gewesen und wahrscheinlich viel zu viele Brombeersträucher. Gefälliges Bild, könnte man auch eine Postkarte draus machen, oder?


Die Kirche gegenüber habe ich dann auch noch mitgenommen, diese aber dann komplett vergessen, in meinem Google Sheet zu erwähnen. (A, unbekannte Zeit/Blende, 135mm.) Aber ich nehme an, dass die Blende hier wieder so um die f/5,6 lag und die Zeit im Bereich um 1/200s. Weil, das Wetter war einfach so. Am oberen Rand sieht man hier mal wieder, dass ich leichte Probleme hatte, den Film aus der Spule raus zu bekommen. Diese kleinen Kratzer in ähnlichen Abständen, die stammen wahrscheinlich von dieser kleinen Kugel, die den Film festhält beim Transport durch das Teil.

Unten im Tal gab es dann noch den Schornstein, den ich auch nicht einfach so links liegen lassen wollte. (A, 1/320s, f/5,6, 135mm.) (Wie man sieht, die Bilder in das Dorf hinein sind alle mit der gleichen Blende gemacht, daher gehe ich davon aus, dass das da oben auch so gemacht ist. Würde Sinn ergeben.) Leider hebt der dunkle Schornstein sich nicht so richtig vom Hintergrund ab, dafür gefallen mir von der Komposition her die unscharfen aufstrebenden Äste im Vordergrund ganz gut. Ich wünschte, man könnte den aufsteigenden Dampf über der Fabrik besser erkennen. Es war wohl windiger als ich mich erinnere, so wie der da platt gedrückt wird.

Und dann kamen wir zu dem Grund, weshalb wir eigentlich hier oben auf dem Bergrücken in den Wald gegangen sind: Die Hexe! (A, 1/125s, f/1,8, 50mm.) Schöne Unschärfe im Hintergrund, wie ich das vom 50er weit offen ja gewohnt bin. Das gibt dem ganzen ein bisschen einen mystischen Anstrich, als käme sie gerade aus dem Nebel getanzt. Recht gut gelungenes Bild, auch wenn die Dame vielleicht doch ein kleines Bisschen unterbelichtet ist. Könnte etwas heller sein, oder, ein bisschen mehr Details in ihrem Gesicht? Kann aber auch mal wieder am Foma liegen, der die Tiefen ein bisschen absaufen lässt.


Dass ihr die Nase fehlt, sieht man dann erst so richtig von der Seite. (A, 1/200s, f/2,8, 50mm.) Statt der üblichen f/4er-Portrait-Blende habe ich hier eine Stufe weiter geöffnet, um den Hintergrund weicher zu bekommen. Die vielen Bäume und Äste wären mir sonst zu hart gewesen. An dieser Stelle wäre mehr Blattwerk aber vielleicht ganz gut gewesen, dann hätte ich mehr Blendenbällchen im Hintergrund. Aber geht auch so. Die gute Frau hat schon ein sehr ausdrucksstarkes Gesicht und erstaunliche Oberaugenwülste! ;-)

Bänke im Wald sind ja auch immer wieder eines meiner Motive. (A, 1/50s, f/4, 50mm.) Dunkel war es im Wald. Deswegen auch die Kontrastarmut. Aber der Waschbeton kommt ganz gut raus. (Warum heißt das eigentlich "Waschbeton"?) Eines der besseren Bankfotos der letzten Zeit. Habe da auch etwas länger gebraucht, bis ich mit der Tiefe der Schärfe zufrieden war: Die Bank ist scharf, mäßig sogar fast bis ganz ans Ende, während der Hintergrund schön weich ist. Bei den vielen Bäumen erstaunlich, dass das nicht zu unruhig geworden ist.


Apropos Bäume: Dieser lag quer über den Weg. (A, 1/200s, f/1,8, 50mm.) Trotz Offenblende kaum Bokeh, was schade ist. So hebt sich das Teil kaum vom Hintergrund ab. Ansonsten, wenn man ganz genau hinschaut, kann man übrigens einen neugierigen Geocacher (Caro) hinter einem der Bäume hervor lugen sehen. ;-) Ein bisschen Unscharf ist sie schon, so richtig erkennen kann man sie nur, wenn man weiß, wer es ist.

Wurzeln sind auch immer spannend, diese hier sind hart an der Grenze zur Verwackelung. (A, 1/40s, f/2,8, 50mm.) Wollte die Blende aber nicht weiter öffnen, um wenigstens etwas mehr Tiefenschärfe zu erhalten. Viel gebracht hat es nicht, denn nach oben hin werden die Wurzeln schon ein bisschen sehr weich. Da wäre sicher f/5,6 oder mehr angesagt gewesen, wenn nicht so ein traurig-trüber Tag gewesen wäre. Aber schlecht sehen sie nicht aus, ich sortiere sie mal bei den mittelguten Wurzeln in mein Archiv ein. ;-)


Von weiter unten habe ich dann noch mal das Flüsterhäuschen aufs Korn genommen, das sich hier aus einer ganz anderen Richtung präsentierte. (A, 1/320s, f/4, 50mm.) Ich glaube, im Frühling/Sommer ist das hier oben tatsächlich ein ganz hübscher, aber dementsprechend wahrscheinlich auch sehr beliebter Punkt. Da hätte ich sicherlich keine Bilder ohne Leute hin bekommen. So sieht es drumherum halt leider nach schlechtem Wetter und Winter aus. Trotzdem, die hoch aufragenden Bäume auf beiden Seiten machen einen guten Eindruck. Gefällt mir.

Das letzte Bild ist eigentlich das erste vom nächsten Film, aber ich wollte jetzt nicht an dieser Stelle schneiden, sondern an der logistischeren, als wir den Wald endgültig verlassen haben. (A, 1/60s, f/8, 20mm.) Wieder stelle ich fest, um den Weitwinkeleffekt richtig ausnutzen zu können, muss ich näher ran gehen. So hab ich zwar viel Baum erwischt - mehr als hätte ich nur das 28er verwendet -, aber der richtige Oumpf fehlt ein bisschen. Aber immerhin habe ich die fraktale Struktur der Äste gegen den weich-wolkigen Himmel recht gut abgebildet bekommen. Das ist also immerhin OK.

Nächstes Mal: Die Altstadt mit der Burganlage auf der anderen Seite.

Schwarz-weiß und analog, Teil 233a: Tombraider Orga im Sauerland - Wennigloh

Fomapan 200 #3 und #4, 17. und 18. Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (11.+12.), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Hui, innerhalb von drei Tagen zwei Filme voll gemacht, das ist mir das letzte Mal im Urlaub in DK passiert, damals in den 1990ern, als wir alle noch auf Film fotografiert haben. Das waren noch Zeiten, kaum zu glauben. Es gab mal Zeiten ohne sofortige Verfügbarkeit von Fotos, ohne Social Media und Schrei-Phones.

Aber das ist eine andere Geschichte. Heute möchte ich den ersten von fünf Teilen vorstellen, in denen ich die Bilder verwurste, die ich im Februar diesen Jahres gemacht habe, als wir im Sauerland waren. Schön ist es hier, auch wenn das Wetter eher so naja war und im Laufe der Tage auch eher noch schlechter wurde. Das spiegelt sich im Kontrast der Fotos wieder, die ich gemacht habe: Am Anfang sehen sie eigentlich richtig gut aus, aber als wir dann in Arnsberg waren, naja, da war halt viel Regen und wolkenverhangener Himmel. Trotzem, fangen wir also mal mit den guten an, die ich beim Hundespaziergang gemacht habe.

Zuerst habe ich den nahegelegenen Bauernhof unter die Lupe genommen, denn dort standen einige sehr interessante mit Rädern versehene Transportmöglichkeiten wie etwa dieser Anhänger herum. (A, 1600s, f/4, 50mm.) Wieder stelle ich fest, was die F90x für eine echt geile Kamera ist. Vor allem, wenn man sie mit einer brauchbaren Festbrennweite paart. Das Series E ist von der Stabilität her ja nicht das beste Objektiv, das Nikon je gebaut hat, aber die Rechnung scheint mir den "echten Nikkor" in nichts nachzustehen. Stelle ich immer wieder fest. Die Kombination dieser Linse mit dieser Kamera: Besser geht es eigentlich kaum. Wie man vielleicht ahnen kann: Ich habe mich auf diesen zwei Filmen hauptsächlich an all meinen F-Objektiven ausgetobt. Nikon hat echt schon ein paar tolle Stücke gebaut, damals. Ich meine, heutzutage sicherlich auch noch, aber irgendwie hört man in letzter Zeit recht wenig von denen. Schade.


Nebenan stand dann noch dieses Feuerwehrfahrzeug auf dem Hof im Schatten. (A, 1/3200s, f/2, 35mm.) Auch das 35er Nikkor ist ziemlich geil auf dieser Kamera. Trotz der schattigen Stelle ist das hier echt gut gelungen. Die Spiegelungen in Lack und Scheiben finde ich besonders spannend. Leider stört der weiße Transporter im Hintergrund ein bisschen.

Weitwinkelbilder sind besonders spannend, wenn man nah an sein Motiv heran robbt, so auch bei diesem alten Trecker, bei der Scheune untergestellt war. (A, 1/1250s, f/2, 35mm.) Weit offen bekommt man so auch im Hintergrund ein bisschen Unschärfe, aber auch der Heuballen im Vordergrund gibt sein Bestes, ein bisschen unscharf zu sein. Landmaschinen sind in s/w ja immer etwas besonderes, finde ich. Da kommt die Mechanik richtig raus. Oder bilde ich mir was ein? Der Kontrast ist dann immer so knackig.

Von der Seite gefällt er mir nicht ganz so gut. (A, 1/200s, f/5,6, 35mm.) In die "Augen" hinein ergibt irgendwie mehr Persönlichkeit, wenn man das bei einem unbelebten Objekt wie dieser Feldmaschine sagen kann. Technisch ist das Bild perfekt: Gut belichtet, kontrastreich, bei dieser Blende auch knackig scharf, schärfer als der Film zulässt. Das war übrigens das erste Mal, dass ich mich so richtig auf den Foma 200 verlassen habe. Das Wetter war ja entsprechend angekündigt, dass ich schon zu Hause überlegt hatte, nicht vielleicht sogar den 400er zu nehmen, aber ich habe gedacht: So kann ich den 200er mal ausgiebig auch in nicht so prickelnden Situationen testen und habe zugleich die Chance auf weit offene Blenden. ;-) (Da steh ich bekanntlich ja drauf.)


Dann musste ich mich mal ein wenig beeilen und die anderen einholen, die mit den Hunden zum Entwässern bereits einen nicht zu unterschätzenden Vorsprung hatten. Aber bei den Ziegen habe ich sie dann eingeholt. (A, 1/640s, f/4, 200mm.) Auch nach vier Jahren bin ich noch immer der Meinung, dass das Objektiv, das meine Sammelleidenschaft für alte Teile aus de 1970ern so richtig ans Kochen gebracht hat, mit das Beste ist, was ich so mit mir herum schleppe. Das Nikkor AI 200/4 ist einfach unschlagbar, wenn es um Bokeh geht. Gleichzeitig ist es aber trotzdem auf offen so unglaublich scharf. Ja, es hat so seine Probleme mit Chroma-Fehlern und bei Gegenlicht, aber auf s/w-Film kann man ersteres gut verschmerzen und letzteres muss man eh immer ein bisschen drauf achten. Aber die beiden Langhaarziegen sind einfach genial geworden! Ich liebe dieses Teil!

Wo ich es dann schon drauf hatte, habe ich noch die Kirchturmspitze mitgenommen, die mich ein bisschen an Dk erinnert hat. (A, 1/1250s, f/5,6, 200mm.) Ist das bei Offenblende schon scharf wie nachbars Lumpi, ist es bereits bei einer Blende abgeblendet kaum noch zu übertreffen - zumindest nicht von einem Vintage-Objektiv. Jaja, diese neumodischen Teile mit ihren aspherischen Linsen und Verwacklungsschutz und Hastenichgesehen sind besser. Aber! ABER! Braucht mal eigentlich alles nicht. Richtig gute Fotos gehören meiner Meinung nach mit einer dem Zeitalter entsprechenden Linse auf Film projiziert. Selbst wenn es das billigste ist, was man im Internet bekommen kann. Die Wirkung ist einfach eine ganz andere.

Man muss natürlich auch Glück haben, dass der Hund genau in dem Moment nach dem Leckerli springt, wenn man den Auslöser drückt! (A, ~1/1000s, f/4, 50mm.) Einfach ein gut gelungener Schnappschuss. Man sieht, es war windig, wie das Hundefell durchgepustet wird. ;-)


Der Blick aufs Bergdorf ist jetzt nicht das spannendste, was ich aufgenommen habe, aber es zeigt doch ganz gut, mit welchem Wetter ich hier zu kämpfen hatte. (A, 1/400s, f/4, 50mm.) Erstaunlich, dass ich mit dieser relativ wenig geschlossenen Blende sowohl den Rahmen als auch das Dorf scharf bekommen habe. OK, auf Digital würde man hier wahrscheinlich doch Unterschiede sehen, aber auf dem Film ist alles einigermaßen gleich. Trotzdem hätte ich eigentlich f/8 nehmen sollen. Licht wäre ja genug gewesen.

Die pferdegezogene Kutsche auf dem Hügel war ein weiterer Glücksgriff. (A, 1/1600s, f/5,6, 200mm.) Wie immer beim Foma saufen die dunklen Stellen schnell ab, sodass in den eh schon dunklen und weit entfernten Pferd praktisch keine Details mehr auszumachen sind. Aber vielleicht macht es gerade das zu dem interessanten Bild, das es ist? Drumherum viele Details in der Wiese, aber das eigentliche Motiv (fast) nur eine Silhouette vor dem grau verschleierten Himmel! Gefällt mir.


Aber den Vogel schießt wohl der verlassene, windgepeitschte Baum ab. (A, 1/320s, f/8, 200mm.) Einfach nur ein gutes Bild, das mir sowas von gut gefällt, dass ich davon mal einen Abzug versuchen sollte. Diese Totale, dieses einsame, verlassene Gewächs auf seinem Hügel. Perfekt.

Den Weg zurück ins Dorf mit seinen überhängenden Ästen und der Scheune am Ende wollte ich auch noch mitnehmen. (A, 1/1000s, f/2,8, 50mm.) Sehr schöner Kontrast und der sich davon schlängelnde, aufgerissene Teer, das alles gefällt mir sehr gut. OK, der Baum vorher war noch besser, aber. ;-)

Am Ende des Weges konnte ich Jesus dann mal wieder nicht einfach so hängen lassen, sondern habe seine Leiden gleich mal fotografisch dokumentiert. (A, 1/125s, f/2, 50mm.) Hier sieht man, wie dunkel es an diesem Tag war, sobald man aus dem freistehenden Feld heraus kam. Hier unter den Bäumen reicht der 200er Film gerade so aus. Aber er gibt auch eine ganz gute Figur ab. Könnte halt etwas höher auflösend sein und weniger grobkörnig. Wobei das gerade beim Retro-Fotografen eigentlich beides sonst immer ganz gut ankommt. Sehr schön - und der eigentliche Grund, weshalb ich dieses Bild so gemacht habe - sind übrigens auch die Schneeglöckchen unter dem Sohn Gottes. Vor allem, weil er den Kopf so schief legt, als wollte er die genau betrachten.


Der andere Baum am Hang sieht zwar auch nicht schlecht aus, aber der andere, alleinstehende oben auf dem Hügel, der gefällt mir trotzdem besser. (A, 1/250s, f/8, 50mm.) Vielleicht liegt es am anderen Blickwinkel oder an der Normalbrennweite, aber der andere hatte einfach eine andere Ausstrahlung. Der war so einsam da oben. Dieser hier sieht im Vergleich so aus, als würden jeden Moment seine Kollegen vorbei kommen. ;-)

Im Dorf habe ich dann noch die andere Kirche fotografiert. (A, 1/500s, f/4, 50mm.) Mittlerweile war das Wetter so richtig bäh geworden. Aber den Bildern tut das gar nicht mal so schlecht. Ja, alles sieht etwas flacher, weniger kontrastreich aus, aber zugleich auch ein bisschen trister und verlassener, einsamer. Ich steh ja auch deprimierende Sachen. Habe früher schon immer zu hören bekommen, warum ich so deprimierende Musik hören würde. Muss dran liegen, wie mein Hirn so verkabelt ist... ;-)


Gegenüber noch das alte Feuerwehrhaus. (A, 500s, f/4, 50mm.) Eine freiwillige Feuerwehr sollte jedes Dorf haben. Und wenn sie dann auch noch in so einem hübschen Gebäude residiert, extra Punkte! Der Rest vom Dorf drunherum ist jetzt nicht unbedingt so hübsch oder auch nur markant. Durchschnittliches deutsches Dorf im Nirgendwo. Dazu kann man das Sauerland ja getrost zählen. ;-) Trotzdem, hübsche Feuerwehrstation.

Die Kirche aus einem anderen Winkel und Hochkant. (A, 1/400, f/4, 35mm.) Spannend finde ich hier den Schmutz und die Flechten/Algen an den Wänden, diese vielen kleinen Fehlstellen, die einem Gebäude Charakter verpassen. Hätte mich jetzt mal interessiert, wie die von innen aussieht. Die Mehrheit der Leute ist hier ja wohl noch immer lutherisch, soweit ich weiß. Das Sauerland ist ja ziemlich divers, was die Konfessionen angeht. Muss ich mal unsere Gastgeber fragen, wie das da bei denen auf dem Dorf so aussieht, aber es würde zumindest erklären, wieso die zwei Kirchen im Dorf haben.

Dann noch das Tor zum Geräteschuppen der Feuerwehr mitgenommen. (A, 1/200, f/4, 35mm.) Dem Plakat nach zu urteilen, haben die hier wohl wie überall Nachwuchsprobleme und versuchen Nachwuchs anzuwerben. Ich habe das Tor aber eigentlich aus einem anderen Grund mitgenommen: Die gerade, rechtwinkligen Linien haben mich fasziniert. Für ein richtig gutes Foto reicht das aber alleine offenbar nicht so ganz aus. Ich mein, es ist jetzt nicht richtig scheiße, aber eben auch nicht wirklich spannend.


Das Bierglas an der Ampel hat dann schon eher was. (A, 1/640s, f/1,8, 50mm.) Kaum zu glauben, dass das das erste Bild an diesem Tag ist, das ich weit offen gemacht habe (mit der Normalbrennweite). Die Unschärfe im Hintergrund ist dadurch ganz witzig, aber auch hier reicht das alleine nicht wirklich aus. Zum Glück gibt es da noch diese Verschraubung am provisorischen Sockel dieser provisorischen und mobilen Fußgängerampel. Und den großen Knopf zum Drücken. Das macht das ganze zumindest ein bisschen interessanter. Ganz ehrlich: Es fehlt ein bisschen mehr Licht, die Kontraste sind doch etwas fach.

Ein Beispiel für ein typisches Bauernhaus mit Stall wollte ich dann aber auch noch mit nach Hause nehmen. (A, 1/25s, f/8, 35mm.) Gut: Trotz kurzer Zeit habe ich es nicht verwackelt. Auch gut: Die weit geschlossene Blende sorgt für viel Schärfe und Kontrast, letzteres sogar trotz des trostlosen Wetters. Die Struktur der Natursteine kommt dadurch gut raus. Insgesamt habe ich aber leider nicht ganz die selbe trostlos-einsame, depressive Stimmung einfangen können, die ich erzielen wollte. Stattdessen ist das Bild leider auch eher durchschnittlich spannend. Zu viel Kram im Hintergrund, der ablenkt. Statt Haus wäre Horizont gut gewesen. Und mehr Wolkenstruktur. Naja, es ist, wie es ist. Ich kann ja - wie schon öfter gesagt - nicht mit der Abrissbirne anrücken! ;-)


Am Ende noch ein Anhänger mit unscharfen Schafen im Hintergrund. (A, 1/800s, f1,8, 50mm.) Dieses Bild hat viel mehr die Wirkung, die ich haben wollte. Vor allem habe ich tatsächlich ganz gute Unschärfe in den Hintergrund bekommen, trotz des relativ weiten Abstands zum Motiv. Gefällt mir.

Nächstes Mal: Der Erste Teil von Arnsberg.

Schwarz-weiß und analog, Teil 232: Siegburg und Lanzenbach (Rest vom Film)

Fomapan 100 #45, 13. und 14. Februar 2023
  • Canon EOS 10s, Sigma Zoom 28-70mm f/2,8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (10.), 8:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Heute ein Bisschen Gemischwarenladen. Nachdem wir aus der Waldau zurück waren, haben wir einen kurzen Abstecher nach Siegburg gemacht. Ich weiß gar nicht mehr, wieso, aber wir waren da und haben offenbar unten an der Feuerwehr geparkt, wo ich gleich mal den Turm mitgenommen habe, der Film will ja voll werden. (Av, 1/1500s, f4, ~60mm.) So ein Zoom kann manchmal ja doch ganz praktisch sein, besonders wenn man für eine Kamera nichts anderes hat und es qualitativ recht hochwertige Bilder machen kann. Der komplett blaue Himmel setzt sich hier hervorragend gegen die Architektur (und den Verkehrsspiegel) ab. Spannendes Bild. Ich glaube, Winterbilder sind überhaupt recht spannend, die Luft ist immer so klar und die Bäume haben nicht so viel störendes Laub. (Pass auf, wenn ich mir im kommenden Winter die Bilder vom Sommer angucke, behaupte ich das genaue Gegenteil! ;-))

Auf dem Marktplatz musste dann mal wieder die Victoria dran glauben. (Av, 1/1000s, f/4, 70mm.) Wie gesagt, kahle Äste haben echt was, und so, wie sie dazwischen steht: Sehr gut. Die Vordergrundunschärfe des Objektivs ist auch durchaus zu gebrauchen. Bei manchen ist die ja sehr störend und grob, die Äste hier hingegen gefallen mir sehr.


Die Abtei auf ihrem Hügel kann ich ja auch selten unfotografiert lassen. (Av, 1/750s, f5,6, ~60mm.) Sie ist allerdings ein bisschen schattenlastig, da hätte ich durchaus eine Blende langsamer belichten können. Die Bäume mit ihrer leichten Unschärfe gefallen mir auch hier sehr gut. Der Kondenzstreifen des Flugzeugs hinter der Abtei ist allerdings ein bisschen blöd, der stört mich im Nachhinein doch ein bisschen.

Am Altenheim gibt es dann noch etwas Kunst, die ich auch mal dokumentiert habe. (Av, 1/1000s, f/2,8, ~40mm.) Hier erreicht das Objektiv allerdings das Ende seiner Hintergrundunschärfefähigkeiten: Etwas weitwinklig, relativ geringer Abstand zwischen Haus und Kunst, da war nix mehr mit Unschärfe. Wenn man hinein zoomt, ja, da ist eine gewisse Weichheit, aber nix Besonderes. Mit dem 50/1,4 hätte ich da vielleicht noch ein bisschen was raus holen können, aber hier: Nein. Ansonsten ist das Bild ganz OK. Etwas langweilig, vielleicht. Wie mir das meist so mit moderner Kunst geht. ;-)

Das Rollerchen vor der Pommesliebe konnte ich natürlich nicht einfach so stehen lassen. (Av, 1/45s, f/4, 70mm.) Da frage ich mich: Wenn die Werte, die ich da aufgeschrieben habe, stimmen, wie habe ich es dann geschafft, das Bild nicht zu verwackeln? Nicht schlecht. Und es war ja auch nicht ganz einfach, zwischen den vorbei huschenden Passanten den richtigen Moment abzupassen, wenn mal keiner im Bild steht. Schönes Bild. Man beachte die leichte Halo-Bildung im die stark reflektierenden Chromstellen an der Lenkstange. Da ist der Film sehr stark überbelichtet worden. Kein Wunder bei diesen Werten.


Auf dem Rückweg zum Parkplatz an einer sehr dunkeln Stelle noch schnell ein paar Tags mit genommen. (Av, 1/250s, f/2,8, 70mm.) Solche Stellen finde ich ja immer spannend. Nun ist hier aber nicht wirklich viel bei rum gekommen, das Ergebniss hätte ich mir spektakulärer gewünscht.

Gleiches gilt für die Garagentorbesprühung. (Av, 1/60s, f/2,8, ~50mm.) Immerhin gibt es hier aufgrund der Streifen im Tor noch ein bisschen Abwechslung. Und "lost" sind wir ja alle ein bisschen! ;-) (Hoffentlich aber nicht so wie in der gleichnamigen Fernsehserie. Die hatte auch kein gutes Ende.)


Dann noch zwei Bilder aus dem Dorf, um den Film endlich voll zu bekommen. Zum einen Pferde, die ja nie bei einem Spaziergang fehlen dürfen. (Av, 1/500s, f/4, 70mm.) Ein sehr hübsches Foto, die beiden eignen sich aber auch besonders für Bilder.

Zum Anderen das übliche Bild vom Zweirad, das dort jemand zur Verkehrsberuhigung an die Straße gepfählt hat. (Av, 1/2000s, f/2,8, 28mm.) Wobei ich sagen muss, von den Haufen an Bildern, die ich von dem Ding schon gemacht habe, sticht dieses hier aus der Masse heraus. Habe da einen sehr guten Winkel erwischt, der den Weitwinkel-Charakter gut zur Geltung bringt. Gelungen und eines der besseren Bilder dieses Films.

Nächstes Mal: Der erste von fünf Teilen, die sich mit dem improvisierten Organisationsmeeting im Sauerland beschäftigt. Ja, da habe ich viele, viele Bilder gemacht, obwohl es echt bescheidenes Wetter war. Aber Arnsberg ist eine spannende Stadt.

Schwarz-weiß und analog, Teil 231: Waldau

Fomapan 100 #45, 13. Februar 2023
  • Canon EOS 10s, Sigma Zoom 28-70mm f/2,8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (10.), 8:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Kriegen die Schweine heutzutage eigentlich auch schon früher als früher ihre Ferkel? Es war jedenfalls gerade so Mitte Februar, als wir im Fernsehen den Bericht über die kleinen Wildschweinferkel in der Waldau gesehen haben. Wobei ich ja mittlerweile glaube, dass die jedes Jahr den gleichen Beitrag aus dem Archiv holen! ;-) Habe ich also die Kamera geschnappt und wir sind los. Das war seinerzeit einer der ersten Einträge, die ich mit Fotos aus der Z fc bebildert habe. Zusätzlich hatte ich die Canon 10s mitgenommen, allerdings nur mit dem üblichen Foma 100 drin. Zuvor hatte ich mal ein paar Schrauben an dem dazugehörigen Sigma fest gezogen und seit dem ist das auch wieder etwas stabiler. Müsste nur das Frontelement (das zum Fokussieren da ist) auch mal repariert werden.

Am Anfang habe ich natürlich erst mal das obligatorische Foto vom Herbstlaub des letzten Jahres gemacht. (Av, 1/1500s, f/2,8, 70mm.) Das Objektiv schafft tatsächlich sehr gute Hintergrundunschärfe, vor allem, wenn man es voll rein zoomt und weit öffnet. Dabei bleibt das Blatt selber, das ich angepeilt hatte, trotzdem einigermaßen scharf. Das Objektiv muss also, als es neu und voll funktionstüchtig war, bestimmt nicht ganz günstig gewesen sein. Ich mein, Zooms mit durchgängig f/2,8 sind das eh meist nicht. Das Teil ist aber auch echt ein ziemlicher Trümmer! ;-)


Um die Ecke gab es dann den Detektiv-Hasen zu bewundern. (Av, 1/90s, f2,8, ~50mm.) Der soll den Kindern was über Natur und Gedöns vermitteln. Das Bokeh hinter der Hütte kann schon ein kleines bisschen unruhig wirken. Perfekt sind diese lichtstarken Zooms also auch nicht, aber schon sehr praktisch. Die Wiedergabe der verschiedenen Farben im Hasen ist auch mal wieder fomatypisch ein wenig eigenwillig. Aber insgesamt ein ganz gut wirkendes Foto.

Auf dem Spielplatz habe ich dann - wo wir eben von obligatorischen Fotos sprachen - den Schaukelfanten mitgenommen. (Av, 1500s, f/4, ~50mm.) Die Dinger stehen ja überall rum, und überall, wo ich sie sehe, fotografiere ich sie auch. Ich meine, dieser wäre blau gewesen. Kann mich aber auch nicht so gut erinnern, mein altes Hirn merkt sich nur noch die wichtigsten Dinge! ;-) Schöner Schattenwurf. Etwas abgeblendet wirkt das Objektiv auch gleich viel ruhiger, geradezu sanft im Hintergrund. Könnte man also auch durchaus für Portrait-Arbeiten verwenden.

Neben dem Elefanten stand dann noch eine Ente. Also, ich glaube zumindest, dass es eine Ente sein soll. (Av, 1/500s, f/4, 70mm.) Einmal ein gerades Foto machen! Kann doch nicht so schwer sein. Naja, egal, geht auch so. Die Klettergerüste im Hintergrund sind gerade so unscharf, dass man sie nicht mehr direkt als solche erkennen kann, während der Sand langsam in der Unschärfe verschwindet. Bis auf die leichte Schlagseite eigentlich auch ein brauchbares Bild, dass ich gerne meiner Sammlung von Schaukeltieren hinzufüge. ;-)


Aber besonders gut bei dieser Spielplatzausbeute gefiel mir dieses aufgehängte Seil, das ebenfalls langsam zum Ende hin immer unschärfer wird. (Av, 1/2000s, f/2,8, 28mm.) Im weitwinkeligen Bereich ist da also auch genug Lichtstärke vorhanden, um den Hintergrund schön mit runden Bällen zu füllen. Hätte ich um eine Stufe abblenden sollen, um die Bälle eckig zu bekommen? Um die erste Aufhängung auch noch ganz scharf zu haben? Ich weiß es nicht. Könnte besser sein, könnte schlechter sein, ich bin ein bisschen hin und her gerissen. Trotzdem eines der besseren Bilder aus dieser Serie.

Dann ein Experiment: Das "Netz" der Tischtennisplatte direkt gegen die Sonne. (Av,1/1500s, f/4, 28mm.) Das Ergebnis: Interessantes Flare. Witziger Schattenwurf. Und auch, wenn ich in der digitalen Nachbearbeitung ein bisschen an den Einstellungen spielen musste, hat die Canon hier in dieser schwierigen Situation ein ganz gutes Belichtungsergebnis abgeliefert. Deshalb: Gutes Foto.


Auf dem Weg zu den Wildgehegen kamen wir dann noch an diesem Baum vorbei, den ich auch dokumentieren wollte. (Av, 1/350s, f/4, 28mm.) Hätte ich allerdings schon wieder ein weiteres Weitwinkel für brauchen können. Der Weg verliert sich leider ein bisschen mehr in der Kontrastarmut als in der Ferne, das hätte ich besser machen können, indem ich noch ein bisschen weiter in die Knie gegangen wäre. Aber der arme alte Rücken und die lahmen Beine... :-D Der Baum selber ist schön kontrastig und gefällt mir ganz gut. Man kann aber auch (am oberen Rand) erkennen, dass entweder die Fokuslinse durch die Beschädigung des Schneckengangs nicht ganz plan sitzt oder das Objektiv von sich aus an den Rändern leicht unscharfe Verzerrungen produziert. Müsste ich mal ein Vergleichsgerät haben, das nicht diesen Schaden hat. Am unteren Rand scheint mir der gleiche Fehler jedoch weniger ausgeprägt zu sein, was für mich darauf hindeutet, dass das ganze Frontteil aufgrund der Schwerkraft etwas durchhängt.

Dann kamen wir zu den Schweinen. Die Bilder werde ich jetzt mal etwas zusammenfassen, da sie ja doch alle sehr ähnlich geworden sind. Zum Glück handelt es sich bei Wildschweinen ja um Schwarzwild, sodass da schon mal die besten Voraussetzungen für die s/w-Fotografie bestehen! ;-) Kleiner Fotografen-Witz am Rande! :-D

Die ersten beiden Bilder habe ich aus der Ferne gemacht, was bei der maximalen Brennweite von 70mm natürlich nicht wirklich hilfreich ist. (Av, 1/180s (l) bzw 1/250s (r), f/5,6, 70mm.) Trotzdem sind auf dem linken die Schweine tatsächlich recht gut zu erkennen, selbst wenn man hinein zoomt. Natürlich ist der mäßig gute Foma nicht so hochauflösend wie eine moderne digitale Kamera, aber das ist ja auch nicht der Sinn dieses Hobbys. Auf dem rechten sind die Schweine leider noch ein Stück weiter weg, aber dafür kriegt man einen besseren Überblick über die Anlage. OK, nicht, dass man das unbedingt wollen würde, aber hier ist er! ;-)


Die folgenden drei Bilder sind hingegen alle bei (vermutlich) ähnlichen Zeiten (ich habe nur für das erste Bild eine Zeit notiert) und der gleichen Blende entstanden (Av, 1/180s, f/5,6, 70mm), während das letzte ein bisschen aus der Reihe tanzt, da ich hier über den Zaun hinweg in den Schatten fotografiert habe und dafür die Blende ganz öffnen musste. (Av, unbekannte Zeit, f/2,8, 70mm.) Gerade das letzte ist aber besonders gelungen, weil hier die Alttiere mit ihren gut getarnten Frischlingen perfekt und ohne Zaun dazwischen zu sehen sind. Das mittlerer der ersten drei Bilder ist in der Beziehung auch ganz gelungen, auch wenn das Flare am oberen Rand ein bisschen stört. Das dritte ist leider etwas wackelig, sodass ich annehme, dass das auch der Grund war, weshalb ich die Blende für das vierte weiter geöffnet habe. (Man hat da ja so ein Gehör für; wenn das Schnapp-Surr ein bisschen lang gezogen klingt, ahnt man ja schon Schlimmes. Vielleicht wäre das mal eine Stelle für die Programmautomatik gewesen?)


Ähnlich wie mit den Schweine-Bildern werde ich jetzt auch mit denen vom Damwild verfahren: Die sind alle sehr ähnlich belichtet, nämlich weit offen, da die Mistviecher sich mal wieder an der schattigen Stelle gesammelt hatten. Klar, da sind die Futterautomaten und somit auch die sie fütternden Touristen, die sind ja nicht blöd. (Av, 1/125s (l) bzw 1/500s (die restlichen), f/2,8, 70mm (die linken drei) bzw ~50mm (r).)

Dadurch, dass ich hier allerdings nicht so nach unten gerichtet über einen Zaun hinweg fotografieren musste, wirken die Bilder sehr viel tiefer. Schließlich haben wir im Hintergrund sowas wie eine Horizont-Linie. Den Eindruck verstärkt das weit geöffnete Objektiv durch die Unschärfe noch. Somit ist mir also eine ganze Reihe sehr cooler Bilder gelungen. Die Viecher sind durchweg alle scharf und gut belichtet. (Also, für die vorhandenen Verhältnisse. Man will die ja auch nicht anblitzen und einen Einlauf kassieren! Brauche mal ein Paar dieser zusammenlegbaren Spiegel-Teile, um natürliches Licht auf die Szene zu werfen.) Jedenfalls: Alles sehr schöne Bilder, die mir sehr gut gefallen. Besonders der Typ mit seinem vergleichsweise riesigen Geweih hat was.


Nach dem Damwild habe ich dann noch den Wildfutterautomaten mitgenommen, denn der war schließlich der Grund, weshalb die sich hier alle so geknubbelt haben. (Av, 1/125s, f/4, ~45mm.) Hatte hier auf etwas mehr Kontrast gehofft, der hebt sich nicht genug vom Hintergrund ab. Und auch insgesamt ist das Bild nicht ganz so witzig, wie ich es mir vorgestellt hatte. Geplant war das eigentlich als eines aus der Serie "Automaten, aus denen man kleine runde Dinger ziehen kann" (so wie die Kaugummiautomaten, die ich überall mitnehme), aber das hat nicht so ganz geklappt. Naja, egal, you win some, you lose some.

Dann noch eines der üblichen Efeu-Bilder. (Av, 1/500s, f/4, ~45mm.) Die tiefstehende Februarsonne hat das aber auch mal wieder besonders heftig angeleuchtet. Als Bokeh-Testbild ganz brauchbar, nur habe ich leider schon gefühlt Zehntausend der gleichen Sorte mit anderen Kameras und Objektiven gemacht. Hier habe ich übrigens nicht den Eindruck, dass die Linse allzu sehr durchhängt, wobei es allerdings auch etwas hinein gezoomt ist, sodass dieser Effekt am oberen Rand wahrscheinlich abgeschnitten ist, wenn er denn da wäre.


Die in Reih und Glied stehenden Pfosten haben mich dann so fasziniert, dass ich sie direkt auch noch mitnehmen musste und dabei auch gleich noch sowas wie ein Sonnenuntergangsbild heraus bekommen habe. (Av, 1/500s, f/4, ~45mm.) Sehr witziges Bild, finde ich, auch wenn der Vordergrund ein bisschen heller sein könnte. Da gebe ich aber weniger der Kamera als dem Foma die Schuld, der ist in den unteren Bereichen ja manchmal etwas sehr dunkel. Hätte ich dran denken müssen und vielleicht eine halbe Blende drauf legen müssen. Aber trotzdem sehr interessantes Bild. (Ja, ich weiß, ich habe einen seltsamen Geschmack. ;-))

Auf dem Weg zum Parkplatz haben wir dann noch diese drei Exemplare Rotwild ausgemacht. (Beide Bilder: Av, 1/250s, f/4, 70mm.) Der Bock war hinter den beiden Kühen her, die es aber irgendwie nicht so spannend fanden, sich den Popo beschnüffeln zu lassen, weshalb sie eher widerwillig bis flüchtig waren. Vor allem, wenn die Touristen auch noch zuschauen, da kann ja keine romantische Stimmung aufkommen! Aber wohin soll man flüchten in so einem engen Gehege? ;-)


Kurz vor dem Parkplatz dann noch diese in einen Baumstamm geschnitzte Kuh gefunden. (Av, 1/90s, f/4, ~60mm.) Weil die Sonne tatsächlich schon recht tief stand, ist der Schattenwurf fast horizontal. Das verstärkt den Kontrast natürlich erheblich und lässt das Kuhgesicht recht plastisch hervortreten. Muh!

Fahrräder muss ich ja auch immer mitnehmen, wenn ich welche finde. (Av, 1/60s, f/5,6, ~50mm.) Besonders, wenn es so innovativ geparkt ist. Ist das eigentlich nur an sich selber festgekettet? Warum hängt das dann da so? Fragen über Fragen. Als Motiv fand ich es jedenfalls ganz witzig. Das blöde Auto im Hintergrund rechts stört mich allerdings immens.


Zum Abschluss dann noch ein Bild voll in die reflektierte Sonne! (Av, 1/2000s, f/2,8, ~50mm.) Straßenschilder werfen ja wirklich extrem viel Licht zurück. Gut, dafür sind sie ja auch extra beschichtet. Hier blendet es aber schon fast, zumindest die Kamera. Der Film ist da an diesen punktförmigen Stellen tatsächlich komplett durchbelichtet, kein Korn mehr zu erkennen. Und selbst das Tag-Graffiti unten dran ist kaum noch erkennbar. Gleichzeitig ist der Himmel im Hintergrund schon bestimmt eine ganze Blende unter. Faszinierend.

Nächstes Mal: Die Reste vom Film, verschossen in Siegburg und hier im Dorf. Habe ich zusammengefasst, weil ich ja sonst nie fertig werde! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 230: Kölner Winter

Fomapan 100 #44, 31. Januar 2023
  • Nikon F601
  • Entwicklung: Microphen Stock, 16:45 Minuten (12:00+40%), 20°C, Adofix Plus 1+5 (9.), 7:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Das besondere an diesem Film ist, dass ich ihn nicht nur mal wieder um zwei Blendenstufen gepusht habe, sondern auch, dass ich keine Daten zu den verwendeten Zeiten, Blenden und Objektiven habe. Einfach, weil ich keine Zeit hatte, das alles aufzuschreiben, als wir mit Finchen bei diesem Schiet-Wetter durch die Stadt gegangen sind. Deshalb können wir - ganz uncharakteristisch - diesen Teil des Films einfach mal so genießen, ohne ihn zu sehr analysieren zu müssen. ;-) Davon abgesehen scheinen mir so ziemlich alle Bilder mit dem 50mm E-Serien-Objektiv gemacht zu sein. Und zumindest als der Abend später wurde dann auch ziemlich weit offen.

Fangen wir also einfach mal mit einem der diversen Portale des Kölner Doms an, bzw. dem Fenster darüber. Wie man am Himmel sehen kann, es war wirklich nicht das beste Wetter. Trotzdem haben wir hier einigermaßen starke kontraste, was wohl auch am Pushprozess liegt. Wenn man zwischen die Verstrebungen hinein zoomt, sieht man dementsprechend auch schon recht kribbeliges Korn. Aber ich bin immer wieder fasziniert, dass der Kentmere 400 sich recht gut pushen lässt, dafür dass es sich ja doch immerhin um einen der günstigeren Filme handelt, die man so bekommen kann.


Ähnlich sieht das Bild aus, wenn man von der Hohenzollern-Brücke in Richtung des Doms zurück schaut. Hier hat F noch eben schnell den berühmten Liebes-Schlösser-Cache mitgenommen, der gehört für jeden Cacher ja zum Pflichtprogramm. Schon recht kribbelig, was man da im Himmel alles an Korn hat. Aber das macht ja auch den Charme eines solchen s/w-Experiments aus. Insgesamt gefällt mir das Bild sogar sehr gut, ich sollte häufiger mal solchen touristischen Blödsinn fotografieren. Und ein bisschen Street Photography wäre auch mal schön, aber ach, das Persönlichkeitsrecht der abgebildeten Menschenmassen kommt mir dann immer ins Gehege. Hier und bei diesem Rauschen kann man die Leute zum Glück alle nicht erkennen, deshalb macht das auch nichts, denke ich.

Da Köln ja bekannt für seinen Karneval ist, hier noch ein Beispiel für das, was einen im Februar so erwartet: Ein bisschen dickliche Leute mit seltsamer Kappe auf dem Kopf! ;-) Ich denke, vorne in diese Tülle, die der in der Hand hält, gehören eigentlich noch ein paar Strüssche rein. Aber da der eigentliche Karneval noch ein paar Tage entfernt war, als wir hier waren, gab es die wohl noch nicht.

Am Römisch-Germanischen Museum habe ich dann noch den halben beleuchteten Schriftzug mitgenommen. Weil der so glühte, also von hinten. Und diese Metallverkleidung des Gebäudes fasziniert mich ja auch immer wieder, wenn ich hier vorbei kommen. Beides kommt auf dem Film richtig gut raus. Die Laterne links gibt zugleich noch ein bisschen Chaos im Bild. Gefällt mir. (Ja, klar, was soll ich auch andres sagen? ;-))


Auf der Hohestraße hab ich dann versucht, nur die Beleuchtung mitzunehmen, statt alle Leute, die dann nachher meckern, dass sie im Internet sind. Siehe Persönlichkeitsrecht oben. (Warum ist das in Deutschland eigentlich so seltsam? Die Leute haben Fratzenbuch und Schmoogl, holen sich die Aal-Ex-Ah ins Haus und regen sich dann auf, wenn sie mal aus Versehen im Bild stehen... Naja... Muss so eine Sache sein.) Jedenfalls, man sieht, es wurde langsam Abend und somit dunkler, da kommen die Lampen und die Leuchtreklamen richtig gut raus. Auch ein witziges Bild.

Wir waren dann mit ihr in einem der leckeren Restaurants (Pizza) am Heumarkt, wo wir nachher dann noch dieses Lastenrad gefunden haben. Mit dem regennassen Kopfsteinpflaster darunter und den Leuchtreklamen dahinter ergab das ein sehr spannendes Motiv. Eines der besten Bilder auf der Rolle, glaube ich. Also, ich finde es jedenfalls sehr spannend.

Nebenan habe ich dann noch das Gilden Brauhaus erwischt, wie es nachts mit dieser aufwärts strahlenden Beleuchtung aussieht. Ziemlich cool eigentlich. Überhaupt finde ich, dass sich s/w-Filmfotografie, und insbesondere mit einem gewissen Push, für solche Nachtaufnahmen gut eignet. Da kommen immer wieder spannende Ergebnisse bei rum.


So auch bei der Pommensbude. Also, Pommes und Currywürste. Und wahrscheinlich noch einige andere Schweinereien. Hier finde ich besonders faszinierend, dass man die Preistafel sogar noch fast lesen kann. Die Überschriften gehen ganz gut, der Rest versinkt leider in der Körnung des Films. Die Auflösung hinkt hier leider hinter der Schärfe des Objektives etwas hinterher. Trotz des recht heftigen Pushs sind aber die Mittentöne noch immer durchweg gut zu erkennen. Selbst in den dunkelsten Stellen kann man noch was erkennen, zB den "Currywurst"-Schriftzug auf der Theke neben dem Getränkeschrank.

Was ich erst kapiert hatte, als wir auf dem Rückweg waren: Die Karnevals-Heinis lassen sich tatsächlich von innen beleuchten. So wird gleich noch ein viel spannenderes Motiv daraus. Leider habe ich es nicht ganz geschafft, den CDU-Schriftzug hinter einem der Typen zu verstecken. (OK, den hatte ich damals auch glaube ich gar nicht wirklich wahrgenommen. ;-)) Ansonsten eine nette Nachtszene aus Köln, wie man sie eben nur um die Karnevalszeit herum antrifft.


Das Bahnhofsgebäude ist ja am Tag nicht unbedingt das schönste, was Köln zu bieten hat, aber nachts, wenn es von innen beleuchtet ist, wird es zu einem strahlenden Palast. Also, zumindest auf diesem Foto von mir. Dann sieht es schon fast wieder cool aus in seiner verspielten Strenge der 1950/60er Jahre. Schon witzig, was die damals für Architektur gehalten haben! ;-)

Im Bahnhof selber habe ich dann noch diesen Snack-Shop mitgenommen. Bei ISO 1600 kann man schon bei sehr sehr wenig Licht Bilder machen, das merke ich immer erst, wenn ich es versuche. Im digitalen Zeitalter ist man es ja so gewöhnt, dass man einfach ein bisschen an dem ISO-Regler dreht und dann kann man praktisch bei stockfinsterer Nacht noch Fotos machen. Aber bei Film ist das eben nicht so einfach möglich und deshalb ist es gerade so spannend. Frage mich, wie der Film wohl aussähe, wenn ich ihm noch eine Stufe abverlangen würde. Weiß nur nicht, ob ich ihn dann noch in unter 20 Minuten aus dem Microphen wieder raus kriegen würde! ;-)


Von oben vom Bahnsteig aus habe ich dann noch den Blick zum Musical Dome versucht, aber dafür war es dann doch ein bisschen sehr dunkel. Wobei die Taxis, die draußen warten, schon ganz interessant geworden sind. Wie gesagt, Nachtfotos auf Film sind echt spannend!

Und ganz zum Schluss dann noch was ganz seltenes: Ein Bild des Fotografen selber. Wie man sieht, es war kalt und nass und ich habe meine rote Winterjacke über dem schwarzen Sweater an. Und natürlich zwei Kamerataschen um den Hals! ;-) Gutes Bild, das meine Frau da gemacht hat. Besonders die Reflexe hinter mir im Glas der Fahrplankästen faszinieren mich.

Nächstes Mal: Mit der Canon in der Waldau. Die wollte ich auch noch mal probieren, vor allem, nachdem ich das Sigma-Zoom mal wieder festgeschraubt hatte und es nicht mehr so viel hin und her wackelt.