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Seelscheider Schilder

Wie man an der gestrigen Verwendung eines Retrorten-s/w-Artikels ablesen kann, ich hatte gestern nicht viel Zeit. Deshalb heute erst die Bilder, die ich unterwegs gemacht habe. Mal wieder ging es durch das schöne (?) Seelscheid, also an der Hauptstraße entlang von Laden zu Laden, nicht durch die tatsächlich recht hübschen Sträßchen um die Kirchen. Hier oben auf dem Bergrücken ist es eigentlich ziemlich langweilig, wie in jedem anderen beliebigen deutschen Straßendorf. Ein Laden reiht sich an den anderen, unterbrochen von Schildern und Leuchtreklame, auf die ich mich gestern im wesentlichen konzentriert habe. Viele Motive gibt es ja nicht mehr in dem Kaff meiner geliebten Heimat. ;-)


Die Leute kennen mich sicherlich auch schon da oben: Da ist er wieder, der Idiot mit der Kamera, der alles fotografiert, egal wie banal und alltäglich es ist. Aber in der Banalität des Alltags liegt die Kunst, denke ich. Vielleicht. Ich mein, was soll ich machen, ich kann jetzt nicht jeden Tag durch die Weltgeschichte gurken, nur um einigermaßen spannende Bilder für meinen Blog zu finden. Dafür ist der Sprit zu teuer. (Note to self: Ich muss noch tanken, gestern war mir zu teuer. Die Bombenwerferei in anderen Gegenden der Welt scheint mal wieder auf den Benzinpreis durchzuschlagen.)

Wie man jedenfalls sehen kann, bin ich von der einen Seite des Dorfes bis zur anderen gelaufen. Jeder Gang und so. ...macht die Füße mehr kaputt. Das wechselhafte Wetter mit Hitzewellen und Schauerfeuchte gibt meinen alten knackigen Gelenken den Rest. Bin ich nicht noch etwas jung für Rheuma? Gicht? Wurmfraß? Alles im Popo, jedenfalls. Aber ich will mich nicht schon wieder beschweren, von den höheren Mächten hört ja eh keiner zu, so es sie denn gibt. (Die Mutter liest mal wieder so ein furchtbar aufrührerisch-atheistisches Buch, dass sie vor Jahren von meinem Bruder bekommen hat. Daher diese Kommentare. Will mir selbst meine langen gepflegten Agnostizismus austreiben. Ts.)


Aber egal. Was hat das mit Fotos von Schildern zu tun, die anzeigen, wo der Abwasser-Kanal verbuddelt ist? Nichts. Außer vielleicht, dass am Ende eh alles den Bach runter geht. Der unausweichliche Hitzetod des Universums und so weiter. Endlich im Gleichgewicht. Bis dahin! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 230: Kölner Winter

Fomapan 100 #44, 31. Januar 2023
  • Nikon F601
  • Entwicklung: Microphen Stock, 16:45 Minuten (12:00+40%), 20°C, Adofix Plus 1+5 (9.), 7:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Das besondere an diesem Film ist, dass ich ihn nicht nur mal wieder um zwei Blendenstufen gepusht habe, sondern auch, dass ich keine Daten zu den verwendeten Zeiten, Blenden und Objektiven habe. Einfach, weil ich keine Zeit hatte, das alles aufzuschreiben, als wir mit Finchen bei diesem Schiet-Wetter durch die Stadt gegangen sind. Deshalb können wir - ganz uncharakteristisch - diesen Teil des Films einfach mal so genießen, ohne ihn zu sehr analysieren zu müssen. ;-) Davon abgesehen scheinen mir so ziemlich alle Bilder mit dem 50mm E-Serien-Objektiv gemacht zu sein. Und zumindest als der Abend später wurde dann auch ziemlich weit offen.

Fangen wir also einfach mal mit einem der diversen Portale des Kölner Doms an, bzw. dem Fenster darüber. Wie man am Himmel sehen kann, es war wirklich nicht das beste Wetter. Trotzdem haben wir hier einigermaßen starke kontraste, was wohl auch am Pushprozess liegt. Wenn man zwischen die Verstrebungen hinein zoomt, sieht man dementsprechend auch schon recht kribbeliges Korn. Aber ich bin immer wieder fasziniert, dass der Kentmere 400 sich recht gut pushen lässt, dafür dass es sich ja doch immerhin um einen der günstigeren Filme handelt, die man so bekommen kann.


Ähnlich sieht das Bild aus, wenn man von der Hohenzollern-Brücke in Richtung des Doms zurück schaut. Hier hat F noch eben schnell den berühmten Liebes-Schlösser-Cache mitgenommen, der gehört für jeden Cacher ja zum Pflichtprogramm. Schon recht kribbelig, was man da im Himmel alles an Korn hat. Aber das macht ja auch den Charme eines solchen s/w-Experiments aus. Insgesamt gefällt mir das Bild sogar sehr gut, ich sollte häufiger mal solchen touristischen Blödsinn fotografieren. Und ein bisschen Street Photography wäre auch mal schön, aber ach, das Persönlichkeitsrecht der abgebildeten Menschenmassen kommt mir dann immer ins Gehege. Hier und bei diesem Rauschen kann man die Leute zum Glück alle nicht erkennen, deshalb macht das auch nichts, denke ich.

Da Köln ja bekannt für seinen Karneval ist, hier noch ein Beispiel für das, was einen im Februar so erwartet: Ein bisschen dickliche Leute mit seltsamer Kappe auf dem Kopf! ;-) Ich denke, vorne in diese Tülle, die der in der Hand hält, gehören eigentlich noch ein paar Strüssche rein. Aber da der eigentliche Karneval noch ein paar Tage entfernt war, als wir hier waren, gab es die wohl noch nicht.

Am Römisch-Germanischen Museum habe ich dann noch den halben beleuchteten Schriftzug mitgenommen. Weil der so glühte, also von hinten. Und diese Metallverkleidung des Gebäudes fasziniert mich ja auch immer wieder, wenn ich hier vorbei kommen. Beides kommt auf dem Film richtig gut raus. Die Laterne links gibt zugleich noch ein bisschen Chaos im Bild. Gefällt mir. (Ja, klar, was soll ich auch andres sagen? ;-))


Auf der Hohestraße hab ich dann versucht, nur die Beleuchtung mitzunehmen, statt alle Leute, die dann nachher meckern, dass sie im Internet sind. Siehe Persönlichkeitsrecht oben. (Warum ist das in Deutschland eigentlich so seltsam? Die Leute haben Fratzenbuch und Schmoogl, holen sich die Aal-Ex-Ah ins Haus und regen sich dann auf, wenn sie mal aus Versehen im Bild stehen... Naja... Muss so eine Sache sein.) Jedenfalls, man sieht, es wurde langsam Abend und somit dunkler, da kommen die Lampen und die Leuchtreklamen richtig gut raus. Auch ein witziges Bild.

Wir waren dann mit ihr in einem der leckeren Restaurants (Pizza) am Heumarkt, wo wir nachher dann noch dieses Lastenrad gefunden haben. Mit dem regennassen Kopfsteinpflaster darunter und den Leuchtreklamen dahinter ergab das ein sehr spannendes Motiv. Eines der besten Bilder auf der Rolle, glaube ich. Also, ich finde es jedenfalls sehr spannend.

Nebenan habe ich dann noch das Gilden Brauhaus erwischt, wie es nachts mit dieser aufwärts strahlenden Beleuchtung aussieht. Ziemlich cool eigentlich. Überhaupt finde ich, dass sich s/w-Filmfotografie, und insbesondere mit einem gewissen Push, für solche Nachtaufnahmen gut eignet. Da kommen immer wieder spannende Ergebnisse bei rum.


So auch bei der Pommensbude. Also, Pommes und Currywürste. Und wahrscheinlich noch einige andere Schweinereien. Hier finde ich besonders faszinierend, dass man die Preistafel sogar noch fast lesen kann. Die Überschriften gehen ganz gut, der Rest versinkt leider in der Körnung des Films. Die Auflösung hinkt hier leider hinter der Schärfe des Objektives etwas hinterher. Trotz des recht heftigen Pushs sind aber die Mittentöne noch immer durchweg gut zu erkennen. Selbst in den dunkelsten Stellen kann man noch was erkennen, zB den "Currywurst"-Schriftzug auf der Theke neben dem Getränkeschrank.

Was ich erst kapiert hatte, als wir auf dem Rückweg waren: Die Karnevals-Heinis lassen sich tatsächlich von innen beleuchten. So wird gleich noch ein viel spannenderes Motiv daraus. Leider habe ich es nicht ganz geschafft, den CDU-Schriftzug hinter einem der Typen zu verstecken. (OK, den hatte ich damals auch glaube ich gar nicht wirklich wahrgenommen. ;-)) Ansonsten eine nette Nachtszene aus Köln, wie man sie eben nur um die Karnevalszeit herum antrifft.


Das Bahnhofsgebäude ist ja am Tag nicht unbedingt das schönste, was Köln zu bieten hat, aber nachts, wenn es von innen beleuchtet ist, wird es zu einem strahlenden Palast. Also, zumindest auf diesem Foto von mir. Dann sieht es schon fast wieder cool aus in seiner verspielten Strenge der 1950/60er Jahre. Schon witzig, was die damals für Architektur gehalten haben! ;-)

Im Bahnhof selber habe ich dann noch diesen Snack-Shop mitgenommen. Bei ISO 1600 kann man schon bei sehr sehr wenig Licht Bilder machen, das merke ich immer erst, wenn ich es versuche. Im digitalen Zeitalter ist man es ja so gewöhnt, dass man einfach ein bisschen an dem ISO-Regler dreht und dann kann man praktisch bei stockfinsterer Nacht noch Fotos machen. Aber bei Film ist das eben nicht so einfach möglich und deshalb ist es gerade so spannend. Frage mich, wie der Film wohl aussähe, wenn ich ihm noch eine Stufe abverlangen würde. Weiß nur nicht, ob ich ihn dann noch in unter 20 Minuten aus dem Microphen wieder raus kriegen würde! ;-)


Von oben vom Bahnsteig aus habe ich dann noch den Blick zum Musical Dome versucht, aber dafür war es dann doch ein bisschen sehr dunkel. Wobei die Taxis, die draußen warten, schon ganz interessant geworden sind. Wie gesagt, Nachtfotos auf Film sind echt spannend!

Und ganz zum Schluss dann noch was ganz seltenes: Ein Bild des Fotografen selber. Wie man sieht, es war kalt und nass und ich habe meine rote Winterjacke über dem schwarzen Sweater an. Und natürlich zwei Kamerataschen um den Hals! ;-) Gutes Bild, das meine Frau da gemacht hat. Besonders die Reflexe hinter mir im Glas der Fahrplankästen faszinieren mich.

Nächstes Mal: Mit der Canon in der Waldau. Die wollte ich auch noch mal probieren, vor allem, nachdem ich das Sigma-Zoom mal wieder festgeschraubt hatte und es nicht mehr so viel hin und her wackelt.

Lab Cache am Gesteinsgarten

Gestern Abend waren wir noch mal wieder schnell draußen gewesen und zur Abwechslung sind wir mal wo anders hin. Also, nicht so ganz wo anders, einfach nur oberhalb vom Kurpark im Gesteinsgarten. Da gab es nämlich einen Lab Cache, den wir noch nicht hatten. Die vermehren sich zZt ja auch irgendwie inflationär, muss man halt nicht viel Wartungsarbeit rein stecken, wenn die einmal existieren. Geparkt hatten wir eigentlich direkt vor Ort, sodass ich auch direkt mit Fotos anfangen konnte. Zum Beispiel dieses hervorragende blaue Klohäuschen! ;-)

Aber interessant sind eigentlich ja die Steine, die hier rum stehen und lehrreich sind. Weil, an jedem steht ja ein kleines Schildchen mit Namen und Zeitalter und sowas. Und da mussten wir auch den ein oder anderen Hinweis finden. Die einzelnen Stationen lagen allerdings relativ nach beieinander, sodass wir nachher noch ein bisschen um den steimelsberg gelaufen sind. Meine alte Zivi-Dienststelle. Da sind wir immer mit dem Dienststellenhund lang, wenn der entwässert werden musste. Das arme Tier, gibts bestimmt auch nicht mehr. Genauso wie die Dienststelle, da ist jetzt ein Wasuachimmer. Steht jedenfalls ein ganz anderes Schild dran, schon ein paar Jahren.


Auf der Wiese bei den Steinen gab es auch schon die ersten schönen grünen Äpfel. Aber ob die schon reif sind oder nur abgeworfen auf dem Boden liegen, weil es in letzter Zeit mal wieder zu trocken war und der Baum Wasser sparen muss, weiß ich auch nicht. Aber wie gesagt, wir sind um den Berg gelaufen und auf dem Weg stand einer der Pöller herum, die normalerweise die Durchfahrt versperrt. Ob den wer vergessen hat oder ob der einfach grundsätzlich nicht mehr eingesetzt ist?


Im Wald habe ich dann mal der Reihe nach diverse Zaunpfähle und -pfosten fotografiert. Hätte wohl doch die Empfindlichkeit ein bisschen hoch stellen müssen, denn die Bilder sind zum Teil doch ein bisschen verwackelt. Und das, obwohl ich die Blende schon bis zum Anschlag aufgemacht habe.

Apropos alte Dienststelle, da habe ich den Hintereingang auch direkt mal fotografiert. Da sind wir früher hin und wieder den Weg runter mit dem kleinen treckerartigen Dingsbums, das nur drei Gänge hatte, die man aber nur einlegen konnte, wenn das Ding stand, ganz seltsames Teil, wo war ich? Jedenfalls sind wir glaube ich nie durch dieses Tor durch, immer nur bis kurz davor. Man, was haben wir da in diesem riesigen Garten für Rodungen vorgenommen. Und das mir mit meinen beiden linken Händen... Da kommen Erinnerungen wieder hoch! Wie hieß der Herr Hausmeister eigentlich noch mal?


Am Ende habe ich dann noch ein paar Pferde getroffen. Hübsch weiße Pferde. Die haben in der tiefen Sonne recht hübsch geleuchtet und außerdem hatte ich dann noch mal wieder die Chance, das 200mm zu benutzen. Habe ich in letzter Zeit viel zu wenig, weil wir immer erst so spät draußen sind, dann ist es meist schon zu dunkel. Und wie gesagt, ich will ja nicht wieder drauf rum reiten, aber ich habe ja nur 'ne alte Kamera mit sehr miesem Rauschen bei hohen ISO-Werten...

xsane mit einem alten USB-Scanner unter Windows 10

Heute mal was ganz anderes: Letztens bei der Schwiegermutter diesen uralten HP ScanJet 4200c gefunden, der seit bestimmt 20 Jahren nicht mehr in Betrieb ist, weil der letzte Treiber, den es dafür gab, glaube ich unter Windows 98 (ohne SE) lief. Aber: Es gibt funktionierende Linux-Treiber dafür. Also habe ich das gute Stück mal abgestaubt und angeschlossen, mit dem Ziel, es unter Windows 10 WSL2 ans Laufen zu kriegen. Spoiler: Hat relativ schmerzfrei funktioniert!

Vorweg: Das ist jetzt keine Anleitung dafür, dass man diesen alten Scanner tatsächlich wieder für irgendeinen produktiven Einsatz verwenden sollte. Dafür ist er einfach nicht mehr Stand der Technik. Ich sehe das eher als Proof of Concept: Wenn man will, kann man also einen alten Scanner wieder ans Laufen bekommen, und zwar mit mehr oder weniger Windows Bordmitteln. Schließlich gibt es noch andere, bessere alte Scanner, die einfach seit Jahren keinen Support mehr erfahren haben, unter Linux aber nach wie vor einwandfrei laufen. Schon ein bisschen pervers, waren Scanner doch früher eher umgekehrt der Grund, noch ein altes Windows auf der Platte (oder gar in einer VM) zu haben.


Angefangen habe ich ganz einfach mit dem ganz normalen WSL Install. Das habe ich ja vor einiger Zeit ja schon mal beschrieben. Die Installation eines Default-Ubuntu läuft erfahrungsgemäß ja problemlos. Danach habe ich die üblichen Verdächtigen installiert und schließlich xsane und gimp. (sudo apt install xsane gimp) Das sane-find-scanner findet natürlich als erstes Mal gar nichts, was auch nicht wirklich verwunderlich ist, schließlich zeigt das lsusb auch keinen angeschlossenen Scanner an.

Um USB-Geräte an die VM durchzureichen, in der das Linux läuft, sind ein paar Tools nötig, einerseits auf der Windows-, andererseits auch auf der Linux-Seite. Letzteres braucht die Pakete linux-tools-virtual und hwdata. (sudo apt install linux-tools-virtual hwdata) Windows hingegen braucht das Paket usbipd-win, das man bequem durch ein PowerShell-winget-Kommando installieren kann. (winget install usbipd) Nach einem Neustart - es ist schließlich Windows! - kann man dann beliebige USB-Geräte an die VM durchreichen. (usbipd wsl list zum Auflisten der Geräte, usbipd wsl attach --busid <bus>-<id> zum Durchreichen.)


Zurück in der Linux-Shell findet lsusb direkt das neue Device, sudo sane-find-scanner zeigt an, dass es auch glaubt, dass das ein Scanner ist, und sudo scanimage -L identifiziert ihn auch brav als solchen. Starte ich dann xsane, wird der Scanner auch direkt gefunden. Das einzige, das ich gerade parat hatte, war ein Haufen Dia-Streifen (in ihrer Schutzhülle), die ich mal eben so auf den Scanner gelegt habe. Zum Testen reicht das. Und siehe da: Nach einigem hin und her Fahren des Scanner-Wagens gibt es ein Vorschaubild, aus dem ich etwas ausschneiden kann. Ein Klick auf Scan befördert das Bild dann auch nach dem dritten Versuch in den Speicher des Rechners.

(Die ersten zwei Versuche scheiterten meiner Meinung übrigens nicht am Setup, sondern daran, dass der Scanner eben 20 Jahre nicht mehr verwendet wurde und der Wagen auf halbem Weg stecken geblieben ist. Nach ein paar weiteren Vorschauscans, die den Wagen immer wieder vor und zurück gefahren haben, ging es dann nämlich. Wundert mich ja eh, dass die alte Lampe in dem Teil tatsächlich noch leuchtet.)


Das Ergebnis ist nun eher so naja, aber das war ja auch zu erwarten. Ich denke, das Scanergebnis würde sich sicher verbessern, wenn ich die Dias aus der Tüte nehmen würde und vor allem mal den Scanner auseinandernehmen und von innen die Glasplatte reinigen würde. Wie ist da eigentlich der ganze Staub rein gekommen?! Die Dinger sind offensichtlich nicht richtig dicht.

Ich werte diese ganze Bastellei also mal einfach als vollen Erfolg! Das Ganze war schon fast erschreckend einfach. Es ist tatsächlich einfacher, Linux-Software - auch kompliziertere Dinge - unter Windows ans Laufen zu bekommen als so manche Windows-Funktion. (Ich grusel mich ja noch immer jedes Mal, wenn ich auf meinem Rechner Win 11 starte!) Mit ein paar schnell zusammen gehackten Scripten könnte man das ganze sogar so weit automatisieren, dass das sogar die eher weniger technisch begabte Schwiegermutter benutzen könnte. Denn wenn der ganze Scheiß erst mal installiert ist, muss man ja nichts weiter machen, als das Gerät an die Linux-VM anzuschließen und Xsane zu starten. (Im Linux sollte man allerdings noch dafür sorgen, dass man Xsane nicht als Root starten muss, was aber keine größere Operation ist.)

Abends im Hexenwald

Gestern Abend war es nicht so sehr warm und schwül, wie es letzte Woche öfter mal war, deshalb sind wir abends noch ganz spontan in den Hexenwald gefahren. Ich musste eh meine KFZ von der Straße entfernen, weil heute morgen der Biomüll sonst wieder nicht an mir und der Hecke vorbei kommt, und wenn der Motor eh läuft, kann ich auch die drei, vier Kilometer runter ins Dorf fahren und dann am Ruhewald parken. Deswegen beginnt der Eintrag auch mit Fotos vom "Wohnblock", der da mitten in der Wildnis steht. Wie in der Sparkasse die Schließfächer. Frage mich, ob das von der gleichen Firma hergestellt wird.


Sind dann am Waldrand entlang in Richtung Rauschen der Autobahn gewandert. Um diese Tageszeit ist das Licht ja doch sehr interessant zum Fotografieren. Wie sehr der Jagdhochstand im Abendlicht geleuchtet hat, kommt allerdings nicht ganz so gut raus. Mit den Masten hat es etwas besser funktioniert, da dahinter der blaue Himmel extrem blau war. Es ist halt Sommer und Abend, das ist die beste Kombination für kontrastreiche Farben.

Ansonsten habe ich wieder die üblichen blühenden Gemüse fotografiert. Das ist mit dem weit offenen 50/1.4 gar nicht so leicht, besonders mit dem Cropfaktor der D100. Ich fürchte, da müsste ich tatsächlich ein Stativ verwenden, um nicht ständig aus der Fokusebene heraus zu verwackeln. Ich glaube, da liegt auch der Grund, weshalb es kaum schnellere Objektive als f/1,4 gibt: Nicht nur, dass der Aufwand einfach zu groß wird, man kriegt auch einfach nichts mehr scharf gestellt, was näher als ein paar Meter entfernt ist, weil die Ebene das Volumen der größten Schärfe einfach so dünn wird. (Wobei mich das 55/1.2 Noct ja doch mal schwer interessieren würde.) Das Ergebnis ist, das die Bilder meist ein bisschen weichgezeichnet aussehen. Aber jetzt auch nicht schlimmer als früher mit dem Reisezoom bei 4½-fachen Blende! ;-)


Mehr oder weniger spontan und nach einem Blick auf die Geocaching-Karte, um nicht den falschen Weg den Berg hoch zu nehmen, meinte J dann, dass man auch den Cache da oben auf den Weg mitnehmen könnte. Gesagt, getan und oben am Bergrücken dann rechts abgebogen, statt links zu dem anderen Wanderparkplatz abzubiegen, der eigentlich das Ziel vor meinem unbewussten geistigen Auge war.

Auch hier oben im Hexenwald sind in den letzten Jahren sehr viele Monokulturen eingegangen, aber mittlerweile haben die Brombeerbüsche und all das andere kriechende Gemüse die freien Flächen zu gewuchert. Trotzdem, noch stehen ein paar alte Baumleichen herum. Sind das die, die sich eh nicht gelohnt haben, die abzumachen und zu verarbeiten? Oder ist das eine Art der Renaturierung, dass man wartet, bis die von alleine umfallen, damit Pilze und Viecher einen Lebensraum finden? Ich weiß es nicht.


Mittlerweile ist es ja schon wieder Mitte Juli, was bedeutet, dass die Sonne schon wieder viel zu früh untergeht. Bestimmt schon wieder eine halbe Stunde verloren, seit Sonnenwende war. Deshalb waren wir auch vor den Nachrichten schon unterwegs, damit wir etwas länger Licht hatten. Es wurde dann zwischen den hohen Bäumen auch schon schnell ein bisschen kalt und feucht. Immerhin haben die Wolken mit der Sonne zusammen ein interessantes Farbenspiel veranstaltet. Ob da noch immer Asche von den brennenden kanadischen Wäldern im Jetstream rumfliegt? Wobei der ja eh mal wieder zum erliegen gekommen sein soll, deswegen auch die Hitzewellen rund um den nördlichen Teil des Globus. In Texas muss es ja genau so heiß sein wie in Südeuropa, irgendwo jenseits von 45°. Und ich Kalifornien fallen im Death Valley wohl die Touristen ins Koma, wenn sie bei 54°C aus ihrem klimatisierten SUV aussteigen.

Aber ich reg mich wieder auf. Sollte ich nicht tun, sondern stattdessen dem Wanderweg A4 folgen, einfach tief durchatmen und auf bessere Zeiten warten. Denn ein paar flusige Disteln zu fotografieren, das ist viel entspannender. ;-)


Problem ist nur, dass ich schon wieder so viele Bilder gemacht habe, dass ich gar nicht weiß, wohin damit. Hatte ich schon erwähnt, dass die D100 (mechanisch) wieder sehr viel besser funktioniert, nachdem ich sie jetzt mal wieder für zwei Monate im Dauereinsatz hatte? Die Drehrädchen gehen wieder viel besser und selbst die Abblendtaste funktioniert wieder recht zuverlässig, solange der Akku ganz voll ist! Ja, Mechanik, die nicht bewegt wird, steckt irgendwann fest. Was die Elektronik angeht, naja, ist halt 20 Jahre alt. Der CCD sieht echt nicht mehr so gut aus. Und den Blitz zu benutzen, das traue ich mich gar nicht erst, der Kondensator, der den lädt, ist bestimmt genauso hinüber wie alle anderen da drin. (Siehe Abblendtaste.)

Jetzt hab ich doch wieder über die alte Kamera erzählt. Komme mir vor, wie so ein Opa im Altenheim. "Damals...!!!" ;-) Deshalb zurück zu den Fotos: Nachdem wir die Dose gefunden hatten - übrigens an einer Stelle, an der wir definitiv schon einmal waren, denn ich habe mich an den Busch erinnert, der mich gepiekst hat! Nur hing da damals was in den Bäumen, jetzt lag es unten an der Wurzel -, ging es den Berg wieder runter. Zwischen den Bäumen war es zu dunkel für Fotos, und ehrlich gesagt auch etwas motivarm.

Unten angekommen aber, da konnte ich beim schwindenden Licht der untergehenden Sonne noch mal so richtig die Masten in Szene setzen. Und die Schilder. Und all das andere Zeug, was da so in der Landschaft rum steht. Muss ein reichhaltiges Jagdrevier sein, bei den ganzen Hochständen, die hier in der Gegend verteilt sind. Ich mein, ich habe glaube ich drei bis fünf davon hier drin, und das war sicher nur die Hälfte derer, denen wir begegnet sind. Hätte also auch 10 verschiedene hier einbauen können.


Am Ende wurde das Licht dann aber doch etwas wenig, weshalb ich wieder weit offen fotografiert habe. Und selbst damit wurden die Bilder dann etwas "flach". Aber immerhin kann man selbst bei solchen Lichtverhältnissen noch bei ISO 200 Fotos machen, was schon erstaunlich ist. Insofern ist das 50/1.4 natürlich eine interessante Sache, vor allem damals in der Film-Ära, als man nicht einfach so mal eben am Knöpfchen drehen konnte. Und auf Film sieht man die leichten Unschärfen und Chromafehler eh nicht so direkt. Ansonsten ist das Teil natürlich auch damals schon eher so ein Angeber-Ding gewesen, schließlich hat das damals bestimmt das dreifache von einem 1,8er oder 2er gekostet, was praktisch in allen Lichtsituationen außer den extremsten genauso ausreichend ist und zugleich schärfer. Heutzutage ist der Preisunterschied prozentual zwar auch nicht mehr ganz so groß - vielleicht noch das Doppelte muss man dafür bezahlen, weil die Teile einfach seltener sind -, aber insgesamt kosten alle gebrauchten Objektive eben nur einen Bruchteil dessen, was sie mal neu gekostet haben. Insofern stand das eben schon länger auf meiner Liste und vor allem habe ich so ein 50er, das auch auf dieser Kamera und allen meinen analogen Nikons einwandfrei funktioniert.