Skip to content

Schwarz-weiß und analog, Teil 301b: Frankfurt am Main

Kentmere 400 #12 + Kentmere 100 #15,5. Oktober 2024
  • Nikon F90X, Nikkor AI 35mm 1:2
  • Entwicklung: D-76 Stock, 9:15 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5, 4:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Wo war ich? Ich glaube, irgendwann vor einem Jahr kurz vor Frankfurt. Da waren wir nämlich in Homburg und haben unsere guten Freunde, die Ps, besucht. (Gruß an dieser Stelle.) Und weil ich nichts zu tun hatte, also neben unserer Schnitzeljagd, die wir da gemacht haben, bin ich gleich mit zwei Kameras unterwegs gewesen: Die Bilder von der Digitalen kennt ihr ja schon, also, wenn ihr euch so weit zurück erinnern könnt, die analogen aus der F90x kommen jetzt. Da waren noch sechs Bilder auf dem 400er Film, bevor ich dann - pünktlich zur Ankunft und dem guten Wetter - auf den 100er Kentmere gewechselt bin. Dementsprechend werden das jetzt so 42 Fotos sein, die ich hier heute ausstelle. Kein Wunder, dass ich mich so lange geweigert habe, da mal endlich was dran zu schreiben. Alle Bilder sind überdies mit dem 35mm gemacht worden, glaube ich jedenfalls. Da das ebenso wie die F90x ja bekannt sind, werde ich auch nicht allzu genau auf die Details eingehen. Schließlich wäre ich dan drei Tage lang beschäftigt.

Fangen wir also am Bahnsteig in Homburg an: Ich mag ja Gelsänder und Brücken und alltägliche Szenen. Diese ist ein bisschen schief geworden, aber das macht nichts, da kann ich mit leben. Wir hatten es eilig, der Zug kam, das sieht man in diesem Foto deutlich. Deswegen gibt es auch nur noch ein einziges weiteres Bild vom Bahnsteig: Den Wegweiser zu den Frankfurter Zügen.


Dann waren wir auch schon - zack - in der großen Stadt mit den ganzen Banken und Versicherungen und Börsen-Gedöns. Am Bahnhof habe ich dann mal die Uhrzeit dokumentiert. Weil ich es konnte. Und weil ich wie gesagt den Film wechseln wollte. Bei dem Wetter, das sich ankündigte, war der 400er nämlich zu schnell, bzw. die Kamera zu langsam, was ich von der F90 normalerweise nicht gewohnt bin, die kann immerhin 1/8000s. Aber für einen Schnappschuss der ersten Hochhäuser hat es dann doch noch gereicht. Der 400er Kentmere ist doch deutlich körniger als der 100er, das sieht man hier ganz genau bei dieser direkten Gegenüberstellung. Nebenan wurde für Palästina demonstriert, daher die Fahne. So eine Art Mahnwache. Die Gegendemo habe ich allerdings nicht gesehen. Hätte ich eigentlich eine erwartet.


Und dann, kurz vor dem Filmwechsel, noch ein bisschen Architektur auf dem letzten Bild. Da sind ja wirklich viele, viele hohe Hochhäuser in Frankfurt, was ein bisschen seltsam anmutet, denn die Stadt drumherum ist ja doch eigentlich eher flach und unscheinbar. (Ich weiß übrigens gar nicht, ob das tatsächlich das letzte Bild auf dem Film war, weiß ich gar nicht. Es kann sein, dass da noch ein 36- und 37stes Bild drauf waren, da aber Menschen mit portraitiert wurden. Ich hab das nach einem Jahr längst vergessen. Insofern eigentlich ja auch ganz schön, dass ich mir die Bilder endlich mal angucke

Nach dem Filmwechsel dann natürlich erstmal ein fahrbarer Untersatz: Elektrisch getrieben und gemietet durch die Stadt, das wäre vielleicht eine Alternative zu dem nun folgenden Gewaltmarsch gewesen. Wir hatten zwar keinen Geocache geplant, aber eben eine von diesen modernen, digitalen, App-geführten Schnitzeljagden. Aber ich hätte echt nicht gewusst, wohin mit den ganzen Kameras! ;-) Architektur wird übrigens so ein Thema sein auf diesem Film, da sind immer wiede rso ein, zwei, manchmal auch drei Fotos dazwischen, auf denen hauptsächliuch Mauern und Gedöns zu sehen sind. Manchmal habe ich mir dabei was gedacht, aber meistens nicht. Den Bauzaun mit den Erdbeeren konnte ich allerdings auch nicht links liegen lassen, der war schon interessant. Überhaupt war der von allen Seiten angemalt.


Was ist eigentlich ein Dialogmuseum? Das ist jedenfalls da. Und ja, es war hell: Das Bild ich weit offen bei f/2 entstanden und dafür brauchte ich dann tatsächlich mal die schnellste Zeit, die die Kamera kann! Na gut, Straßenschilder sind ja auch darauf ausgelegt, dass sie viel reflektieren. Und dann noch eine Uhr, nur um zu dokumentieren, wie viele Fotos ich in einer halben Stunde so machen kann! ;-) Bin immer wieder erstaunt, wie viel Unschärfe das 35mm Nikkor schafft, wenn man es weit auf macht. Die Gebäude im Hintergrund sind ja nun doch recht nah in Relation zu der Uhr. Die Hochhäuser hinterm Herrn Goethe sind da schon etwas weiter weg, aber trotzdem klappt das mit der Unschärfe ganz gut! OK, man muss die Bilder auch alle drei auf die entsprechende Größe aufziehen (Vollbild!), um das wirklich sehen zu können. Aber immerhin!

Um das jetzt mal ein bisschen zu beschleunigen, fasse ich die Bilder mal zu Gruppen zusammen, wie ich das sonst auch mit den bunten mache. Weil, sonst bin ich ja noch ewig damit beschäftigt. Außerdem verbanne ich den Rest der Bilder mal in den "erweiterten Eintrag", sonst platzt wieder die Leitung, wenn man die Seite lädt. ;-) Also: KLICK!
Ja, also, an der Börse waren wir auch. Um die "Eingeborenen" (wenn ich das mal so kolonialistisch ausdrücken darf) zu fotografieren, blieb mir beim 100er Film ja schon gar nichts anderes übrig, als f/2 zu benutzen. Aber, wie bereits öfter gesagt, ist zum Glück auch dieses Nikkor hervorragend bei Offenblende verwendbar. Ich habe sowieso den Eindruck, dass die alten, manuellen Objektive aus den 1970ern schon erstaunliches leisten konnten, ohne dabei ihren Vintage-Charakter zu sehr zu verleugnen. Ich mein, gerade dieses 35mm, das man ja gerne als "die Reporter-Brennweite" bezeichnet, macht erstaunlich scharfe Bilder mir wenig Verzerrungen. Ich sollte das viel öfter verwenden, auch auf der Digitalen!

Bulle und Bär standen dann wieder mehr in der Sonne und ich konnte zu sinnvolleren Zeit/Blenden-Kombinationen zurückkehren. Denn auch wenn das Objektiv bei f/2 eigentlich schon sehr gute Bilder liefert, ab f/4 wird es natürlich direkt eine ganze Ecke schärfer! Und für Portraits ist f/4 halt auch irgendwie die Go-To-Blende. Ich bin so altmodisch! ;-) Wobe 35mm ja jetzt nicht die klassische Portrait-Brennweite ist. Aber geht auch. Hatte - wie gesagt - nur dieses Objektiv auf der Kamera, einfach um Gepäck zu sparen bei dem vielen Rumlaufen, das wir an diesem Tag vor hatten. Und in der Stadt sind die 35mm auch eigentlich immer brauchbar gewesen.


Dann noch ein Wechsel aus neuer und alter Architektur. Weil, ich habe festgestellt, gerade hier in Frankfurt liegen Neues und Altes recht oft sehr nah beieinander. Natursteintürme wechseln sich mit solchen aus Glas und Stahl ab. Schon immer waren Türme Zeichen der weltlichen Macht, egal ob diese sich jetzt auf eine Lanze oder auf einen multinationalen Hedgefond stützen. Und wo Macht und Geld zusammenkommen, fällt, wenn man Glück hat, manchmal auch was für die schönen Künste ab. Deswegen gibt es scheinbar auch einige Denkmale und vor allem Brunnen hier. Ob alt oder neu, wie gesagt, ich nehme alles vor die Linse.

Außerdem ist Frankfurt in der Geschichte der deutschen Demokratieentwicklung ja auch nicht ganz unwichtig, was man in der Gegend um die Paulskirche merkt. Erstes deutsches Parlament und so. Wo die Österreicher nicht mitmachen durften. Die armen Ösis! Obwohl, ich glaube, die hatten mit ihrem KuK damals noch genug Stress. Wobei, wir mit den Saupreußen ja auch. So hatten wir alle unser Kreuz zu tragen. Und schon damals begann das, was in der vernetzten Welt von heute münden sollte: Kamen die Abgeordneten damals noch per Kutsche, entwickelte sich Frankfurt ja am Ende des 20sten Jahrhunderts zum großen deutschen Telekommunikationsknotenpunkt. Das hat die Telekom aber nicht davon abgehalten, trotzdem die Telefonzellen abzuschalten. Total albern, übrigens, dass die meisten von denen "STÖRUNG" oder "KEIN NETZ" anzeigen. Das braucht doch Strom! Oder machen die noch WLAN? Dann könnte man aber doch auch die Telefone weiter laufen lassen, finde ich!


Wie gesagt, Altes und Neues nah beieinander: Der Marktplatz mit dem Römer ist so eine Ecke, wo das genau auffällt. Ich frage mich ja, lag Frankfurt damals nicht in Schutt und Asche oder haben die nach dem zweiten Weltkrieg den ganzen Scheiß wieder originalgetreu aufgebaut? Weil, so oder so ähnlich sahen früher ja viele Altstädte aus. In Köln zB ist davon nur nichts mehr übrig außer so ein paar Fassaden hier und da.

Dann sind wir runter an den Main, wo ich als erstes Mal voll ins Licht hinein fotografiert habe, einfach weil ich es kann! ;-) Da gab es auch Schiffstouren zu buchen, aber wir suchten ja nur nach Hinweisen für unsere Schnitzeljagd. Dann weiter zu der Kirche da runter und von dort zurück in die Stadt zu ihren Hochhäusern.


Tiefe Canyons für die Straßen, hohe Häuser rundherum. Und über allem thront das Logo der Deutschen Bank. ("...denn die zahlt aus in bar! Liebling, lass uns tanzen, hast du noch 'n Pfefferminz?" Toll, schon wieder 'n Ohrwurm!) Und dann kamen wir zu der einzigen Stelle, an der ich mir gewünscht hätte, ich hätte dann doch eines von den Teles eingesteckt, denn der Vogel oben auf dem Kopf der Sprinbrunnendame wäre dann doch sehr viel besser herauszuarbeiten gewesen! ;-) Aber geht auch so.

Stimmt, wenn man mal nicht die Deutsche sieht, so sieht man die Commerzbank! Und wenn man schon vor dem fetten Eurozeichen steht, muss man das auch mitnehmen, finde ich ja. Schön weit abgeblendet, damit auch wirklich das Logo am Turm im Hintergrund scharf wird. Hm, da hätte ich durchaus auch f/11 nehmen können. Aber naja, so ist auch gut. Überhaupt habe ich mich dann ein bisschen auf die Kunst und das Mahnmal konzentriert. Man, wie sind hier überall viel zu schnell vorbei, ich glaube, ich hätte an diesem Tag drei Filme voll machen können. (Ich mein, mit der Digitalen habe ich das ja auch und noch mehr, nur dass ich da halt keinen Film brauche.) Und dann halt schließlich doch wieder: Deutsche Bank!


Zum Ende des Films hin waren wir dann noch an der Oper. Da waren wir dann aber auch tatsächlich fast am Ende der digitalen Schnitzeljagd. Ich finde, ich habe das alte, klassizistische Gebäude recht gut geframet bekommen, mit dem Laub oben und den zufälligen Passanten unten. Schönes Bild. Nebenan oder auch ein paar Straßen weiter konnte man dann noch eine Baugrube begutachten, aber mich haben die Kräne mehr interessiert. Was kommt in Frankfurt eigentlich zum Vorschein, wenn man Löcher buddelt? Römer ja wohl weniger, oder? Bomben? Ganz am Ende des Films dann noch das Denkmal für die Handeltriebenden. Und dann war auch dieser Film voll und der Eintrag im Blog fertig!

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Formular-Optionen

Kommentare werden erst nach redaktioneller Prüfung freigeschaltet!