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Mittelformat-Jagd durch die Lichtenberger Umgebung

Nachdem ich am Freitag ja an dem Hochrisiko-Spaß "Mittelaltermarkt" beteiligt war - wobei sich das Infektionsrisiko auf Grund fehlender weiterer Besucher hoffentlich nur so mittel war -, habe ich gestern die selbst gewählte Halb-Quarantäne-Option gezogen und bin einfach nur zu Fuß ein bisschen durch die umgebenden Wälder gelaufen. Mit dabei hatte ich meine Zeiss Ikonta, die ich schon länger nicht mehr verwendet habe. Ich hatte irgendwie Lust auf Herbsfotos in Mittelformat.


Die langen Zeiten sind noch immer nicht repariert, ebenso stimmen die Angaben des Messsuchers nicht. Aber ich habe ja trotzdem immer die Digitale dabei, mit der ich problemlos die Entfernungen ausmessen kann, zumindest wenn ich das 85mm drauf habe: Die Brennweiten sind dann sehr ähnlich, ebenso die Entfernungsskala für die Fokussierung. Da ich bei dem vielen Licht sowieso überwiegend die Blende weit schließen musste, sollte also eigentlich alles scharf sein. Für eine gute Belichtung muss ich ja eh immer einmal mit der Nikon messen, denn ich habe ja noch immer keinen externen Belichtungsmesser.


Wenn sich also wer wundert, warum meine Herbstfotos heute eher etwas langbrennweitig daher kommen, liegt das hauptsächlich daran, dass ich praktisch die ganze Zeit das 85mm Nikkor drauf hatte, weil ich für ständiges Wechseln zu faul war. Bleibt also eigentlich nur zu hoffen, dass die Kamera noch immer einigermaßen lichtdicht ist und die Flüssiglatex-Tropfen, die ich auf die undichten Stellen am Balgen getupft hatte, noch immer ihre gewünschte Funktion haben. Immerhin, nachdem ich die Kamera jetzt etwa ein Jahr gelüftet habe, riecht sie nicht mehr nach 4711! ;-)


Aber wie man sieht, habe ich nicht nur s/w-Mittelformat-Fotos gemacht, sonder ich war auch mit der Digitalen fleißig. Natürlich werden sich da einige der Motive wiederholen. Ich mein, das machen die eh, denn ich bin ja jetzt nicht das erste Mal hier den Berg hoch und habe mich in Lichtenberg rumgetrieben. Was mir hier oben ja besser gefällt als bei uns unten im Tal ist die Weite der Landschaft. Man ist hier einfach nicht so eingezwängt.

Eines meiner Lieblingsmotive - Pferde - war heute allerdings eher dünn gestreut: Eigentlich konnte ich nur dieses eine, das jetzt hier folgt, so richtig fotografieren, und das stand halb im Schatten und ich musste die Blende an der Zeiss schon sehr weit auf machen - ich hoffe, ich habe den Fokus trotzdem genau genug eingestellt. Die Bilder der Digitalen sind auch nicht ganz so perfekt geworden, es war im Hintergrund einfach ein bisschen sehr hell.


Alle anderen Pferde, die ich unterwegs getroffen habe, waren leider so weit weg, dass ich sie nur mit dem Tele hätte ran holen können, und dafür war es dann meist zwischen den Bäumen zu dunkel. Außerdem habe ich eigentlich auch genügend Pferdefotos. Man muss es ja auch nicht übertreiben! ;-)

...so, wie ich es mit Blättern, Ästen und Beeren mache! Im Herbstlicht sehen die aber immer so faszinierend aus. Da kann ich mich nicht zurückhalten und nachher ist dann wieder die Speicherkarte voll. Schlimm. Schlimm, schlimm! ;-)



Immerhin ist auch eine Schubkarre dazwischen. Die hebt sich auch relativ gut vom Hintergrund ab, es hat also auch Vorteile, dass ich hauptsächlich das 85er benutzt habe. Sowieso eines der geileren Objektive in meiner Sammlung: Kurz genug, dass man es auch statt Nifty Fifty verwenden kann, auch nicht sonderlich schwer, außerdem ist es eine AF-Version, was mir ja bei meiner zunehmenden Blindheit entgegen kommt, und von dem, was es an Bildern produziert, ist es ja sowieso erste Sahne! Trotzdem sollte ich auch mal wieder häufiger das 135er mitnehmen, das ist ähnlich gut.

Apropos sinnlose Fotos: Hier mal wieder ein Vogelhaus, ein Bändel, mit dem der Besitzer der Weiden wohl schnell mal den Weg absperren kann, und einer der typischen Isolatoren, damit man bei solchen Aktionen keinen Stromschlag bekommt. Aber auch diese Bilder sind heute nur so mittelmäßig, hätte sie auch raus lassen können. War wohl mit der Zeiss so abgelenkt, dass ich die digitalen Fotos habe etwas schleifen lassen.


Das hell beleuchtete Stück Rinde und die darauf folgenden Hochkanten hingegen gefallen mit schon wieder sehr viel besser. Kontrast und Farbe kommen da so richtig gut rüber. Und bei dem moosigen Ast hinter den Blättern habe ich mal tatsächlich bis zum Anschlag abgeblendet, damit ich alles einigermaßen scharf bekomme. Für die letzten beiden kmit den Waldwegansichten habe ich dann tatsächlich mal kürz auf das 28mm gewechselt, damit der Gesamteindruck von herbstlichem November mal so richtig rüber kommt, solange man mal Sonne hat.

Apropos November: Ich muss dran denken, dass ich noch den Schlamm von den alten Merrell kratzen muss. Es war zwischendurch so matschig, dass ich auf dem Herbstlaub fast mal wieder ausgerutscht wäre. Vielleicht habe ich deswegen heute leichtes Zickeln in den Oberschenkelgelenken, weil ich da die ganze Zeit hin und her geglibbert bin.

Unten im Tal lies sich die Sonne wieder nur manchmal blicken, aber wenn, dann schon sehr spektakulär. Da der Bauer das Feld offen stehen hatte, bin ich mal ein paar Schritte auf das Feld raus und habe auch diese landwirtschaftlichen Gerätschaften genauer unter die Lupen genommen. Wie nennen sich diese Dinger mit den Ketten, die nach dem Pflügen übers Feld gezogen werden, um die Krümel kleiner zu machen? Ich kenne mich ja wieder voll gut aus! ;-)


Die letzten Bilder für heute sind dann mal wieder von dem Wegekreuz unten beim Heller. Gegen den strahlend blauen Himmel - man kann fast vergessen, dass beinahe schon Winter ist - kommt das INRI so richtig kontrastreich raus. Außerdem hat bereits jemand unten ins Kreuz dieses sehr hübsche Gesteck gestellt. Besonder gut gefällt mit die Simulation einer Kerze! Gute Idee!

Mal sehen, wann ich dann den Mittelformatfilm zurück bekomme, den ich tatsächlich voll bekommen habe. Sind ja auch nur 12 Bilder drauf. Beim letzten Mal hat das nicht merklich länger gedauert als die "normalen" s/w-Filme. Aber seitdem ist das Labor ja nicht mehr das gleiche. Bin gespannt, ob die auch weiterhin den gleichen Preis dafür abrechnen. Wie war das noch mal mit selber Entwickeln? Aber wenn ich drüber nachdenke, was man alleine beim Spülen des Films an Wasser verschwendet...

Abendspaziergang im November

Man muss im späten November ja jede Wolkenlücke ausnutzen, also bin ich gestern noch mal schnell vor sie Tür, nachdem wir uns auf Grund der Corona-Inzidenzen gegen einen Besuch in Bonn entschieden hatten. Einfach nur schnell einmal ums Dorf, das war mein Plan. Hat soweit auch funktioniert, nur habe ich als Konsequenz schon wieder viel zu viele Fotos gemacht. Was im Schluss bedeutet, dass ich diese jetzt schon wieder hier ausstelle. (Gestern gab es ja nur einen sich automatisch veröffentlichenden Artikel mit dänischen Fotos, den ich schon letztes Wochenende vorbereitet hatte.)


An einigen Stellen liegen diese in Plastikfolie eingepackten Strohballen herum, die ich mir mal näher angeschaut habe. Die Dinger sind ja erstaunlich prall. Mit Baum und Blättern jedenfalls auch sowas ähnliches wie ein Motiv, an dem ich nicht vorbei gehen konnte. Schlimm mit mir. Ich habe mittlerweile so oft die SD-Karte aus der Kamera genommen, dass ich glaube ich die Mechanik kaputt bekommen habe: Immer öfter wird die Karte nicht erkannt oder es erscheint ein böses "Err" im Display. Zum Glück hätte ich im Notfall ja zwei Slots an der Kamera! ;-)

Hat mich jedenfalls nicht davon abgehalten, mal wieder diverse Pfaffenhütchen-Sträucher zu fotografieren. So weit, wie die jetzt aufgeplatzt sind, kann man die Beeren ja mal richtig sehen. Allerdings sind die wegen des nächtlichen Frosts schon ziemlich eingeschrumpelt.


Die abgeblühten Stachelgedönse zu fotografieren, das war dann nur konsequent. Gerade gegen den Himmel fand ich die ganz nett. Sowohl bei den Pfaffenhüten als auch bei den Büscheln konnte ich zudem mal die Blende des 28mm Sigma mal so richtig weit zu drehen, dass ich erstmal all die hübschen Staubpunkte aus dem Bild heraus retouchieren durfte. OK, bei f/11 wird jedes Staubkorn direkt ein schwarzer Punkt auf dem CCD. Tja, wenn ich eh die Karten-Slots reparieren lassen muss, können die auch gleich mal wieder den Dreck vom CCD kratzen. Und die Fokusebene richtig einstellen. Ich könnte natürlich auch 'ne neue Kamera kaufen, aber wer hat schon so viel Pinkepinke, wer hat so viel Geld? ;-)

Aber ich komme vom Thema ab. Auf dem Weg durchs Dorf habe ich dann noch ein paar Schnappschüsse am Wegesrand mitgenommen: Einen historischen Lotus, der da immer an der Ecke steht und mit dem Herbstlaub auf der Motorhaube meinen Blick auf sich zog, zum Beispiel.



Etwas weiter gab es dann wieder den üblichen Kran zu sehen, der ein Boot an der Angel hatte. Ich weiß auch nicht, warum. Alle paar Wochen hängt da ein Boot rum. Reparieren die die da? Müsste ich mal nachforschen! Erstaunlich, die haben tatsächlich im Handesregister "Boote und Yachten" eingetragen. Der Rhein ist 20 Kilometer weg, wäre es nicht sinnvoller...? Na, egal, Kunden scheinen sie ja zu haben! ;-)

Auf dem Rückweg dann im Dorf auf der anderen Seite der Hauptstraße durchs Tal vorbei geschaut. Da wird wohl demnächst die Straße auf gemacht, der kleine Bagger steht schon bereit. Wie immer, wenn ich die Gelegenheit habe, eine Baumaschine aus der Nähe zu sehen, konnte ich mich nicht zurück halten und habe ein paar mehr oder weniger abstrakte Details fotografiert. Besonders angetan hatte es mir in diesem Zusammenhang die Fettung der Gelenke. Ist das eigentlich spezielles Fett? Silikonfett? Oder einfach gutes altes Schweineschmalz? ;-)


Ansonsten fand ich die "Augen" - also Scheinwerfer und Lampen - besonders interessant. Da es schon wieder so dunkel war, musste ich die Blende weit öffnen und so ist die Halogenbirne schon wieder unscharf, obwohl das Glas davor perfekt im Fokus ist. Gut, ich hätte auch einfach mal das ISO hoch drehen können. Aber so gibt es wenigstens auch Hintergrundunschärfe.

Zusammen mit dem Bagger standen auch schon die Baulampen Spalier. Mit dem Weitwinkel machen die auch immer wieder einen guten Eindruck. Zudem standen sie auch nicht so sehr im Schatten, haben folglich also etwas mehr Tiefe, weil ich wieder zurück zu f/4 wechseln konnte. Dass die eine Lampe eine Mütze hatte, habe ich erst nachher gesehen, als ich die Fotos bearbeitet habe!


Und wie immer liegen die EInwegmasken in der Natur rum. Gut, Efeu bedeckt mit der Zeit alles, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Gummibänder so schnell verrotten. Die Papiermaske selber dürfte ja nicht so lange dauern, bis sie zerfallen ist. Vorausgesetzt, das ist tatsächlich Papier oder zumindest Viskose oder sowas. Kommende Generationen werden sich wundern, wenn sie unsere Zivilisation ausbuddeln und überall Hundekackebeutel und Einwegmasken finden... :-D

Und das war dann das. Der Rest des Heimwegs war mehr oder weniger unspektakulär. Außer den beiden Mädels, die offenbar auch einen Abendspaziergang machten und dann am Ortseingangsschild umkehrten. Wieviel Abstand hält man als creepy old white guy with a camera heutzutage eigentlich? ;-) (Ich bin mir nicht sicher, ob ich denen nicht ein bisschen nah auf die Pelle gerückt bin, aber mir war kalt und ich wollte so schnell wie möglich nach Hause!)

Hubschrauber, Pferde und Puten

Nachdem wir das Wochenende über besonders faul waren und uns im Prinzip gar nicht bewegt haben, heute also noch mal vor die Tür. Und zwar möglichst weit von allen anderen Menschen weg, weil die Pest-Zahlen ja mittlerweile kaum noch zu glauben sind. Deswegen einfach mal in Richtung Pampa gefahren und irgendwo im Nichts geparkt, um ein paar Meter durch den Wald zu laufen. Natürlich mit Kamera!

Abgestellt wurde das Auto am Flaschencontainer in Sandscheid, direkt neben der Kapelle. Die ist jetzt nicht so hübsch wie manch andere, aber trotzdem habe ich mal ein paar Bilder gemacht:


Und dann wurde es plötzlich laut: Ein Hubschrauber kam die Stromleitungen entlang geflogen, wahrscheinlich macht das RWE wieder Besichtigung, ob noch alles OK ist. Das passiert hier im Tal ja auch immer mal wieder. Die armen Pferde auf der Weide unter den Leitungen fanden das allerdings nicht so toll und sich panisch hin und her gelaufen. Die kamen da ja nicht weg, war ja alles eingezäunt. Das hat eine ganze Zeit gedauert, bis die sich wieder beruhigt hatten. Nebenbei kam auch ein Streifenwagen vorbei und der Polizist fragt mich aus dem Fenster, ob ich denn auch vom Hubschrauber Fotos gemacht hätte. Offenbar hat da wohl einer der Anwohner was gemeldet gehabt. Hab ihm dann mal mein Foto mit dem Hubschrauber-Kennzeichen gezeigt und er hat es sich abfotografiert.


Aber hübsche Pferde. Da habe ich direkt mal ein paar Bilder gemacht, nachdem die ihren Stress hinter sich hatten. Besonders als das eine dann angefangen hat, die letzten Beeren von den Brombeersträuchern zu lutschen. Von den anderen Beeren haben die hoffentlich die Finger gelassen, die sehen mir nicht so gesund aus. Andererseits, was weiß ich, was Pferde so vertragen. Ich mein, im Gegensatz zu Menschen vertragen die auch Pferdeentwurmungsmittel! (Ich komme mal wieder nicht aus dem Kopfschütteln raus. Demnächst gurgeln sie wieder mit Chlor!)


Aber dann habe ich die Pferde mal zurück gelassen, denen ging es mittlerweile ja wieder ganz gut und der Hubschauber machte keine Anstalten, wieder zurück zu kommen. An der nächsten Weide stand dann mal wieder ein Transport-Anhänger herum. Wie immer habe ich mal wieder ein paar Nachaufnahmen von den Details gemacht.


Danach dann quer durch den Wald und auf der anderen Seite noch ein paar andere Pferde getroffen. Die schienen mit dem Hubschrauber keine größeren Probleme gehabt zu haben, der war wohl weit genug entfernt. Hier im Schatten konnte ich sehr interessante Portraits machen.


Dann noch quer über die Felder und dabei fast im Matsch auf die Schnauze gelegt. Aber so konnte ich noch an den Truthähnen und -hühnern vorbei, die ich bereits auf dem Hinweg aus dem Seitenfenster sehen konnte. Sind ja ziemlich seltene Tiere. Hübsch ist anders. Aber ziemlich neugierig, die haben mich ganz genau beobachtet. Und bei jedem Auto, das auf der Straße vorbei kam, haben sie laut gubbelgubbelgubbel gerufen. Also ob sie auf jemanden warten würden. War vielleicht bald Fütterungszeit?


Danach dann noch quer durch den Wald zurück zum Auto. Da habe ich zwar auch noch das ein oder andere Bild geschossen, nur leider ist keins davon so richtig spannend. Hab ich dann mal raus gelassen, sind ja so schon wieder viel zu viele Fotos. Hatte schon überlegt, ob ich den Artikel in zwei aufteile, vor allem, weil den Rest der Woche ja eher bescheidenes Wetter sein soll. Aber ich habe ja noch genug s/w-Bilder in der Pipeline. Und auch noch bunte von vor 20 Jahren aus DK, die ich für Weihnachten gescannt hatte. Müssen ja mal alle raus!

Cachen auf dem Berg auf der anderen Seite der Sieg

Ui, das ist aber mal ein langer Titel für einen langweiligen Artikel! ;-) Ziemliche flott heim gekommen, gestern Nachmittag, und dann nichts wie raus und ein wenig Herbst, der nicht patschnass ist, genossen. Hatte in den letzten Tagen echt Bewegungsmangel. Dieses Rumsitzen und Warten, dass der Regen aufhört, ist nicht gut für mich.

Die Fotoausbeute war entsprechend groß. Ich hatte es in den letzten beiden Monat so gut geschafft, mal weniger Bilder zu schießen. Aber der November ist erschreckend fotogen. Muss an den vielen bunten Blättern liegen. Außerdem habe ich das 35mm Nikkor in meiner Fototasche mal wieder gegen das 28mm Sigma ausgetauscht und festgestellt, dass der Herbst im Weitwinkel noch herbstlicher wirkt. ;-)


Das sieht man daran, wie ich wieder drauf gehalten habe. Vor allem in den nahen Fotos. Aber ich müsste wirklich mal das hintere Element putzen: Ich habe das Gefühl, die Bilder könnten durchaus schärfer und kontrastreicher sein. Außerdem habe ich mich mal wieder gefragt, wo die Bauern eigentlich immer die vielen alten Badewannen her bekommen, um daraus eine Tränke zu machen. Wenn irgendwo ein altes Bad saniert wird, ruft der Gas-Wasser-Sch***-Mensch dann direkt schon beim örtlichen Bauern an und sagt: Wir haben wieder eine? Oder eBay? ;-)

Wie man vielleicht sieht, sind wir auf die andere Seite der Sieg gefahren und haben dort an dem Wanderparkplatz direkt am Bahnübergang zwischen Auel und Oberaul geparkt - das Auto musste eh von der Auffahrt herunter bewegt werden, weil der Garagenbewohner raus musste; deshalb habe ich jetzt nur ein mittelschwer-schlechtes Gewissen, dass ich schon wieder Benzin verschwendet und Kohlendioxid produziert habe, und das alles nur zur eigenen Bespaßung. ;-) Normalerweise würde ich diese Strecke ja mit dem Rad fahren, aber dann wäre die Sonne weg gewesen, wenn wir hier angekommen wären.


Die Pferde waren jedenfalls begeistert, dass sie mal wieder fotografiert wurden. Nicht, dass ich die nicht schon (n+1)-mal fotografiert hätte. Die kennen den Drill schon. Hinter der gelben Kiste und vor der Burg in Blankenberg im Hintergrund machen die sich mal wieder ganz besonders gut und waren auch ein Grund, mal wieder das 85mm Nikkor auszupacken, nachdem sie für das 200er zu nah kamen. Oder wir ihnen. Denn nachdem wir den Siegtalradwegcache hier gefunden und geloggt hatten, sind wir mal ganz spontan querfeldein den Feldweg und den Berg hoch. Wobei ich ja schwören könnte, dass es gerade mal ein halbes Jahr her sein kann, dass wir hier waren, um den Vorgänger-Cache zu loggen. Aber muss tatsächlich noch vor Corona gewesen sein, so lange ungefähr liegt der nämlich schon hier.

Auf dem Feldweg gab es dann zuerst diesen Anhänger zu sehen. Ja, ich fotografiere alles, aber das Blau und Rot vor dem Grün fand ich schon extra-spannend. Besonders rostige Stellen sind für mich mal wieder besonders interessant. Dabei scheint das Teil hier noch gar nicht so lang abgestellt zu sein, denn insgesamt sieht es völlig verkehrstüchtig aus. Da habe ich echt schon schlimmere Dinger fotografiert, die länger in der Gegend herum gerostet haben, und dann nachher doch wieder am Straßenverkehr teilnehmen durften. Naja, wir sind halt doch irgendwie auf dem Land hier, da muss man immer damit rechnen, dass der Bauer irgendwas an seinen Trecker hängt, was nur noch vom Lehm und Schmutz zusammengehalten wird. Nicht so hier. Gut in Schuss. OK, ich bin jetzt nicht vom TÜV, so richtig kann ich das nicht beurteilen, aber von der Drübersicht her bewerte ich das mal als gut. ;-)


Weiter den Berg hoch, der ziemlich steil war. Außerdem stellte sich bald heraus, dass das Programm auch Name war. Ja, normalerweise geht der Spruch umgekehrt, aber in diesem Fall hieß das Dorf am Berg tatsächlich "Berg". Kurz dahinter gab es eine Bank, die wir dankend ausgenutzt haben, denn nicht nur konnte man hier schön sitzen und sich ein bisschen vom schweren Aufstieg ausruhen, sondern man hatte auch einen grandiosen Blick auf das Siebengebirge. Wie eigentlich überall in der Gegend, sobald man ein paar Meter die Hügel hoch läuft.

Der Große Ölberg in der Ferne war jedenfalls direkt mal wieder ein Foto wert (oder 20), wie er da zwischen den Sonnenstrahlen herum lag. Erinnerte mich ein bisschen an den Lonely Mountain, außer dass der Drache auf dem Drachenfels haust und nicht auf dem Ölberg! ;-)


Im nächsten Dorf habe ich dann erstmal wieder den Jesus am Kreuz fotografiert, wie sich das gehört, um meine Sammlung zu vervollständigen. Um die Ecke mussten wir dann wieder in die Straße, die ins Tal führt, abbiegen, um den zweiten Cache, den wir heute angepeilt hatten, zu erreichen. Dort gab es Spielzeug für große Kinder und Spielzeug für kleine Erwachsene zu bewundern. ;-) In den rötlichen Licht der schon im Untergang begriffenen Sonne sah beides besonders bunt aus.

Und dann kamen wir an der Honig-Kiste vorbei und während wir uns drüber unterhalten ob wir noch welchen haben oder welchen mitnehmen sollen, kommt der Imker aus dem Haus und meint so: "Wollt ihr mal meine Bienen sehen?" Warum nicht? Bienen sind fast noch interessanter als, öh... Ich hasse es, wenn ich mich selber in die Ecke schreibe! ;-)



Jedenfalls sind wir dann in seinen Garten gefolgt und ich habe versucht, die Bienen zu fotografieren, die trotz des kalten Wetters sehr geschäftig waren. Leider hat die Plastikabdeckung so strak reflektiert, dass das nur mittelgut funktioniert hat. Hatte das Polfilter nicht dabei. Aber schon faszinierend, so ein Bienenstock von innen. Wie viele da drin herum brummeln, kann ich nicht mal ansatzweise abschätzen. Schöne Erfahrung, jedenfalls. Außerdem hatte er zwei junge Katzen, die ich über die Bienen völlig vergessen habe zu fotografieren! Sowas! Naja, immerhin noch ein Grund, hier noch mal vorbei zu schauen.

Auf dem Rückweg durchs Tal dann jedenfalls den Römerweg #1 erledigt und dabei nasse Füße bekommen. Weitere Fotos habe ich hier nicht gemacht, denn es wurde dann doch schon so schnell dunkel, dass ich keine guten Fotos mehr bekommen hätte. So sind wir dann zum Auto zurück und haben den Rest des Abends zu Hause verbracht.

Nasser Kurpark im Dunklen

Nachdem wir jetzt drei oder vier Tage überhaupt nicht vor der Tür waren, weil das Wetter so unglaublich... ...gut... ...war und man nicht raus konnte, ohne klatschnass zu werden, sind wir heute in einer kurzen Regenpause mal schnell in den Kurpark und sind ein paar Meter gelaufen. Allerdings wird es ja schon um 4 dunkel, deshalb war das mit dem Fotografieren schon ein bisschen schwieriger. Vor allem sollte ich mir bei dem Licht das 28mm mitnehmen, das kann Autofokus und ich brauche auch nicht ganz so schnelle Belichtungszeiten. Habe eigentlich alle Bilder heute mit dem 35er gemacht, das ging so einigermaßen, nur mit dem Fokussieren ist bei der Dunkelheit schwer für mich und meine Blindheit.


Aber immerhin habe ich Hoffnung, dass es auch wieder besser wird: Die Magnolienbäume haben viele und auch sehr dicke Knospen. Es könnte also sein, dass es doch irgendwann wieder einen Frühling gibt. ;-) OK, die vor sich hin welkenden Rosen sind jetzt nicht so hilfreich, aber.

Ansonsten, das Wasser für den Springbrunnen ist noch nicht abgestellt, so ganz ist also noch nicht Winter. Zumindest denkt die Stadt Hennef so, und wer bin, dass ich der Obrigkeit widersprechen würde? ;-)


Ansonsten, die Blätter fallen und sammeln sich gerne auch an den tiefsten Stellen des Parks. So auch im kneippschen Fußbadebecken, auf dessen blauen Untergrund sich die roten Blätter besonders interessant machen. Leider sind hier auch nicht unbedingt alle scharf. Wie gesagt, die Blindheit...

Außerdem gab es viel Nass zusehen, so auch an den im Park stehenden Sportgeräten. Auf den Alu-Streben sehen dei Regentropfen sogar ganz nett aus. Und klebende Blätter sind auch faszinierend. Auch unscharf, übrig. ;-)


Der Vorteil, wenn man so spät unterwegs ist und es außerdem nieselt, ist außerdem, dass keine Kinder auf dem Spielplatz sind und man mal die Spielgeräte fotografieren kann, ohne dass die Eltern seltsam gucken und die Polizei rufen! ;-) Aber besonders gut gefällt mir der Fahrradständer.

Da es immer feuchter wurde, sind wir nur eine Runde gegangen und dann auch sofort wieder heim. Aber nicht, ohne nicht schon wieder ein Fahrrad mitzunehmen. Also, als Foto. Bei dieser Beleuchtung sieht das mal ganz anders aus. Und das Minigolf-Schild wirkt im Dunklen auch ganz anders.


Zu Hause gab es dann erst mal eine kleine in-der-Küche-stehen-Session. Weil, frische Luft macht hungrig. ;-) Mal sehen, was es morgen für Gelegenheiten für Fotos gibt, ich bin mal wieder unterwegs.