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Glas

Bei der Mutter heute das glasige Internet eingerichtet. Selten so eine reibungslose telekommunikationstechnische Umstellung erlebt. Echt ehrlich. Ich habe in der Beziehung ja schon einiges mitgemacht. Aber das war jetzt wirklich einfach. Nach dem das mit dem Verlegen des Kabels ja schon einigermaßen kompliziert (und mit Glasbruch verbunden) war, war das ja auch eigentlich nötig. ;-)


Jedenfalls: Die SMS zur Umstellung heute morgen um 7 bekommen. Hin gefahren. Link geöffnet, Modem-ID eingetragen. Die Lampe war durchgängig grün, bevor die Seite zu Ende geladen hatte. FritzBox von oben geholt, wie sie bisher ans DSL angeschlossen war. Angeschlossen. In der Zwischenzeit war die Mail mit den Einrichtungsdaten da, das Passwort zum PDF kam (ebenfalls als SMS) praktisch gleichzeitig. Daten eingegeben: Internet läuft.

Einzig die Telefonie wollte nicht auf Anhieb. Das lag aber weder an mir noch an der Telekom, sondern an der Fritzbox. OK, ein kleines bisschen lag es schon an mir, ich wollte nämlich die ganze Einrichtung nicht neu machen müssen, deshalb habe ich gedacht, ich könnte die bisherigen Einträge einfach bearbeiten. Grundsätzlich kann man das auch machen. Funktioniert nur nicht. Deswegen noch mal alles im Bereich Telefonie gelöscht und neu eingerichtet. Dann ging auch das.

Ich bin erstaunt, dass das so reibungslos gehen kann. Vor allem, weil ja auch noch ein Provider-Wechsel damit verbunden war. (OK, dass 1&1 uns nicht gehen lassen wollte und deshalb die Nummern noch einen Monat länger blockiert hatte als nötig, damit hatten wir uns ja schon abgefunden.) Wie auch immer: Bisher war das immer mit irgendeinem Problem verbunden, das man nur mit stundenlangen Hotline-Telefonaten bekämpfen konnte. Oder der Beschwörung dunkler telekommunkiativer Geister. Black Magicks und Voodoo und sowas. Scheint sich ja doch mal was getan zu haben.

Der umsonst Scanner vom Flohmarkt

Hier also endlich ein Follow-Up zu dem Scanner, den ich am Anfang des Monats ergattert habe. Naja, eigentlich hat mein Lieblingsbruder den ergattert, denn er hat ihn als Dreingabe zu einem seiner Einkäufe dazu bekommen. Für lau. Umme. Sozusagen für nix. Da er selber sowas nicht brauchen kann, habe ich mich dann bereit erklärt, das Ding mit zu nehmen und ihm ein Zuhause zu bieten. Wenn das mal kein Fehler war! ;-)

Denn: Es fehlt ein entscheidendes Detail, weshalb die das Gerät offenbar nicht los geworden sind. Nämlich der Negativ-Streifen-Halter. Oder zumindest der Diarahmen-Halter. Ohne ist das Teil nämlich praktisch nutzlos. Und über 20 Jahre alt. Und der Hersteller existiert eigentlich gar nicht mehr, sondern hat seine Konsumer-Sparte vor Jahren zu Geld gemacht! Und versuch mal, für ein nutzloses, über 20 Jahre altes Gerät, dessen Hersteller eigentlich gar nicht mehr existiert ein Ersatzteil zu bekommen! Trotzdem, für den Müll ist er dann auch wieder zu schade.


Aber erstmal vorne weg: Es handelt sich um einen Minolta Dimâge Scan Dual II AF-2820U. Damals, so um die Jahrtausendwende herum, war das ein recht gutes Teil! Immerhin hat der Scanner eine Auflösung von 2820dpi (daher die Bezeichnung im Namen) und die Tests von damals lesen sich eigentlich recht gut, für das, was es ist. Das Fazit war damals allenthalben: Brauchbar. Und wer weiß, er ist bestimmt schneller, als mit dem Flachbett-Scanner zu hantieren. Gut, der macht auch mehr als die doppelte Auflösung. Hm, falls ich das Ding ans Laufen kriege, mache ich mal ein Shoot-Out und gucke, wer bei ähnlicher Auflösung tatsächlich schneller ist und ein besseres Ergebnis liefert.

Das heißt natürlich, dass ich irgendwo her den Negativstreivenhalter FH-U1 bekommen muss. Wie bereits angedeutet: Minolta gab es damals schon nicht mehr wirklich, die hatten sich ja mit Konica zusammen getan. Konica-Minolta gibt es zar auch heute noch, aber die machen nur noch professionelle Anwendungen, was auch immer das heißen mag. Ich glaube, große Laser-Drucker und sowas. Irgendwas im Bereich bildgebende Medizinprodukte glaube ich auch noch. Aber aus dem Consumer-Bereich sind die seit Jahren verschwunden. Irgendwann Mitte der 2000er. Glücklicherweise habe ich tatsächlich eine einzige Auktion bei ehBlöd gefunden, die dieses Teil im Angebot hatte, und ich habe es eben für 14,50 + Versand bekommen. Dann bin ich ja mal gespannt! ;-) Das war es mir jetzt jedenfalls wert. (Der Dia-Halter wäre zwar auch geil, vor allem bei der Menge Dias im Keller, die der Schwiegervater produziert hat. Aber der ist wahrscheinlich genauso Unobtainum!)

Das andere Problem ist, dass auch kein anderes Zubehör bei dem Scanner dabei war. Also insbesondere kein Netzteil. Glücklicherweise habe ich im Haus was gefunden, das tatsächlich die geforderten 9V mit dem richtigen Stecker ausgibt, allerdings nur 1A, statt den 1250mA, die auf dem Gehäuseboden vermerkt sind. Für einen grundlegenden Test, ob überhaupt Leben in dem Teil (also insbesondere der Lampe) steckt, sollte das aber reichen. Bevor ich das Netzteil eingesteckt habe, habe ich jedoch einen Blick ins Innere geworfen, einfach nur, um zu sehen, dass die Kiste nicht abfackelt, wenn ich sie einstecke. Wer weiß, in wie viel Regen und brütender Hitze das arme Ding schon auf dem Flohmarkt gestanden hat.


Innen drin sah alles soweit OK aus. Ich habe auch noch mal verifiziert, dass das tatsächlich center positive sein muss, was ich auf dem kleinen Post It vermerkt habe, das ich jetzt an die Innenseite des Deckels gepappt habe. Mit Tesa, damit es nicht abhaut, versteht sich. Die Dinger halten ja grundsätzlich nicht von alleine! ;-)

So, und ich hoffe, dass ich dann nächste Woche tatsächlich mal meinen Test machen kann, wenn die fehlende Halterung tatsächlich kommen sollte. Ich denke, ich werde das dann auch direkt mal ausmessen und ein 3d-Modell davon bauen, damit man das im Notfall nachdrucken kann. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 242d: Vier Filme Kassel, Teil 4

Agfa APX 100 #2 + #3, 19. April 2023
  • Nikon F90X, Nikon Lens Series E 50mm 1:1,8, Nikkor AI 35mm 1:2, Nikkor AI 135mm 1:2.8, Nikkor AF 85mm 1:1.8
  • Entwicklung: Kodak D-76 Stock, 6:00 Minuten (5:30+10%), 20°C, Adofix Plus 1+7 (4.), 8:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Jetzt wird es so richtig heftig, denn am vorletzten Tag in Kassel habe ich so viele Fotos gemacht, dass mir gerade Angst und Bange wird, dass ich die jetzt alle in einem einzigen Eintrag abhandeln soll. Das liegt daran, dass hier nicht nur Bilder vom morgendlichen Spaziergang drin sind, sondern auch vom nachmittäglichen Ausflug an den Herkules. es werden also wieder eher kurze Bildbeschreibungen werden. Das macht aber nichts, denn im insgesamt haben wir ja mittlerweile genügend Beispiele dafür gesehen, dass die F90x mit den Nikkoren drauf hervorragende Fotos macht und ich muss mich nicht zu sehr in den Details ergehen. Nur wenn es nötig sein sollte! ;-)

Aber fangen wir an mit der Allee im Park, die zum Tempelchen auf der Insel führt. (A, 1/125s, f/4, 85mm AF.) Trotzdem, dass ich hier die Portrait-Brennweite genommen habe, hat das Bild schon fast einen gewissen Weitwinkel-Vibe. Vielleicht, weil es trotzdem so ein bisschen wie eine Totale aussieht: Der einsame, verlassene Tempel am Ende des Fluchtpunkts. Also ziemlich genau die Wirkung, die ich auch erzielen wollte. Man beachte den schwarzen Punkt auf dem Weg: Ein Rabe.

In die andere Richtung stand ebenfalls ein Vogel, eine Nilgans, die vor der Orangerie auf und ab stolzierte. (A, 1/160s, f/4, 85mm AF.) Mit dem Lustschloss im Hintergrund ein sehr gutes Bild. Hätte noch ein bisschen in die Knie gehen sollen, um die beiden Sachen näher zusammen zu bekommen. Ansonsten, Urteil gut.


Ein seitlicher Blick auf die Orangerie folgt. (A, 1/640s, f/4, 35mm AI.) Hier stellt sich der Fluchtpunkt nicht ganz so direkt ein, denn die Bäume im Vordergrund verdecken doch ein bisschen die Gebäude, die den Weg begrenzen. Die Autos stören mich ein bisschen. Die paar Leute, die so früh morgens unterwegs waren, dagegen eher weniger.

Im Park habe ich natürlich auch einige hochkante Fotos gemacht; im Handy-Zeitalter ist das ja standard, aber auf Film finde ich das noch immer eher ungewöhnlich. Hier hat es Pomonia erwischt. (A, 1/125s, f/4, 85mm AF.) Ich hab vergessen, welche mythologische Rolle die gute gespielt hat. Aber ich finde, sie ist vom Bildhauer ganz gut in ihrer Bewegung eingefangen worden. Das kurze Tele hat hier genau das gemacht, was es soll: Schönen Hintergrund, scharfes Motiv.

Am Fluss habe ich dann noch genau ins Licht der aufgehenden Sonne fotografiert. Eigentlich waren die Boote am anderen Ufer das Motiv. (A, 1/2500s, f/2, 85mm AF.) Mit der sehr weit geöffneten Blende bekommen wir einen beinahe transparenten Vordergrund aus Gebüsch, und trotzdem ist das Boot scharf. Hübsche Zeichnung auf dem Wasser, auch Wolken sind noch ein bisschen erkennbar. Ebenfalls gut.


Ein paar Meter weiter habe ich dann noch diesen Anleger mitgenommen, einfach weil es sich gerade so ergab. (A, 1/160s, f/8, 35mm AI.) Hier habe ich das genaue Gegenteil gemacht: Blende schön weit zu, alles ist knackscharf. Wieder wäre ein bisschen weiter in die Knie gehen gut gewesen, einfach um - wie eigentlich geplant gewesen - das Haus am anderen Ufer in den Torrahmen zu bekommen. Vergebene Chance.

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Kleinere Reparaturmaßnahmen

Wo ich gerade dabei war: Ich habe dann mal den Balgen an der unbekannten Kamera wieder befestigt. Dazu habe ich mir als erstes Mal genau angeschaut, was da abgeht. Die Verklebung, die den (papierdünnen) Balgen an der Frontplatte befestigt hatte, scheint über die Jahrzehnte einiges an Feuchtigkeit angezogen zu haben. Denn nur dort, wo sich diese befand, hat der Rost sich bis tief ins Metall gefressen. Oder vielleicht waren da irgendwelche anderen oxidierenden Komponenten drin, wer weiß, was die damals verbaut haben.


Bei dieser Inspektion wurde mir dann schnell klar: Da klebt nichts anders drauf, das muss erst mal runter. Zuerst habe ich es mit einem Wattestab in WD40 versucht, aber außer Fusseln im Rost hat das nichts gebracht. Dann bin ich auf Alkohol gewechselt, um das WD40 wieder weg zu bekommen, denn da klebt bekanntlich ja auch nichts drauf. Schweren Herzens habe ich also den Dremel ausgepackt und mit dem feinen Polierkopf und mäßigem Druck den Rost so lange bearbeitet, bis der Stahl darunter zum Vorschein kam.

Das ging ganz gut und dann habe ich das gleiche auf der anderen Seite, also am Ansatz des Faltbalgens versucht. Da klebten nämlich genau so viele Krümel dran rum. Danach habe ich ein paar Streifen Teppichklebeband angebracht. Das kann man nämlich relativ rückstandsfrei wieder los werden, wenn es nicht funktioniert. Und das war auch ganz gut so, denn: Hat nicht funktioniert. Am Balgen wollte es nicht kleben bleiben. Deswegen habe ich dann das schwerere Geschütz aufgefahren.


Für solche Zwecke habe ich ja mal vor längerer Zeit eine große Flasche Flüssigkatex angeschafft. Das wird ja auch nicht besser, muss auch mal verwendet werden. Hier gilt das gleiche: Das Zeug ist relativ neutral und wenig aggressiv, löst also den alten und empfindlichen Balgen nicht auf. Außerdem kann man das im getrockneten Zustand recht simpel einfach wieder abziehen. Also habe ich flugs ein bisschen von dem Zeug auf der Innenseite aufgepinselt und dann den Balgen angedrückt. Das Praktische ist, dass ich während der Trockenphase keine Klammern oder sowas brauchte, weil ich die Kamera einfach zuklappen konnte. Und was soll ich sagen: Das hält bombenfest. Außerdem kann so an die frei gerubbelten Stellen, an denen jetzt kein Lack mehr dran ist, keine Luftfeuchtigkeit mehr dran kommen. Also hoffe ich mal, dass es auch nicht weiter rostet.

Bleibt die Tatsache, dass der Schirm, bestehend aus eine angeätzten Glasscheibe, bei etwa einem Drittel abgebrochen ist. Mit dem bisschen, was davon noch übrig ist, konnte ich aber zumindest die grundsätzliche Funktionstüchtigkeit und Lichtdichtigkeit testen. Natürlich steht das Bild in der Kamera Kopf. Und spannend ist es auch nicht, einfach nur der übliche Blick auf Kuhweid. ;-)


Heute morgen habe ich dann mal das Maßband genommen und abgemessen, was denn das Format des Mediums wäre, das man mit so einer Kamera belichten kann. Wie man aus der hoch professionellen Zeichnung da unten entnehmen kann, war die Breite des Schirms wohl mal so um die 52mm und die Höhe ungefähr 41mm. Das entspricht etwa 2⅛ x 1⅝ Zoll. Was mich nach ein bisschen Recherche zum Sixteenth Plate Format geführt hat, also einem 16tel der originalen Nassplatten-Größe. Halte ich persönlich für ein sehr seltsames Format, aber was weiß ich schon?!

Das wiederum hat mich dann auf Aspekte der Fotografie gebracht, über den ich bisher noch nicht so viel gehört hatte: Tintype und Ferrotype. Ich war mir zwar bewusst, dass noch weit bis ins 20ste Jhd. hinein auf Jahrmärkten oder ähnlichen Veranstaltungen Portraits der Besucher angefertigt wurden, und zwar auf Metallplatten. Diese wurden mit einer Lichtempfindlichen Silber-Schicht (Nitrat?) beschichtet und konnten relativ einfach entwickelt werden, sodass die Kundschaft die fertigen Bilder praktisch direkt mit nach Hause nehmen konnten. Der Trick dabei war, dass die belichteten und entwickelten Silber-Stellen tatsächlich heller erschienen als die dunkle Platte aus Metall, sodass man ohne großen Aufwand einen Positiv-Eindruck erhielt, obwohl man eigentlich ein Negativ betrachtet. Also, so verstehe ich jedenfalls die diversen Artikel und Webseiten, die ich zwischenzeitlich zu dem Thema gelesen habe. Über den Zusatz verschiedener (giftiger) Substanzen (Cyanide?) wurde dieser Effekt noch verstärkt.


Und ich glaube, dass ich genau so ein Teil hier in den Händen halte: Eine alte Kamera für Tintype. Das würde erklären, weshalb man den Schirm relativ einfach und kompliziert abziehen kann, um eine beschichtete Platte einzusetzen. Die kleinen Portraits waren wohl am Ende des 19ten Jhds. sehr beliebt. Wenn man Tyntype oder Ferrotype bei eBay eingibt, bekommt man jedenfalls einen Haufen kleiner Porträtfotografien angeboten, die die Jahre erstaunlich gut überstanden haben. Denn im Gegensatz zu Papierfotos, die früher oder später weg rotten, sind diese Bilder auf Metallplatten ziemlich beständig dem Zahn der Zeit gegenüber.

Ich habe sogar ein, zwei Angebote gefunden, in denen man einen passenden Plattenhalter erwerben könnte. Sind leider sehr teuer oder in UK, was den Versand erschweren würde. Aber ich muss mal auf den kommenden Flohmärkten die Augen offen halten, vielleicht findet man da sowas ja auch. Wäre jedenfalls extrem interessant, wenn man da einfach einen Bogen Film einspannen könnte. Oder auch einfach nur ein Fotopapier, das ich dann nachher entwickeln könnte. Oder ich bastel mir was aus schwarzer Pappe und stecke ein Stück 35mm Film rein! Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! ;-)

Insgesamt also ein sehr interessanter Kaninchenbau, in den mich diese kleine Kamera also geführt hat.

...und dann war da noch was Unbekanntes

Auf dem Flohmarkt habe ich zu der Rolleiflex auch noch dieses sehr seltsame Gerät bekommen. Ich bilde mir ja ein, wenigstens ein oberflächliches Wissen von Kamera und der entsprechenden Historie zu haben, aber dieses Teil sagt mir erstmal auch nichts.

Was weiß ich darüber? Eigentlich nichts. Es handelt sich offensichtlich um ein eine Art Balgenkamera. Statt eines Objektives gibt es nur eine einzelne Linse hinter dem Verschluss. Dieser hat zwei Hebelchen, der eine löst den Verschluss aus, der andere wählt den Modus: Bulb oder irgendeine unbestimmte Zeit - ich schätze sowas wie 1/50s. Sehr faszinierend. Vorne kann man noch einen kleinen Rahmen aus einigermaßen stabilen Draht aufklappen, vielleicht als Stütze? Oder als Sucher?


Und das Bild wird auf der anderen Seite auf eine Glasplatte geworfen (die leider schon defekt war, als ich das gute Stück bekommen habe). Ich nehme an, dass man hier - wenn man die Kamera auf einem Stativ montiert hat - die Bildkomposition vornehmen kann, dann die Glasplatte herausziehen und gegen ein kleines Film-Magazin oder eine Nassplatte austauschen kann. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich so kleine Kameras dafür gab und ob die Belichtungszeit für sowas langsames ausreichend ist.

Ehrlich gesagt, habe ich absolut gar keine Ahnung, worum es sich hier tatsächlich handelt. Es gibt keine Beschriftung, keine Marierung, rein gar nichts, was mir einen Hinweis auf Hersteller oder Modell geben würde. Ich wüsste nicht mal genau, wonach ich suchen sollte. Zuerst dachte ich, es würde sich eigentlich eher um sowas wie eine Kamera Obskura handeln, nur ein bisschen mehr ausgeklügelt mit Linse und so, weil der Verschluss nämlich in der B-Einstellung hängen blieb und ich den Hebel manuell zurück setzten musste. Nach ein paar Mal fing er dann aber regelmäßig an, automatisch wieder zurück zu schnappen.


Leider ist der Balgen vorne von Frontplatte abgerostet. Überhaupt ist da schon ein kleines bisschen viel Rost im Spiel. OK, nennen wir das mal Patina! ;-) Aber funktionstüchtig ist das so nicht, deswegen werde ich da eine hochprofessionelle Restauration durchführen. Also, so professionell, wie ich das kann. Ich werde keine großen Veränderungen vornehmen, keine Angst. Nur den Balgen möchte ich schon ganz gerne wieder vorne dran haben an der Stelle, wo er hin gehört. Der Plan ist, dass ich dafür den Rost weg mache, zumindest dort wo die Verklebung war, welche wohl die Feuchtigkeit angezogen hat. Also nicht außen rum, nur innen, wo es nötig ist. Dann werde ich es wohl mit dem guten doppelseitigen Teppichklebeband versuchen und wenn das nicht hält, mit dem flüssigen Latex, das ich eh noch im Schrank stehen habe. Das ist weniger aggressiv als irgendein Klebstoff.

Also, stay tuned. Vielleicht kriege ich ja auch noch raus, was das überhaupt für ein Teil ist. ;-) Sieht ein bisschen nach sowas wie einer primitiven Ensignette aus, aber die waren glaube ich alle mit Film, oder?