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Nach dem Regen: Fledermaus!

Nachdem abends endlich der Regen aufgehört hat, der uns letzte Woche praktisch ununterbrochen begleitet hat, habe ich dann mal schnell die Kamera gegriffen und wir sind vor die Tür. War dringend nötig, denn ich habe in letzter Zeit eh zu wenig Bewegung bekommen. Was kann man schon groß anderes machen, bei dem Sauwetter. Wie gesagt, von mir aus kann es gerne weiter regnen, denn sobald die Sonne raus kommt, wird es schwül. Typisches Rheinlandklima, 95% Luftfeuchtigkeit, sodass man selbst bei nur 20° total matt in der Ecke liegen will.

Egal. Raus und als erstes Mal die Wassertropfen auf den Blüten vorm Fenster mit genommen. Mit dem 50/1.4 kann man sehr schöne Bilder bekommen, ich muss das - falls ich tatsächlich nächste Woche mal meine Kamera mitsamt des 50/1.8 G wieder bekomme - mal ein Shoot-out machen und gucken, welches da bei welchen Blenden das bessere Bild macht. Wird allerdings schwer werden, denn das Wetter soll ja so bescheiden bleiben.


Die Beeren und Blumen sehen natürlich mit ein wenig Feuchtigkeit ganz besonders hübsch aus. Ich weiß auch, warum manche Fotografen nur mit Sprühflasche raus gehen. Aber das wäre ja gepfuscht. Stattdessen habe ich heute ganz auf das natürlich vorkommende Wasser im goldenen Abendlicht gesetzt.

Unter anderem kroch da diese Weinbergschnecke über den Hundeentleerungsweg, den wir den Hausberg hinauf genommen haben. Leider hat die, als sie uns kommen sah, direkt mal die Fühler eingezogen und sie auch nicht wieder ausfahren wollen, solange wir da mit den Kameras um sie herum stand. Eine Schäm-Schnecke, sozusagen! ;-) So von oben herab ist sie aber auch nicht so spannend. Wollte bei der Nässe aber nicht schon wieder in die Knie gehen. Vor allem, weil diese Jeans am Popo schon gerissen ist, weil ich das ständig mache. :-/ (Die Qualität von 501ern war auch mal besser. Wobei J ja behauptet, das wäre gar keine echte, weil die Nähte nicht so seien, wie sie eigentlich müssten. Aber hab ich hier in .de in einem großen Laden gekauft, kann also eigentlich gar nicht sein.)


Der Himmel war heute auch extrem dramatisch, weil von Westen her schon wieder die nächsten Schauerzellen heran flogen. Wir liegen ja noch immer in einer ganz seltsamen Strömung, die kalte Luft aus Norwegen und Island mit Umweg über die Engländer nach Süden schaufelt und hier für herbstliche Temperaturen sorgt. Währenddessen scheinen aber immerhin die Hitzewellen im Süden Europas langsam nachzulassen und damit die Waldbrände. Wobei, kann auch einfach sein, das sie in den Nachrichten aufgehört haben, darüber zu berichten.

Da sich die Masten der Telefonleitungen mal wieder besonders interessant in den vollen Pfützen, die der Regen hinterlassen hatte, gespiegelt haben, habe ich mal wieder eine ganze Reihe Fotos gemacht, die auf den ersten Blick so aussehen, als ständen sie auf dem Kopf. Aber das hat so schon alles seine Richtigkeit. ;-) Finde das ja immer sehr spannend, aber leider kommen die Bilder selten so raus, wie ich mir das vorstelle. Die Winkel sind nie so richtig richtig. Liegt wahrscheinlich daran, dass die Pfähle doch recht lang sind.


Oben am Berg sind wir dann nach links abgebogen, weil wir uns eigentlich die frisch geschorenen Schafe mal etwas genauer anschauen wollten. Das sind übrigens die kleinen, weißen, unscharfen Punkte, die man da hinter der Schafgarbe (?) sehen kann. (Ich kenn mich damit ja nicht aus. Vielleicht ist es auch nur irgend so eine Sorte von Bärenklau. Ich fotografiere nur, ich weiß nix. ;-)) Hätte die gerne noch einen Ticken schärfer gehabt, aber das Licht war hier unten Richtung Tal schon ein bisschen sehr schwach, da war keine geschlossenere Blende drin.

Aber dafür sind wir dann auch ein Stückchen näher ran gegangen. In dem Moment sind aber direkt wieder die Herdenschutzhunde wach geworden und haben uns böse angeknurrt. Daraufhin haben wir davon abgesehen, noch weitere Bilder zu machen. Ich hab ja eigentlich auch genügend Schaffotos im Archiv. Also, eigentlich. Man kann nie genug Schafe haben! ;-)


Und auf dem Rückweg, den Berg runter, flatterte dann plötzlich Batman über uns hin und her und fing die Insekten, die wahrscheinlich auch der Grund für die tieffliegenden Schwalben waren. Selten bei noch so gutem Licht so nah eine Fledermaus gesehen. Vor allem zirkelte die immer wieder zurück und da habe ich dann mal mein Handy gezückt und ein kleines Video gemacht. Glück gehabt, dass der Akku doch noch nicht ganz leer war. ;-)


Danach kam dann nichts Spannendes mehr und wir sind einfach heim geschlappt. Insgesamt waren wir leider nicht so weit unterwegs, wie ich das eigentlich geplant hatte, aber wie gesagt, die Luftfeuchtigkeit war mir zu hoch und ich habe zwischendurch einfach keine Luft mehr bekommen. Mal sehen, wie es morgen wird, oder ob es wieder nur einen s/w-Artikel aus der Retorte gibt. Mittlerweile hatte ich ja wieder welche auf Halde produziert, aber in den letzten Tagen war es einfach nötig, ein paar raus zu hauen.

Abendspaziergang mit Getier

Vorweg: Ich glaube, wir haben heute den Schwarzstorch gesehen, der im Tal sein Unwesen treiben soll. Leider hatte ich nur die alte gammelige Kamera mit dem 50mm drauf mit, sodass die Bilder - am Ende des Artikels - nicht besonders aussagekräftig sind. Aber das bisschen Zeichnung, dass man an seinem Bauch erkennen kann, sieht doch dem Bild in der Wikipedia sehr ähnlich.

Aber von Anfang an: Nachdem es den ganzen Tag geschauert hat, sind wir erst nach den Nachrichten raus. War recht frisch für Mitte/Ende Juli. Dieses Jahr liegt an der Stelle, wo in den Jahren zuvor immer dieses extra stabile Hoch über Skandinavien rum gegammelt hat, das entsprechende Tief und bewegt sich nicht weg. Das transportiert fröhlich kalte Luft vom Nordpol hier runter zu uns, während südlich der quer liegenden Gebirge rund ums Mittelmeer ein Brandherd nach dem anderen aufflammt. Aber das hatte ich ja letztens schon erwähnt.


Zunächst verlief unser Abendspaziergang nicht groß anders als sonst, ich habe die üblichen Blumen und rostigen Sachen am Straßenrand eingesammelt. Dann haben wir eine kurze Pause an der neuen Wasserstelle am Dorfplatz gemacht. Da kann man sich schön ein bisschen ausruhen und in der nicht vorhandenen Abendsonne sitzen. Die ist heute ja kaum mal wirklich hinter den Wolken hervorgekommen und jetzt hab ich schon wieder die nächste Unwetterwarnung in der Handy-App. Nur als ich den Anhänger fotografiert habe, wurde es kurz mal etwas heller.


An der Stelle schimpfte dann ein kleines Vögelchen ganz furchtbar laut. Weit weg und klein und dunkel: Deshalb habe ich mal die Fotos entwendet, die J mit der Z fc gemacht hat, die sind dann doch ein bisschen schärfe rund schöner als das, was ich mit der alten D100 machen konnte. Bin immer wieder erstaunt, was 20 Jahre technische Entwicklung so mit sich gebracht haben! Jedenfalls, ich kann es nicht genau erkennen, ist das das Mädchen vom Rotkehlchen? Ich hab ja keine Ahnung von Vögeln. Oder überhaupt von Viechern. Kurz darauf haben wir dann auch den Grund für das laute Schimpfen gefunden: Die Katze, die auf die Strohballen gesprungen kam, um sich die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf den Pelz scheinen zu lassen. Niedlich! Fand der Vogel nicht, der in totaler Panik hin und her getitscht ist. Ob der da irgendwo sein Nest hat? Sonst hätte der sich ja wahrscheinlich nicht so aufgeregt...


Und dann war da noch das Reh, das im Wald stand und uns mit großen Augen angestarrt hat, bevor es im Wald verschwunden ist. Süß, wenn nur noch der weiße Bürzel hinten aus den Büschen raus guckt. Besonders eilig hatte es es nämlich nicht. Scheinbar werden wir schon nicht mehr als direkte Bedrohung wahrgenommen.

Währenddessen habe ich noch schnell den Jesus, den Seelöwen, den Bärenklau und die Scheune (verwackelt) mitgenommen. Also wieder eine Serie von Bildern, wie ich sie in jedem meiner Blogeinträge drin haben könnte. Aber da kann ich ja nie dran vorbei gehen. Schlimm, dass Digitalbilder "nichts" kosten, sonst würde ich sicher nicht so viele machen! ;-)


Und zum Schluss dieser sehr, sehr große Vogel mit seinen charakteristischen breiten Flügeln und der schwarz-weißen Zeichnung unter Flügeln und Bauch. Leider kann man nicht sehen, wie rot der Schnabel in natura war. So müsst ihr mir glauben, dass der wirklich feuerwehrautorot war. Somit bin ich mir sehr sicher, dass wir den berüchtigten Schwarzstorch tatsächlich in Aktion beobachten konnten. Da hat ja letztens jemand von erzählt, ich weiß gar nicht mehr, wo das war und wer... Muss ich mal in der Hennef-Gruppe im Fratzenbuch nachfragen. Wenn mir Menschen nur nicht immer so auffen Sack gehen würden! ;-)