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Schwarz-weiß und analog, Teil 218: Winterliche Testfotos mit der Yashica FR I

Fomapan 400 #9, 18. Dezember 2022
  • Yashica FR-I, Yashica Lens ML 50mm 1:1.7, Yashica Lens DSB Zoom 70-180mm 1:4.5
  • Entwicklung: Adonal (1+50), 11:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (6.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Im Januar hatte ich irgendwie kein Glück mit meinen s/w-Fotos: Zuerst hat die Contax so gut geklungen, als ich Fotos mit ihr gemacht habe, aber leider war nach dem Entwickeln nur Schlier auf dem Film. Ich nehme an, der Verschluss ist zu langsam, öffnet und schließt also zu spät, sodass die Belichtung noch nicht abgeschlossen ist, wenn der Film bereits transportiert wird. Wahrscheinlich irgendein Problem mit der Elektronik. Das Ding ist ja vollständig computerisiert. Sehr schade, eine sehr spannende Kamera, eigentlich. Ich wollte die ja eigentlich mal für einen Kostenvoranschlag weg geben, aber ich fürchte, ein richtige Reparatur ist zu teuer. So speziell ist die nämlich leider dann doch nicht, dass man nicht für ein paar Euro eine neue bekommen könnte. Außerdem ist sie ja leider sehr verrammelt.

Dann habe ich als nächstes die Yashica FR-I getestet und eigentlich ganz tolle Fotos aus ihr raus gekriegt, wie wir in diesem Artikel sehen werden. Nur leider hatte ich die erste Hälfte des Films bereits in der Kodak-Knipse belichtet, bevor die die Flügel gestreckt hatte. Ich dachte damals, die hätte den Film gar nicht erst eingezogen, aber scheinbar hatte sie doch. Mist. Lauter Doppelbelichtungen auf den ersten 9 bis 10 Fotos.

Aber der Rest der Bilder ist wie gesagt ganz Klasse geworden. Besonders die Fotos mit der kleinen 50mm Festbrennweite im Schnee sind richtig spannend, finde ich. Es war zwar nur mäßig hell an jenem Januar-Morgen, aber durch den frischen weißen Schnee habe ich trotzdem sehr kräftige Kontraste bekommen. Der 400er Foma in Adonal entwickelt tut sein übriges für diesen Eindruck. Deshalb: Der ganze Film hat was.

Aber immerhin sind wir jetzt mal endlich in diesem Jahr angekommen, nachdem ich ja jetzt bis in den April hinein noch welche von 2022 nachgeholt habe. Fangen wir also tatsächlich mal mit der Bewertung der einzelnen Bilder an: Da wäre zuerst das alte Wagenrad, das da an einen Baum gelehnt wurde. (1/250s, f/8, Yashica 50mm.) Schöne Perspektive, spannend, wie die Äste vom Gemüse da durch wuchern, trotz der weit geschlossenen Blende noch ein kleines Bisschen Unschärfe im Hintergrund, gerade genug, um das Hauptmotiv ein bisschen hervorzuheben. Gefällt mir gut. Das ist übrigens da hinten an der Ecke bei der Scheune auf dem mehr oder weniger freien Feld, die ich ja auch ständig fotografiere. Wenn man da hinter um die Ecke am Hanfbach entlang geht, kommt man zu einer kleinen Brücke, die eigentlich nur für den Bauern und seinen Trecker gedacht ist, der Weg führt nur auf seinen Hof. Und da steht dieses Rad.


Die Schaukelreste im Schnee fand ich ebenfalls recht spannend. (1/1000s, f/4, 50mm.) Hat so ein bisschen was von Vergänglichkeit. Oder Postapokalypse: Alle Menschen sind weg, nur ihre Spielzeuge liegen noch in der Gegend rum, während die wilde Natur drumherum sich wieder alles zurück erobert. Jaja, ich denk mir wieder Stories aus. Aber zur Technik: Kann mich über die Schärfe des 50mm Yashica nicht beschweren. Es ist auf jeden Fall schärfer als der Film. Bei diesem für meine Verhältnisse eher mittleren Blendenwert - es war zu hell zum weiteren Öffnen, bzw. die Kamera ist zu langsam - sieht auch der Hintergrund auf diese (unscharfe) Entfernung noch nicht zu unruhig aus, obwohl die Äste ja nun wirklich kreuz und quer wuchern.

Auch die Vordergrundunschärfe ist ganz angenehm,. wie man im folgenden Bild der besagten Scheune an den ins Bild hinein reichenden Ästen sehen kann. (1/1000s, f/4, 50mm.) Insgesamt ein nettes Schneebild, die einzelnen Schneehäubchen auf den Bäumen im Hintergrund kommen noch ganz gut raus. Die Wischspuren an der Holzwand, wo das Gras im Wind hin und her gerubbelt hat, sind ebenfalls noch gut zu erkennen. Leider sind die BIlder, mit denen ich Vignettierung und Verzeichnung testen wollte, verloren gegangen, deshalb muss ich jetzt die, die ich habe, dafür benutzen. Über Verzeichnung konnte ich bisher noch nicht viel sagen; höchstens ganz in der äußersten oberen rechten Ecke kann man vielleicht etwas davon erahnen, wo die Amsel (?) sitzt und die Blätter rechts davon etwas verzerrt aussehen - was aber durchaus daran liegen kann, dass sie nicht 100% in Fokus sind. Bei f/4 ist aber zumindest schon mal so gut wie keine Abschattung in den Ecken zu sehen.


Der verschneite Waldweg mit ebenfalls vereisten Bäumen an den Rändern gibt noch ein sehr schönes Wintermotiv ab. (1/500s, f/8, 50mm.) Ich bin ja eigentlich nicht so der Winterfan, aber auf s/w-Fotos find ich ihn dann doch wieder ganz ansprechend, und wenn es nur wegen der leicht deprimierenden Stimmung ist. ;-) Aber schon schön, wie der Weg praktisch in der Unendlichkeit verschwindet. Auch hier: Keine Vignettierung und auch keine echte Verzerrung an den Ecken, aber beides ist bei f/8 auch eher nicht zu erwarten.

Die alten Bienenstöcke vom letzten Jahr habe ich dann auch noch mitgenommen, weil sie eben auch diesen leicht morbid-vergänglichen Wintertouch haben. (1/1000s, f/4, 50mm) Bei f/4 ist die Hintergrundunschärfe auf diese Entfernung von ein paar Metern tatsächlich noch sehr sanft und weich. Bin gespannt, wie das Objektiv sich bei weit offener Blende verhält - was aber in diesem Artikel nicht mehr passieren wird. Eine weiter geöffnete Blende wäre auch hier schon sehr vorteilhaft gewesen, um mehr Separation zu erreichen, aber der Film war zu schnell, die Kamera zu langsam.


Letztes Bild für heute: Kein Hundeklo! (1/1000s, f/5,6.) Bin ich mal wieder albern gewesen, als ich dieses Foto gemacht habe. Das Haus im Hintergrund gefällt mir allerdings so gar nicht, vielleicht hätte ich mich um 90° versetzt hinstellen müssen, um das andere auf der anderen Seite im Hintergrund zu haben. Dafür gefällt mir der Schnee oben drauf und der langsam unscharf werdende Zaun richtig gut. Insgesamt also eher ein gemischtes Paket.

Erstes Fazit: Kamera funktioniert und dass ich zwei Drittel der Bilder von diesem Tag verloren habe, ist echt schade, vor allem, weil da auch die mit dem Tele-Zoom dabei waren.

Nächstes Mal: Seligenthal und die Talsperre in einem deutlich längeren Eintrag.

Regnerischer Hasuberg, 135mm

Gestern also im Regen über den Hausberg. Heute auch wieder Regen, da trifft es sich ganz gut, dass ich diese Bilder heute raushauen kann. Vor allem, weil ich gestern und heute so viele s/w-Bilder gescannt und bearbeitet habe, dass ein bisschen Grün ganz gut tut. Schlechtes Wetter scheint das frische Aprilgrün noch besonders kräftig erscheinen zu lassen. Oder liegt es an mir und dem Weißabgleich meiner D610? Ich weiß nicht, im grauen Wetter gestern kam es mir eigentlich nicht ganz so bunt vor. Aber gut sieht es trotzdem aus.


Der Bauer hat wieder seine Berge aus Kompost aufgeschichtet. Oder wie auch immer man das nennt, wenn man aus Mist Erde gemacht hat. Die ist jedenfalls so braun, dass sie schon fast schwarz erscheint und der Knödel aus Lehm dazwischen leuchtet wie ein Feuer. Naja, übertrieben. ;-)

An dieser Stelle habe ich dann auch auf das 135mm E gewechselt, dass ich eben schnell zum 50er eingesteckt hatte. Das benutze ich in letzter Zeit viel zu wenig. Auch in Kassel hatte ich leider sowieso schon zu viel Gepäck dabei, da wollte ich nicht scho wieder die Rückenverrenkung kriegen und hatte daher nur die "normalen" Objektive dabei. Dabei lassen sich damit so hübsche Bilder von alltäglichen Dingen machen. Natürlich ist der Ölberg dann ein bisschen weiter weg, aber hat auch ein bisschen mehr Kontext. Grünen Kontext, vor allem, wie man sehen kann.


Und auch für Blumen ist das ganz gut geeignet, nur leider ist die Nahgrenze ein bisschen weit weg und ich hatte keine Linsen dabei. Hm, habe ich glaube ich auch noch nie auf diesem Objektiv verwendet, wäre tatsächlich mal interessant, was man damit machen kann. So sind die Löwenzähne halt auch ein bisschen weiter weg, aber trotzdem schön.

Dass die Raubvögel dann so nah kamen, war schon ein Glück, denn die mache ich ja sonst definitv mit dem längeren Tele. Aber auch so habe ich ein paar hübsche Bilder bekommen, auch wenn ich mich nur mäßig angestrengt habe. Hätte bei dem hellen Himmel gut ein, zwei Blenden überbelichten müssen, um die Gefiedermusterungen richtig sichhtbar zu machen. Aber ich habe schon so viele Vögel fotografiert, da kommt es auf die jetzt auch nicht an. ;-)


Im Dorf ist dann die Straße gesperrt, weil Rohre verlegt werden. Was kommt in blaue Rohre mit rotem Deckel? Wasser? Gas? Verlegt in der jetzigen Situation noch wer Gas? Ich habe ja mal wieder voll die Ahnung, wie man merkt! ;-) Aber Hauptsache Bagger und Rüttler fotografiert! Auch die kommen mir heute besonders bunt vor, wie gesagt, muss am Wetter liegen. Feuchte Sachen glänzen ja immer ein bisschen bzw. schlucken das Streulich besser.


Dann man was gemacht, was ich sonst nicht tue, nämlich rechts abgebogen und den Feldweg genommen, wei da haufenweise Pferde standen. Die sind ja auch immer ein bereitwilliges Motive und laufen nur selten weg, im Gegensatz zu den Blumen, es war nämlich sehr stürmisch und die wollten einfach nicht stillhalten. :-D Außerdem mag ich Pferde ja ganz gerne. Also, eigentlich mag ich ja alles Viehzeug - außer Bremsen und Zecken und sowas, was piekt und Krankheitenb überträgt. Pferde sind da sicher, die treten oder beißen höchstens und da halte ich gebührenden Abstand.


An der Ecke, wo man dann zurück auf die Straße gelangt, stand dann noch dieses gehörnte Tier, dass ich zuerst als Ziege betitelt habe, aber je länger ich drüber nachdenke, ist das wahrscheinlich eher sowas schafiges, Heidschuckiges. Da gibts ja auch Sorten ohne Ende. Niedlich aber auf jeden Fall und auch ein gutes Motiv. Wundert mich, dass die Nachbarn nicht aus den Häusern gestürmt kamen, weil ich schon wieder ungeniert alles fotografiert habe, was nicht bei drei auf den Bäumen war.

Am Ende des Dorfs wird dann wohl gerade ein Grundstück für die Bebauung vorbereitet, da stehen diverse Baumaschinen rum. Die waren mit dem 135er vielleicht ein bisschen nah, aber weiter zurück gehen ging gerade nicht und für das 50er waren sie dann wieder zu weit weg. Naja, geht auch so.


Apropos 50er, das habe ich immer wieder hektisch drauf geschraubt, wenn der nächste Regenschauer kam - mit dem 135er passt die Kamera nämlich nicht in die kleine Tasche, die ich dabei hatte. Und bevor alles nass wird... Jedenfalls habe ich dann die Gelegenheit genutzt und die Aussicht damit fotografiert. Muss ja auch sein. Ist zwar nicht das erste Mal, aber mit den frisch auskeimenden Feldern dann irgendwie doch wieder.

Amerikanische Pancakes

Habe den ganzen Sonntag damit verbracht, Bilder aus Kassel zu scannen, bis auf die zwei Stunden, die wir draußen waren und den Regen genossen haben. Also, nicht wirklich. Aber so ungefähr. Dabei sind zwar auch mal wieder Fotos passiert, aber ich habe irgendwie gerade keine Lust, noch mehr Bilder zu drehen und zu schieben und zu korrigieren, daher gibt es jetzt Fotos von den Pancakes, die wir gestern hatten. Die sind nämlich noch immer on my mind, sozusagen, denn die waren extrem lecker. Außerdem riecht das ganze Haus noch immer danach. ;-)


Und weil uns die bei U in Kassel so gut geschmeckt haben, haben wir die im Prinzip genau so gemacht. Außer, dass wir tatsächlich echten Joghurt genommen haben statt dem kuhfreien Zeug, das sie genommen hat, einfach nur, weil da noch einer im Kühlschrank stand, der praktischer Weise gestern abgelaufen ist und weg musste. Ansonsten aber genau so, also auch ohne Eier und mit Milchersatz (Hafer), weil auch der war offen und musste weg. Ansonsten nur eine Prise Salz, kein Zucker, weil Ahornsirup und Früchte süß genug sind, und ein bisschen Öl zum ausbacken in der Pfanne. Lecker, lecker.

Apropos, muss jetzt mal den Salat waschen, sonst gibt es heute nix zu Essen... Habe schon genug Zeit vertrödelt...

Eichhörnchen

Ein hübscheres Eichhörnchen, das nicht total verwackelt ist, gab es heute bei der Mutter im Garten. Das war auch wenig schreckhaft und hat mich ein paar tolle Fotos machen lassen:


Das ist auch ganz gut, denn jetzt bin ich so geschafft, dass ich nur noch uns Bett falle. Bis später mal.

Der Botanische Garten am Knast

Heute schon wieder der letzte Tag unseres Besuches bei U in Kassel. Zum Abschluss noch schnell einmal kurz das mittelmäßige Aprilwetter ausgenutzt und mal wo anders hin: Zum botanischen Garten. Habe hier hauptsächlich meinen s/w-Film voll bekommen wollen, damit ich den alsbald entwickeln kann. Deshalb ist das Schloss heute zum Beispiel gar nicht mit auf den Digitalen gelandet. Dafür aber diese junge Frau am Seeufer, die wohl gerade Wasser holt. Oder baden. Oder sowas. Also, vermute ich mal. Keine Ahnung, warum die ansonsten da rum lungert. ;-) Jedenfalls habe ich diverse digitale Fotos von ihr gemacht, um die korrekte Belichtung für die schwarz/weißen zu bekommen. 1/100s und f/4 ist es dann glaube ich geworden.


Auf der Suche nach dem hier versteckten Multi haben wir dann noch ein kleines Eichhörnchen gesehen, aber zum Fotografieren war es viel zu schnell. Hin und her ist es gesprungen und immer wieder hinter dem Baum verschwunden. Für unverwackelte Bilder wäre hier wohl weit mehr Geschwindigkeit gefragt gewesen. Aber bevor ich das ISO höher drehen konnte, war es endgültig weg.


Auf dem Rückweg sind wir dann noch am örtlichen Knast vorbei gekommen. Der hat seine eigene Wachtaube. Sie sitzt am Stacheldraht und passt auf, dass keiner entfleucht, und wenn doch einer Anstalten macht, dann gurrt sie laut und bestimmt! ;-) Oder so ähnlich... :-D


Und dann die Heimfahrt. In Kassel war es, wie man den Bildern entnehmen kann, einigermaßen trocken, aber die ganze Fahrt durchs Hessische Bergland und dann den Westerwald hat es gepisst wie junger Hund. (Ja, ich bin wieder querbeet durchs Land gegurkt, weil es diverse Kilometer kürzer, aber nur ein paar Minuten länger ist. Außerdem mag ich bekanntlich ja keine Autobahnen, die sind mir immer zu langweilig, da schlaf ich auf halbem Weg immer ein und muss ständig Pausen machen.) Selbst hier in Uckerath hat es noch genieselt, als wir beim Discounter waren. Aber hier unten in Lanzenbach: Auch wieder kein Regen. Wie abgeschnitten. Ganz seltsame Wetterlage, mit Regen aus Südost.