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Schwarz-weiß und analog, Teil 110: Rund um Lanzenbach

Film: Fompan 100 #24, Kamera: Nikon FE10, Juli 2021

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Man kommt ja zu nix. Deshalb bin ich mal wieder ganz froh, dass ich eine laaaange Pipeline mit s/w-Fotos habe. ;-) Da kommt noch was. Nur, ich habe noch nichts zu den vielen Fotos geschrieben. Mal sehen, ob ich das mit meinem leicht belämmerten Kopf heute noch hin bekomme...

Heute gibt es jedefanlls Fotos, die ich im Juli mit der damals ganz frisch in meinen Besitz gelangte Nikon FE10 gemacht habe. Diese und das dazugehörige Objektiv hatte ich ja bereits vor längerer Zeit hier vorgestellt und für ein ganz besonders interessantes Stück Technik befunden. An diesem ersten Tag habe ich auch mal wild sämtliche Objektive durcheinander gemischt, die auf diese Kamera drauf passen, einfach um zu sehen, was die Kamera so mit denen macht.

Das Foto, von dem ich normalerweise annehme, dass es eh nichts wird, weil es am Anfang des Films liegt, handelt heute von einer unscharfen Bierflasche im Grünzeug am Wegesrand. (Zoom Nikkor 35-70mm @ ca. 60mm, 1/500s, ca. f/4,2.) Wie man sieht, ich habe mir nicht allzuviel Mühe gegeben, als ich dieses Bild gemacht habe. Trotzdem kann man schon mal ein paar Dinge feststellen: Kaum Abschattungen in den Ecken, auch keine erkennbaren Verzeichnungen, und die Schärfe wäre auch ganz gut, wenn ich halt nicht falsch fokussiert hätte.

Das zweite Bild sieht dann direkt viel besser aus: Heu, Himmel und Flugzeug! (Nikkor AF 20mm, 1/500s, f/5,6.) Natürlich kann die FE10 mit dem Autofokus und dem Chip in diesem Objektiv nichts anfangen, aber das ist ja gerade das Erstaunliche am Nikon-F-System: Alles ist irgendwie miteinander kompatibel. Und da ich hier einfach nur auf unendlich fokussieren musste, konnte ich auch nicht groß was falsch machen! ;-) Insgesamt ein hübsches Bild, in dem mir das Schattenspiel der Wolken auf den frisch gemähten Feldern besonders gefällt. Das im Weitwinkel winzige Flugzeug sieht man nur auf den zweiten Blick.


Im Juli stand das Korn gerade ganz besonders schön auf den Feldern und ich habe es mir nicht nehmen lassen, auch direkt mal ein paar Ähren am Feldrand zu fotografieren. (Zoom Nikkor 35-70mm @ 35mm, 1/1000s, ca. f/3,5.) Hier kann man schon ein bisschen Abschattung in den Ecken erkennen, die beim Flaschenfoto oben durch das Hineinzoomen abgeschnitten wurde. Aber Schärfe und Bokeh sind auf diese Entfernung relativ gut, finde ich. Wie gesagt, es handelt sich hier ganz sicher nicht um das beste Objektiv, das je unter dem Namen "Nikkor" verkauft wurde - vor allem, weil es höchstwahrscheinlich nicht mal von Nikon gebaut wurde -, aber wirklich schlecht ist es auch nicht. Für ein normal-Zoom auf einer günstigen Analog-Kamera eigentlich ganz passend. Das Motiv selber ist auch ganz gut getroffen, finde ich.

Nebenan stand direkt das Wiesenschaumkraut oder Bärenklau (oder sowas) am Wegesrand. (Zoom Nikkor 35-70mm @ 70mm, 1/250s, ca. f/8.) Etwas überbelichtet und auch nicht hundertprozentig scharf, aber ich habe halt genau auf die Fliege gezielt. Die ist auch extrem scharf. Bei f/8 haben wir hier im Hintergrund tatsächlich noch immer erstaunlich brauchbares Bokeh. Schönes Bild.


Und noch ein bisschen weiter stand dann noch eine Distel. (Zoom Nikkor 35-70mm @ ca 50mm, 1/500s, ca. f/7 - wie man an den Angaben sieht, ist es nicht ganz einfach zu raten, welche Blendenöffnung man effektiv bekommt, wenn man am Zoom dreht.) Sehr tolles Bild, finde ich jedenfalls. Sehr schön scharfe Blüten und Fusseln. Tolle Unschärfe im Hintergrund. Schöne Wolken. Und die leicht schattigen Ecken geben dem Ganzen noch den zusätzlichen Retro-Look! Irgendwie perfekt in seiner Inperfektion. ;-)

Jetzt zwei mal Trecker! Das erste Bild zeigt sogar gleich zwei! (Nikon Series E 135mm, 1/2000s, f/4.) Das E-Serien-Objektiv kann hier sein Alter so richtig ausspielen, ist es doch eigentlich ein echtes AI-Objektiv mit langem Focus-Throw und somit perfekt für manuelle Kameras geeignet. Die Schärfe, der Kontrast und die Belichtung sind nahezu perfekt gelungen und auch der Bildausschnitt gefällt mit sehr gut. Leider laufen da oben in der Ecke Leute rum, blöde Spaziergänger! ;-) Trotzdem, ein sehr schöne Bild.


Der einzelne Trecker, der gerade noch so über den Hügel schaut, ist allerdings auch verdammt gut! (Nikon Series E 135mm, ca 1/2000s, f/4.) Ich glaube, mehr muss ich gar nicht sagen; das Gleiche, wie beim ersten Bild, gilt hier auch: Sehr schöner Kontrast, toller Bildausschnitt, hübsche Wolken. Schön. Gut gelungen. Sehr zufrieden damit.

Noch eine Distel, dieses Mal mit einem Falter drauf, dahinter den der Ölberg. (Zoom Nikkor 35-70mm @ ca 55mm, 1/1000s, ca. f/7.) Es war hier oben etwas windig, deswegen ist der Falter leider nicht so scharf, wie er es sein könnte, denn der Distelstrauch bewegte sind schon etwas hin und her. Also, eigentlich eher vor und zurück. Ansonsten finde ich das Bild ganz gut. Schade, dass es nicht ganz scharf geworden ist.

Die Straßenmarkierungen für die Verlegung der Versorgungsleitungen fand ich dann so spannend, dass ich da auch mal ein Bild von gemacht habe. (Zoom Nikkor 35-70mm @ 35mm, 1/250s, ca. f/8.) Witzig oder albern? Oder einfach nur doof? Ich weiß es nicht! Der Smiley gibt dem ganze jedenfalls das gewisse Etwas! ;-) Aber man kann hier gut bewerten, wie viele Verzerrungen und sonstige Fehler das Objektiv so macht, wenn man es so weit abblendet. Nicht allzu viele, für ein seltsames Kit-Objektiv zweifelhafter Herkunft.


Der Schilderwald steht (oder stand) jedenfalls direkt um die Ecke. (Zoom Nikkor 35-70mm @ 35mm, 1/60s, ca. f/11.) Der Grund für das weite Abblenden war hier, dass ich tatsächlich alles scharf haben wollte, was auch ganz gut geklappt hat: Sowohl im Vordergrund als auch im Hintergrund sind (fast) komplett scharf. Die vielen Schilder sind jedenfalls witzig, finde ich.

Um die Ecke hab ich dann mal wieder die Telefonkabel fotografiert. (Zoom Nikkor 35-70mm @ ca 50mm, 1/1000s, ca. f/4.) Klasse Bild, auch dieses gefällt mir sehr gut. Der Himmel mit federleichten Wölkchen, die Kabel, der Mast. Mehr muss ich glaube ich nicht sagen. Eins meiner Besseren. ;-)


Auch den Basketball-Korb habe ich ja schon mehrfach dazwischen gehabt. (Zoom Nikkor 35-70mm @ ca 50mm, 1/2000s, ca. f/4.) Die Strommasten im Hintergrund stehen genau an der richtigen Stelle, wie ich meine. Auch eine der besseren Versionen dieses Motives. ;-) Ich glaube, auf dieser kleinen Wanderung ums Dorf hatte ich wirklich Glück, nur gute Bilder heute! ;-) Ich mein, klar, bei den "guten" Nikkoren erwarte ich das eigentlich auch, aber auch das Zoom macht eigentlich einen ganz brauchbaren Eindruck, oder?

Kurz vor der Heimkehr dann noch das - damals - neue Warnmänneken am Ortseingang fotografiert. (Zoom Nikkor 35-70mm @ 35mm, 1/125s, ca. f/3,5.) Das leuchtet recht kräftig, obwohl es hier einigermaßen im Schatten steht. Interessant. Genauso interessant wie die Frage, weshalb ich dieses Bild vorgezogen habe... Wahrscheinlich wegen des Formats.

Vorher habe ich noch die Bank in Edgoven fotografiert, die steht so schön im Gebüsch. (Nikkor AF 20mm, 1/500s, f/5,6.) Auch dieses Bild gefällt mir sehr gut. Gute Belichtung und viel Kontrast. Und überhaupt, diese Bank ist eine meiner liebsten, weil man in die andere Richtung so schön ins Tal gucken kann. Außerdem bin ich an der Stelle meist reif für eine Pause. ;-)


Und zuletzt noch eine Bierflasche, diese hier ist aber schön scharf und steht rum, statt faul im Gras zu liegen. (Zoom Nikkor 35-70mm @ 35mm, 1/500s, ca. f/3,5.) Hier kann man auch ganz gut sehen, wie das Objektiv hier Drehungen ins Bild bringt, wenn man in den unscharfen Hintergrund guckt. Witziges Bild, das mir - schon wieder der gleiche Text - gut gefällt.

So, und jetzt ist Zeit für ein erstes Fazit: Die FE10 macht sehr schöne Bilder, vor allem mit den besseren Nikon-Objektiven. Aber auch das Kit-Zoom ist ganz offenbar auch nicht so schlecht, wie das Internet an mehreren Stellen behauptet. Wie auch immer, die Belichtungsmessung der Kamera macht einen guten Eindruck und die Bilder sehen echt gut aus. Gefällt mir.

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