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Schwarz-weiß und analog, Teil 275: Kassel im März - Karlsaue und Stadt

Kentmere 100 #11, März 2023
  • Nikon F90x, Nikkor AF 50mm 1:1.4, Nikkor AI 200mm 1:4, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Fomadon P Stock #8, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (6.), Adoflo II 1+200
Dieses Jahr waren wir zwei Mal in Kassel bei U. Das erste Mal war bereits im März und ich habe dort diesen einen Kentmere bei bestem Wetter verschossen, den ich euch nicht länger vorenthalten will. Da es sich bei Kamera und Film aber um eine bereits bekannte Kombination handelt und ich auch irgendwann mal durch sein muss mit den ganzen s/w-Artikeln und -Fotos, die ich hier noch auf Halde liegen habe, mache ich das mal ein wenig anders, mehr so wie bei "normalen" Einträgen. Ich werde zwar weiterhin noch die Metadaten (Belichtung) dazu schreiben, aber, ich mein, das Haus vom Dracula kennen wir ja alle mittlerweile. (1/400s, f/8, 50mm.) Wobei, es war wirklich sehr hell im März. Der Rest des Jahres war so nass uns regnerisch, dass ich das schon wieder ganz vergessen hatte.

Immer, wenn wir unten durch die Unterführung gehen, mache ich ein Foto vom roten Kaugummiautomaten. (1/160s, f/4, 50mm.) Muss sein. Ist Gesetz! ;-) Auf dem Weg zur Aue und dem Schloss kommt man hier ja immer vorbei und ich finde das Ding einfach unheimlich fotogen. Genauso die Flaschen auf dem Glascontainer. (1/500s, f/2,8, 50mm.) Zu Hause mache ich ja auch immer mal wieder solche Flaschenfotos. (In diesem Fall steht auch ein Gewürzglas dazwischen, sieht nach Zimt aus.) Mit der unscharfen Häuserfront im Hintergrund finde ich dieses Bild in meiner kleinen Glascontainersammlung allerdings extra interessant. Jaja, ich bin seltsam, ich gebe das zu, ich bin auch "interessant". :-D


Aber ich stehe halt auf Details, die andere Leute links liegen lassen, etwa einen Baum mit Penis. (1/80s, f/4, 50mm.) Wer also schon immer mal wissen wollte, wie Baumbart sich vermehren würde, wenn die Ent-Frauen nicht verschwunden wären... Hier ist die Antwort! :-D Der Geier guckt schon ganz neidisch! (1/125s, f/4, 50mm.) Ach nee, Falke. Haben Falken so große Klauen? Ich glaube nicht, Tim. Da war wohl mal wieder der Wunsch der Vater des Gedanken.

Im Frühling blüht alles und so ein Bild von der Kirschblüte - auch wenn es nur s/w ist - ist sehr viel mehr mein Geschmack, als so ein gammeliger alter Vogel an einer Mauer, der drauf wartet, dass seine Buddies aus dem Feldzug gen Osten heim kehren. (Unbekannte Belichtung, 50mm.) Oben angekommen habe ich mal ein Tier in einer etwas anderen Position mitgenommen, als ich es sonst tue. (1/1000s, f/4, 50mm.) Hätte allerdings die Blende gut noch ein bisschen weiter öffnen können, das kulturell wertvolle Gebäude im Hintergrund ist noch immer ein bisschen zu scharf geraten, finde ich. Der Lenker hebt sich nicht genug ab.

Der Blick von oben auf das Schloss in der Karlsaue darf natürlich auch nicht fehlen. (Ebenfalls unbekannte Zeit/Blende, 50mm.) Die Fernsicht war an diesem Tag sehr hoch und der Kentmere ist hochauflösend genug, dass man die Windräder auf den Bergen gegenüber zumindest noch erahnen kann. Aber eigentlich waren wir ja auf dem Weg in die Stadt, wo so kurz vor Ostern offenbar die Hühner los waren. (1/1000s, f/2, 50mm.) Immerhin sieht das Geflügel recht fröhlich aus. Von hier hat man ebenfalls einen guten Blick auf den Turm um die Ecke. (1/160s, f/4, 50mm.) Viele Stellen gibt es in Kassel ja nicht, an denen man noch die mittelalterliche Geschichte der Stadt sehen kann. Hier hat ja wohl vor 80 Jahren auch kein Stein mehr auf dem anderen gestanden. Ähnlich wie in Köln.


Statt für die drei Fotos, die dann noch zwei Tage später in der Karlsaue entstanden sind, einen eigenen Eintrag aufzumachen, klemme ich die jetzt einfach hier ans Ende. Da haben wir nach Norden den kleinen Tempel auf der Insel (1/400, f/5,6, 200mm.) und in die andere die Orangerie (1/400s, f/5,6, 200mm.) im morgendlichen Fulda-Dunst. Kann mich gar nicht dran erinnern, dass im März die Bäume noch so kahl waren...

Und zu guter Letzt darf Mina auch nicht fehlen. (1/60s, f/5,6, 50mm.) Wenn die Katze schon mal in der Sonne liegt, muss ich auf jeden Fall ein Foto von ihr machen! Ist ja auch ein unheimlich hübsche Mieze!

Nächstes Mal: Ein Schloss im Grünen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 274: Ein ganzer Film Bonn

Fomapan 200 #9, 6. März 2024
  • Yashica FR I, Yashica Lens ML 50mm 1:1.7, Yashica Lens DSB Zoom 70-180mm 1:4.5
  • Entwicklung: Fomadon P Stock (#5+#6) 5:30 20°, Adofix 1+5 (#3+#4) 5:00, Adoflo II 1+200
Einen ganzen Film, den ich an einem einzigen Tag in Bonn verballert habe, mit der alten Yashica. Geile Kamera, geiles kleines 50er. Das Tele habe ich nur ein einziges Mal verwendet. Da das jetzt sehr viele Bilder auf einmal sind, werde ich auch nur mäßig viel dazu schreiben, man muss ja irgendwann auch mal fertig werden. Und ich mein, was man da sieht, ist ja größtenteils offensichtlich.

Trabbis in der Einfahrt, z.B.! (1/125, f/4.) Kein gutes Wetter, merkt man direkt an der Belichtungszeit, aber trotzdem konnte ich mir dieses Schmuckstück nicht durch die Lappen gehen lassen, der musste einfach auf den Film. Ich mag Trabants, die haben so einen gewissen Charme. Typisch Wessi! Ich denke, die Ostdeutschen werden da eher stinkige Zweitaktmischung in der Nase haben. Da die Dinger aber noch immer rumfahren, scheinen sie nicht wirklich kaputt zu kriegen zu sein. Ein Vorteil. Fährt auch während der Zombie-Apokalypse! ;-)

ich schreibe diesen Artikel im November und da sind Magnolien auf dem Bild zu sehen! (1/60s, f/5,6.) Das ist bald schon wieder so weit, dass die blühen. Ich muss echt mal schneller machen. zZt haben sich hier 18 Filme angestaut, die alle noch veröffentlicht werden wollen! Schlimm! Schlimm, schlimm!

Rote Elektroroller säumten die Straßen. (1/125s, f/4.) Cooles Foto. Also, ich finde es zumindest cool. Alle anderen interessieren mich nicht. ;-) (Stimmt so auch nicht, aber man kann es nicht jedem recht machen.)


Getränkekistenstapel: Ebenfalls cooles Bild. (1/125s, f/4, 50mm.) Nein, ich mache keine Werbung für die hier abgebildeten Getränkemarken. Wenn die mir Geld geben, mach ich das aber Gerne. Papa braucht noch ein paar vintage Retro-Kameras! ;-) Also, "braucht". Ist ja nicht so, dass hier nicht alles voll steht. Ich sollte mal ein paar los werden, aber dann weiß ich nicht, welche. Die meisten, die ich habe, machen nämlich richtig geile Fotos! Leider.

Den unscharfen Adler habe ich als einziges Bild mit dem Zoom gemacht. (1/500s, f/4,5, ~100mm.) Klar, dass der direkt nicht wird. Ich habe offenbar Probleme mit Zooms im Telebereich und Schnittbildsuchern. Liegt wohl an einer Kombination aus Länge und Lichtschwäche. Schade, denn der Vogel ist schon ziemlich fotogen.

Den Treppenaufgang bewacht ein fröhlicher Frosch, aber lasst euch davon nicht Täuschen: Wenn es drauf ankommt, kann der jeden Bösewicht und Übeltäter mit seiner klebrigen Zunge gefangen nehmen! ;-) (1/125s, f/2,8.) Glaube ich. Also, sag ich mal so. Wahrscheinlich nicht. Aber ich mag ihn und ich fotografiere ihn gerne. Mit dem normalen 50er ist er allerdings schon fast ein bisschen nah.

Apropos Schiffe auf dem Rhein: Hier im Dunst kommt uns die Rosarium entgegen. (1/250s, f/5,6.) Bisschen sehr viel Dunst. Typisch-winterliches Inversionswetterlagenwetter, denke ich. Da bleibt der Smog so richtig schön in der Stadt gefangen.

Ein sehr hübsches Bild der Kirche in Beuel von der anderen Rheinseite aus folgt. (1/1000s, f/2.) Fast ganz offen macht der Baum i Vordergrund interessante Dinge. Wie gesagt, auch dieses kleine 50/1.7 hat seine Momente. Ich mag sie alle und kann gar nicht genug davon bekommen!

Fahrräder. Fahrräder hatte ich schon wieder ganz vergessen. Kein Film ohne nicht mindestens ein Fahrrad. Hier ein silbernes an der Hauswand. (1/125s, f/4.)


An der Beethovenhalle wurde im Februar noch immer gearbeitet und ich bezweifle, dass die mittlerweile mal weiter gekommen sind. ;-) (1/500s, f/4 ) Die haben in der Zwischenzeit sicher noch irgendwas Schützenswertes gefunden und jetzt wird es noch 100 Mio teurer! ;-) (Ich sollte nicht so viel lästern.)

Noch ein "Tier". (1/125s, f/2,8.) Ich mag Tiere. Solange sie nicht auf dem Gehweg stehen oder im Rhein versenkt wurden, sind die eigentlich doch ganz praktisch. Auch wenn die Leute dann endgültig verlernen, mal ein paar Meter zu Fuß zu gehen...

Glascontainer am Krankenhaus. (1/250s, f/4.) Was haben wir eigentlich hier oben, so weit nördlich in Bonn, gemacht? Fotos scheinbar. Oder einen Cache? Das ist schon wieder so lang her, dass ich mich nicht mehr erinnern kann.

Am Krankenhaus gibt es jedenfalls auch diese Kapelle. (1/125s, f/8.) Ist ja schließlich auch ein kirchlicher Träger, wenn ich mich recht erinnere.

Deswegen steht glaube ich auch dieser Typ (heute ganz ohne Kreuz) da draußen vor der Tür und guckt zum Haupteingang rüber. (1/60s, f/2,8.) Dieses Foto finde ich ja mal wieder extrem gut gelungen, ich liebe ja Hintergrundunschärfe, und Portraits sind ja sowieso eine Leidenschaft von mir.

Und das ist der Blick, der sich ihm ungefähr bietet. (1/125s, f/4.) Johannes-Hospital, stimmt, jetzt, wo ich es im Dateinamen lese! Wer war eigentlich der St. Johannes? Ist das der mit dem Evangelium? Ich kenn mich da nicht so gut aus.

Die modernen Anbauten an das Krankenhaus sind allerdings auch recht spannend, vor allem diese Feuertreppe hinterm Haus. (1/125s, f/8.) Gegen den hellen Himmel konnte ich zudem die Blende mal ein bisschen abblenden.


Beethoven verfolgt einen sogar bis auf den Parkplatz. (1/125s, f/5,6.) Der Mann scheint es echt nötig zu haben. Und der hat so strenge Augen. Der sieht alles! Dadada DAAAA! ;-)

Achja, neben Tieren, Fahrrädern und anderem Gedöns, das sich auf Straßen fortbewegt, habe ich ja auch ein Herz für Fotos von Motorrollern. (1/250s, f/2.) Besonders, wenn sie an einer dunklen Ecke stehen und ich sie somit mit weit offener Blende ablichten kann. Oder fast weit offen. Vespas sind hier meine besondere Spezialität. Nach dem Bildbank über Bonner Bänke folgt demnächst der über Vespas des Rhein-Sieg-Kreises! :-D

Immer, wenn ich durch die Nordstadt laufe, komme ich unweigerlich an diesem Denkmal-Dings vorbei. Unweigerlich mache ich jedes Mal ein Foto. (1/250s, f/1,7.) Hier habe ich dann tatsächlich mal die Blende ganz auf gemacht, was diesem Objektiv keinen Abbruch tut. Yashica wusste schon, was sie da gebaut haben: Auch auf recht kurze Distanz ist hier alles recht scharf. Und die Hintergrundunschärfe ist dabei sogar ganz annehmbar.

Weiter durch stand dann ein sehr chromiges Motorrad, an dem ich gleich drei Selbstportraits machen konnte, wenn ich richtig zähle. (1/250s, f/4.) Bei besserem Licht wäre das Chrom sicher noch strahlender gewesen, aber so macht dieser Lenker auch schon einiges an Bling!

Und ein kleines, gehäkeltes Herz habe ich auch noch gefunden und abgelichtet. (1/60s, f/2,8.) Ein Herz für Ketten, sozusagen? Ich fands jedenfalls witzig. ;-)

Kunst vor dem hässlichen Stadthaus gibt es natürlich auch noch und an Kunst kann ich ja auch nie vorbei gehen, ohne mindestens ein Foto zu machen. (1/60s, f/8.) Die Gelegenheit, die Blende für meine Verhältnisse ganz ganz weit zu schließen und die Architektur im Hintergrund ebenfalls ganz scharf abzubilden. Wer weiß, ob sie das Ding nicht doch eines Tages noch abreißen! Oder es von selber zusammenbricht... ;-)


Von hier aus sind dann aber endlich in die Stadt abgebogen. (1/125s, f/4.) Als erstes mal wieder eine Sitzgelegenheit. Ist zwar jetzt keine Bank, aber sowas ähnliches. Zählt. Solang mein seinen Hintern drauf parken kann.

Beim Krimskrams-Laden gab es kleine Gießkannen und ich frage mich noch immer, warum eigentlich? (1/60s, f/5,6.) Ist jetzt nicht so, dass man in der Stadt ständig was zu bewässern hätte. Außer vielleicht einen Balkon. Oder das Kraut in der Küche. Und selbst dafür ist diese Kanne wahrscheinlich überdimensioniert. Aber immerhin haben sie schon keinen Beethoven drauf gepappt und sie dann als Andenken an Bonn verhökert! :-D

Hier noch ein bisschen Gratiswerbung für die Imkerei. (1/60s, f4.) Ob das Rad da wirklich zu gehört, weiß ich nicht, oder ob nur die Kiste gerade praktisch und zur hand war, als jemand eine Transportmöglichkeit brauchte? Das Bild finde ich jedenfalls sehr gut gelungen, auch wenn der unscharfe Radfahrer im Hintergrund ein bisschen stört. Zum Glück blurry genug.

Wer noch nicht wusste, wie die Rheinbrücke vom Standpunkt Suttnerplatz aussieht: So. (1/250s, f/5,6.) Fehlt eigentlich noch eine Linie 66, die da über den Hügel gekrochen kommt, aber wir hatten keine Zeit, jetzt extra dafür länger an der Kreuzung stehen zu bleiben.

Der Blick über den Rhein passt ganz gut dazu. (1/250s, f/8.) Kackwetter, wie man sieht. Dunst und Nebel und keine Schiffe. War der Wasserstand wohl noch immer ein bisschen hoch, glaube ich. Die einzelne Person mit Kinderwagen am unteren Rand unterm Baum finde ich sehr passend in diesem Bild. Die Einsamkeit des Individuums in der modernen Gesellschaft. Oder so'n Quatsch. ;-)

Wie man sieht, waren wir fast schon wieder zurück beim Auto, hier ging es gerade die andere Treppe wieder runter, mit Blick auf das gelbe Gebäude da unten neben der Brücke. (1/60, f/8.) Im Hintergrund, ein bisschen versteckt, das Brückenforum. Aber eigentlich ging es mir hier um die Geländer. für die ich aber fast noch einen Schritt weiter nach vorne hätte gehen müssen.


Unter der Brücke angekommen - wir hatten die Wahl, am Rhein entlang oder durch die Unterführung; bei der Auswahl haben wir dann den Weg am Fluss genommen -, gleich mal ein Bild vom Wasser und der sich darin spiegelnden Brücke gemacht. (1/125s, f/8.) Wobei, spiegelt sich die Brücke oder blockiert sie eher das spärliche Licht der Sonne? Ansichtssache.

Am kleinen Strand habe ich dann noch das Geäst mitgenommen, das sich da im Sand festgesetzt hatte. (1/125s, f/4.) Ist jetzt auch nicht das spannendste Bild, aber an dieser Stelle war ich schon im "ich muss den Film noch voll machen" Modus und in Echt sah das irgendwie spannender aus. Ein Beispiel für ein Bild, bei dem das Medium s/w-Film nicht die gewünschte Wirkung entfaltet. ;-)

Die Kette hingegen, am vom Hundeurin halb weg gerosteten Pfahl, da passt das richtig gut zu. (1/250s, f/2,8.) Sorry, das mit dem Hundepipi hätte ich jetzt nicht sagen sollen, oder? ;-) Aber ist so, ich kann auch nur das abbilden, was in der Realität so existiert hat.

Die Stühle im Sand, die sind auch immer mal wieder auf meinen Fotos zu sehen. (1/1000s, f/2.) Leider ist mir in diesem Moment mal wieder der Jogger ins Bild gelaufen. Keine Ahnung, wo der her kam. Und das mit der recht weit offenen Blende hat auch nur so mittel geholfen: Die Bäume vorne sind zwar unscharf, aber der Hintergrund sollte eigentlich auch ein bisschen sein. So sieht es einfach nur etwas matschig aus.

Alte Schienen liegen da auch noch rum. (1/60s, f/5,6.) Frag mich was leichteres, fuhr da tatsächlich mal eine Bahn? Hat das was mit dem Be- und Entladen von Kähnen am Fluss zu tun? Ich kenne mich mit der Beueler Geschichte jetzt auch nicht so aus. Mäglich wär's.

Schubkarren sind ja auch so eine Spezialität von mir. (1/60s, f/4.) Noch ein Bildband, der darauf wartet. Oder eine Ausstellung in New York: Scheußliche Schubkarren. Oder auf Englisch: Wonderful Wheelbarrows. The mind boggles und die Möglichkeiten sind unendlich! ;-)

Im Gegensatz zu der Treppe an der Rheinbrücke ist mir diese hier ganz gut gelungen, die da auf den Fahrradweg hoch führt, oder was ist da oben noch mal drauf? (1/60s, f/4.) Schön kontrastig, viel Beton, netter Winkel. Eines der besseren Bilder in meiner abstrakten Treppensammlung. "Stairs to Somewhere". Ich sollte aufhören, ich habe heute schon zu viele Fotos beschrieben! ;-)

Letztes Foto aus Bonn: Ein alter Blumenpott mit nicht mehr viel lebendigem Inhalt. (1/500s, f/2.) Hier hat das weitere Öffnen der Blende tatsächlich den entsprechenden Blur-Effekt an der Hauswand dahinter gehabt, allerdings auch nur ganz minimal. Besser als nichts. Der Winkel stimmt nicht ganz, gefällt mir nicht, dass das oben in den Schatten vom Dach rein ragt. Und die Schärfe ist auch nicht da, wo sie hin gehört. Aber nette Idee.


Dann war der Film doch nicht voll geworden, also noch die letzten beiden Bilder zu Hause verschossen. Einmal eine Phalenopsis vor der dreckigen Scheibe, die dringend mal wieder geputzt werden müsste. (Unbkannte Belichtung.) Sieht schon fast nach Milchglas aus, wenn ich die so unscharf stelle. Aber echt, Tropfen Spüli wirkt Wunder! :-D

Und dann noch das Schneckenhaus draußen im Regen. (Unbekannte Belichtung.) Witzig, wie ich den Tropfen im Hintergrund in der Zeit eingefroren habe. Leider etwas unscharf dadurch. Dabei habe ich scheinbar schon ein bisschen abgeblendet, siege Sechseck mittig oben. f/4? Irgendwie sowas. Das ist ja im Allgemeinen meine Blende, bei der ich im Zweifel alles mache.

So, das war (fast) ein ganzer Film aus Bonn. Nächstes Mal: Unser Frühlingsbesuch in Kassel. Das ist zwar auch nur ein Film, aber ich habe ihn in mehrere Einträge aufgeteilt, weil. Das hier, so 36 Fotos auf einmal, ist doch ein bisschen stressig.

Meopta Opemus 5

Irgendwann letzte Woche war ich in Rheidt, wo ich meinen Bruder getroffen habe, der mir von seinem letzten Ausflug in den Norden des Bundeslandes von einem seiner Arbeitskollegen einen Vergrößerer mitgebracht hat, der nur noch in der Ecke stand und dafür ist der zu schade. Heute bin ich dann endlich mal dazu gekommen, das gute Stück abzustauben (also, jetzt wortwörtlich, da war halt der graue Schleier der letzten 20+ Jahre drauf) und zu testen. Letzteres ist jetzt nicht so kompliziert: Stecker in die Dose und gucken, ob die Lampe leuchtet.

Aber bevor ich weiter schreibe: Es handelt sich um einen Meopta Opemus 5, ein ziemlich großes und professionell wirkendes Teil. Ich nehme mal an, dass es sich bei der Firma Meopta um den gleichen Laden handelt, der damals in der Zeit des kalten Krieges in der Tschechoslowakei auch andere optische Geräte gebaut hat, zB auch die Flexaret, die ich ganz dringend noch mal benutzen sollte, einfach weil das so eine geile Kamera ist!


Wie man auf den Fotos gut erkennen kann, das ist wirklich ein Riesentrümmer. Ich hatte mit dem Weitwinkel auf der Canon echt Probleme, da unten im engen Keller den Kopf ganz drauf zu kriegen. Ich habe die Canon genommen, weil die auch bei höherem ISO noch ein einigermaßen brauchbares Rauschverhältnis hat und weil das 24mm Sigma sehr nahe Nahaufnahmen erlaubt. Wie gesagt, es ist echt eng im Keller! Deshalb weiß ich eigentlich auch gar nicht, warum ich mir dieses übermächtige Teil auch noch ans Bein gehängt habe! ;-)

Wobei, ich weiß schon, wieso: Das Teil ist gut! Definitiv eine Klasse besser als der alte Revue-Vergrößerer, den ich schon seit Kindheitstagen rum stehen habe. Das merkt man schon am Gewicht: Der Revue ist schwer, aber der Meopta ist _SCHWER_. Das liegt am vielen Metall und nicht zuletzt an dem riesigen Block Holz, auf dem das Gerät befestigt ist. Außerdem eignet er sich auch dazu, um Abzüge von 6x6 Negativen zu machen. (Leider nicht von größeren, aber ich glaube, das wäre dann auch tatsächlich ein bisschen übertrieben für den Hausgebrauch.) Die Negativ-Bühne hat jedenfalls das nötige Maß und zudem eine bewegliche Maske, die man genau auf die Größe des verwendeten Negativs einstellen kann (oder auch auf einen Ausschnitt daraus, wenn man sowas vorhat.) Außerdem gibt es hier die nötigen Glasplatten, die das Negativ flach halten, was beim Revue fehlte. (Ob die mal vorhanden waren, bevor ich das Gerät übernommen habe, kann ich nicht sagen, aber ich nehme es fast an. So war der jedenfalls nur bedingt zu brauchen, wenn die Negative sich in der Hitze der Opal-Lampe anfingen, sich durch zu biegen.)


Der Pinn ist außerdem schön lang: In meinem Test unten kann man sehen, dass ich keine Probleme hatte, das 35mm Negativ ungefähr auf die Größe eines A4-Blattes aufzublasen, und da geht nach oben noch was! 30x40 ist hier sicher drin! Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das mitgelieferte Steinheil Cassar 50mm f/3,5 dann noch ausreichend scharf ist und ob man an den Ecken nicht irgendwann Abschattungen bekommt, einfach weil der Diffusor die Lampe nicht mehr genug diffundieren kann. (Wobei das eine ganze Menge Optik drin steckt, uA auch noch eine große Linse, die das diffuse Licht noch einmal extra auf das Negativ lenkt.) Ich fand es jedenfalls - ohne im Besitz einer Lupe zu sein, oder noch besser, eines Kornsuchers - schon recht schwer, hier noch einigermaßen scharf zu stellen. Liegt aber vielleicht auch an meiner fortgeschrittenen Kurz- und Weitsichitigkeit. Ist jetzt nur bedingt Rumgeheule, sondern einfach die Einsicht, dass man irgendwann mal den Tatsachen ins Auge sehen muss, dass man nicht mehr 18 ist. ;-))

An dem Cassar ist die Blende auch ein bisschen steif, sodass ich hier bei dem Test darauf verzichtet habe, weiter abzublenden. Das kommt auch meiner digitalen Canon entgegen, die hier auch bei ISO 1600 schon langsam keinen Bock mehr hatte. Hm, warum habe ich eigentlich nicht die Z fc genommen? Die macht doch auch noch mitten in der Nacht Fotos! Ich vergess' immer, dass wir die ja auch noch im Hause haben! (First World Problems! :-D) Aber vielleicht schaue ich auch mal, ob ich ein nettes kleines Vergrößerer-Objektiv für günstig bekomme. Die kleinen Nikkore werden relativ günstig bei ehBlöd gehandelt. Hm, das ist ja eigentlich M39, kann ich da eigentlich auch das Industar drauf schrauben, das ich hier irgendwo rum liegen habe? Die Frage ist auch, will man das?! ;-) Wobei ich das schon passend fände, auf dem osteuropäischen Vergrößerer auch ein Ostblock-Objektiv zu verwenden. Weiß gar nicht, warum da ein westdeutsches drauf ist. Oder stammt der Vergrößerer schon aus der Zeit, als Meopta schon auf militärische Produkte umgestellt wurde und es gab da irgendwelche Exportbeschränkungen? Müsste ich mal nachforschen, von wann das Teil tatsächlich ist.

Hmmmmm... Die Betriebsanleitung sieht sehr nach Mitte/Ende der 1970er aus und am Ende beim Copyright gibt es so eine auffällige "80", die vielleicht das Jahr des Drucks ist? Jedenfalls wird da kein Steinheil Cassar als offizielles Zubehör aufgeführt, vielleicht ist das tatsächlich schon after-market. Es gibt aber wohl einen Adapterring von M39 auf M42, das wäre ja auch witzig, da hätte ich ja genug Glas mit dem Anschluss rumliegen! ;-) (Google, bzw die Seite, die es da zitiert, sagt zum Alter übrigens 1977-1982. Gut geschätzt, einfach nur wegen der Klamotten und Frisuren! ;-))


Sonst fällt mir nicht viel ein, was ich noch schreiben könnte, bevor ich das Gerät tatsächlich mal benutzt habe. Das war ja jetzt nur so ein kleiner Test. Außer, dass ich schon das Gefühl habe, hier zumindest ein semi-professionelles Teil in den Händen zu halten, des den Ansprüchen eines gehobenen Amateurs genügt, während das alte Ding von Revue eher etwas wackelig daher kommt. Ich glaube, da war aber auch ein gewisser Preisunterschied! Den ich jetzt natürlich nicht mehr spüre, denn ich habe den Meopta jetzt ja umsonst bekommen. (Ich muss dem Herrn Arbeitskollegen von meinem Bruder aber noch irgendeine Kleinigkeit zukommen lassen. Vielleicht ein paar selbst entwickelte Fotos - und 'ne Flasche Schnappes! ;-))

Bevor wir jetzt zum Ende kommen, hier noch mein Testfoto in groß und invertiert. Sieht schon ziemlich Klasse aus in so riesig. Aber so großes Fotopapier hab ich nicht, keine Angst. Wenn ich diesen Winter hoffentlich mal dazu komme, die Waschküche als Dunkelkammer zu missbrauchen, dann sind die Abzüge nachher maximal halb so groß wie das A4-Blatt, das ich hier untergelegt hatte.


Das Testbild mit Fahrrad im Wald sieht aber wirklich schön aus. Da kriege ich direkt Lust, den ganzen Scheiß aus dem Keller zu holen und ein paar Bilder zu machen. Aber da muss ich erst mal eine Auswahl treffen, was ich denn gerne an die Wand hängen möchte. Das muss wohl überlegt sein. Zudem habe ich im Moment irgendwie keine Zeit. Muss auch mal hin und wieder was sinnvolles machen! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 273: Dreigeteilte Rheinauen #3 - Am Rhein

Fomapan 200 #8, 27. Februar 2024
  • Chinon CP-7m, Auto Zoom Chinon 1:3.5-4.5 35-70mm, Auto Zoom Chinon 1:4-5.6 70-210mm
  • Entwicklung: Fomadon P Stock, 5:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5, 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Zu guter Letzt: Es geht den Rhein entlang rauf Richtung Innenstadt. Weiterhin gilt: Ich habe die f-Stops notiert, die auf dem Objektiv aufgezeichnet sind, die effektiven Blenden weichen je nach Zoomfaktor entsprechend ab.

Müde Enten auf dem Schiffsanleger sind das erste Foto heute. (1/500s, f/4, 210mm.) Wie man gut sehen kann, habe ich den Fokus etwas zu weit nach hinten gesetzt, die hintere Ente ist zwar scharf, die vordere jedoch gar nicht. Das stört dieses ansonsten recht harmonische Bild ein bisschen. Ich glaube, dass sich gerade hier das Medium s/w-Film ganz gut eignet, es nimmt dem Betrachter die Ablenkung, die in Farbfotos so gerne die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Auch die Fahne habe ich wohl scheinbar nicht ganz scharf bekommen, was ein bisschen schade ist. (1/1000s, f/4, 210mm.) Aber ich muss auch zu meiner Verteidigung sagen, dass ich mit meiner Brillenstärke sehr, sehr sehgeschädigt bin und diese die Verwendung eines Schnittblidsuchers nicht unbedingt einfacher macht. Besonders bei bewegten Objekten möge man mir die ein oder andere Unschärfe nachsehen, gerade im Tele-Bereich!


Wie viel Wasser im Februar im Rhein war, sieht man hier gut an diesem Anleger, der in einem eher ungewollten Winkel aus dem Wasser heraus ragt. (1/1000s, f/4, 70mm.) Gut, es war jetzt kein echtes Hochwasser, aber halt doch ein bisschen was mehr als normalerweise. Schön finde ich die Skyline im Hintergrund. Bonn ist eigentlich eine ganz hübsche Stadt, wenn man nicht zu tief unter der Oberfläche kratzt... ;-)

Das heißt aber nicht, dass man nicht hin und wieder den Blick nach hinten wenden und auch mal die seltsamen Dinge am Wegesrand fotografieren sollte, etwa diesen Poller mit Stahlseil, der einen der Anleger festhält. (Unbekannte Belichtung, unbekannte Brennweite - ich nehme aber an, dass ich für dieses eine Bild nicht zurück auf das Normalzoom gewechselt habe, sondern hier einfach bei 70mm drauf gehalten habe. Aber ich kann mich echt nicht erinnern.) Dem Bild fehlt leider noch irgendwas anderes, der Pöller alleine ist irgendwie nicht ausreichend, finde ich. Brücke und Gebüsche am Rand sind ja schon mal ganz OK, aber irgendwie ist die Mitte sehr leer und trotzdem unruhig, weil das Wasser sich im Wind kräuselt. Hm. Isset irgendwie nich.


Die Sportbootler auf dem Rhein sind hingegen gefallen mir sehr gut. (1/1000, f/4, ~100mm.) Grüße an die Bonner RG und ihr Boot, die "Heinz". Ist das wohl nach jemandem benannt, der das gestiftet hat? ;-) Ich würde mich ja ehrlich gesagt glaube ich nicht einfach so auf diesen Fluss raus trauen, besonders bei diesen Temperaturen und dem erhöhten Wasserstand. Nun bin ich aber auch eine Bangbüx. ;-) Schönes Foto jedenfalls.

Schwäne am Ufer sind auch immer gerne genommen, auch wenn sie wie in diesem Fall ein bisschen zu sehr die Belichtungsmessung beeinflusst haben und der Hintergrund dadurch doch ein bisschen sehr dunkel geworden ist. (1/1000s, f/4, ~180mm.) Dafür lassen sich recht gut die einzelnen Federn erkennen. Und Schwäne sind ja immer sehr cool. Weiß auch, warum die dem Adel vorbehalten waren. Ebenfalls ein gutes Foto.

Und dann kamen wir am Stumpf vorbei, der da in der Gronau rum steht und ich mich immer frage, wie das wohl eigentlich hätte aussehen sollen. (1/500s, f/4, ~110mm.) Aber in dieser Winterstimmung mit den kahlen Ästen, die sich um das alte Gemäuer schlängeln, da fehlt eigentlich nur noch ein bisschen Nebel. Hatte aber die Nebelmaschine zu Hause gelassen! ;-)


Noch ein bisschen fast-Hochwasser sehen wir auf dem folgenden Bild: Ein Baum mit nassen Füßen. (1/2000s, f/3,5, 35mm.) Viele fraktale Äste, das fällt mir auf jeden Fall zu erst auf. Hübsches Bild, zu dem ich nicht viel mehr sagen muss, oder? Gut, man muss diese leicht depressive Winterstimmung halt auch mögen, aber ich bin dabei. ;-)

Ich muss zugeben, das "Tier" habe ich mal ein bisschen gerade rotiert. (1/500s, f/3,5, 70mm.) Aber das macht nichts, so sieht es besser aus und in den Scans ist eigentlich auch genug Auflösung drin. Nur stimmt dadurch effektiv die oben angegebene Brennweite nicht mehr ganz. Aber auch egal, so genau halten wir das heute nicht. Zum Bild: "Tiere" fotografiere ich ja bei jeder Gelegenheit. Wenn sie im Wald stehen oder in der Stadt. Oder auch wie hier am Rhein. Immerhin liegt es nicht in den Fluten, was ja wohl ein zunehmendes Problem ist, weil Menschen nun mal Armschläuche sind. Aber das ist ein anderes Problem. Das Foto gefällt jedenfalls.

Andere Tiere lasse ich deswegen aber nicht links liegen, wie etwa diese Kanadagans auf dem Wasser. (1/1000s, f/3,5, 70mm.) Kanada am Rhein, das ist ja mal was ganz Neues. Auch hier habe ich scheinbar ein bisschen hinter die Gans fokussiert. Muss irgendwie an mir liegen. Oder vielleicht doch an der Mattscheibe? Müsste ich mal überprüfen.


Ein Schnellschuss am Rande: Lauter Container, die den Rhein hoch schippern. (Unbekannte Belichtung, unbekannte Brennweite.) Wie man sieht, ich habe nicht richtig ausgemessen, deshalb ist der Himmel grau und das Schiff säuft in den dunklen Werten ab, die der Foma ja eh nicht so mag. Viel mehr war da leider auch in der Post nicht raus zu holen, das kribbelt ja jetzt schon sehr unanständig. Aber für einen Schnappschuss ganz OK, denke ich. Ist jetzt auch nicht das spannendste Motiv, muss ich zugeben. Ein Schiff auf dem Rhein, da habe ich ja nicht auch schon ca. 20.000 andere Bilder mit dem gleichen Motiv. ;-)

Grills in der Rheinaue hingegen hatte ich noch nicht so oft. (1/500s, f/3,5,~50mm.) Wie heiß muss man eigentlich das Feuer schüren, dass der Rost nachher so durchhängt? Und die Aluschale kann man dann eigentlich auch in den Müll bringen, hier stehen überall Eimer. Aber was sollst, ich musste den Film voll kriegen! ;-)


Bänke sind auch so ein Motiv, das ich überall einsammle. (1/250s, f/8, 35mm.) Kann sicher mal eines Tages einen Bildbank "Bonner Bänke" veröffentlichen. ;-) Hm, es gab schon schlechtere Ideen! :-D Eines der wenigen Bilder, die ich mal weiter abgeblendet habe, das Wetter und die sowieso schon recht lichtschwachen Zooms ließen das ja eher nicht zu. Witzig finde ich ja immer, wenn die Bänke, die ich fotografiere, angekettet sind - so wie diese. Daran merkt man immer, wo man sich gerade rumtreibt und wie hoch da die allgemeine Schwelle zur Verübung einer Straftat ist! :-D Oder vielleicht haben die nur Angst, dass sie sonst im nächsten richtigen Hochwasser weggetrieben wird, wer weiß...

Noch ein unscharfer Schnellschuss mit dem falschen Objektiv auf der Kamera: Die Gärtnerfahrzeuge am Horizont. (1/500s, f/3,5, 70mm.) Wie gesagt, ich wollte den Film voll haben, damit ich ihn möglichst schnell entwickelt bekomme.

So, das war ein ganzer Film am Rhein. Wer aber glaubt, ich hätte damit genug Bonn auf Film gebannt, der hat sich getäuscht: Als nächstes kommen 36+ Aufnahmen Bonner Innenstadt! Freut euch also! ;-)

Schwiegermutterns alte Stehlampe

Wenn mich wer fragt, was ich heute produktives gemacht habe, dann antworte ich: Ich habe die alte Stehlampe von der Schwiegermutter repariert. Das Teil stammt schätzungsweise entweder aus den späten 1970ern oder den frühen 1980ern. (Also, die Stehlampe, nicht die Schwiegermutter.) Wann gab es die ersten Eurostecker? So um die Zeit rum.

Das Teil war nämlich mittlerweile lebensgefährlich und somit auch ganz gut, dass der Stecker und/oder die Zuleitung keinen Strom mehr durchgeleitet haben. Wobei ich annehme, dass das davon kommt, dass da in der Verkabelung irgendwo ein Kurzschluss war und das glücklicherweise ohne Hausbrand das Zeitliche gesegnet hat. Denn: Das Ding ist aus poliertem Stahl (und wiegt dementsprechend eine halbe metrische Miezekatze), auch die Kugel, in denen die Lampenfassungen eingesetzt sind. Deren Plastik war dann wohl irgendwann so spröde, dass es beim Eindrehen einer neuen Birne wohl "Knack" gemacht hat und die Fassungen nun also nur noch in der Schale lagen. Und statt nicht weiter zu drehen, wenn man keinen Widerstand mehr spürt, hat jemand so lange gedreht, bis die Drähte, die in die Fassung führten und deren Isolation eh schon auf dem Weg war, diese leicht glubschige, sich langsam verflüssigende PVC-Matsche zu bilden, an mehreren Stellen durchgescheuert war. Sagte ich bereits, dass das LEBENSGEFÄHRLICH war, dieses Ding in die Steckdose zu stecken?


ich habe also als erstes mal die defekten Fassungen ausgebaut, woraufhin ich diesen Schlamassel überhaupt erst mal gesehen und drei Kreuze gemacht habe, dass weder Schwiegermutter noch Katze gegrillt worden sind. (Wahrscheinlich ist das schon länger so gewesen und ich muss auch noch froh sein, dass es damals nicht den Hund erwischt hat.) Die Fassungen habe ich also als erstes mal in den Müll befördert. Die Kabel, da war ich mir noch nicht so sicher, denn nachdem ich sie entsprechend eingekürzt und abisoliert hatte, sahen sie dort, wo noch nicht 40 Jahre Luft und Putzmittel dran gekommen warn, noch ganz OK aus. Ich hatte sie aber auf jeden Fall gedanklich auch schon auf der Abschussliste, wenn ich passende neue Leitungen würde finden können.

Ein Durchmessen der ganzen Chose mit meinem Multimeter ergab dann, dass eigentlich das einzige Teil, das noch sicher und funktionstüchtig war, der Doppelschalter war. Die Leitung zum Schalter war wie gesagt sowieso tot. Da habe ich jetzt eine von einem dieser Deckenfluter dran geschraubt, bei dem der Dimmer durchgebrannt ist. Das ist jetzt nicht ganz VDE-TÜV-konform, denn die hat tatsächlich eine gelb-grüne Erdungsader, die Lampe selber hat aber (aus sich mir nicht erschließenden Gründen, wie gesagt, das Ding ist aus Stahl) keine Erdung vorgesehen. (Soweit ich weiß, und ich bin kein Elektriker, das mal am Rande, muss eine Erdung auch verwendet werden, wenn der Stecker eine solche hat. Aber nagelt mich nicht drauf fest.)


Dann bin ich heute morgen um 8 in den Baumarkt (ich musste nebenan eh Katzenfutter besorgen) und habe zwei neue Lampenfassungen gekauft. Mit vormontiertem Kabel. Denn: Die Einzelfassung ohne Kabel zum selber montieren kostet 2,99, das Schnuppsi, mit dem man die Fassung hinten im Lampenschirm fest drehen kann, noch mal 2,49 Euro. Das fertig montierte Teil, das dann sogar noch das Kabel, eine Lüsterklemme und so ein Aufhänge-Dingsbums, sowie den Deckel, mit dem man das Ganze unter der Decke "schön" machen kann, kostet aber nur 3,99. Schnell mal durchgerechnet ist das billiger und ich habe zusätzlich weniger Fummelei. OK, die Kabel sind jetzt kürzer als früher, aber daran soll es nicht scheitern.

Also alles zusammen gefriemelt und mit dem Multimeter noch mal schön alles durchgemessen - insbesondere, dass die Stahl-Gedönse nicht mit den Strom führenden Teilen in Kontakt kommen. (Ein piependes Multimeter mit Durchgangsprüfung ist eine feine Sache.) Alles gut. Dann habe ich das gute Stück nach dem ersten Test auch mal einer Grundreinigung unterzogen, das stand nämlich jetzt schon länger unbenutzt in der Gegend rum, deswegen bäh. (Die Schwiegermutter hat sich nämlich längst eine neue gekauft, dieses Mal eine Tischlampe mit höchst modischem Knotengeschnürgels-Design.) Und jetzt steht sie erst mal hinter meinem Monitor und strahlt mir ins Gesicht. Die bek*ckten Stromsparbirnen werden demnächst noch gegen hellere LED-Strahler ausgetauscht und dann habe ich vielleicht beim Videokonferieren aus dem Heim-Büro nicht mehr so ein fahles Gesicht, sondern endlich eine rosige Gesichtsfarbe. ;-) Außerdem bin ich mächtig stolz auf mich, dass ich mir nur den linken Daumennagel halb abgerissen habe und ansonsten völlig ohne Selbstverstümmelung durch dieses Abenteuer gegangen bin. :-D Und die Lampe nach bestem Wissen und Gewissen auch wieder sicher ist. Yay!