Blendenreinigung: Minolta MC Tele Rokkor-PE 1:4.5 f=200mm
Minolta scheint echt längere Zeit Probleme mit dem Fett in ihren Fokus-Schnecken gehabt zu haben. Oder das Minolta MC Tele Rokkor-PE 1:4.5 f=200mm, das ich vom letzten Rheinauenflohmarkt mit gebracht habe, hat da zu lang in der prallen Sonne gelegen. Jedenfalls musste ich mal wieder die Schraubenzieher raus holen und die Blende entfetten. Die steckte nämlich mehr oder weniger fest. Dabei festgestellt, wie sehr sich doch die Konstruktion von Objektiven in den letzten 60 Jahren verändert hat! Weil: Das Ding stammt von ca 1970 und damals war das noch eine Anschaffung, so ein Objektiv. Nichts, was man nach Gebrauch in die Ecke wirft und wenn es kaputt ist, wird es durch den nächsten billigen Schrott aus China ersetzt. Dieses Teil ist durch und durch aus Metall konstruiert! Ich habe tatsächlich nicht ein Plastik-Teil da drin gefunden!
Wie ich das von anderen Minoltas gewohnt bin, habe ich es zuerst einmal von hinten versucht. Aber nachdem ich einige Teile abgebaut hatte, habe ich festgestellt: "Das wird so nix!" Stattdessen habe ich die ganzen Tuben und Ringe, die ich bis hier her abgebaut hatte, wieder befestigt und mich auf die Vorderseite konzentriert. Dieses Ding ist so over-engineered, dass man wirklich aus dem Staunen nicht heraus kommt: Ich weiß nicht, wie viele Metallrohre hier insgesamt ineinander greifen, die dem Objektiv eine Stabilität verpassen, wie ich sie bisher selten gesehen habe. Ich glaube, das ist eines der stabilsten Teile, die ich je demontiert habe. Macht ja aber auch Sinn: Das war damals bestimmt nicht billig. (Und ich habe es für 10 Euro vom Flohmarkt mit nach Hause genommen!) Leider finde ich keine Preisangaben oder gar keine Katalog aus den '70ern, in dem ein Preis drin stehen würde. Aber ich denke mal, dass das ungefähr das gekostet hat, was heutzutage eine entsprechende Festbrennweite auch kosten würde (wenn es die noch gäbe, die Leute wollen ja nur noch Zooms). Inflationsberinigt, natürlich. Ich gehe als mal von einem mittleren dreistelligen Betrag aus.
Dafür bekam man damals aber offensichtlich Technik, die begeistert. Nachdem ich vorne die drei kleinen Schlitzschrauben unter der Sonnenblende entfernt hatte, konnte ich den Außentubus einfach ab ziehen. Darunter sieht man im Foto schon direkt, wo das Problem liegt: Das Fett läuft aus und verschmiert die präzise aufeinander abgestimmte Mechanik und die Federn im Inneren, sodass die sich nicht mehr richtig bewegen können. Dann bleibt die Blende im geschlossenen Zustand stecken, auch wenn man den Pinn wieder los lässt. Es war von innen so verfettet, dass selbst der nicht mehr immer zurück gesprungen ist. (Bei Gelegenheit muss ich das Ding also auch noch mal von hinten öffnen und die Hebelchen und die Fender gründlicher reinigen, als ich das bis hier hin gemacht hatte. So ganz rund läuft es nämlich noch immer nicht.)
Noch ein paar Schrauben später und ich hatte das komplette Vorderteil mit den vorderen Linsen in der Hand. Darunter konnte ich dann gut die Blendenlamellen in Alkohol einweichen und sachte säubern. Besser wäre wohl gewesen, den gesamten Blendenmechanismus zu entfernen und einmal kräftig durch zu spülen, aber ich wollte keine unnötigen Risiken eingehen. Keine Ahnung, welche Teile da wie ineinander greifen; nachher krieg ich das nicht wieder zusammengesetzt und es geht ja auch so ziemlich gut. Viel weiter als auf f/8 blende ich eh meist nicht ab und bis zu diesem Wert fällt die Blende jetzt wieder schnell genug zu, gerade an einer alten (halb-)mechanischen Kamera wie der XD-7, die ich ja hauptsächlich benutze, wenn ich Minolta-SR/MR/MD-Optiken verwenden will. Muss nur nachher dran denken, dass die Blende sich evtl. nicht wieder ganz öffnet, also einmal am Ring auf Minimum drehen. Dann geht das schon.
Fazit: Muss ich in Zukunft sicher noch mal gründlich reinigen, aber alleine schon die Tatsache, dass ich dieses Meisterwerk der Technik dann noch einmal von innen bestaunen darf, erfüllt mich fast schon mit sowas wie Vorfreude! Das macht echt noch Spaß, an diesen alten Geräten zu arbeiten. Im Gegensatz zu dem Canon EF-S, über das ich mich letztens so schrecklich aufgeregt habe, ist hier kein bisschen Plastik zu sehen! Nur gute, japanische Wertarbeit aus einer Zeit, als noch nicht alles dafür gemacht war, dass man es nach Benutzung weg wirft! Ich mein, die 1970er waren ja auch die Hoch-Zeit der japanischen Kamera-Industrie, finde ich. Was Qualität und Innovation angeht, gab es damals wie heute kaum eine spannendere Zeit!
Wie ich das von anderen Minoltas gewohnt bin, habe ich es zuerst einmal von hinten versucht. Aber nachdem ich einige Teile abgebaut hatte, habe ich festgestellt: "Das wird so nix!" Stattdessen habe ich die ganzen Tuben und Ringe, die ich bis hier her abgebaut hatte, wieder befestigt und mich auf die Vorderseite konzentriert. Dieses Ding ist so over-engineered, dass man wirklich aus dem Staunen nicht heraus kommt: Ich weiß nicht, wie viele Metallrohre hier insgesamt ineinander greifen, die dem Objektiv eine Stabilität verpassen, wie ich sie bisher selten gesehen habe. Ich glaube, das ist eines der stabilsten Teile, die ich je demontiert habe. Macht ja aber auch Sinn: Das war damals bestimmt nicht billig. (Und ich habe es für 10 Euro vom Flohmarkt mit nach Hause genommen!) Leider finde ich keine Preisangaben oder gar keine Katalog aus den '70ern, in dem ein Preis drin stehen würde. Aber ich denke mal, dass das ungefähr das gekostet hat, was heutzutage eine entsprechende Festbrennweite auch kosten würde (wenn es die noch gäbe, die Leute wollen ja nur noch Zooms). Inflationsberinigt, natürlich. Ich gehe als mal von einem mittleren dreistelligen Betrag aus.
Dafür bekam man damals aber offensichtlich Technik, die begeistert. Nachdem ich vorne die drei kleinen Schlitzschrauben unter der Sonnenblende entfernt hatte, konnte ich den Außentubus einfach ab ziehen. Darunter sieht man im Foto schon direkt, wo das Problem liegt: Das Fett läuft aus und verschmiert die präzise aufeinander abgestimmte Mechanik und die Federn im Inneren, sodass die sich nicht mehr richtig bewegen können. Dann bleibt die Blende im geschlossenen Zustand stecken, auch wenn man den Pinn wieder los lässt. Es war von innen so verfettet, dass selbst der nicht mehr immer zurück gesprungen ist. (Bei Gelegenheit muss ich das Ding also auch noch mal von hinten öffnen und die Hebelchen und die Fender gründlicher reinigen, als ich das bis hier hin gemacht hatte. So ganz rund läuft es nämlich noch immer nicht.)
Noch ein paar Schrauben später und ich hatte das komplette Vorderteil mit den vorderen Linsen in der Hand. Darunter konnte ich dann gut die Blendenlamellen in Alkohol einweichen und sachte säubern. Besser wäre wohl gewesen, den gesamten Blendenmechanismus zu entfernen und einmal kräftig durch zu spülen, aber ich wollte keine unnötigen Risiken eingehen. Keine Ahnung, welche Teile da wie ineinander greifen; nachher krieg ich das nicht wieder zusammengesetzt und es geht ja auch so ziemlich gut. Viel weiter als auf f/8 blende ich eh meist nicht ab und bis zu diesem Wert fällt die Blende jetzt wieder schnell genug zu, gerade an einer alten (halb-)mechanischen Kamera wie der XD-7, die ich ja hauptsächlich benutze, wenn ich Minolta-SR/MR/MD-Optiken verwenden will. Muss nur nachher dran denken, dass die Blende sich evtl. nicht wieder ganz öffnet, also einmal am Ring auf Minimum drehen. Dann geht das schon.
Fazit: Muss ich in Zukunft sicher noch mal gründlich reinigen, aber alleine schon die Tatsache, dass ich dieses Meisterwerk der Technik dann noch einmal von innen bestaunen darf, erfüllt mich fast schon mit sowas wie Vorfreude! Das macht echt noch Spaß, an diesen alten Geräten zu arbeiten. Im Gegensatz zu dem Canon EF-S, über das ich mich letztens so schrecklich aufgeregt habe, ist hier kein bisschen Plastik zu sehen! Nur gute, japanische Wertarbeit aus einer Zeit, als noch nicht alles dafür gemacht war, dass man es nach Benutzung weg wirft! Ich mein, die 1970er waren ja auch die Hoch-Zeit der japanischen Kamera-Industrie, finde ich. Was Qualität und Innovation angeht, gab es damals wie heute kaum eine spannendere Zeit!