SSD - Willkommen im 21sten Jahrhundert
Nach - ich weiß nicht wie vielen Jahren - habe ich es endlich geschafft, mein mittlerweile völlig untermotorisiertes Notebook mit einer SSD auszustatten. War gerade günstig und mittlerweile sind die Dinger ja in Größen zu bekommen, von denen man früher nur träumen konnte: 1 TB. Also eigentlich nur 931 Gigabyte. Irgendwann hat ja mal wer angefangen, in SI-Einheiten zu zählen, statt die guten althergebrachten Zweierpotenzen zu benutzen. Hm, ist das das gleiche Gefühl, wie wenn ich den Amis vorwerfe, dass sie Füße und Unzen benutzen statt irgendwas Sinnvollem? Bin ich so alt, dass ich auch noch immer alles in DM umrechne?
Egal. Vor dem Umbau habe ich dann noch ein paar Vorbereitungen getroffen: /tmp und /var/tmp sind jetzt Ramdisks, damit nicht so oft sinnloser Müll auf die "Platte" geschrieben wird. Außerdem gibt es jetzt ein kleines Script in profile.d, das auch entsprechende Cache-Files ins RAM umleitet:
Das habe ich direkt so aus dem Gentoo-Wiki geklaut, ist also nicht auf meinem Mist gewachsen. Überhaupt habe ich mich hauptsächlich am entsprechenden Artikel über SSDs orientiert, auch wenn ich den etwas chaotisch finde. Aber trotzdem habe ich - wie dort empfohlen - einen entsprechenden trim-Eintrag in die crontab eingetragen, damit einmal in der Woche aller Müll freigegeben wird.
Sodann habe ich mich dran gemacht, die alte Platte aus- und die neue einzubauen. Erstaunlich, dass die auch schon mittlerweile 12 bis 13 Jahre alt ist. OK, die hat auch eine ganze Weile in der PS3 gesteckt, daran kann man sehen, wie alt die tatsächlich ist! Damals waren 500 GB in 2,5" ja noch relativ ungewöhnlich. Wann habe ich die eigentlich in das Notebook eingebaut, ist noch gar nicht so lange her, glaube ich... Oh. OK, mein eigener Blogeintrag zu dem Thema sagt, dass das wohl tatsächlich schon war, als ich dieses Notebook vor mittlerweile fast 5 Jahren bekommen habe. Wie die Zeit vergeht!
Wie immer einfach mit dd von der alten auf die neue kopiert und danach mit gparted die /home-Partition entsprechend vergrößert. Jajaja... irgendwann mach ich auch mal eine komplette Neuinstallation. Aber wie immer: Danach lief erstaunlicherweise auch alles auf Anhieb. Sogar das Windows. Das ist ja im Allgemeinen immer etwas frackiger, wenn sein Boot Device plötzlich anders aussieht.
Andererseits wäre ein komplettes Neuinstallieren vielleicht doch mal eine Idee, denn bei dem vielfachen Kopieren und Resizen, das diese Partition mittlerweile mitgemacht hat, habe ich das Gefühl, dass irgendwas seltsam ist: Laut df -h sind / und /home 64Z groß. Also Zetabyte. Ähmja. Nein. Nicht wirklich. Irgendwer rechnet da mit falschen Daten, aber ich habe bisher nicht rausgefunden, wer. Der Kernel meldet f_blocks=18446744069453111296 für / an das df, aber fdisk zeigt die richtige Partitionsgrößen an, fsck.ext4 ist auch der Meinung, dass das Dateisystem die richtige Größe hat. Ich habe keine Ahnung, was da abgeht, aber da ich das erst nach einem Tag überhaupt gesehen habe und bisher auch noch keine negativen Auswirkungen zu bemerken waren, werde ich es für's Erste ignorieren. Für den Fall der Fälle habe ich ja die alte Platte als Backup, da sind ja alle meine Daten noch drauf. Ich vermute irgendeinen Überlauf.
Was jedenfalls ganz hervorragend ist: Die Geschwindigkeit. Mein Linux war vorher ja schon relativ schnell - dafür, dass es sich um einen alten i5 der ersten Generation handelt zumindest. Natürlich ist alles, was mit Rechenleistung zu tun hat, noch immer grottenlahm; also zB das Bearbeiten von Fotos und Kompilieren von Programmen. Aber statt anderthalb Minuten fürs Booten zu brauchen, ist das System jetzt in gut 30 Sekunden eingeloggt. Programmstarts gehen jetzt deutlich zügiger, besonders Gimp und Firefox und Konsorten, die offenbar viel kleines Geschrebbels zusammensuchen müssen, bevor sie starten können. Außerdem ist das Notebook im ruhenden Desktop jetzt praktisch völlig geräuschlos. War mir vorher noch nie aufgefallen, wie laut die Platte war. Jetzt müsste ich nur der CPU glaube ich mal eine generalreinigung verpassen, der Lüfter geht häufiger mal an und die Kerntemperaturen sind doch etwas höher als früher. Neue Wärmeleitpaste wäre wohl mal eine Idee.
Und Windoof? Das startet auch sehr viel flotter! Geradezu blitzschnell. Also, für Windows-10-Verhältnisse. Dass es hier und da eine Gedenkminuten (Stunde) einlegt, ist ja normal, besonders wenn es seine monatlichen Patches auspackt und installiert. Oder eben stattdessen nichts tut, obwohl es eigentlich nichts anderes zu tun gäbe und man däumchendrehend vor dem Bildschirm sitzt und sich denkt: "Ja, was denn jetzt, passiert noch was?"
Fazit: Hätte schon vor Jahren mal eine SSD kaufen sollen.
EDIT 16.3.2022: Da die SSD nicht in der Datenbank war, aber dafür die mit der größeren Kapazität von 2TB, habe ich folgende Zeile in der drivedb.h der smartmondtools angepasst:
Wie man sieht, es fehlte nur die 1 für 1TB-Laufwerke. Außerdem habe ich mir ein kleines Script dazu gestrickt, das mir die relevanten Daten zum Thema TBW ausgibt, damit ich die nicht immer selber in der Ausgabe vom smartctl heraussuchen muss:
Egal. Vor dem Umbau habe ich dann noch ein paar Vorbereitungen getroffen: /tmp und /var/tmp sind jetzt Ramdisks, damit nicht so oft sinnloser Müll auf die "Platte" geschrieben wird. Außerdem gibt es jetzt ein kleines Script in profile.d, das auch entsprechende Cache-Files ins RAM umleitet:
/etc/profile.d # cat xdg_cache_home.sh
#!/bin/bash
if [ ${USER} ]; then
export XDG_CACHE_HOME="/tmp/${USER}/.cache"
fi
Das habe ich direkt so aus dem Gentoo-Wiki geklaut, ist also nicht auf meinem Mist gewachsen. Überhaupt habe ich mich hauptsächlich am entsprechenden Artikel über SSDs orientiert, auch wenn ich den etwas chaotisch finde. Aber trotzdem habe ich - wie dort empfohlen - einen entsprechenden trim-Eintrag in die crontab eingetragen, damit einmal in der Woche aller Müll freigegeben wird.
Sodann habe ich mich dran gemacht, die alte Platte aus- und die neue einzubauen. Erstaunlich, dass die auch schon mittlerweile 12 bis 13 Jahre alt ist. OK, die hat auch eine ganze Weile in der PS3 gesteckt, daran kann man sehen, wie alt die tatsächlich ist! Damals waren 500 GB in 2,5" ja noch relativ ungewöhnlich. Wann habe ich die eigentlich in das Notebook eingebaut, ist noch gar nicht so lange her, glaube ich... Oh. OK, mein eigener Blogeintrag zu dem Thema sagt, dass das wohl tatsächlich schon war, als ich dieses Notebook vor mittlerweile fast 5 Jahren bekommen habe. Wie die Zeit vergeht!
Wie immer einfach mit dd von der alten auf die neue kopiert und danach mit gparted die /home-Partition entsprechend vergrößert. Jajaja... irgendwann mach ich auch mal eine komplette Neuinstallation. Aber wie immer: Danach lief erstaunlicherweise auch alles auf Anhieb. Sogar das Windows. Das ist ja im Allgemeinen immer etwas frackiger, wenn sein Boot Device plötzlich anders aussieht.
Andererseits wäre ein komplettes Neuinstallieren vielleicht doch mal eine Idee, denn bei dem vielfachen Kopieren und Resizen, das diese Partition mittlerweile mitgemacht hat, habe ich das Gefühl, dass irgendwas seltsam ist: Laut df -h sind / und /home 64Z groß. Also Zetabyte. Ähmja. Nein. Nicht wirklich. Irgendwer rechnet da mit falschen Daten, aber ich habe bisher nicht rausgefunden, wer. Der Kernel meldet f_blocks=18446744069453111296 für / an das df, aber fdisk zeigt die richtige Partitionsgrößen an, fsck.ext4 ist auch der Meinung, dass das Dateisystem die richtige Größe hat. Ich habe keine Ahnung, was da abgeht, aber da ich das erst nach einem Tag überhaupt gesehen habe und bisher auch noch keine negativen Auswirkungen zu bemerken waren, werde ich es für's Erste ignorieren. Für den Fall der Fälle habe ich ja die alte Platte als Backup, da sind ja alle meine Daten noch drauf. Ich vermute irgendeinen Überlauf.
Was jedenfalls ganz hervorragend ist: Die Geschwindigkeit. Mein Linux war vorher ja schon relativ schnell - dafür, dass es sich um einen alten i5 der ersten Generation handelt zumindest. Natürlich ist alles, was mit Rechenleistung zu tun hat, noch immer grottenlahm; also zB das Bearbeiten von Fotos und Kompilieren von Programmen. Aber statt anderthalb Minuten fürs Booten zu brauchen, ist das System jetzt in gut 30 Sekunden eingeloggt. Programmstarts gehen jetzt deutlich zügiger, besonders Gimp und Firefox und Konsorten, die offenbar viel kleines Geschrebbels zusammensuchen müssen, bevor sie starten können. Außerdem ist das Notebook im ruhenden Desktop jetzt praktisch völlig geräuschlos. War mir vorher noch nie aufgefallen, wie laut die Platte war. Jetzt müsste ich nur der CPU glaube ich mal eine generalreinigung verpassen, der Lüfter geht häufiger mal an und die Kerntemperaturen sind doch etwas höher als früher. Neue Wärmeleitpaste wäre wohl mal eine Idee.
Und Windoof? Das startet auch sehr viel flotter! Geradezu blitzschnell. Also, für Windows-10-Verhältnisse. Dass es hier und da eine Gedenkminuten (Stunde) einlegt, ist ja normal, besonders wenn es seine monatlichen Patches auspackt und installiert. Oder eben stattdessen nichts tut, obwohl es eigentlich nichts anderes zu tun gäbe und man däumchendrehend vor dem Bildschirm sitzt und sich denkt: "Ja, was denn jetzt, passiert noch was?"
Fazit: Hätte schon vor Jahren mal eine SSD kaufen sollen.
EDIT 16.3.2022: Da die SSD nicht in der Datenbank war, aber dafür die mit der größeren Kapazität von 2TB, habe ich folgende Zeile in der drivedb.h der smartmondtools angepasst:
/var/db/smartmontools # diff drivedb.h /usr/share/smartmontools/drivedb.h
1970c1970
< "SanDisk SDSSDH3((250|500|1000|1024|2000)G| [124]T00)|" // Ultra 3D, tested with SanDisk SDSSDH3250G/X61170RL,
---
> "SanDisk SDSSDH3((250|500|1000|1024|2000)G| [24]T00)|" // Ultra 3D, tested with SanDisk SDSSDH3250G/X61170RL,
Wie man sieht, es fehlte nur die 1 für 1TB-Laufwerke. Außerdem habe ich mir ein kleines Script dazu gestrickt, das mir die relevanten Daten zum Thema TBW ausgibt, damit ich die nicht immer selber in der Ausgabe vom smartctl heraussuchen muss:
#!/bin/bash
SSD_DEVICE="/dev/sda"
SMART_INFO=$(smartctl -a "$SSD_DEVICE")
ON_TIME_TAG="Power_On_Hours"
GB_WRIT_TAG="Total_Writes_GiB"
GB_READ_TAG="Total_Reads_GiB"
GB_NAND_TAG="Total_NAND_Writes_GiB"
RESERVD_TAG="Perc_Avail_Resrvd_Space"
ON_TIME=$(echo "$SMART_INFO" | grep "$ON_TIME_TAG" | awk '{print $10}')
GB_WRIT=$(echo "$SMART_INFO" | grep "$GB_WRIT_TAG" | awk '{print $10}')
GB_READ=$(echo "$SMART_INFO" | grep "$GB_READ_TAG" | awk '{print $10}')
GB_NAND=$(echo "$SMART_INFO" | grep "$GB_NAND_TAG" | awk '{print $10}')
RESERVD=$(echo "$SMART_INFO" | grep "$RESERVD_TAG" | awk '{print $10}')
TB_WRIT=$(echo "scale=3; $GB_WRIT / 1024" | bc)
TB_READ=$(echo "scale=3; $GB_READ / 1024" | bc)
TB_NAND=$(echo "scale=3; $GB_NAND / 1024" | bc)
echo "BytesWritten.sh, version 1.0, 2022-03-16"
echo ""
echo " Gigabyte Written: $(echo $GB_WRIT | sed ':a;s/\B[0-9]\{3\}\>/,&/;ta') == $(echo $TB_WRIT | sed ':a;s/\B[0-9]\{3\}\>/,&/;ta') TiB"
echo " Actual NAND Writes: $(echo $GB_NAND | sed ':a;s/\B[0-9]\{3\}\>/,&/;ta') == $(echo $TB_NAND | sed ':a;s/\B[0-9]\{3\}\>/,&/;ta') TiB"
echo " Gigabyte Read: $(echo $GB_READ | sed ':a;s/\B[0-9]\{3\}\>/,&/;ta') == $(echo $TB_READ | sed ':a;s/\B[0-9]\{3\}\>/,&/;ta') TiB"
echo ""
echo " On-line Time: $(echo $ON_TIME | sed ':a;s/\B[0-9]\{3\}\>/,&/;ta') hr"
echo " Reserved Space: ${RESERVD} % (for relocating blocks)"
echo ""