Mit dem Rad nach Uckerath
Bewegung tut gut - angeblich -, also aufs Rad und ein bisschen um die Ecken fahren. Dabei mit den alten, glattgeschliffenen Schuhen von der rechten Pedale abrutschen, während man links ganz feste tritt und somit den vollen Doppelwumms gegen das Schinbein bekommen, wenn die rechte Pedale wie Schmitz[1] Katze hochgeballert kommt und sich zwei dicke, langsam blau färbende Beulen hinterlässt. Dann der lieblichen Melodie lauschen, wenn die Englein einem vor dem inneren Auge erscheinen und zugleich die Tränen in den nicht-virtuellen Augen unterdrücken! Hach, was ein Spaß! Vor allem, wenn das passiert, wenn man so ca. 10 Kilometer von zu Hause weg ist und einfach durch den Schmerz durch radeln muss...
Wie auch immer: Schmitz Katz' saß unterm Apfelbaum und jagte Mäuschen, bis sie das Schlack-Schlack-Schlack der Kamera hörte und mich dann nur noch angeguckt hat. Da hängen übrigens die ersten Äpfel, die schon langsam rot werden. Also, am Baum, nicht an der Katze.
Den Waldweg entlang des alten Bahndamms genommen, also Richtung Dahlhausen, wo im Gebüsch büschelweise Digitalis herum steht. Lecker. Also, wenn man Herzpatient ist oder Biene. Ansonsten eher nicht. Lieber die Finger vom Fingerhut lassen. Is besser.
Entlang des Fahrradwegs stehen jetzt alle paar hundert Meter eine neue Holzbank, sehr rudimentär, aber der Wille zählt. (Ich würde so weit gehen zu behaupten, dass das ziemlich genau ein Kilometer zwischen jeder Bank ist.) Jedenfalls eine willkommene Gelegenheit sich hin zu setzen und ein bisschen zu verschnaufen. Ich bin nämlich noch immer nicht so richtig fit, merke ich, besonders, wenn es den Berg hoch geht.
Und ja, es ging recht steil den Berg hoch, nachdem ich mich am alten Trecker mit dem ACHTUNG (Moos?) Schild dazu entschlossen hatte, dem Fahrradweg weiter zu folgen, also rauf in Richtung des Eulenbergs. Das sind bestimmt so 150 Höhenmeter auf einer Strecke von vielleicht einem Kilometer.
Es gilt also wie immer: Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt. Denn auch im zweitkleinsten Gang - den kleinsten traue ich mich nicht zu benutzen, weil in letzter Zeit da gerne mal unter Vollast die Kette abspringt, da muss ich auch mal was gegen machen, aber hab ich Zeit? - war das wegen Lungenröcheln nicht zu schaffen. Alles Kaka, ich sags Dir.
Oben auf dem Berg gab es neben einem spannenden Isolator und ein bisschen Seil noch ein Pferd und einen Baum, die sich recht pittoresk in die Landschaft einfügten. Ich mein, der windig-wolkige Himmel passt schon ganz gut und das blöde Pferd hat auch irgendwann mal still gehalten, dass ich es zumindest einigermaßen von der Breitseite drauf gekriegt habe, nachdem ich mich drei mal neu positionieren durfte.
Kurz hinterm Dorf und dem Jesus ist es dann passiert und mir ist die Pedale ans Schienbein geknallt. Jetzt weiß ich auch, wofür es Schienbeinschoner gibt. Das hat so richtig Spaß gemacht. Vor allem, nachdem ich zuvor die Aussicht von einer dieser modernen Liegebänke genießen konnte, die es heutzutage ja scheinbar überall in der Landschaft gibt. Hätte mich am liebsten wieder hin gesetzt und wäre nie wieder aufgestanden, aber das war dann doch ein bisschen sehr windig-kühl hier oben auf dem Bergrücken. Immerhin hat das die beiden Beulen gut gekühlt.
Habe dann nicht den direkten Weg nach Uckerath genommen, weil das nämlich den ganzen Berg wieder runter und auf der anderen Seite wieder hoch fahren zu müssen beinhaltet. Stattdessen einen der diversen feldwege genommen, auf dem es zwar auch recht steil bergab geht, aber auf der anderen Seite zumindest eher gemächlich wieder rauf. Dort in den Ausläufern des Dorfs dieses Fachwerkhaus mit Jesus gefunden, das eine Inschrift von 1701 hat. Das ist nicht nur lange her, sondern auch für jeden Trekkie wie mich ein witziger Fund. Und es gibt also tatsächlich Ecken, an denen ich noch nie war. Schau mal einer an.
In Uckerath habe ich mich dann am Friedhof noch mal ein bisschen auf die Bank gesetzt, zwischen den Bäumen ging weniger Wind. Ich wusste gar nicht, dass die a) so ein großes Feld mit Kriegsgräbern haben und b) so eine pyramidenförmige Trauerhalle/Kapelle. Da fahr ich ja mehr oder weniger ständig dran vorbei, wenn ich vom Lalldi/Lüdl komme. Noch nie wahrgenommen. Das lässt mich fast vermuten, dass es hier oben noch mehr zu entdecken gibt, aber der Berg ist einfach so furchtbar steil, da will man ungern mit dem Rad hoch!
Noch der Kirche einen kurzen Besuch abgestattet und dann aufgrund des Wetters (Regenwolken zogen auf) und des Schienbeins (Beulen beulten blau) beschlossen, den schnellen Weg entlang der B8 heimwärts zu nehmen und dann in Lichtenberg den Berg runter zu pesen und schließlich die Rütsch zu nehmen. Kurz vor Regenschauer bin ich dann auch tatsächlich angekommen. INsgesamt ganz schöne 16km (etwas kurz für meinen Geschmack), wenn da nicht dieses kleine Malheur passiert wäre und ich jetzt nicht weiß, wie ich nachts liegen soll, ohne an die Beulen zu kommen...
[1] Name von der Redaktion geändert.
Wie auch immer: Schmitz Katz' saß unterm Apfelbaum und jagte Mäuschen, bis sie das Schlack-Schlack-Schlack der Kamera hörte und mich dann nur noch angeguckt hat. Da hängen übrigens die ersten Äpfel, die schon langsam rot werden. Also, am Baum, nicht an der Katze.
Den Waldweg entlang des alten Bahndamms genommen, also Richtung Dahlhausen, wo im Gebüsch büschelweise Digitalis herum steht. Lecker. Also, wenn man Herzpatient ist oder Biene. Ansonsten eher nicht. Lieber die Finger vom Fingerhut lassen. Is besser.
Entlang des Fahrradwegs stehen jetzt alle paar hundert Meter eine neue Holzbank, sehr rudimentär, aber der Wille zählt. (Ich würde so weit gehen zu behaupten, dass das ziemlich genau ein Kilometer zwischen jeder Bank ist.) Jedenfalls eine willkommene Gelegenheit sich hin zu setzen und ein bisschen zu verschnaufen. Ich bin nämlich noch immer nicht so richtig fit, merke ich, besonders, wenn es den Berg hoch geht.
Und ja, es ging recht steil den Berg hoch, nachdem ich mich am alten Trecker mit dem ACHTUNG (Moos?) Schild dazu entschlossen hatte, dem Fahrradweg weiter zu folgen, also rauf in Richtung des Eulenbergs. Das sind bestimmt so 150 Höhenmeter auf einer Strecke von vielleicht einem Kilometer.
Es gilt also wie immer: Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt. Denn auch im zweitkleinsten Gang - den kleinsten traue ich mich nicht zu benutzen, weil in letzter Zeit da gerne mal unter Vollast die Kette abspringt, da muss ich auch mal was gegen machen, aber hab ich Zeit? - war das wegen Lungenröcheln nicht zu schaffen. Alles Kaka, ich sags Dir.
Oben auf dem Berg gab es neben einem spannenden Isolator und ein bisschen Seil noch ein Pferd und einen Baum, die sich recht pittoresk in die Landschaft einfügten. Ich mein, der windig-wolkige Himmel passt schon ganz gut und das blöde Pferd hat auch irgendwann mal still gehalten, dass ich es zumindest einigermaßen von der Breitseite drauf gekriegt habe, nachdem ich mich drei mal neu positionieren durfte.
Kurz hinterm Dorf und dem Jesus ist es dann passiert und mir ist die Pedale ans Schienbein geknallt. Jetzt weiß ich auch, wofür es Schienbeinschoner gibt. Das hat so richtig Spaß gemacht. Vor allem, nachdem ich zuvor die Aussicht von einer dieser modernen Liegebänke genießen konnte, die es heutzutage ja scheinbar überall in der Landschaft gibt. Hätte mich am liebsten wieder hin gesetzt und wäre nie wieder aufgestanden, aber das war dann doch ein bisschen sehr windig-kühl hier oben auf dem Bergrücken. Immerhin hat das die beiden Beulen gut gekühlt.
Habe dann nicht den direkten Weg nach Uckerath genommen, weil das nämlich den ganzen Berg wieder runter und auf der anderen Seite wieder hoch fahren zu müssen beinhaltet. Stattdessen einen der diversen feldwege genommen, auf dem es zwar auch recht steil bergab geht, aber auf der anderen Seite zumindest eher gemächlich wieder rauf. Dort in den Ausläufern des Dorfs dieses Fachwerkhaus mit Jesus gefunden, das eine Inschrift von 1701 hat. Das ist nicht nur lange her, sondern auch für jeden Trekkie wie mich ein witziger Fund. Und es gibt also tatsächlich Ecken, an denen ich noch nie war. Schau mal einer an.
In Uckerath habe ich mich dann am Friedhof noch mal ein bisschen auf die Bank gesetzt, zwischen den Bäumen ging weniger Wind. Ich wusste gar nicht, dass die a) so ein großes Feld mit Kriegsgräbern haben und b) so eine pyramidenförmige Trauerhalle/Kapelle. Da fahr ich ja mehr oder weniger ständig dran vorbei, wenn ich vom Lalldi/Lüdl komme. Noch nie wahrgenommen. Das lässt mich fast vermuten, dass es hier oben noch mehr zu entdecken gibt, aber der Berg ist einfach so furchtbar steil, da will man ungern mit dem Rad hoch!
Noch der Kirche einen kurzen Besuch abgestattet und dann aufgrund des Wetters (Regenwolken zogen auf) und des Schienbeins (Beulen beulten blau) beschlossen, den schnellen Weg entlang der B8 heimwärts zu nehmen und dann in Lichtenberg den Berg runter zu pesen und schließlich die Rütsch zu nehmen. Kurz vor Regenschauer bin ich dann auch tatsächlich angekommen. INsgesamt ganz schöne 16km (etwas kurz für meinen Geschmack), wenn da nicht dieses kleine Malheur passiert wäre und ich jetzt nicht weiß, wie ich nachts liegen soll, ohne an die Beulen zu kommen...
[1] Name von der Redaktion geändert.