Bad Honnef und kein Wasser im Rhein
Nachdem in Emmerich am Rhein der Pegel unter 0 gefallen ist, mussten wir uns das gestern mal selber anschauen. Nun ist Emmerich ein bisschen weit weg, aber der Rest vom Rhein ist ja genauso leer - Bad Honnef tut es also auch. Also nach getaner Arbeit mal eben die 20 km da runter gefahren.
Zuerst einmal begrüßt einen zZt die halb gesperrte Brücke, vor 16h auch ganz gesperrt, wenn man dem Schild trauen kann. Da wird wohl gerade der Straßenbelag ausgetauscht. Deshalb fange ich völlig am Thema des Artikels vorbei mal erst mit Baumaschinen an. Kann ich halt einfach nicht dran vorbei gehen.
Aber dann, wenn man den Blick ein bisschen weiter schweifen lässt, stellt man fest: Tja, der Seitenarm, der die Insel Grafenwerth vom Festland trennt, ist eigentlich leer. Das bisschen Wasser, das da noch drin ist, kommt nur davon, dass die Sportboote da wohl ihre eigene Fahrrinne haben. Alles andere ist festes Land und man bräuchte die Brücke eigentlich gar nicht. Selbst der Aalscokker liegt trocken und traurig auf einer Sandbank und ist zu Fuß erreichbar.
Da können auch weder der Drachenfels noch die Drachenburg irgendwas dran machen, das Wasser ist weg und die Frage, warum es am Rhein so schön ist, müssen wir demnächst umformulieren: "Welcher Rhein?" Aber das klären wir dann besser im "erweiterten Artikel", denn es kommen insgesamt noch knapp 50 weitere Fotos heute. Ja, ich habe mich mal wieder voll zurückgehalten mit dem Drücken auf den Auslöser. Klick!
Zuerst einmal begrüßt einen zZt die halb gesperrte Brücke, vor 16h auch ganz gesperrt, wenn man dem Schild trauen kann. Da wird wohl gerade der Straßenbelag ausgetauscht. Deshalb fange ich völlig am Thema des Artikels vorbei mal erst mit Baumaschinen an. Kann ich halt einfach nicht dran vorbei gehen.
Aber dann, wenn man den Blick ein bisschen weiter schweifen lässt, stellt man fest: Tja, der Seitenarm, der die Insel Grafenwerth vom Festland trennt, ist eigentlich leer. Das bisschen Wasser, das da noch drin ist, kommt nur davon, dass die Sportboote da wohl ihre eigene Fahrrinne haben. Alles andere ist festes Land und man bräuchte die Brücke eigentlich gar nicht. Selbst der Aalscokker liegt trocken und traurig auf einer Sandbank und ist zu Fuß erreichbar.
Da können auch weder der Drachenfels noch die Drachenburg irgendwas dran machen, das Wasser ist weg und die Frage, warum es am Rhein so schön ist, müssen wir demnächst umformulieren: "Welcher Rhein?" Aber das klären wir dann besser im "erweiterten Artikel", denn es kommen insgesamt noch knapp 50 weitere Fotos heute. Ja, ich habe mich mal wieder voll zurückgehalten mit dem Drücken auf den Auslöser. Klick!
Um dem Wasser wenigsten etwas näher zu kommen, bin ich dann die Landungsbrücke Nummer 1 runter, die war mal wieder nicht abgesperrt. Die sollte es aber vielleicht sein, denn es geht da mittlerweile ziemlich steil runter. Das kommt dann wohl auch davon, dass es da kein Wasser mehr gibt. Ich bin ja echt schlecht im Abschätzen von sowas,l aber 2 bis drei Meter fehlen da sicher. Das einzig bisschen Wasser befindet sich noch in der Fahrrinne. Und das ist auch nicht mehr wirklich viel. Vielleicht sollten die unten in Holland mal die Schleuse dicht machen, damit das nicht alles abläuft... (Jaja, man sollte da keine Witze drüber machen.)
Unten auf dem schwimmenden pontonartingen Dingsbums standen dann auch gleich noch ein paar Flaschen Corona herum, nur so um einen auch noch mal kurz an die andere Katastrophe zu erinnern, die noch immer nicht vorbei ist. Wir leben schon in seltsamen Zeiten. Außerdem ist es mir gerade so gelungen, die leicht abgemagerte Taube auf der Reling zu erwischen, bevor die genau in dem Moment weg geflogen ist, in dem ich endlich das 200mm fertig aufgesetzt hatte. Manchmal wäre ein Zoom doch praktisch. Aber dann sind die Bilder halt nicht so cremig. Also muss es in diesem Fall mal wieder ein Crop tun!
Ich weiß ja nicht, ob in dem wenigen Wasser überhaupt noch Fische leben, vor allem, weil das von der vielen Sonne bestimmt auch ziemlich aufgeheizt sein wird, aber die Angler haben noch nicht aufgegeben. Immer und immer wieder warf der seine Angel aus, habe ihn eine ganze Weile beobachtet. Ich hoffe, er hat nichts dagegen, dass ich ihn mit unkenntlich gemachtem Gesicht ins Internet stelle...
Nebenbei ein paar der üblichen Motive abgelichtet, bei dem vorhandenen Licht konnte ich mal wieder die Blende weit machen. Das ist halt der Vorteil am Abend. Und auch der Nachteil, denn so richtig gut ausgeleuchtet war irgendwie gar nichts mehr. Dabei waren es noch immer knapp 30°, und das Abends um 9. Kein Wunder, dass da kein Wasser im Fluss ist. Kann es jetzt bitte noch mal regnen? Bitte, bitte?
Am viel zu breiten Strand wurde wohl vor kurzem gegrillt, denn noch hatte sich keine Möwe oder freilaufender Hund das Würstchen geschnappt, das da liegen geblieben war. OK, bei den Grillfackeln wäre ich auch skeptisch. Überhaupt, außer ein paar Enten (kommen später) und der einen Taube haben wir so gut wie kein Viehzeugs gesehen. Jedenfalls kein lebendiges.
Ich weiß ja nicht, ob diese Algenmatten auf den Steinen wieder lebendig werden, wenn (falls?) wieder Wasser drüber kommt. Wenn die die ganze Zeit in der brütenden Sonne liegen, ist das bestimmt nicht gut für die DNA. Was ist die Strategie dieser Lebewesen gegen Sonnenbrand? Aber selbst die Steine, die noch feucht sind, sehen nicht besonders bewuchert aus. Mag daran liegen, dass die normalerweise soundsoviele Meter unter Wasser liegen, da kommt sonst kein Licht dran.
Hübsch waren die Muschelschalen, die wir hier unten gefunden haben. Ich habe fleißig Fotos gemacht, während J ein paar grobe Verunreinigungen weggeräumt hat. Glas und Plastik, hauptsächlich, was das zurückweichende Wasser halt freigegeben hat. Von der alten Weltkriegsmunition, vor der im Fernsehen ständig gewarnt wird, haben wir zum Glück nichts gesehen. Gut, ich weiß auch nicht, ob das hier in Bad Honnef überhaupt ein Thema ist. Haben die hier groß was drauf geworfen?
Außer ein paar rostigen Dingsen gab es jedenfalls nichts, was in irgendeiner Weise gefährlich aussah. Gut, das heißt nicht, dass es hier nichts gibt, aber. Und jemand hatte Steine gestapelt. Gut, die sind nur mäßig gefährlich, wenn sie umkippen und einem dabei auf den großen Zeh fallen.
Gegenüber ist dann ja wohl tatsächlich dicht gemacht worden. Das habe ich jedenfalls so verstanden. Keine Schule mehr auf Nonnenwerth. Dann kann der Herr Dingsbums ja jetzt sein Projekt mit dem Hotel machen. Oder wir kaufen das und machen da demnächst unser TR Meeting. Oder das TD. Oder beides!
Nebenbei: Das Wasser ist mittlerweile so lange so weit zurück gegangen, dass da auf dem Rheinstrand bereits Tomatenkerne aufgegangen sind, sich zu einer kompletten Pflanze entwickelt und bereits eigene Tomaten produziert haben. Die sehen gar nicht mal so schlecht aus, aber ich fürchte, die sind mit irgendwas belastet. Andererseits, die Angler... wenn die was fangen, essen die das dann tatsächlich? Der Rhein soll grundsätzlich ja wieder sauber sein, aber wer weiß, was für Altlasten sich da noch im Ufersand verstecken...
Und dann die paar Enten, Köpfchen unters Wasser, Schwänzchen in die Höh’. Die scheinen zumindest noch ein bisschen was zu finden, was sie von den Steinen abgrasen können. Wenn die von den Tomaten wüssten.
Dann waren wir auch fast schon an der südlichen Spitze, wo der Damm die Insel mit dem Land verbindet. Da sind wir dann aber nicht weiter, sondern wieder hintenrum zurück. Hier oben ist ja praktisch gar kein Wasser mehr im abgetrennten Teil. Nur noch eine einzige Geröllwüste. Sieht echt verstörend aus. Ich habe ja schon so einige Rheinniedrigwasser miterlebt, aber das nimmt ja einfach kein Ende. Auch wenn für morgen ein paar Schauer angekündigt wurden, danach war es das dann schon wieder und die 14-Tage-Vorschau sagt nur Sonne voraus. So ein paar Tropfen füllen den Rhein nicht wieder auf.
Da wir noch nicht genügend Schritte hatten, sind wir dann auch noch am Spielplatz vorbei zum nördlichen Zipfel der Insel gegangen. Da liegen diese riesigen, künstlichen Kieselsteine (?) rum. Ist das eine Sitzgelegenheit oder ist das Kunst? Normalerweise sind die ja wohl zumindest manchmal von Wasser umspült, also denke ich: Kunst, aber sicher bin ich mir nicht.
Auf dem Weg dorthin noch mal kurz vom Weg abgekommen und den Aalschokker fotografiert, wie er da traurig auf seiner Sandbank liegt. Ist bestimmt auch nicht so gesund für den Kiel, diese einseitige Belastung. Habe ich jedenfalls noch nicht gesehen, dass der auf Land liegt. Mag sein, dass das schon vorgekommen ist - wie gesagt, so selten ist Niedrigwasser jetzt auch wieder nicht -, aber ich kannte das noch nicht. Und der liegt ja wirklich richtig auf dem Festland, man kann zu Fuß hin. Bin ich aber nicht, denn ich wollte J nicht verlieren, die war weiter gegangen.
Auf dem Weg zur Inselspitze lag dann noch ein sehr großes rostiges Dings am Strand, das jemand mit einem Holzpinn aufgestellt hatte. Gern genommenes Motiv, auch wenn es mittlerweile so dunkel geworden war, dass ich selbst mit dem 28mm auf ISO 800 stellen musste. (Mir ist übrigens aufgefallen, dass die Kamera das Sigma fehl-identifiziert und behauptet, es würde sich um ein kleines Nikkor Zoom handeln. Haben die Freunde von Sigma einfach die ID recycelt? Seltsam.)
Haben uns dann noch ein paar Minuten unter den Mast mit der Markierung für die Einfahrt in den Seitenarm gesetzt und den Schiffen zugeschaut, wie sie durch die Abenddämmerung dampften. Inzwischen war es auch schon fast angenehm, die Temperaturen fielen gegen 10 so langsam unter 25°C. Trotzdem recht schwül. Das ist ja irgendwie das Verwunderliche: Es ist offenbar unheimlich viel Wasser in der Atmosphäre, es kommt nur nicht runter, es bilden sich einfach keine Wolken. Irgendein Meteorologe, der mir das mal erklären kann?
Wie auch immer, auch ser schönste Ausflug muss mal irgendwann enden, vor allem, wenn man am nächsten Tag was zu tun hat und ins Bettchen muss. Deshalb den langen, beschwerlichen und vor allem recht dunklen Weg zurück angetreten. Da wir noch immer nicht genügend Schritte hatten - die Insel ist gar nicht so groß, wie sie immer tut - haben wir diesen noch ein bisschen künstlich verlängert. Um kurz vor 11 waren wir dann wieder zu Hause, aber Bearbeiten von Fotos und vor allem Texte tickern war dann nicht mehr drin.
Fazit: Kein Wasser im Rhein. Wir sind dem Untergang geweiht!
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