Tokina AT-X 80-400mm 1:4.5-5.6 (Minolta AF Version)
Ich hab ja mal wieder ein Herz für Altglas, weshalb ich mir am Wochenende ein neues altes Objektiv gesnipert habe. Hatte ich ja schon mal angedeutet (in einem der diversen Artikel, die noch gar nicht veröffentlicht sind - soviel zu linearem Ablauf der Zeit, Mr. Sisko). Und jetzt ist das gestern schon gekommen! Die Post/DHL scheint schon im Weihnachtsmodus zu sein. Eingeliefert wurde es montags morgens um 9:38, angekommen ist es am Dienstagmittag um Viertel vor 2. Das sind knapp unter 28 Stunden für ein Paket aus Hamburg - Respekt! Das schaffen die sonst schon mal auch bei kürzeren Strecken nicht so schnell!
Aber jetzt zum Inhalt der Sendung: Ich bekam mal wieder im strömenden Regen den üblichen Schuhkarton in die Hände gedrückt, aber innen drin war alles sehr gut mit Luftpolstern abgesichert. Grundsätzlich also gut verpackt, wobei ich dem Inneren ein Sehr Gut gebe, während das Äußere nur Befriedigend war.
Nachdem ich mich durch die Klebebandumwicklung gekämpft hatte, hielt ich das gute Stück dann endlich in den Händen: Ein Tokina AT-X 80-400mm 1:3.5-5.6 in der Version für Minolta AF - also passend zu den diversen Minoltas, die ich im Analogen zur Auswahl habe, und natürlich der Sony Alpha 7.
Nach dem Auspacken beschlug dann erst mal alles, was mit der warmen Heizungsluft in Berührung kam. Draußen war, wie gesagt, nass-kalt-novembrig. Aber so konnte ich direkt schon mal sehen, dass da keine Kratzer auf der Frontlinse sind! Immerhin schon mal ein guter erster Eindruck. Insgesamt sieht der ganze Tubus ziemlich unbenutzt aus, nur an den Schraublöchern fehlt ein wenig Lack. Für ein Teil, dass so mindestens 25 Jahre alt ist, nicht schlecht! (Eher mehr: Ich weiß ja nicht, wie viele davon in Minolta AF gebaut wurden, aber die Seriennummer mit 177 klingt niedrig!) (Das ist übrigens nicht die spätere D Version, die wohl für digitale Kameras optimiert wurde. Meiner Erfahrung nach bedeutet das aber meist eh nur, dass das Marketing da einen neuen Buchstaben hat drauf drucken lassen, ansonsten aber nur marginale Änderungen vorgenommen wurden - etwa eine neue Vergütung o.Ä. und vor allem mehr Plastik.
)
Dass dieses Objektiv noch aus der guten alten Zeit stammt, merkt man übrigens schon, bevor man es auspackt: Es wiegt bestimmt über einem Kilo. Bei 16 Linsen, die da in 10 Gruppen drin stecken sollen, kein Wunder, zusammen mit dem komplett in Metall gefertigten Tubus. Macht aber auch Sinn, das viele Metall: Bei dem Gewicht der Linsen würde Plastik wahrscheinlich irgendwann aufgeben.) Dabei ist es trotzdem recht handlich. Wenn es denn dann auf der Kamera steckt, liegt der Schwerpunkt recht handlich im Adapter bzw kurz davor - Die Alpha 7 ist ja doch sehr leicht. Da ist es schade, dass es keinen Stativ-Sockel hat. (Ich dachte ja, der Verkäufer hätte den einfach nicht mehr wieder gefunden und es deshalb ohne verkauft, aber scheinbar gab es wohl nie einen. Muss ich mal gucken, ob ich da was Passendes auf dem Gebrauchtmarkt finde.)
Damit kommen wir dann mal zu der Dunklen Seite der Macht: Es ist halt nicht wirklich modern. Heutzutage wäre da sicher eine Innenfokussierung drin, schnell und mit Ultraschall-Motor. Hier müssen wir einfach wie immer auf den eingebauten Motor in der Kamera vertrauen. Der Adapter an der A7 ist eher langsam, was das angeht. Nun hat das Objektiv aber auch einen sehr weiten Wurf, sodass es sehr präzise manuell zu fokussieren ist, wenn man das braucht. Bei den Lichtverhältnissen heute: Ja! Kann passieren! Dann das Vogelhaus stand so im Schatten, dass es selbst bei ISO 1600 (deshalb das Rauschen) nicht über 1/50s hinaus ging. (Dass es recht gut in der Hand liegt, sieht man daran, dass dabei tatsächlich einigermaßen scharfe und unverwackelte Bilder gemacht hat. Oder ich hab heute einfach einen sehr guten Tag, kann natürlich auch sein!
) Dass die Bilder so matschig und kontrastproblematisch aussehen, liegt allerdings eher an der schmutzigen Verandatür mit Dreifachverglasung, durch die ich hindurch geschossen habe. Trotzdem sind die Meisen erstaunlich brauchbar geworden. Ich muss allerdings auf jeden Fall den Fokus in der Kamera noch genau justieren, denn auf diese Entfernung und bei dieser Brennweite ist selbst bei einem Weitoffen von f/5,6 bereits jeder Millimeter zu viel!
Auch nicht so wirklich gut ist, dass man wegen des fehlenden Stativ-Anschluss' dazu gezwungen ist, das Objektiv an seinem Schwerpunkt zu halten, wo durch man recht schnell auch in die Nähe des Fokusrings gelangt. Dann wird das Focus Hunting noch interessanter, weil man wieder mal aus Versehen den Ring fest gehalten hat. Vor allem, qeil das komplette Frontelement, das beim Zoomen ausfährt, mit rotiert. Ansonsten ist die Haptik eigentlich ganz gut, zumindest im ersten Eindruck. Auch nach all den Jahren ist die Gummierung fest und nicht aufgequollen und matschig, wie in das von Sigmas her kenne. Die Rillen sind gefällig und griffig. Präzises Arbeiten ist also möglich, wenn man dem Fokusring nicht in die Quere kommt. Oder man muss eben doch auf Manuell umschalten, dann ist das wiederum ein Vorteil, dass man da gut dran kommt!
Der Kontrast und die Schärfe wurden dann deutlich besser, als ich die Tür geöffnet habe und die Meisen im Futterrohrdingsbums ins Visier genommen habe. Hier musste ich dann allerdings zwischenzeitlich auf ISO 3200 hoch - das Maximum dessen, was ich meinen Augen zumuten möchte. Neuere Kameras können da deutlich mehr, aber die originale Mark I rauscht halt doch sehr. Man sieht hier allerdings direkt das nächste Problem: Die hell-dunkel-Übergänge weisen doch deutliches CA auf. Jetzt ehrlich gesagt nicht so schlimm, wie ich das von den Reviews her erwartet hatte, die ich vorher im Netz gefunden habe. Aber doch deutlich sichtbar.
Besser klappt es da mit den Meisen im Baum. Da konnte ich wieder auf die etwas normaleren Werte von ISO 1600 runter gehen. Aber man sieht auch: Ich muss in der Tat auch dieses Objektiv in der Kamera korrigieren, da geht noch was in der Schärfe. (Sieht man besonders gut am letzten Bild, das ist ein Crop aus der Mitte, für die Pixel-Peeper!
) Oder ich muss doch mal den Adapter dazu bringen, flach am Bajonett anzuliegen. Naja. Mal sehen. Ist auf jeden Fall eine Maßnahme für hellere Tage als heute. Es ist einfach viel zu dunkel für Fotos (jeglicher Brennweite)!
Deswegen auch erst mal nur Bilder bei maximaler Länge. Fotos mit kürzeren Brennweiten folgen dann die Tage mal, wenn das Wetter besser werden soll. Dann nehme ich es auch mal mit auf die Jagd nach Vögeln. Also, großen Vögeln. Da sitzen in letzter Zeit ja wieder gerne Greifvögel auf den Telekommasten auf dem Hausberg. Oder Schafe am Horizont. Oder sowas. Schaumama. Der erste Eindruck ist auf jeden Fall besser als bei dem 210mm Canon, dem 300mm Exakta (Nikon) und auch dem Sigma 300mm (Minolta, das kaputte), oder zumindest ähnlich. Das ist auch vielleicht kein guter Vergleich, aber in der Brennweite habe ich gar nichts, und auch in dem Alter ansonsten nicht viel, was dem nahe kommt. Somit also schwer, einen guten Vergleich zu ziehen.
Deshalb bewahre ich mir das Fazit, das ich sonst am Ende immer dazu schreibe, noch ein bisschen auf. Vor allem, weil es auch interessant sein wird, dieses Objektiv auf eine der alten analogen Kameras zu drehen und zu schauen, was die damit machen. Bis dahin vergeht aber noch ein bisschen Zeit, glaube ich - solche Brennweiten sind definitiv für gutes Sommerwetter oder sehr schnelle Filme gemacht und beides haben wir gerade weniger!
Aber jetzt zum Inhalt der Sendung: Ich bekam mal wieder im strömenden Regen den üblichen Schuhkarton in die Hände gedrückt, aber innen drin war alles sehr gut mit Luftpolstern abgesichert. Grundsätzlich also gut verpackt, wobei ich dem Inneren ein Sehr Gut gebe, während das Äußere nur Befriedigend war.
Nach dem Auspacken beschlug dann erst mal alles, was mit der warmen Heizungsluft in Berührung kam. Draußen war, wie gesagt, nass-kalt-novembrig. Aber so konnte ich direkt schon mal sehen, dass da keine Kratzer auf der Frontlinse sind! Immerhin schon mal ein guter erster Eindruck. Insgesamt sieht der ganze Tubus ziemlich unbenutzt aus, nur an den Schraublöchern fehlt ein wenig Lack. Für ein Teil, dass so mindestens 25 Jahre alt ist, nicht schlecht! (Eher mehr: Ich weiß ja nicht, wie viele davon in Minolta AF gebaut wurden, aber die Seriennummer mit 177 klingt niedrig!) (Das ist übrigens nicht die spätere D Version, die wohl für digitale Kameras optimiert wurde. Meiner Erfahrung nach bedeutet das aber meist eh nur, dass das Marketing da einen neuen Buchstaben hat drauf drucken lassen, ansonsten aber nur marginale Änderungen vorgenommen wurden - etwa eine neue Vergütung o.Ä. und vor allem mehr Plastik.
Dass dieses Objektiv noch aus der guten alten Zeit stammt, merkt man übrigens schon, bevor man es auspackt: Es wiegt bestimmt über einem Kilo. Bei 16 Linsen, die da in 10 Gruppen drin stecken sollen, kein Wunder, zusammen mit dem komplett in Metall gefertigten Tubus. Macht aber auch Sinn, das viele Metall: Bei dem Gewicht der Linsen würde Plastik wahrscheinlich irgendwann aufgeben.) Dabei ist es trotzdem recht handlich. Wenn es denn dann auf der Kamera steckt, liegt der Schwerpunkt recht handlich im Adapter bzw kurz davor - Die Alpha 7 ist ja doch sehr leicht. Da ist es schade, dass es keinen Stativ-Sockel hat. (Ich dachte ja, der Verkäufer hätte den einfach nicht mehr wieder gefunden und es deshalb ohne verkauft, aber scheinbar gab es wohl nie einen. Muss ich mal gucken, ob ich da was Passendes auf dem Gebrauchtmarkt finde.)
Damit kommen wir dann mal zu der Dunklen Seite der Macht: Es ist halt nicht wirklich modern. Heutzutage wäre da sicher eine Innenfokussierung drin, schnell und mit Ultraschall-Motor. Hier müssen wir einfach wie immer auf den eingebauten Motor in der Kamera vertrauen. Der Adapter an der A7 ist eher langsam, was das angeht. Nun hat das Objektiv aber auch einen sehr weiten Wurf, sodass es sehr präzise manuell zu fokussieren ist, wenn man das braucht. Bei den Lichtverhältnissen heute: Ja! Kann passieren! Dann das Vogelhaus stand so im Schatten, dass es selbst bei ISO 1600 (deshalb das Rauschen) nicht über 1/50s hinaus ging. (Dass es recht gut in der Hand liegt, sieht man daran, dass dabei tatsächlich einigermaßen scharfe und unverwackelte Bilder gemacht hat. Oder ich hab heute einfach einen sehr guten Tag, kann natürlich auch sein!
Auch nicht so wirklich gut ist, dass man wegen des fehlenden Stativ-Anschluss' dazu gezwungen ist, das Objektiv an seinem Schwerpunkt zu halten, wo durch man recht schnell auch in die Nähe des Fokusrings gelangt. Dann wird das Focus Hunting noch interessanter, weil man wieder mal aus Versehen den Ring fest gehalten hat. Vor allem, qeil das komplette Frontelement, das beim Zoomen ausfährt, mit rotiert. Ansonsten ist die Haptik eigentlich ganz gut, zumindest im ersten Eindruck. Auch nach all den Jahren ist die Gummierung fest und nicht aufgequollen und matschig, wie in das von Sigmas her kenne. Die Rillen sind gefällig und griffig. Präzises Arbeiten ist also möglich, wenn man dem Fokusring nicht in die Quere kommt. Oder man muss eben doch auf Manuell umschalten, dann ist das wiederum ein Vorteil, dass man da gut dran kommt!
Der Kontrast und die Schärfe wurden dann deutlich besser, als ich die Tür geöffnet habe und die Meisen im Futterrohrdingsbums ins Visier genommen habe. Hier musste ich dann allerdings zwischenzeitlich auf ISO 3200 hoch - das Maximum dessen, was ich meinen Augen zumuten möchte. Neuere Kameras können da deutlich mehr, aber die originale Mark I rauscht halt doch sehr. Man sieht hier allerdings direkt das nächste Problem: Die hell-dunkel-Übergänge weisen doch deutliches CA auf. Jetzt ehrlich gesagt nicht so schlimm, wie ich das von den Reviews her erwartet hatte, die ich vorher im Netz gefunden habe. Aber doch deutlich sichtbar.
Besser klappt es da mit den Meisen im Baum. Da konnte ich wieder auf die etwas normaleren Werte von ISO 1600 runter gehen. Aber man sieht auch: Ich muss in der Tat auch dieses Objektiv in der Kamera korrigieren, da geht noch was in der Schärfe. (Sieht man besonders gut am letzten Bild, das ist ein Crop aus der Mitte, für die Pixel-Peeper!
Deswegen auch erst mal nur Bilder bei maximaler Länge. Fotos mit kürzeren Brennweiten folgen dann die Tage mal, wenn das Wetter besser werden soll. Dann nehme ich es auch mal mit auf die Jagd nach Vögeln. Also, großen Vögeln. Da sitzen in letzter Zeit ja wieder gerne Greifvögel auf den Telekommasten auf dem Hausberg. Oder Schafe am Horizont. Oder sowas. Schaumama. Der erste Eindruck ist auf jeden Fall besser als bei dem 210mm Canon, dem 300mm Exakta (Nikon) und auch dem Sigma 300mm (Minolta, das kaputte), oder zumindest ähnlich. Das ist auch vielleicht kein guter Vergleich, aber in der Brennweite habe ich gar nichts, und auch in dem Alter ansonsten nicht viel, was dem nahe kommt. Somit also schwer, einen guten Vergleich zu ziehen.
Deshalb bewahre ich mir das Fazit, das ich sonst am Ende immer dazu schreibe, noch ein bisschen auf. Vor allem, weil es auch interessant sein wird, dieses Objektiv auf eine der alten analogen Kameras zu drehen und zu schauen, was die damit machen. Bis dahin vergeht aber noch ein bisschen Zeit, glaube ich - solche Brennweiten sind definitiv für gutes Sommerwetter oder sehr schnelle Filme gemacht und beides haben wir gerade weniger!










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