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Alte Rechner, Teil 8c: Stabilität und Spielereien

Ich würde solche Artikel wie diesen heute ja gerne "Die Rache der Selbstisolation" untertiteln, aber das erscheint mir etwas lang. Aber es ist schlechtes Wetter, es ist sogar Regen angesagt gewesen, von dem ich allerdings nichts mitbekommen habe, falls er denn wirklich stattgefunden haben sollte, und deswegen habe ich mich in meine PC-Bastelecke verzogen und versucht, ein wenig den Pentium zu debuggen, den ich letzte Woche zusammengeschraubt habe. Das Problem war ja, dass die Kiste leider etwas instabil läuft und außerdem dass Windows das CD-Rom-Laufwerk irgendwie nicht so richtig wollte.

Letzte Woche hatte ich ja noch einen Lüfter an den Kühler gebastelt - und dabei einen anderen Lüfter erstmal getoastet, weil der wohl nur für 5V und nicht für 12 gedacht war. Hm, hat das lecker geschmurgelt! Der Duft war den ganzen Tag nicht mehr aus der Bude zu bekommen. Aber egal, jedenfalls ist die CPU jetzt nicht mal mehr handwarm. Hat aber nicht geholfen, trotzdem sind im Windoof immer at random irgendwelche Prozesse abgestürzt.


Deswegen habe ich als nächstes mal den RAM getauscht. In den SIMM-Slots steckten 4x 8MB EDO-RAM. Das ist zwar eigentlich sehr era appropriate, aber ich hatte das Gefühl, dass es vielleicht daran liegen könnte. So alter Speicher wird ja auch nicht besser mit den Jahren und vielleicht habe ich auch das Timing im BIOS nicht richtig eingestellt und sowas. Muss ich jedenfalls mal in einem anderen Board testen, habe ja genug davon, und 32 MB EDO sind schon ein ganzer Haufen, wäre schade, wenn das nicht mehr laufen würde!

Leider habe ich keine weiteren SIMMs übrig, jedenfalls nicht in den Mengen. Deswegen habe ich einen von den diversen DIMM-Modulen in das Board gesteckt. Leider habe ich nur welche mit 128 MB aufwärts. Der Chipsatz mag die nicht, erkennt nur 64 MB. Reicht aber auch. (Ich mein, von der Festplatte habe ich ja auch über die Hälfte verschwendet. OK, da liegt jetzt eine SuSE 9 drauf, aber dazu später mehr.)

Und schwupps, die Absturzprobleme waren sofort weg! Habe dann mal ein bisschen was von der Originalsoftware, die zu so einem Windwos 98 dazu gehört, installiert. Auch wenn ich nur 8 der 20 GB auf der Platte benutzen kann, weil das BIOS mehr nicht unterstützt, das ist so viel Platz für ein 98, da kann ich so ziemlich alles drauf werfen, was ich damals so benutzt habe. Unter anderem ein GIMP habe ich installiert. War gar nicht so einfach, eine Version zu finden, die noch unter Windows 98 läuft. Und die, die ich gefunden habe, mochten dann nicht, weil Pentium, nee, datt is mir zu alt! Am Ende wurde es dann eine 2.0.5. Und was soll ich sagen, sieht aus wie immer.


Allerdings weiß ich jetzt auch, warum die neueren Versionen mindestens ein MMX dazu haben wollen. Die PNGs da oben haben ungefähr eine Minute zum Speichern gebraucht! Ach ja, und wie man sieht, mir war ein ganz klein bisschen langweilig, weil, siehe Einleitung, und über die Engländer her ziehen, das ist gerade voll in und überhaupt gar nicht überheblich. (Den gleichen Text könnte man auch direkt in Deutsch und etwas umgeschrieben für hierzulande benutzen.)

So aber zurück zum Retro-Hardware-Gedöns: Wie gesagt, auf den restlichen 22 GB habe ich eine Suse installiert. Das kam so: Da das Windows sich mit dem alten RAM immer wieder schon bei der Installation zerlegt hat oder kurz danach, wollte ich gerne nach jedem Schritt ein Backup ziehen. Der Plan war, einfach eine Kopie von C: zu machen, aber unter DOS gehen dann die langen Dateinamen verloren, was eher schlecht ist. Denk ich mir, nimm doch ein Linux, damit kann ich umgehen, da gibt's ein dd, da kann man schnell uns problemlos Backups von ganzen Partitionen mit machen.

Habe dann in einer freien Minute mal die komplette Installation gemacht. Sagen wir mal so: Viel machen kann man damit irgendwie nicht mehr, weil alles total veraltet ist (Browser kennen alle kein aktuelles SSL) und davon abgesehen ist ein Pentium 133 mit 64 MB Speicher, sagen wir mal, untermotorisiert! ;-)


Wichtig in dem Zusammenhang ist es gut zu wissen, dass man mit ssh -oKexAlgorithms=+diffie-hellman-group1-sha1 root@welpensau auch mit uralten SSH-Servern reden kann. Also, wirklich uralten SSH-Servern! ;-) Die Paketauswahl war damals ja schon irgendwie beschränkt. Es gab nicht mal meinen Lieblings-Editor joe, musste mich mit vim rumschlagen. Gut, mehr als i und ESC :wq brauchte ich nicht, um dem altmodischen X11-Server das Laden des nv-Moduls abzugewöhnen und stattdessen lieber vesa zu benutzen, denn auch eine Grafikkarte mit 4MB und einem Riva 128 Chip sind nicht unbedingt Stand der Technik. Die war ja schließlich auch schon bald 7, 8 Jahre alt, als die Suse 9 raus kam.

Fazit: Genug gespielt mit dem Rechner. Also, "gespielt". Außer etwas Tomb Raider 1 habe ich tatsächlich noch nichts mit dem Ding gespielt... Müsste ich eigentlich mal...

PS: HowToStopTheVirusFromSpreading.doc

Alte Rechner, Teil 8b: Dann halt mit Pentium!

Gestern habe ich das alte Board aus dem Lager geholt und mich nicht getraut, den K6-2 da rein zu stöpseln. Heute habe ich mit verschiedenen Kombinationen von Widerständen versucht, den Strom-Output des Sockel 7 auf diesem Board zu messen, aber irgendwie habe ich immer nur 3,5 Volt gemessen bekommen.

Also habe ich mich wieder ins Lager begeben und aus dem alten Board, von dem ich keine Ahnung habe, wo es her kommt (DELL-Server?) den Pentium 133 runter gepiddelt. Da der nur eine Core-Spannung braucht, nämlich 3,5V, sollte der auf jeden Fall laufen. Also die Jumper praktisch alle völlig umgesteckt (es handelt sich schließlich um eine nicht-MMX P54C CPU, die 2x 66 Mhz für ihre 133 Mhz haben will) und schwupps, datt Ding löppt.


Nachdem es dann jetzt schon mal problemlos lief, habe ich mich schon wieder ins Lager begeben und dort ein altes Gehäuse raus geholt, das Athlon-Board da raus geholt und dieses hier dafür eingebaut. Platte, CD-Laufwerk und Diskettenlaufwerk sind drin geblieben, nur das Netzteil musste ich tauschen, weil, keine Ahnung, Gründe! Keines der anderen Netzteile, die ich getestet habe, wollten mit dem Board funktionieren. Jetzt ist ein völlig überdimensioniertes 420 Watt Netzteil da drin verbaut. Egal. Läuft.


Jetzt habe ich auch endlich mal einen PC mit so einem hochmodernen grafischen BIOS. Total albern, man findet irgendwie nix so wirklich wieder. Besonders dieses wubbelnde Schwänzchen am Mauszeiger! Voll Multimedia, ey! :-D (Leider nicht im Bild zu sehen, weil ich noch keine Maus angeschlossen hatte, als ich das Ding test-gestartet hatte...)

So, und jetzt muss ich das Windows nur noch richtig einrichten. Eine alte 3com PCI 10mbit-Netzwerkkarte habe ich auch schon eingebaut. Nur so richtig stabil ist es nicht. Vielleicht sollte ich der CPU noch einen Lüfter verpassen? Oder mal alle Kondensatoren durch gucken? Wer weiß, für heute waren das erstmal genug aufgerissene Finger. ;-)

Alte Rechner, Teil 8a: PC Chips M575

Vor nicht allzu langer Zeit, in einem Land ohne Corona, hätte ich bestimmt andere Dinge zu tun, als an alten Rechnern zu basteln. Besonders im Frühjahr, bei bestem Wetter. Aber man muss sich ja isolieren.

Jedenfalls ist es bestimmt ein Jahr oder länger her, dass mir einer meiner Kunden dieses alte Board und eine dazugehörige Riva TNT Grafikkarte in die Hand gedrückt hat. Leider gab es keine CPU dazu, aber ich habe ja noch immer die alte K6/2-300 CPU rum liegen, die mal ganz am Anfang im ehemaligen Server steckte. Nun ist zum Glück auf dem Board die Jumperung für alle möglichen Taktraten und Spannungen angegeben, aber da es sich um ein Teil mit Intel TX Pro Chipsatz handelt, der offiziell gar keinen K6 oder K6-2 unterstützt, würde ich das, bevor ich da einen solchen rein stecke, gerne verifizieren, dass auch alles mit rechten Dingen zugeht!


Dafür habe ich mal das Internet befragt, wie man denn so einen CPU-Sockel ausmessen kann. Das Ergebnis seht ihr oben auf dem ersten Bild: Überall, wo ich eine Stecknadel in den Sockel gesteckt habe, möchte ich einen Messpunkt haben. Das Problem ist nur, dass ohne Last (also ohne CPU und insbesondere ohne dass Vdetect mit einem gewissen Widerstand auf Masse gezogen wird) da nur Blödsinn raus kommt: V2 liegt dann bei 3,5V und V3 bei über 5V. V2 sollte, so wie ich die Jumper eingestellt habe, 2,2V liefern, V3 sollte 3,3V, maximal 3,5V haben. Aus dem Grund habe ich mich bisher noch nicht getraut, die gute alte antike CPU da rein zu stecken und evtl. zu toasten.

Laut dem Internet (und das Internet hat ja bekanntlich immer Recht) würde es ausreichen, jeweils einen Widerstand, zB 100 Ohm zwischen jeweils Vdetect, V2, V3 und Vss (Masse) zu stecken, damit man die tatsächlichen Spannungen, die im Betrieb auftreten würden, messen kann. Besonders die Brücke zwischen Vdetect und Vss wäre wohl wichtig, damit die Boardlogik glaubt, da wäre eine CPU eingesteckt, die überhaupt zwei unterschiedliche Spannungen benötigt, wie eben eine K6/K6-2.

Nur habe ich keinen einzigen. Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

"Gut", hab ich mir gedacht, "lassen wir das mit dem Messen erst mal und gucken mal, ob man überhaupt raus bekommen kann, was das für ein Board ist." Die einzigen Hinweise, die ich dafür habe, sind die Tatsache, dass da "TX Pro" auf dem Chipsatz steht, drei DIMM- und vier SIMM-Slots vorhanden sind, sowie je drei ISA- und vier PCI-Steckplätze. Ist schon relativ viel und siehe da, auf einer der üblichen Seiten wurde ich schnell fündig. Sogar ein Handbuch-Auszug konnte ich schließlich bei archive.org finden. Da habe ich mir mal was gedruckt und aufgezeichnet, was ich wohl wie jumpern müsste. Siehe da, ich habe eigentlich alles richtig gemacht. (Wenn man nach m575v11.pdf sucht, findet man in dunklen Quellen sogar das ganze Handbuch.)


Bleibt jetzt die Frage: Testen oder lieber warten, bis ich mal ein paar Widerstände auftreiben konnte? Vielleicht würde ja auch schon einer reichen, der Vdetect und Vss überbrückt. Mal sehen.

Außerdem müsste ich noch in mich gehen, ob ich die CPU dann mit 66 Mhz Bustakt betreibe (also bei x3,5 mit 230 Mhz) oder ob ich den Chipsatz auf 83 Mhz übertakte, was das Board ja zulässt (also mit 290 Mhz, was den 300 Mhz, die die CPU eigentlich haben sollte, am nächsten kommt). Letzteres bedeutet natürlich, dass ich mich außerhalb der Spezifikation von Chipsatz und CPU befinde - die würde nämlich eigentlich mit 3x 100 Mhz laufen wollen. Fragen über Fragen, also. Besonders, weil ich noch nachforschen (oder ausprobieren) muss, was die CPU überhaupt aus 3,5-fachem Bustakt intern macht; mein K6 500 Mhz im ehemaligen Server interpretiert 3,5x nämlich als 5x.

Alles nicht ganz einfach, aber ich halte euch auf dem Laufenden. ;-)