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Canon Zoom Lens EF-S 10-18mm 1:4.5-5.6 IS STM

Da der D mal endlich seine Objektive wieder haben will, die er mir zur Begutachtung hier gelassen hatte, habe ich meine krankheitsbedingte Auszeit gestern mal dazu genutzt, um das kleine Weitwinkel-Zoom zu begutachten. Es handelt sich hierbei um ein Canon Zoom Lens EF-S 10-18mm 1:4.5-5.6 IS STM, das einen recht beeindruckenden Brennweitenbereich abdeckt. 10-18mm im Canon-APS-C-Format bedeutet umgerechnet auf Kleinbildformat ungefähr 16-28mm. Das ist schon sehr weit, zumindest am unteren Ende. Die Lichtstärke ist bei diesem trotzdem recht kompakten dadurch allerdings nicht so besonders: f/4,5 als Offenblende am unteren Ende und f/5,6 am oberen ist nicht besonders spannend.


Der EF-S Anschluss bedeutet weiterhin, dass dieses Objektiv nicht auf einer Kamera mit Kleinbild-Sensor oder gar einer Filmkamera montiert werden kann. Das ist irgendwie immer schade, finde ich. Nikon hatte das irgendwie eleganter gelöst, finde ich, da hier alle DX-Objektive auch auf "normalen" F-Mount-Kameras angebracht werden können. Natürlich sehe ich ein, dass Canon hier den Vorteil ausnutzt, dass sie die hintere Linsengruppe weiter in die Kamera hinein ragen lassen können, da der Spiegel kleiner ist, und so die Objektive offenbar einfacher zu rechnen sind. Aber ein Upgrade von APS-C auf Vollformat ist so eben nicht einfach möglich, ohne nicht auch die Objektive auszutauschen. Klar, die allermeisten DX-Nikkore decken trotzdem nur den kleineren Bildkreis ab, aber immerhin kann man sie verwenden.

Technisch bringt das Objektiv eine Bildstabilisierung mit. Die empfinde ich bei diesen Brennweiten eher als Gimmick denn als echtes Verkaufsargument. Andererseits ist sie bei der geringen Lichtstärke vielleicht sogar nötig, sobald man aus dem Tageslicht heraus geht. Zudem hat es eine recht ansehnliche Naheinstellgrenze von gerade mal 22cm. Gerade bei solchen sehr weiten Objektiven möchte man so nah wie möglich an sein Motiv heran rücken können, um den Weitwinkeleffekt voll ausnutzen zu können. Allerdings sind 22cm meiner Meinung nach auch das absolute Minimum, da hätte man sich die "Macro"-Beschriftung auch sparen können. Alles, was sich nicht näher als - sagen wire mal - halbe Brennweite in Zentimetern fokussieren lässt, ist für mich kein Makro. ;-)

Aber schauen wir mal, was es kann. Zuerst einmal habe ich - wie immer - die Kuhweid fotografiert, um eine Endruck vom von diesem Objektiv eingefangenen Winkel zu bekommen. Und ja, auf der weitesten Einstellung (links) kann ich keine Position finden, in der nicht das Dach mit im Bild ist. Was aber auch auffällt: Weit offen ist das Bild doch recht weich. Das liegt aber auch sicher an der recht geringen Auflösung der 700D - zumindest ich habe bei solch weiten Aufnahmen immer das Bedürfnis, weiter rein zu zoomen, aber da sind einfach keine weiteren Details. Zudem scheint mir dieses Objektiv eher für den Nahbereich und/oder möglichst weit geschlossene Blenden gerechnet zu sein, arbeitet man doch mit extremen Weitwinkeln eher auf kurze Distanz.


Das sieht man auch direkt beim Bild von dem Schneckenhaus, das ich in letzter Zeit ja auch immer bei den Testbildern dabei habe. Ja, ich habe hier weit abgeblendet, aber das nur, um mehr Tiefe ins Bild zu bekommen. Sieht aber auf Anhieb deutlich besser aus! Es handelt sich hier also definitiv nicht um ein Objektiv für Landschaftsaufnahmen.

Den gleichen Eindruck habe ich bei den Blumen im Garten. (Wegen der Coronierung meiner Nebenhöhlen habe ich mich nicht vom Haus entfernen wollen, zum Einen, um niemanden anzustecken, zum anderen, weil meine Beine sich anfühlen wie ein auf den Tisch genagelter Wackelpudding...)


Den Creepy Clown hinterm Haus habe ich in letzter Zeit ja auch immer dabei, wenn ich mal ein Objektiv teste. Hier fällt besonders auf, wie weit dieses Weitwinkel tatsächlich ist. Das entfernte Ende der Hauswand ist kaum noch größer als der Fluchtpunkt. Zoomt man hinein, bekommt man den Blickwinkel, den man von einem "normalen" Weitwinkel gewohnt ist.

Schön finde ich, dass die Ränder und Ecken gut korrigiert scheinen. Da sind im Normalbetrieb keine Abschattungen zu sehen und die Verzerrungen halten sich sehr in Grenzen, selbst wenn die Ecken nicht komplett in focus sind. Hier hat Canon also ganze Arbeit geleistet. (Ich habe auch mal wieder die Backstein-Wand fotografiert, aber die Bilder sind so langweilig, dass ich sie hier nicht eingebaut habe. Aber ich kann bestätigen, dass dieses Objektiv hervorragend korrigiert ist. und praktisch der komplette Bildkreis nutzbar ist. An den gleichen Bildern konnte ich auch feststellen, dass es kaum Kissen- oder Tonnen-Verzerrungen gibt, was bei diesen Brennweiten schon recht erstaunlich ist. Also, sie sind schon da, aber nicht so sehr, dass es einem bei einem normalen Motiv merklich auffallen würde.)


Fazit: Eigentlich ein ganz gutes Objektiv. Nur habe ich absolut gar keinen Anwendungsbereich dafür. Tut mir fast schon leid. Wer auf der Suche nach einem gut korrigierten extremen Weitwinkel für einen Crop-Faktor-Canon ist und dessen Einsatzgebiet nicht unbedingt Landschaftsfotografie ist, der kann hier durchaus zugreifen. Mir persönlich wäre der Preis allerdings zu hoch, da ich - wie gesagt - eher in anderen Bereichen unterwegs bin. Das merkt man ja schon daran, dass ich das 20mm Nikkor so gut wie nie verwende, obwohl das eigentlich ein total krasses Objektiv ist... Extreme Weitwinkel-Fotografie ist halt nicht so meins...

Vergleich: Exakta 70-300mm AF vs. Tokina 100-300mm AI

In Vorbereitung auf die FedCon, die morgen beginnt, habe ich mal ein kleines Shoot-Out zwischen meinen beiden 300mm-Objektiven veranstaltet, die ich für meine Nikon habe, um herauszufinden, welches sich wohl am ehesten mitzuschleppen lohnt. (Ich habe ja eigentlich drei, aber das Sigma-Reisezoom habe ich grundsätzlich schon vorher aussortiert, da das leider sehr viele Chroma-Fehler produziert. Es wäre zwar sehr praktisch, aber für diese Anwendung genügt es leider nicht meinen mittelmäßigen Ansprüchen.) Ich hatte zwar längere Zeit so ein paar von diesen echt krassen 500mm Nikkoren beobachtet, aber die dafür aufgerufenen Preise sehe ich einfach nicht ein. Deswegen dann doch Technik aus den '80ern oder Technik aus den '90ern.

Nachdem ich letztens ja dieses 70-210mm Exakta vom Stadtflohmarkt mitgenommen hatte und das für recht brauchbar befunden hatte, wollte ich jetzt noch mal genau wissen, wie der große Bruder an der viel zu hoch auflösenden D800 performt. Und weil ich da auch noch das Tokina rum liegen habe, warum nicht ein direkter Vergleich der beiden?



Hier meine völlig unwissenschaftliche Methodik: Die Bilder auf der linken Seite sind mit dem Exakta 70-300mm 4.5-5.6 MC Macro gemacht, die auf der rechten Seite mit dem Tokina, darunter jeweils Ausschnitte aus den originalen Bildern. Außer der stark erhöhten Kompression habe ich keine Änderungen vorgenommen, also insbesondere keine Farbkorrektur. Gestern war ein eher bedeckter Tag, sodass ich auch problemlos bei ISO 1600 testen konnte, was ich wohl auch auf der Fedcon zu verwenden plane.

Insgesamt ist der Vergleich ja nicht ganz fair: Das RMC Tokina 100-300mm 1:5 ist definitiv älter und dementsprechend nicht ganz so modern vergütet. Außerdem ist es ein Makro-Objektiv, das im Nahbereich tatsächlich sehr interessante Performance bietet, was aber wohl scheinbar zu Lasten der Leistung im Fernbereich geht. Zudem ist es "nur" ein AI-Objektiv, ich habe also keinen Autofokus, den ich auf so einer Veranstaltung, wo man mal schnell schießen muss, durchaus gut brauchen kann. Dafür bietet es eine drittel Blende mehr Licht weit offen, nämlich 1:5, und das durchgängig über den ganzen Zoom-Bereich.


Das Exakta hingegen - obwohl auch nicht unbedingt das neueste und teuerste Glas, das es auf diesem Planeten für Nikon F gibt, hat dagegen eine recht brauchbare Vergütung, wenn ich die beiden direkt nebeneinander stelle. Zumindest sind die Chroma-Fehler und die Coma-Bildung sehr viel weniger stark ausgeprägt. Es war kein so gutes Wetter, deswegen habe ich nicht allzu kontrastreiche Testbilder machen könenn. Aber spätestens da unten beim Flieder sieht man glaube ich, was ich meine. Mit einer variablen Offenblende von 1:4,5-5,6 ist es ein kleines bisschen langsamer als das Tokina. Das bringt aber nichts, wenn man letzteres weiter abblenden muss, um scharfe Ergebnisse zu erhalten.

Insgesamt schlagen sich jedoch beide ganz gut für ihr Alter. In den Bereichen Schärfe und Fehler kommen beide jedoch nicht an das 200mm AI-Nikkor heran, was zudem noch eine Blende schneller ist. Letzteres werde ich also auf jeden Fall mit nehmen - wir sitzen dieses Jahr ja recht weit vorne, vielleicht brauche ich gar keine 300mm.


Insgesamt hat das Exakta also die Nase vorne. Ich werde es also zum ersten Mal seit geschätzt 22 oder gar mehr Jahren mit auf eine Con nehmen und bin gespannt auf die Ergebnisse. Das Tokina hingegen lasse ich zu Hause. Das ist nämlich auch eine ganze Ecke schwerer. Aber zum Trost gebe ich ihm hier heute das letzte Wort: Der Kater guckt frackig weg! ;-)


So, dann habe ich glaube ich alles: Die Akkus sind geladen, die Filme (für die F90X) gepackt, die Con kann kommen! ;-) Wir sehen uns nächste Woche. Dann gibt es wieder (rückdatierte) Con-Fotos!

Hennefer Stadtflohmarkt letzten Sonntag

Hier nun also die versprochenen Bilder vom Hennefer Stadtflohmarkt. Die sind alle - bis auf dieses allererste vom Erpel auf der wieder neben dem Parkplatz - mit dem Exakta 70-210mm 1:4-5.6 MC Macro gemacht, das ich gestern ja bereits vorgestellt hatte. Weil, bevor wir nicht auf dem Flohmarkt angekommen waren, hatte ich das kleine Exakta-Zoom ja ganz offensichtlich noch nicht in meinem Besitz. ;-) Aber so viel Logik lässt die Ente total kalt:


Überhaupt war der total entspannt, der Entereich. Sein Mädchen, das daneben saß, war da sehr viel flüchtiger, sodass ich die beiden nicht auf ein gemeinsames Foto bekommen habe. Niedlich trotzdem. Wenn man das von einer ausgewachsenen Stockente behaupten kann/darf. ;-)

Dann aber direkt am ersten oder zweiten Stand, den wir uns auf dem Stadtflohmarkt angeschaut haben, das besagte Exakta gefunden. Und für 10 Euro habe ich es nach kurzer Inspektion - Blende geht, Fokus geht, Zoom geht, kein Pilz - mit genommen. Und dann auch direkt mal drauf gelassen. Die D800 ist da zwar eigentlich Ovekill, die 36 MP kann das kleine Zoom wirklich nicht voll ausnutzen, aber schöne Bilder sind es trotzdem geworden. Ich glaube, eine etwas ältere Kamera mit "kleinerem" (weniger hoch auflösenden) Sensor wäre da besser geeignet. Oder meine D610. Oder eine D700 oder sowas. Vollformat funktioniert jedenfalls gut, dass das so gut wie keine Abschattungen in den Ecken hat, habe ich ja schon gestern berichtet.


Die Gläser da oben sind übrigens an dem gleichen Stand gewesen und mein drittes Foto, das ich mit dem Teil gemacht habe. Nummer 1 war J, da hatte ich aber die Blende noch auf f/22 stehen, weil ich immer vergesse, dass die meisten Leute Vollautomatik verwenden und deshalb auf der größten Blendenzahl verriegeln, logisch, daher total verwackelt. Das zweite war der Herr, der den Stand geführt hat, ein sehr schönes Portrait-Bild, aber das kann ich halt auch nicht ins Internet stellen. Daher die geschliffenen Bleigläser. Passt auch! ;-)

Danach wie immer erst mal ein paar Blüten gesucht und dabei eben festgestellt, dass 1,50m als Nahgrenze schon ein bisschen viel sind. Gut, es geht, und die Bilder sehen auch ganz vernünftig aus, eigentlich. Aber für den Rest des Flohmarktes habe ich mich mehr auf die Auslagen konzentriert. Das ist mit diesem Objektiv auch ganz gut möglich gewesen, da ich so bequem aus der zweiten Reihe schießen konnte, ohne dass mich dabei wer groß bemerkt hätte. ;-)


So sind zB auch die ganzen Flugzeug-Fotos entstanden. Den Stand kannte ich übrigens schon von einem der anderen Stadtflohmärkte. Oder vom Lutz? Jedenfalls kamen mir die Flugzeuge sehr bekannt vor, genau wie der Rest des Stands. Oder ich täusche mich einfach, wäre ja auch nicht das erste Mal. Als Lockmittel sind die Flieger jedenfalls gut geeignet, denn sie sind weithin sichtbar gewesen.

Was mich ja auch immer wieder wundert: Die ganzen Pokemon-Gedönse, die man finden kann. Das muss ja wirklich so ein kulturelles Ding sein, was irgendwie völlig an mir vorbei gegangen ist. Ich war Ende der 1990er, Anfang der 2000er offensichtlich nicht mehr die Zielgruppe dafür. Deswegen sind Pikachu und Co irgendwie ja so gar nicht auf meinem Schirm, dafür aber auf jedem Flohmarkt zu Hauf zu finden. Vor allem auch die Trading Cards. Zu teilweise astronomischen Preisen! Naja, wie das halt so ist mit Sammlerstücken. ;-) (Der Objektivsammler weiß, wovon er redet! :-D)


Statt aber am Eiswagen ein Eis zu essen, haben wir uns eins vom Remor mitgenommen. Die hatten zwar auch eine kleine Schlange, aber das Eis da ist schon zeimlich gut. Davon habe ich aber nur ein Handy-Foto, denn mit dem Tele war das nun wirklich nicht drin. Mein Arm ist halt keine 1,50 lang! ;-)

Nach den Dinos kam dann leider nicht mehr allzu viel und es war ja auch schon recht spät, die Leute packten dann auch schon mal ein. Die durchsichtige Brust mit dem "Kauf mich!"-Sticker über dem Nippel konnte ich trotzdem nicht einfach so links liegen lassen. ;-) Ich bin ja immer auf der suche nach witzigen Motiven.


Während wir also unser Eis geschleckt haben, sind wir langsam unterm Bahnhof durch und wieder zurück zum Auto, wo noch immer die Ente und ihr Erpel saßen. Wieder flüchtete die Ente und so blieb mir nichts anderes, als im Prinzip das gleiche Foto noch mal zu machen, nur mit dem anderen Objektiv. Interessant ist hier anzumerken, dass das weit offen und bei vollem Zoom ein ganz kleines bisschen im Bokeh dreht. Aber wirklich nur ein ganz kleines bisschen. Ansonsten waren hier ein paar Bilder dabei, bei denen man gut sehen kann, dass die Korrektur der Chroma-Fehler damals noch nicht so weit fortgeschritten war, Multi Coated hin oder her. Da sind moderne Objektive doch sehr viel stärker optimiert mit ihrer Nanobeschichtung und hastenichgesehen!

Fazit: Netter Nachmittag mit einem kleinen Schnäppchen, das ich vielleicht sogar mal öfter verwenden werde. Da fällt mir ein, ich muss es noch in mein Google-Sheet eintragen, in dem ich die Seriennummern notiert habe. Für die Versicherung, natürlich, nicht um damit anzugeben! ;-)

Exakta 70-210mm 1:4-5.6 MC Macro

Gestern war lang. Sehr lang. Zuerst waren wir in Neunkirchen beim Italiener, weil Familie. Und das war schon stressig genug, weil mittags Pizza ist dann mittlerweile doch etwas ungewohnt. Danach sind wir dann noch in Hennef auf den Stadtflohmarkt gegangen, weil der ja eh mehr oder weniger auf dem Weg liegt. Darüber berichte ich dann aber morgen, denn heute war ebenfalls ein sehr langer Tag. ;-)

Jedenfalls: Direkt am zweiten oder dritten Stand, den es da gab, fiel mir dieses hübsche kleine Exakta-Objektiv ins Auge, das so unheimlich gut zu meinem 300er Zoom passt, das ich damals original in den 1990ern gekauft habe. Hier handelt es sich um den kleinen Bruder / die kleine Schwester - das Objektiv ist ja eigentlich sächlich, aber die deutsche Sprache ist in der Beziehung unzulänglich - ...das kleine Geschwister-Objektiv, nämlich das Exakta 70-210mm 1:4-5.6 MC Macro. Für einen 10er hab ich es mitgenommen. Ich hätte ihn wahrscheinlich noch auf 5 Euro runter handeln können, aber soeiner bin ich ja nicht. So hat er wenigstens die Standmiete schon mal raus. ;-) (...oder was auch immer das heutzutage kostet!)


Jedenfalls bin ich den Rest des Nachmittags nur noch mit diesem Objektiv auf der Kamera rum gelaufen, um es direkt mal auf Herz und Nieren zu testen - wie gesagt, die Fotos folgen morgen. Hier gibt es stattdessen die üblichen Testbilder aus unserem Garten. Einfach nur, damit der Vergleich mit den anderen nicht ganz so sehr hinkt. Das Wetter war allerdings ein bisschen sehr bedeckt, sodass der Kontrast nur so mittel ist. Das ist jetzt bestimmt nicht nur die Schuld dieses recht günstigen Dritthersteller-Objektivs, sondern wohl hauptsächlich der fehlenden Sonne geschuldet. Oder dem vielen Saharastaub, den wir ja angeblich schon wieder in der Atmosphäre haben.

Was ist also mein Eindruck von diesem Teil? Was kann es? Was kann es nicht? Nun, vorweg als erstes Mal: f/4 bis f/5,6 ist für "offen" ja eher langsam. Also, eigentlich schon sehr langsam. Das sind im Prinzip ähnliche Werte, wie sie das 75-300mm auch aufweist, das aber eben 90mm "mehr" kann. Von dem weiß ich: Man kann in Sachen Schärfe nicht unbedingt allzuviel erwarten, weshalb ich doch eher positiv überrascht war von meinen Testbilder. Gut, die sind jetzt auch alle nicht unbedingt mega-scharf, wie man es von einem modernen Objektiv gewohnt ist, aber doch völlig ausreichend, selbst an der Overkill-36MP-D800. (Ich muss mal nachfragen, ob meine D610 endlich mal wieder aufgetaucht ist, fällt mir dabei wieder ein!) Ehrlich, ist jetzt nicht schlimmer als bei so manchem anderen Zoom, das ich bereits an dieser Kamera getestet habe:


Einzig die schlechte Lichtstärke ist hier also zu bemängeln, die in dieser Preiskategorie aber auch nicht mehr so ins Gewicht fällt - das Teil war damals günstig und jetzt habe ich es praktisch geschenkt bekommen. Also, für 10 Euro kriegt man ja nicht mal mehr eine Pizza heutzutage.

Was mir ganz gut gefällt: Es hat einen recht guten Kontrast. Denn habe ich oben noch über die fehlende Sonne gemeckert, zeichnen die Testfotos ein anderes Bild: Die Sättigung ist recht gut, die Farben kommen sehr kräftig zur Geltung, und das an der D800, die ja eigentlich ein bisschen gedecktere Farben produziert. Ich habe die Bilder hier zwar durchweg ein bisschen korrigieren müssen, weil sie manchmal etwas dunkel geworden waren, aber an den Farben habe ich nichts verändert.


70-210 ist außerdem ein recht praktischer Brennweitenbereich. Er deckt das nahe Tele ab, bei dem ich gerne Portrait-Aufnahmen mache - im Allgemeinen so bis 135mm -, schafft aber auch den mittleren Bereich darüber noch sehr gut. Also, für das, was es ist. Aber ein echtes Nikkor findet man für den Preis eben nicht. Durchweg produziert das Objektiv gute Resultate, mit kaum wahrnehmbarer Vignettierung oder Verzeichnung, und das über praktisch den ganzen Brennweitenbereich. Das sieht man auch nicht allzu oft. Ich frage mich, ob das Design eine Kopie eines namhafteren Herstelleres ist; mein 75-300 kann da jedenfalls nicht ganz mithalten, obwohl ich zuerst dachte, dass die beiden ja mehr oder weniger identisch sein müssten. Aber auch, wenn die beiden sich von außen sehr ähneln, scheinen sie innen doch recht unterschiedlich zu sein. Das seiht man allerdings auch schon an der Größe der Frontlinse: Gerade mal ein 52mm Filter passt hier auf das 70-210 drauf. Das ist wenig. Da wundere ich mich glatt noch mal mehr über die fehlenden Abschattungen in den Ecken.

Ein Filter war übrigens direkt dabei, was immer ein Zeichen ist, dass das Objektiv in seinem bisherigen Leben eher überdurchschnittlich behandelt wurde. (Alleine dieses Filter und die beiden Deckel sind die 10 Euro schon wert - auch wenn der vordere nur ein nachgekaufter von Hama ist.) So sieht das Teil bis auf ein paar Flecken in der Mitte des Tubus auch noch recht gut erhalten aus. Einziges Manko: Das Fokus-Element wackelt recht heftig in seiner Schnecke hin und her. Das scheint aber auch so ein Exakta-Ding zu sein, denn das 300er macht das auch, wenn auch weniger ausgeprägt. Fokussieren ist allerdings sowohl manuell als auch automatisch problemlos möglich.


Soweit muss ich also sagen, dass das ein guter Fund war. Einzig die etwas weit entfernte Naheinstellgrenze von 1,50m stört mich etwas. Gut, für Makro-Aufnahmen habe ich aber auch andere, besser geeignete Objektive. Auch wenn auf diesem mal wieder was von Makro drauf steht. Das waren die 1990er, da stand das praktisch auf jedem Objektiv drauf, dass näher als die maximale Brennweite in cm fokussieren konnte. ;-) Echtes Makro fängt für mich aber erst so bei 1:5 an, würde ich mal sagen - dieses hier kann 1:6,3. Immerhin.

Was gibt es sonst noch zu berichten? Solide gebaut ist es jedenfalls. Der Metalltubus fühlt sich recht wertig an, das Gummi am Schiebe-Zoom ist noch nicht wie bei meinem anderen Exakta aufgequollen und nervig. Auch die Dichtung im Inneren ist besser erhalten, vor und zurück läuft sehr flüssig, fast schon zu flüssig: Hält man das Objektiv nach unten, zieht das eigene Gewicht es recht schnell auf. Und umgekehrt, nach oben rutscht es sehr bald rein. Das wundert mich bei einem Teil von 30+ Jahren allerdings schon ein bisschen. Es ist wohl nicht zu viel benutzt worden und zwischendurch in gutem Klima gelagert worden.

Fazit: Guter Fund, günstiger Kauf. Ich schau mal, dass ich demnächst auch ein paar Film-Bilder damit mache, wenn es sommerlicher wird. Bei derzeitigem Wetter müsste ich sonst mindestens auf ISO 800 pushen und das habe ich gerade keine Lust zu! ;-)

PS: Es gibt im Netz Hinweise darauf, dass dieses Objektive tatsächlich von Cosina gebaut wurde - aber eben nichts Konkretes. Ob man nun solchen Gerüchten glaubt oder nicht, ich wollte es erwähnt haben. Wenn das stimmen sollte, würde das die relativ hohe Qualität erklären. Kann auch zeitlich hinkommen: Exakta war seit den 1980ern ja nur noch ein Name, der auf alles mögliche drauf gepappt wurde, und Cosina hat gerne auch für andere Hersteller Kameras und Optiken gebaut, die durchaus auch mal den mittleren Ansprüchen genügt haben. Aber, wie gesagt, alles mit Vorsicht zu genießen! Ich kann auch nur das wiedergeben, was ich aus dem bösen Internet gelernt habe, dem man ja nicht glauben soll! ;-)

Schafe, Vögel, Macro-Blumen (Sigma DC 18-250mm 1:3.5-6.3 Macro HSM, Teil 3)

Heute (also technisch gesehen gestern, es ist ja schon wieder nach 0) gutes Wetter, was mich etwas unvorbereitet in meiner Mittagspause getroffen hat. Denn eigentlich war heute ja noch Regen angesagt. Oder zumindest hochnebelartige Bewölkung. Stattdessen Blauer Himmel mit leichten Schäfchenwolken. Also habe ich die Canon gegriffen und noch ein paar Testbilder mit dem Sigma DC 18-250mm 1:3.5-6.3 Macro HSM gemacht. Dabei einige Beobachtungen gemacht, die ich jetzt hier teilen möchte.


Die Stärken dieses Objektivs liegen eindeutig im Macro-Bereich. Man kann wirklich unglaublich nah an Blumen und Bienen ran zoomen und dabei gerade mal 19cm Mimimalfokus einstellen. Wie bereits im letzten Teil angedeutet, bedeutet das, dass man einen Abbildungsmaßstab von 1:2,9 hin bekommt. Ich nehme an, der Fakt, dass es sich um ein Objektiv für Crop-Sensoren handelt, ist da schon eingerechnet. Wobei, es ist ein einheitenloser Faktor, sollte also sch...egal sein. ;-)

Die Schwächen liegen aber ebenfalls im Tele-Bereich, und zwar wenn man es für Aufnahmen in die Entfernung benutzt. Hier fallen an den Rändern doch sehr schnell heftige Chroma-Fehler auf. In der Mitte sind diese recht gut kontrolliert, aber zB beim Pferd oben, Bild 2 in der zweiten Reihe, sieht man an dem weißen Dingsbums am rechten Rand doch sehr deutlich einen lila Übergang zwischen Hell und Dunkel. Unschön. Zudem ist es auch nicht richtig scharf. OK, es ist hier weit offen, aber bei den Bildern weiter unten werden wir noch feststellen, dass es auch ein bis zwei Stufen abgeblendet nicht so scharf ist, wie es meiner Meinung nach sein sollte. Ich glaube, diese Version hat ein kleines bisschen Backfocus, was das erklären würde.


Außerdem fällt bei langen Brennweiten gegen den kräftig blauen Himmel doch schnell auf, dass es an den Ecken stark vignettiert. Das hatte ich ja auch letztens schon bei meinem kleinen Rundgang durch Bonn bemerkt, aber bei gutem Wetter wird das noch deutlicher. Ich sollte mal versuchen, in der Kamera die automatische Korrektur anzuschalten. Aber eigentlich bin ich ja der Meinung, dass solche elektronische Trickserei nicht nötig sein sollte. Die würde aber vielleicht auch die Chroma-Probleme ein bisschen reduzieren. Nehme ich an. Ich habs halt nicht getestet.

Schafe und Ziegen und Bienen und Vögel kommen dann übrigens mal wieder in dem "erweiterten Eintrag". Auch heute habe ich nämlich nicht am Drücken auf den Auslöser gespart! KLICK! "Schafe, Vögel, Macro-Blumen (Sigma DC 18-250mm 1:3.5-6.3 Macro HSM, Teil 3)" vollständig lesen