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Huma, alle Jahre wieder

Es ist schon erstaunlich, wie oft wir uns beim Huma rum treiben. Dieses Mal, ich gebe es zu, aber mal nicht, weil der Hase sich ein Buch bestellt hat, das man da abholen kann. (Das macht sie extra, damit man gleichzeitig, weil man dann ja schon mal da ist, auch noch durch alle anderen Geschäfte laufen kann.) Sondern, weil ich festgestellt hatte, dass wir mal eben so fünf leere Getränkekisten angesammelt hatten, was dem maximalen Fassungsvermögen meines Kleinwagenkofferraums entspricht. Deshalb wollte ich (am Montag) mal schnell zur Metro, um die gegen harte Währung (also zum Beispiel eine Packung Papier und Wraps) einzutauschen. Und nachher dann eben zum Huma. Und da ansonsten ja nichts Weltbewegendes passiert ist, schreibe ich jetzt diesen höchst interessanten Eintrag für mein Blog. Götter, muss mir langweilig sein! ;-)


Wie immer habe ich die Kamera dabei gehabt, weil ohne gehe ich ja nicht vor die Tür. Wenn man die Blende ganz auf hat - was bei dem Sigma 24mm ja noch immer nicht anders geht -, bekommt man entsprechendes Ghosting, wenn man direkt in die LED-Anzeige des Parkhauses fotografiert. Weil das so ist, habe ich es gemacht. Und das Ergebnis ist spannend. Also, "spannend". Ich weiß, meine Vorstellung von spannend ist auch ein bisschen abgenutzt.

Drinnen im "Outlet" weihnachtet es sehr. Daher auch der Titel des Artikels. Weil, ich weiß ja auch nicht: Jedes Jahr die gleichen Pinguine und Eisbären an die Decke zu hängen, scheint die Konsumlaune anzuregen. Oder was? Ich weiß es nicht, ich mache aber brav jedes Jahr die gleichen Bilder. Wenn auch mit unterschiedlichen Kameras. (Wer sich fragt, ich habe übrigens den ganzen Tag nicht das 24er von der Canon runter genommen, mir war irgendwie danach. Muss am Winter liegen. Die kahlen Bäume und das nicht vorhandene Licht der winterlichen Dunkelheit ruft nach Weitwinkel oder so, wer weiß.)


War jedenfalls gut voll mal wieder. Also, im Laden selber eigentlich gar nicht so sehr, das verläuft sich hier eigentlich ganz gut. Nur unten im Parkhaus war Chaos, weil die Leute alle UnBeDiNgT im untersten Parkdeck parken müssen. Weißte, das Ding zeigt "999 weitere Parkplätze" mit einem Pfeil nach oben an, aber alle Uschis und Manfreds blockieren mit ihren SUVs die Einfahrt, weil sie direkt vorm Aldi-Ausgang parken müssen. Was wollen Leute mit einem münchner oder trierer Kennzeichen beim Aldi? Seit die hier "Outlet" dran geschrieben haben, wird das aber auch immer schlimmer. Hier ein Service Announcement: Kinners, ihr wollt eh in die oberen beiden Stockwerke, da sind die Klamottenläden!

Aber ich rege mich schon wieder auf, vor allem über Dinge, die ich nicht ändern kann. Ich sollte das mal lassen. Ist nicht gut für Herz und Karma. Das war jedenfalls unser Montagsausflug, das "Spannendste", was an diesem Tag passiert ist. Wartet mal, was den Rest der Woche los war! (Spoiler: Wird noch spannender. Was auch daran liegt, dass ich mich vor Weihnachten immer mehr vom öffentlichen Leben zurückziehe, denn diese Weihnachtslieder aus jedem Lautsprecher und all die hektischen Bekloppten, die schnell noch ihre Quängelblagen mit einer neuen Playstation versorgen müssen, das alles geht mir fürchterlich auf die Reproduktionsorgane.)

Schwarz-weiß und analog, Teil 278: Restbilder aus Bonn

Kentmere 100 #11, Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikkor AF 50mm 1:1.4, Nikkor AI 200mm 1:4, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #8, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (6.), Adoflo II 1+200

Am Ende des Filmes waren noch fünf Bilder übrig, als wir als Kassel nach Hause kamen. Als wir dann nach Bonn gefahren sind, habe ich gedacht: Mach Fotos von der Kirschblüte. Noch ist da ein bisschen was zu sehen (zwischen all den Touristen). Bei diesen fünf Bildern fehlen allerdings alle Metadaten, denn ich habe einfach nichts mehr aufgeschrieben. Das ist dann auch viel entspannter gewesen zwischen den vielen Leuten.

Also, wie gesagt, Kirschblüte zuerst. Allerdings hatte ich da schon das Gefühl, dass die nur mäßig gut raus kommen würde. Die ist nun mal rosa und mein Film ist schwarz-weiß. Also habe ich nur das eine Bild davon gemacht, bevor ich mich auf andere Motive gestürzt habe. Etwa dieses Vogelhaus am Kirschbaum, das da jemand hin gehängt hatte.


Offenbar sind wir dann aus der Kirschblüten-Altstadt auf dem Weg in die Innenstadt am Landgericht vorbei. Das hatte ich vorher auch noch nie auf Film abgebildet, das habe ich an dieser Stelle nachgeholt. So ein alter, klassizistischer Bau eignet sich ganz gut für Architekturfotografie. Frage mich, was ich da für ein Objektiv dabei hatte. Ist das nur das 50er gewesen? Ich erinnere mich deutlich, dass ich mich auf der gegenüberliegenden Straßenseite an die Hauswand quetschen musste, um das einigermaßen in den Sucher zu kriegen. Kann also durchaus sein.

Alte, außer Betrieb stehende Telefonzellen sind auch so ein Ding, an dem ich schlecht vorbei gehen kann. Besonders die am Suttnerplatz, die diese sehr wichtige Botschaft auf dem Hörer hat. Diesen Rat sollte man immer beherzigen! Ist wichtig.


Und zuletzt ein Blick über den Rhein auf das Riesenrad der Frühjahrskirmes am Rheinufer. Das wars dann aber auch schon. Wie gesagt, es waren nur noch fünf Bilder auf dem Film, kaum genug für einen Eintrag. Und dadurch, dass ich mir keine Daten zu den Fotos aufgeschrieben habe, auch noch ohne meine üblichen Anhaltspunkte, was ich mir dabei eigentlich gedacht hatte. Das hier ist jedenfalls so ein richtiger Touristen-Schnappschuss, finde ich.

Nächstes Mal wären eigentlich die Bilder von der FedCon dran, aber da sind nur Gaststars drauf und ich weiß nicht, wie interessant die sind. Deswegen und weil ich so schneller durch mein Backlog komme, habe ich die ausgelagert und sie sind nur auf der Strange New World Seite zu finden. Daher geht es hier direkt weiter mit Bildern vom Tomb Raider Meeting, die keine Leute zeigen. Ich muss echt mal flott machen, das Jahr ist fast rum!

Am dritten Advent beim Kunden - Danach Schloss Wahn

Was macht man nicht alles für Geld? Und für seine Kunden? Man fährt zB auch mal am Wochenende, nein, sogar an einem dritten Advent, raus in die feuchte Wildniss und baut Festplatten ein. Weil die lieb gefragt haben und vor allem am Wochenende auch nicht ganz so viel Verkehr auf der Autobahn ist. Da muss man sich nicht stundenlang durch Staus schlagen, nur durch die Hutfahrer, die in der Baustelle nicht kapieren, was durchgezogene gelbe Linien noch mal bedeuten! Man, man, man, eines Tages bremse ich mal nicht. Aber ich hab mein altes Auto halt doch irgendwie noch immer lieb, auch wenn es laut Kasko nur noch Schrottwert hat. Was wissen die schon?! Bis dass der TÜV uns trennt! (Du weißt, es wird ernst, wenn diese Autoverwerter keine Visitenkarten mehr hinterlassen! ;-))


Jedenfalls, wo ich schon mal in der Gegend war und es nicht geregnet hat, habe ich mal einen Ausflug zum Schloss Wahn gemacht. Das mache ich ja immer mal wieder, wenn ich da bin. Hatte die Canon dabei und habe die üblichen Stellen abgegrast. Wirklich neue Bilder und Motive habe ich nicht mit nach Hause gebracht, aber das hat mich ja noch nie abgehalten, trotzdem viel zu viele davon hier auszustellen.

Gerade jetzt im Herbst/Winter eignet sich das hier ganz gut, denn die Bäume sind kahl und man kann wenigsten mal ein bisschen was vom Schloss sehen. Normalerweise ist das ja alles zu gewuchert. Und auf das Gelände kommt man ja irgendwie nicht drauf, das scheint ja noch immer im Besitz der Familie Eltz-Rübenach zu sein, wenn ich der Wikipedia glauben darf. Hat das Standesamt da eigentlich noch immer eine Außenstelle? Ansonsten hat die Uni Bonn da wohl Teile ihrer Theater-Archive ausgelagert. Manchmal steht da jedenfalls auch das Tor offen, aber rein getraut habe ich mich noch nie. Müsste man mal nachforschen. Da gibt es nämlich aus der Nähe sicherlich einige Motive zu entdecken.


Dann bin ich wie immer außen rum weiter Richtung Stadt geschlichen. Auch hier nicht viel Neues. Habe fleißig vom 50er aufs 24er und zurück gewechselt und hin und her. Hätte vielleicht doch die Nikon mit dem Zoom mit nehmen sollen, dann hätte ich mir das gespart. (Ich vermisse für solche Ausflüge echt meine D610, die ist nicht so groß und das 35-70 würde da sicherlich richtig geile Bilder drauf machen.)


Dann noch kurz um die Kirche geschlichen, die aber erstaunlich plain ist. Außerdem wird da gerade am Dach gewerkelt, weshalb viel eingerüstet ist. Das spannendste war da noch der Bücherschrank im Vorgarten. Hätte ich mal rein schauen sollen, was es da so gibt. Oder im Gegenteil, ich hätte von zu Hause was mit bringen und hier abwerfen sollen. Das steht noch diese große Klappkiste auf der Treppe, die müsste abgearbeitet werden! ;-)


Und da mir das Wetter dann doch schnell wieder zu kalt und schmuddelig wurde, habe ich mich recht zügig wieder auf den Weg in die Heimat gemacht. Es begann dann auch alsbald wieder zu nieseln, was es ja in letzter Zeit ständig macht. So feines Schmierzeugs, was gar nicht gut ist für die Scheibenwischer. Wenn es richtig regnet, wischen die noch richtig gut, aber wenn dieser Schmusch von den voraus fahrenden Fahrzeugen aufgewirbelt wird... Gibt nur noch mehr Kratzer auf der Frontscheibe. Die ist auch bald 20 Jahre alt. Außerdem wollte ich vermeiden, dass ich im Dunklen heim komme, ich mag die Dämmerung ja gar nicht zum Autofahren. Unterwegs mal wieder etwas fester bremsen müssen, weil Krankenwagen von rechts, und festgestellt, dass mit den Ganzjahresreifen bei Wasser auf der Straße gerne schnell das ABS anspringt. Die echten Winterreifen waren besser. Komisch, denn die neuen haben das dreifache an Profil drauf und sollten auch noch immer ein bisschen weicher sein. Oder liegt es doch an meinem runter gerockten Fahrwerk? Man weiß es nicht...

Ach ja, Liebe Leute, und wo ich gerade übers Autofahren meckere: Fahrlicht ist bei diesem Wetter nicht ausreichend! Blinker sind nicht optional! Überholen und dann ausbremsen ist nicht cool! Wollte ich nur noch mal gesagt haben...

Mittelaltermarkt mit dem Trekdinner

Am Samstag war mal wieder das traditionelle Treffen des Trekdinners auf dem Siegburger Mittelaltermarkt. Das machen wir ja jedes Jahr. Dieses Jahr hatten wir - also J und ich - Glück, denn der Parkautomat unten an der Feuerwehr war defekt und wir durften die eine Stunde bis zum Ende der Bezahlpflicht mit Parkscheibe parken. Wobei: Ich weiß noch immer nicht, ob wir das durften, denn irgendwie ist ja nicht so richtig raus zu kriegen, was dann eigentlich gilt. Da an dem Parkplatz keine zeitliche Beschränkung steht, nehme ich an, dass das gilt, bis das Maschinchen repariert ist. Aber es kann ja sein, dass die Stadt Siegburg als Betreiber anderer Meinung ist und irgendwo eine AGB hat. Die ich aber bis jetzt nicht finden konnte. Zur Sicherheit habe ich auch einen der freundlichen Männer in Grün Blau, den Freund und Helfer der Unterdrückten, gefragt, aber auch der wusste nichts anderes zu berichten. Wenn ich also ein Ticket vom Ordnungsamt kriege, weiß ich ja, wo ich mich beschweren muss: Bei der Polizeiwache in Siegburg! :-D Wobei, bei der Menge Polizei, die hier unterwegs war, um dem Durchschnittsbürger ein Gefühl von Sicherheit in diesen schweren Zeiten zu geben, frage ich mich, von wo sie die überall her zum Wochenenddienst eingezogen haben! Ich hoffe, als Beamter bekommt man Wochenendarbeit wenigstens anständig vergütet! Wenn man sich schon langweilt, dann wenigstens gut bezahlt! ;-) (Ich mein, wer will schon den Mittelaltermarkt in die Luft jagen? Das wäre heutzutage doch nur noch eine Fußnote auf der zweiten Seite. Leider.)


Jedenfalls stand da ein VW-Bus aus besseren Zeiten, als noch freie Liebe und Flower Power regierten! Früher war zwar auch nicht alles besser, aber zumindest bunter! ;-) Den habe ich ja schon öfter mal in der Gegend rum fahren und stehen sehen, so ein Fahrzeug fällt ja auf. Habe direkt mal Fotos gemacht. BTW: Ich habe eine der Minoltas mal wieder mit einem s/w-Film geladen, einfach weil ich es kann. Das Problem ist: Ich erstelle und drucke gerade "Kontaktabzüge" - siehe Künstliche Intelligenz - von allen meinen bisherigen Filmen, sodass ich im Zweifel auch mal das Bild finde, das ich suche, wenn ich mal Abzüge machen möchte. Stellt sich raus: Ich muss dringend Drucker-Papier kaufen! :-D Und wenn das so weiter geht, auch eine neu Tonerkartusche! Verschwendung! Nicht nachhaltig! Aber ich wollte auch mal eine Umweltsau sein! ;-)

Jedenfalls: Auf dem Markt habe ich mich nicht allzu lang mit Fotos aufgehalten - vorerst -, denn wir hatten als Treffpunkt die große Tanne vor dem Bahnhof ausgemacht. Auch nicht nachhaltig, so ein Weihnachtsbaum, übrigens. Wird da nachher eigentlich ein Holzpellet draus? Oder geht der direkt in die Müllverbrennung, also ohne Umweg?


Nachdem wir uns dann alle Begrüßungsgeknuddelt hatten, wovon ich natürlich Fotos gemacht habe, die hier aber nicht rein gehören, sind wir dann erst so richtig auf den Markt. J und ich sind ja noch immer ein bisschen krankheitsgeschädigt, deswegen haben wir uns mit Aktivität ein bisschen zurück gehalten und auch die ganz großen Menschenmassen gemieden. Ich glaube zwar, dass keiner von uns noch infektiös ist, aber seit Corona gucken immer alle so, wenn man mitten zwischen 100 Leuten anfängt, laut und schleimig zu husten - wir inklusive! ;-)

Was ich übrigens sowohl eine gute als auch gleichzeitig eine schlechte Idee finde: Die Verzierung des großen Baums auf dem Markt. Da haben sie nämlich alte Schallplatten bunt besprüht und dann in die Zweige gehängt. Tolle Idee für's Upcycling, aber andererseits blutet mein Retroherz ja doch schon ein bisschen. Ich meine, das sind Datenträger aus einer Zeit, als es das Wort Datenträger noch gar nicht gab! Irgendwie schade, dass diese Platten nie wieder abgespielt werden. Es sei denn, es gibt eine Methode, die Lackfarbe schonend aus den Rillen zu lösen. Aber ich glaube kaum.


Ansonsten haben wir uns auch mit Fressen und Konsumieren zurück gehalten. Nur ein einziges Nahrungsmittel am veganen Stand mit genommen und J hatte noch ein heißes Met (einen heißen Met?), um die Kälte zu vertreiben. Da habe ich nur dran genippt, weil: Autofahren. Aber man kann auch ohne Alkohol lustig sein, auch wenn es nur Galgenhumor ist! ;-)

Nach dem Austausch der halben Besatzung des Trekdinners haben wir uns dann noch ins Brauhaus gesetzt. Das ist ja immer so: Nachmittags können die einen, abends dann die anderen, aber nie können alle mal gleichzeitig. Aber auch so spaßig. Ich kann übrigens den Sauerbraten empfehlen: Lecker sauer, Fleisch genau so, wie ich es mag, nämlich kurz vor dem Zerfall, aber mit genau dem richtigen Biss. Es hätte mehr Soße sein können, aber das ist bei mir ja immer der Fall! Am Kohl war mir etwas zu viel Bindung dran und der war auch schon sehr weich, aber bei der Menge, die die da wahrscheinlich vorkochen müssen ist das OK. Auch die Knödel waren OK, wenn auch - so meine Vermutung - aus der Großpackung von der Metro. Ich vermisste den Crouton in der Mitte, den die Mutter da immer bei frischen Kartoffelklößen rein geballert hat. Aber wie gesagt, alles hat geschmeckt, vor allem nach der Kälte da draußen auf dem Markt. Gut, über den Preis von 20€ kann man jetzt streiten, aber wo kriegt man sonst noch gut bürgerlich in der Preiskategorie? Die Bedienung war fix und das bei der Menschenmenge. Insgesamt also OK bis gut. Für "sehr gut" fehlte halt noch das ganz kleine Bisschen, das Tüpfelchen auf dem I.

Vermalledeite Fokusjustage

Da war ja noch diese Agfa Isolette, nach deren Reinigung ich mir nicht sicher war, ob der Fokus noch korrekt justiert war. Nachdem ich bei der letzten Nachfrage nach meiner D610 beim Fotomenschen in der Stadt das Thema mal angesprochen hatte, hat der mich auf die Idee gebracht, es mal mit der so genannten Haarmethode zu versuchen: Dabei wird in die zu justierende Kamera ein möglichst dünner Faden, also zB ein Haar in die Fokusebene eingespannt. Dann löst man die zu justierende Kamera Auf T aus, sodass der Verschluss offen bleibt - bzw verriegelt einem Fernauslöser auf B, was den gleichen Effekt hat - und zielt man mit einer auf Unendlich gestellten SLR durch das Objektiv hindurch. Jetzt dreht man so lange am Fokusring der zu justierenden Optik, bis das Abbild auf der SLR-Mattscheibe möglichst scharf wird. Et voila: Eine justierte Kamera!


Dazu verwendet man an der SLR eine möglichst lange Brennweite, denn dadurch wird das Haar entsprechend vergrößert und man kann genauer justieren. Außerdem ist die Tiefe bei längeren Brennweiten geringer, sodass auch dadurch eine genauere Justage möglich sein sollte. Dazu habe ich das 70-210 auf die Mamiya geschraubt, das erschien mir eine gute Wahl. Das Ganze dann auf mein Stativ und zielen und im Prinzip sieht das schon mal gut aus:


Aber wenn es doch nur so einfach wäre! Denn: Ich habe nämlich absolut gar keinen Unterschied feststellen können, wenn ich am Fokusring gedreht habe. Ob ich ihn jetzt ganz rein gedreht hatte, also bis zum Anschlag, wo ich ihn einst festgefressen vorgefunden hatte, oder ob er schon fast vom Gewinde fiel, es sah irgendwie immer gleich aus auf meiner Mattscheibe. Funktioniert das in diesem Setup nicht? Liegt das daran, dass die Agfa eine Mittelformat-Kamera ist? Sollte ja eigentlich nicht!

Um das mit einer anderen Kamera nachzuvollziehen, habe ich eine gewählt, die einen Schnittbild-Sucher hat. Vielleicht hilft der mir ja. Meine Wahl fiel auf die Minolta XD7. Und weil die Zooms ja alle etwas lichtschwach daher kommen, habe ich es mit der 100mm Festbrennweite versucht. Da ist die Vergrößerung dann zwar weniger groß, aber dafür ist das Sucherbild heller.


Aber auch das hat irgendwie keinen richtigen Erfolg gezeitigt. Irgendwas mache ich noch falsch. Oder habe ich das Objektiv nach der Reinigung falsch wieder zusammen gesetzt? Ich mein, möglich wäre es, aber das sollte dann ja nciht solche Auswirkungen haben! Ich muss das Prinzip mal an einer anderen Kamera, von der ich weiß, dass der Fokus stimmt, nachvollziehen. Bis dahin bleibt diese Kamera leider weiterhin potenziell unjustiert. Schade. Ich würde so gerne mal 4,5x6-Aufnahmen machen!